Frage Normale Batterie statt Knopfzelle für altes Mainboard

Martin Gut

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Hallo zusammen

Gestern hat mir ein Kollege seinen 10 Jahre alten PC zur Reparatur vorbei gebracht. Wenn man den Starknopf gedrückt hat, hat der PC endlos zu piepen begonnen. Nach längeren Pausen hat der PC manchmal auch gestartet, ist dann aber meist abgestürzt. Wir hatten das Problem schon vor etwa 2 Jahren. Damals habe ich eine neue Biosbatterie (3 V-Knopfzelle CR 2032) eingesetzt.

Es hat mich etwas verwundert, dass die neue Batterie schon wieder leer sein soll. Noch mehr habe ich mich gewundert, als der PC auch mit einer neuen Batterie nicht immer startete. Wir haben dann verschiedene Batterien ausprobiert. Ich habe heute nochmals Knopfzellen von einem andren Hersteller gekauft, aber auch damit ging nichts mehr. Ich habe schon befürchtet, dass das Mainboard einen Schaden hat.

Dann habe ich mit etwas Draht eine normale 1.5-V-Batterie angeschlossen. Zu meiner Verwunderung startet der PC damit zuverlässig. Anscheinend reicht die halbe Spannung, wenn diese genügend stabil ist.

P1520800.jpg

Na gut. Ich habe dann eine Knopfzelle genommen und mit dünnem Klebband isoliert. Dann habe ich damit die Litzen der Kabel in den Sockel eingeklemmt, so dass sie zuverlässig Kontakt haben. Am anderen Ende der Kabel hängt nun eine normale AAA-Batterie.

Ich bin gespannt, wie lange der PC nun so durch hält. :cool:
 
Interessant. So etwas habe auch noch nicht gesehen.

Edit: Was war das für ein Material?
 
Ein Käfer ? 😅
 
Edit: Was war das für ein Material?
Das würde ich auch gerne wissen. Ich habe keine Ahnung was die in der Fabrik für gelben Dreck haben. :)

Ich habe es mit der Spitze einer feinen Pinzette abgekratzt. Es war bröckelig, etwas weniger fest als eingetrockneter Teig oder Lehm. Die Bröcklein habe ich dann mit einem weichen Pinsel weggewischt und mit blasen etwas nachgeholfen. Was über den Pins klebte, war schnell weg. Die Pins liegen aber flach und nahe neben einander. Auch zwischen und unter einem Pin war Dreck.

Beim Arbeiten mit der Lupe merke ich auch, dass ich nicht mehr so jung bin. Ich bin mich gewohnt bei so feinen Arbeiten nahe heran zu gehen. Aber da macht sich langsam etwas Alterssichtigkeit bemerkbar, so dass ich näher als 20 cm nicht mehr scharf sehe.
 
Ich konnte es nicht lassen und habe heute nach dem Pin-Layout des Sockels 1155 gesucht um zu schauen, welche Pins hier verdreckt waren.

Hier in Post 5 findet man die Beschreibungen der Bezeichnungen:

Nach meinem Foto sind die Pins K und L, 35 und 36 betroffen. 3 der Pins sind ungenutzt und K35 ist VSS, also Ground. Somit dürfte das nichts mit den Problemen mit der Batterie zu tun gehabt haben. Ground hat es ja haufenweise so dass einer mehr oder weniger nichts ausmacht.

Wenn ihr mal etwas in den Sockel kippt, dann kippt es in diese Ecke. Dort macht es nichts. :cool::coffee:

Aber schaut euch zuerst das Alphabet der Pins genau an, sonst landet ihr am falschen Ort.
 
Zuletzt bearbeitet :
Würde eher die Spannungsstabilität vom Mainboard in Zweifel ziehen.
Der Elko auf dem Bild neben der Knopfzelle scheint gewölbt? Könnt aber auch nen anderer sein. Netzteil als Ursache hast ausgeschlossen?
USB Ports alle sauber und kein Kurzer drinne?
 
Danke für die Tipps. Ich habe mir das Board gerade nochmal genau angeschaut. Der Kollege hat ja nun einen neuen PC der "super schnell" ist (SSD und frisch installiert). So habe ich Zeit mit dem Board zu pröbeln wie ich Lust habe.

Seit der PC bei mir ist hatte ich die beschriebenen Probleme nicht mehr. Der Lautsprecher hat nie mehr gepiept und die orange Lampe blinkt beim booten und geht dann aus. Auch Abstürze im Betrieb hatte ich noch nicht.

Manchmal hat der PC die SSD mit dem Betriebssystem nicht erkannt. Aber ich habe verschiedene Festplatten an- und umgehängt um Daten zu übertragen. Das Wechseln der Ports scheint das BIOS durcheinander zu bringen. Beim zweiten Start geht es dann meistens.

Woran es gelegen hat, kann ich bis jetzt nicht sagen. Die Verschmutzung im Sockel scheint ja nur unwichtige Pins betroffen zu haben.

Die Elkos habe ich jetzt nochmals kontrolliert, aber die sehen gut aus. Auf Fotos sieht man es meist nicht so gut, aber die Deckel sind alle gerade. Ich habe noch ein paar Fotos gemacht.

Beim Stromanschluss und der Batterie:
P1530025.jpgP1530026.jpg
Beim CPU-Sockel:
P1530030.jpg
andere Elkos:
P1530029.jpgP1530028.jpg

Die sehen alle aus wie neu und nicht so wie die gewisse Elkos die ich als Kind beim zerlegen alter Geräte gefunden habe.

Auch bei einem Blick ins Netzteil ist mir nichts aufgefallen. Die sichtbaren Elkos sind auch flach. Aber ich schliesse natürlich trotzdem nicht aus, dass da nicht etwas faul sein kann. Da sich der Fehler nicht provozieren lässt (ausser mit Batterie raus), ist es natürlich etwas schwierig zu testen ob es nun stabil läuft oder nicht. Aber vermutlich bleibt der PC momentan ein Ersatzteillager und Testplattform.
 
Hat das Mainboard die Revision "B3"?

Was ist das für ne Verunreinigung bei den CPU Kühlerhalterungsschrauben? Rost?
 
So, fertig. Wenn es ein geschmackvolles Räuchlein gibt, hat man zu viel gepröbelt.

Ich wollte wissen ob das Board abstellt, wenn man im Betrieb die Batterie raus nimmt. Dabei ist die Batterie auf dem Board gelandet, hat einen Kurzschluss verursacht und ein winziges schwarzes Bauteil hat sich in Luft aufgelöst.

Somit ist das Projekt beendet. Bei einem 10 Jahre alten, unzuverlässigen Mainboard ist es ja nicht so schlimm.
 
uppsi ☠️
 
Danke für den Thread! Spanned, erhellend und es liest sich als wäre man live mit dabei gewesen.

Einfach Office am PC nutzen kann jeden xD
 
Spanned, erhellend und es liest sich als wäre man live mit dabei gewesen.
Danke, gern geschehen. Ja, man lernt immer auch etwas dazu, auch wenn man nicht alle Fehler findet. Ein alter PC der nicht mehr gebraucht wird ist dafür die ideale Gelegenheit. Mir ist lieber es geht mir ein Mainboard kaputt von dem ich ein gleichwertiges, neues für 70.- bekommen würde, als wenn mir eine neue Grafikkarte abrauchen würde.

Ich habe geglaubt eine Beschädigung an einem Bauteil zu sehen, aber jetzt auf den Fotos sehe ich doch nichts. Es war aber eine Übung aus meinen 2 Kameras das beste Foto heraus zu holen. Beide schlagen sich nicht schlecht. Für die Fotos wurde kein Stativ verwendet.

Panasonix Lumix FZ150, eine 10 Jahre alte Kompaktkamera
Distanz 2 - 3 cm, 1/200 s, Brennweite 4.5 mm, f3.2, ISO 200
P1530032.jpg

Nikon D500 mit Teleobjektiv Tamron 150 - 600, 4 Jahre alte Spiegelreflexkamera
Distanz 220 cm, 1/2500 s, Brennweite 600 (entspricht durch APS-C Sensor 900 mm), f 8.0, ISO 5600
_DSC6501.jpg

Die Beleuchtung ist nicht gleich, darum ist es nicht ganz vergleichbar. Die Fotoqualität bei beiden Kameras recht ähnlich. Schwierig ist bei beiden, die richtige Distanz zu erwischen. Der Autofokus weiss bei so vielen Bauteilen nicht, worauf er scharf stellen soll.

Die Nikon mit dem Teleobjektiv hat gegenüber der der Kompaktkamera aber einen grossen Vorteil. Mit der Kompaktkamera muss man so nahe sein (1 - 5 cm), dass eine Beleuchtung schwieriger ist. Auf den Ausschnitt sieht man das nicht, aber der linke Teil des Bildes wird vom Objektiv beschattet, obwohl ich die Kamera etwas schräg halte.

Mit dem Teleobjektiv kann ich gerade fotografieren und die Lampe nur wenig seitlich (oder beidseitig) platzieren, so dass weniger Schatten entsteht. Aus der Distanz sieht man auch besser, was man macht.

Meine Fotoausrüstung ist aber eigentlich nicht dafür gedacht, sondern um Vögel, Schmetterlinge und andere Insekten zu fotografieren.
Nikon-22-4198.jpgNikon-21-9736.jpg
 
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