Die Spannungen auf der Grafikkarte oder dem Mainboard haben keinen direkten Zusammenhang mit der Stabilität des Netzteils. Die Spannungswandler auf dem Board oder der Grafikkarte regeln das ja automatisch nach.
Das Netzteil sollte die Spannung innerhalb der ATX-Toleranzen halten. beispielsweise dürfen die 12 V-Schienen 5 % abweichen. Die Spannung darf somit irgendwo zwischen 11.4 und 12.6 V schwanken.
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Wenn die Spannung etwas einbricht oder höher wird regelt das Netzteil nach. Es muss das aber nicht sofort und ganz exakt machen, denn das würde zum Übersteuern und dadurch hohen Spannungsspitzen führen. Es ist besser wenn das Netzteil da etwas Toleranz zulässt und sich etwas träge anpasst.
Die Spannungswandler auf dem Mainboard oder der Grafikkarte machen daraus dann alle möglichen Kleinspannungen. Wenn beispielsweise das BIOS eine CPU-Spannung von 1.15 V wünscht, versuchen die Spannungswandler diese zu halten (bei der GPU funktioniert es auf die selbe Art). Je nach Belastung und je nach momentaner 12 V Eingangsspannung an den Reglern müssen diese etwas mehr oder weniger hoch regeln. Bei vielen Mainboards ist über eine LLC (Load Line Calibration) einstellbar wie präzise das geregelt werden soll. Eine sehr harte Regelung führt auch hier wieder zu belastenden Überspannungsspitzen die man nicht so gerne hat. Wenn man es nicht zwingend zum Übertakten braucht ist somit eine etwas sanftere, tolerantere Regelung sinnvoller. Da sich die Regelung laufend anzupassen versucht, hat man nie genau die Spannung die vom BIOS vorgegeben wurde. man versucht es darum so einzustellen, dass auch bei den üblichen Schwankungen die Spannung nie so tief fällt, dass der Prozessor instabil wird.
Wenn dir bei deiner Grafikkarte eine Spannung tief vorkommt, dürfte das zum grössten Teil daran liegen, dass das BIOS der Grafikkarte eine gewisse Spannung vorgibt und die dann bei den vorhandenen Bedingungen so gehalten wird. Wenn die vom Netzteil kommende 12 V-Eingangsspannung durch die Belastung absinkt, wird das durch die Spannungswandler fast vollständig auskorrigiert, so dass man an der Kleinspannung kaum mehr etwas davon merkt.
Ein Problem hat das Netzteil erst, wenn es so stark belastet ist, dass es die Spannung nicht mehr im Toleranzbereich halten kann. Das kann dann schon dazu führen, dass die Spannungswandler ihre Spannungen auch nicht mehr halten können und dadurch CPU, GPU oder RAM instabil werden. Solche Probleme zeigen sich dann aber nicht an irgend welchen Spannungswerten in HWInfo sondern durch Fehlermeldungen, Grafikfehler, Aussetzer oder PC-Abstürze. Solange man keine solchen Probleme hat, kann man davon ausgehen dass das Netzteil richtig funktioniert.