Ich denke egal welche interne Lösung man verwendet, je nach System stößt man mehr oder weniger auf die Einflüsse aus der Nähe der Soundkarte. Und da die Hersteller eher gutes Marketing betreiben und weniger in praktische Erfahrungen Geld reinstecken sind externe Lösungen, also über USB z.B., die man getrennt und außerhalb seines Gehäuses einsetzen kann schon fast Pflicht für die Ohren.
Wer es nicht glaubt, einfach mal einen weißen Bildschirm aufmachen (leeres Dokument oder leere Browser-Seite), dann Kopfhörer auf, Lautstärke aufdrehen und die Maus bewegen. Oder einen Speichertest durchführen. Oder einen Virenscan durchführen. Und so weiter. Man hört es einfach. Immer.
Ich war nach Tests und längerem Verwenden interner Lösungen so enttäuscht das ich selbst versucht habe eine Abschirmung zu bauen. Hat teilweise schon mit einfachen Mitteln wie Alu- oder Kupferklebeband an den richtigen Stellen, geerdet übers Gehäuse, funktioniert. Aber nie ganz. Ich glaube die Frequenzen die an den Monitorausgängen oder in CPU oder RAM vorhanden sind bekommt man im Gehäuse nie ganz raus.
Mit weniger Erfolg habe ich von der billigsten China USB Soundlösung bis hin zum Gaming-Headset USB-DAC ziemlich viel durch. Die meisten nutzen eh den gleichen Cirrus Logic Chipsatz, was mich ehrlich gesagt nicht mal gewundert hat. Aber gut klingen? Von grausam bis schon auf niedrigster Lautstärke übersteuernd klingend war alles dabei.
Wie schon geschrieben hatte ich meine ersten Erfolge mit dem VT1630A Chipsatz. Ich hatte den VT2021 auf meinem Mainboard. Technisch gesehen Klassen höher. Aber mit nicht wegzubekommenden Störgeräuschen.
Danach habe ich mich auf dem Chinesischen Markt bei eBay und Aliexpress nach USB DAC's umgesehen. Da kann man recht einfache Lösungen schon für wenig Geld bekommen, allerdings sind viele davon "Wundertüten" von denen man die Finger lassen sollte.
Ich nutze schon seit längerem eine Lösung die gut mit meinem AMP zusammen arbeitet aus einem PCM5102 und einer XMOS USB/i2s bridge. Sehr linearer Klang am line, der TDA1308 Kopfhörerverstärker funktioniert auch mit niedrig- und hochohmigen Kopfhörern sehr gut. Und das trotz der Tatsache, das der PCM5102 einen "bug" hat der zusammengefasst zu laute Signale speichert und weiter wiedergibt. Ist bei mir nie aufgetreten, vielleicht hat man das treiberseitig auch beseitigt.
Wer mehr Bass und einen weniger linearen, lieber weicheren Klang bevorzugt kann nach einer Kombination aus XMOS USB/i2s bridge und dem AK4490 oder dem DSD1796 Chip fündig werden. Da mir der Klang aber zu weich war habe ich wieder den PCM5102 verwendet.
Als mir noch unbekannter DAC ist noch der DSD1792 hinzu gekommen.
Diese DAC-Versionen sind zwischen 46 und 100 Euro zu haben. (eBay: "USB XMOS 32bit" und den jeweiligen Sound-DAC, also "PCM5102", "AK4490" oder "DSD1796" oder "DSD1792" -"raspberry" suchen, Häckchen bei "Beschreibung einschließen" an.)
Wer viel unterwegs ist und ein analoges Signal benötigt kann auch mal nach dem Encore MDSD schauen. Winziges Teil mit erstaunlich gutem Klang, etwas Bassverstärkend, im Rest sehr linear. Ab 106€ bei eBay.
Ebay-Suche nach USB-DAC
Unter Linux brauchen die vorher genannten DAC's mit einigermaßen aktuellem Kernel keine gesonderten Treiber. Unter Windows schon. Oder den generalisierten USB Audio Class 2 Treiber.
Wer Spiele mit vielen gleichzeitigen Audioquellen spielt kann ich zumindest die Varianten mit dem XMOS USB/i2s Chip empfehlen. Ich habe festgestellt das, obwohl die Berechnung der Sounds ja CPU-Seitig statt findet, nicht alle USB-Soundkarten mit der Datenlatenz zurecht kommen und dann Aussetzer oder Knacken verursachen können. Da der XMOS-Chip für den Einsatz als reine USB/i2s Bridge eigentlich hoffnungslos unterfordert ist kommt er auch mit vielen Audioquellen von Spielen gut klar. Das genaue "warum" übersteigt da aber mein Verständnis.
Kommt alle gut ins neue Jahr und tut Euren Ohren was Gutes!