Nachtrag 2019-02-19:
Ich habe die unten genannte Kombination jetzt eine Weile Laufen und muss sagen das sie mir wirklich zusagt. Ich habe mir sogar einen zweiten DAC dieser Art bestellt, um meine XMOS getriebenen DACs auszutauschen.
Was mir noch positiv aufgefallen ist:
ASIO- WASAPI und Kernel-Streaming-support on the go unter Windows 10
Kopfhörerleistung reicht für niedrigohmige Kopfhörer aus und klingt auch gut, wenn man den Cinch-Ausgang abstöpselt. Wahrscheinlich teilen die sich die Leistung.
Niedriger Stromverbrauch, kein externes Netzteil am DAC benötigt, man sollte aber wirklich auf ein gutes Netzteil beim AMP achten!
Mit einem 18 Euro teuren
Kopfhörerverstärker beseitigt man den einzigen Nachteil des DACs. Ich werde noch berichten wie gut das klappt.
Spieletauglichkeit unter Windows 10 auch bei sehr vielen Audioquellen (bis 128 gleichzeitig) getestet, der CM6631A berechnet ohne nennenswerte CPU-Belastung.
Hervorragende Verträglichkeit mit Foobar2000 und DSP-Plugins (wie erwähnt, ASIO, Kernel-Streaming und WASAPI-support on the go).
Resampling wird scheinbar auch vom CM6631A (teilweise) übernommen, CPU-Last im Vergleich zu vorher gesunken. (Nur für "wers braucht")
Ausgänge nicht "rück-gefiltert", d.h. wer vom DAC zum AMP geht sollte keine Y-Verbindungen sondern nur Umschalter verwenden. Total dumpfer Klang wäre das Ergebnis.
Abschirmung (mit doppelt geschirmten USB-Kabeln und Ferritkern) so gut, das man sein Handy nebenan legen kann ohne GSM / UMTS / LTE oder WLAN Interferrenzen hören (unterschied zu "messen" beachten) kann.
Falls jemand den DAC mal durchmessen mag, würde mich wirklich interessieren wie er abschneidet!
EOF
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Es gibt ein paar "low fuss" designs, die man schon günstig und mit relativ wenig finanziellem Aufwand für sich aussuchen kann. Ich meine mit "low fuss" die Designs, die ein sehr einfaches layout für einen DAC haben und daher aus Sicht einiger Audiophilen gar nicht funktionieren sollten. Tun sie aber. Mit kleineren Einschränkungen.
Ausgesucht habe ich mir ein Design, was ich gerade an meinem Multimedia-System auf Linux-Basis und einen AMD 2200GE (ja, den gibt es jetzt gerade und NOCH zu kaufen, nicht nur für OEM's) in einer kleinen Box aufgebaut habe.
Gleich zu den Einschränkungen vorweg, damit mancher nicht den ganzen Artikel lesen muss um dann fest zu stellen, das das ganze System nichts für ihn ist. Der Kopfhörerausgang. Ich habe den DAC mit verschiedenen Kopfhörern, sowohl niedrig- als auch hochohmig getestet und bin vom Klang nicht wirklich überzeugt worden. Das system hat keinen zusätzlichen OP-AMP, lebt vom Chip-internen OP-AMP des ES9023.
Jetzt zu den Vorteilen.
1. Der Preis. Der DAC ist zwischen
32 und 40 Euro bei eBay oder Aliexpress mit Gehäuse zu haben. Er besteht aus einem
CM6631A als Audio-Prozessor / USB-I2S-Bridge und einem
ES9023 DAC Chip. Einfach bei eBay oder Aliexpress die beiden Chips mal als Suchbegriff eingeben und man bekommt derzeit nur diesen einen DAC angezeigt.
2. Treiberfrei nutzbar. In Windows 10 sind die Treiber des CM6631A auf Abruf inklusive. Man kann ihn also direkt nach dem Einstecken verwenden.
3. Der Klang. Und ich meine damit den Klang am Line-Ausgang (Cinch). Ich empfinde den klang persönlich als sehr linear und direkt, kaum gefiltert. Was mir allerdings aufgefallen ist, das er, je nach (Software-) Lautstärken-Höhe einen gewissen "loudness-Effekt" hat, d.h. laute Frequenzen bevorzugt und leisere vernachlässigt. Für die Ohren klingt das natürlich klasse, wenn darunter natürlich die Linearität leidet. Ich will dabei aber betonen, das ich das nicht gemessen habe! Ich habe mir nur die Zeit genommen um ihn mit fast allen meinen DAC's zu vergleichen, die ich hier rum liegen habe.
Hier hat jemand im Forum geschrieben, das er gerne wieder einen DAC hätte, bei dem er die Instrumente klanglich im Raum stehen hört. Das ist bei diesem DAC so. Ich gehe davon aus, das das bei den meisten DAC's klappt, die eine gute Channel-separation haben, sprich, bei denen die Stereo-Kanäle kaum in den anderen Kanal einspielen.
Stimmen aus Nachrichten, Blogs oder Audio-Büchern liefern hervorragenden Klang. Man hört an vielen Musikstücken in den Höhen viele Details, die andere DAC's gerne heraus filtern. Das klingt manchmal sehr brutal ehrlich. Da kann ich nur sagen das Leute die auf Vinyl und Röhren-AMP's stehen den DAC nicht mögen werden. Er filtert wirklich kaum.
Ich persönlich mag das ja, weil ich Musik halt gerne so höre wie sie vom Komponisten erstellt worden ist.
Bass-Fetischisten sind auch gut bedient, tiefe Frequenzen werden bis zur Grenze des von den Lautsprechern machbaren mitgenommen.
So, jetzt zum Budget-AMP, der im Prinzip auch ein "no-fuss"-Design ist.
Dieser besteht im Prinzip aus zwei TPA3116-Chips die beide im Mono-Modus laufen, einem OP-AMP und genügend Kondensatoren zur gleichmäßigen Spannungsversorgung. Somit ergibt sich eine theoretische Verstärkungsleistung von 2x 100W bei 8 Ohm. Je nach Größe der gewählten Lautsprecher und Toleranz der Nachbarn reicht das für die meisten Anwender.
Meiner ist von "Nobsound". Wer ihn sucht findet ihn meistens auch unter diesen Suchbegriffen: "TPA3116" "2x100W" "Nobsound". Bitte beim Suchen darauf achten, das es im gleichen Gehäuse auch viele 50+50W-Versionen des AMP's gibt, also nur mit einem TPA3116! Bitte weiterhin darauf achten das KEIN Bluetooth mit dabei ist. Mit Bluetooth sind wir wieder beim Grundproblem dieses Threads, nämlich bei der Einstreuung von Signalen ins Audio. Das würde ich vermeiden wollen! 2.1-Varianten teilen sich meistens 2 Chips, 1x50W stereo und 1x100W mono, für Besitzer mit passivem Subwoofer. Ich habe die 2x100W-Variante.
So, wer es bis hier hin geschafft und erfolgreich die Suche durchgeführt hat sollte schon mal vom Preis und vom simplen Board-Design dieses AMP's überrascht sein. Genau, das kann nie gut klingen, oder? ;-) Tut es aber. Ein Design, das ohne Gehäuse und nur mit "rohen" Anschlüssen bei unter 8 Euro anfängt. Ich finde bei eBay gerade
Varianten mit Gehäuse ab 24€. Das Board-Design ist in
dieser Anzeige sehr gut zu sehen und kann mit anderen Designs verglichen werden.
Nachteile:
Der AMP läuft wirklich gut. Sollte man aber über 75% seiner Verstärkerleisung anzapfen wird er metallisch und verzerrt. Das sollte man im Hintergrund behalten, wenn man an eine Anschaffung denkt!
Dann braucht man am Ende nur noch ein
vernünftiges Netzteil und Lautsprecher nach seinem Geschmack und es kann los gehen!
TLDR:
DAC 30,82€
AMP 23,45€
Netzteil für AMP 50€
Lautsprecher nach Geschmack
Fertig!
Hoffe, wie immer, geholfen zu haben!
LG
Rev