woerkflow
Neuling
- Mitglied seit
- Dez 29, 2020
- Beiträge
- 3
- Bewertungspunkte
- 5
- Punkte
- 1
...oder: Meine ersten Gehversuche auf der Sugar Lane in Richtung Candy Mountain auf der Suche nach dem Sweet Spot.
Tach!
Liebe Freunde des gepflegten Overglockings. Wie ihr ja alle wisst ist es zur Zeit nicht möglich eine neue Grafikkarte zu einem
vernünftigen Preis zu erwerben. Und so dachte ich mir, wie wahrscheinlich viele andere auch: Kauf ich mir halt einen neuen Prozessor
Kaum war das neue Schmuckstück mit größter Sorgfalt eingepflanzt und hauchdünn mit Thermal Grizzly Kryonaut eingecremt, überkam
mich dieses fiese Kribbeln. Ihr wisst schon...Highscore-Jucken!
Außerdem hatte ich ja noch eine Rechnung mit meiner Grafikkarte offen. Wir zwei waren uns im Verlauf des letzten Jahres fremd geworden.
Und dem wollte ich mit meinen bescheidenen Mitteln Abhilfe schaffen. Die Zeit war reif für eine kleine OC-Session. Drei Tage und einem
vermutlich dauerhaften Lüfter-Tinitus später, bin ich dann irgendwie in der 3DMark-Top-Ten gelandet. Aber ich will nicht allzu weit vorgreifen...
Die Hardware
Board: MSI MEG X570 Unify (A.85 Bios, SAM On, Gameboost Off)
CPU: Ryzen 7 5800X @ Stock (3800 Mhz/4851 Mhz Boost Clock)
AiO: Corsair H100i RGB Platinum SE
GPU: MSI Radeon 5700 XT Gaming X (Treiber: 27.20.14501.18003)
RAM: G.Skill Trident Z DDR4-3600 (F4-3600C17D-32GTZKW) - Hynix C-Dies - Dual Rank, Dual Channel @ 3.598 MHz (XMP)
SSD: Corsair MP600 (64-bit Windows 10 (10.0.19042))
PSU: Corsair RM750x
Fans: Corsair LL120 (5x)
Case: Fractal Meshify C
Alles weitere ist hier zu finden: https://de.pcpartpicker.com/user/woerkflow/saved/4fHNP6
Die Software
Benchmark: 3DMark - Time Spy Extreme
OC/UV: AMD Radeon Adrenalin 2020 Edition (alias Wattman)
Protokoll: Open Office 4.1.7 Calc ;-)
Ein Geständnis
Spätestens jetzt wird der eine oder andere gemerkt haben, dass ich hinsichtlich overglocking noch sehr grün hinter den Ohren bin. Um genau zu sein der PC da oben ist der erste, durch mich höchstselbst zusammen geschraubte Build. Vorher bekam ich stets die abgelebten PC-Teile meines großen Bruders zugeschanzt und ließ sie mir, falls niemand anderes zur Hand war, heimlich im PC-Laden um die Ecke einbauen. Aber Bange machen gilt ja nicht! Daher habe ich mir schon bei der Recherche zu den einzelnen PC-Teilen ein breites Spektrum an Informationsquellen zugelegt. Und sauge fleißig in mich auf, was dieser oder jener mir zu vermitteln gesucht. Und so komme ich jetzt auch endlich mal zur Sache: die OC-Session und mein Vorgehen dabei.
Die Ausgangslage
Ich habe mir also drei schlichte Tabellen angelegt. Auf der Y-Achse sind die Mhz-Werte und auf der X-Achse sind die Volt-Werte die ich im Wattman eingestellt habe. Die Lüfter liefen dauerhaft auf 100% um hier die Ergebnisse hinsichtlich der Temperatur nicht zu verfälschen. Des Weiteren war der VRAM auf 1800 Mhz (900 Mhz) eingestellt. Alles über diesen Wert hinaus läuft nicht dauerhaft stabil und ist mir mittlerweile ziemlich egal, da ich außer zusätzlichem Geflimmer auf dem Bildschirm auch keinerlei Performance-Zuwachs messen kann. Aber das ist ein anderes Thema. Das Powerlimit habe ich dank MPT auf 50% erhöht und auf Maximum eingestellt.
Die erste Tabelle zeigt den erreichten Graphic Score im 3DMark. Die zweite Tabelle enthält den vom 3DMark angegebenen Core-Takt der GPU. Die ist dafür gedacht um ein Gefühl für die Werte-Differenz zwischen dem Wattman-Boost-Takt und dem eigentlichen Takt der GPU zu bekommen. Hier liegen ja stellenweise 60 Mhz und mehr dazwischen. In die dritte Tabelle habe ich die vom 3DMark angegebene Durchschnittstemperatur des Durchlaufs eingetragen.
Und los gehts...
Ich bin so vorgegangen, dass ich bei maximal einstellbarem Spannungswert (1200 mV) in Zehner-Schritten stufenweise von 2000 Mhz ausgehend, den Takt erhöht habe, bis die Karte mir den Vogel gezeigt und sich abgeschaltet hat. Damit habe ich im Prinzip die Länge der Y-Achse ermittelt. Das selbe Spiel habe ich dann wiederum von 2000 Mhz ausgehend für die Spannung in 10 mV-Schritten gemacht und somit die Länge die X-Achse erhalten. Jeder Durchlauf wurde doppelt durchgeführt und aus den Ergebnissen ein Mittelwert errechnet, um halbwegs eine Reproduzierbarkeit zu gewährleisten.
1. Erkenntnis
Die Werte steigen sowohl mit der Frequenz, als auch mit sinkender Spannung. Warum das so ist, weiß ich nicht und können mir gern die Experten beantworten. Das hat vielleicht eine thermische Ursache, aber da kann ich wirklich nur raten.
2. Erkenntnis
Die Performance ist nicht zwangsläufig kongruent zur Frequenz bzw. zur Spannung. Zudem skaliert sie nicht gleichmäßig eher wellenförmig mal hoch und dann wieder runter.
3. Erkenntnis
Kaffee zu trinken allein reicht nicht um diese Session durchzustehen. Ich muss auf eine intravenöse Koffein-Zucker-Lösung umsteigen.
Und es geht weiter...
Jetzt kam der für mich sehr unangenehme Teil. Ich musste nun die Badlands, also die Grenzen der GPU ermitteln. (Die grauen Flächen in den Tabellen.) So bin ich also, ausgehend von einer Spannung von 1040 mV, Schwelle für Schwelle in der Frequenz und der Spannung nach oben gegangen bis der Bildschirm sich abschaltete und die Grafikkarte mich vorwurfsvoll anblickend, schon mal die Anträge für einen neuen Besitzer ausfüllte. Ich kann berichten, die Tour auf der Straße am Rande der Badlands war sehr holprig, aber es gab eine schöne Aussicht! Ich taufte sie in meinem tiefnächtlichen Koffein-Zucker-Rausch sogar die Sugar Lane.
4. Erkenntnis
Die Performance entlang der Sugar Lane, also der Grenzwerte, stieg Richtung 2060 Mhz/1300mV kontinuierlich an und brachte bisher nie erreichte Ergebnisse mit sich. Das ließ mich hoffen!
Candy Mountain vorraus!
Die Performancewerte stiegen also bis besagtem Wert kontinuerlich an und sanken darüber hinaus jedoch mit steigender Frequenz und Spannung wieder ab. Es bildete sich ein Candy Mountain heraus, den es also noch genauer zu erkunden galt. Wie man in der Tabelle sicher auch erkennen kann, habe ich dann die Stelle mit den höchsten Werten intensiver bearbeitet. Also noch einmal etwas hochaufgelöster durchgestet und zwar in 5 Mhz und 5 mV Schritten nach oben und unten, sowie nach links und rechts. Bis ich ihn endlich fand...
Der Sweet Spot
...doch kaum ließ ich mich erschöpft aber glücklich an dieser vielbesungen Stelle nieder, so keimte der nagende Zweifel in mir und meiner Methode auf: Bin ich hier richtig? Das Ergebniss spricht für sich, oder nicht? Immerhin Platz 10 in der Top-Ten des Setups und das ohne OC der CPU. Aber der Zweifel blieb.
Und so frage ich die Community hier und jetzt, macht das ganze überhaupt so Sinn, was ich da oben mit meinem spärlichen Halbwissen fabriziert habe? Wie ermittelt ihr den Sweet Spot eurer GPUs? Ich bin stets interessiert und lasse mich gern eines besseren belehren!
Ich hoffe jedenfalls mein kleiner Erfahrungsbericht hat euch etwas unterhalten und erheitert in dieser düsteren Jahreszeit.
Ich wünsche euch eine angenehme Nacht und und stets ein kühles Lüftchen im Gehäuse!
Euer Wörkflow
Tach!
Liebe Freunde des gepflegten Overglockings. Wie ihr ja alle wisst ist es zur Zeit nicht möglich eine neue Grafikkarte zu einem
vernünftigen Preis zu erwerben. Und so dachte ich mir, wie wahrscheinlich viele andere auch: Kauf ich mir halt einen neuen Prozessor
Kaum war das neue Schmuckstück mit größter Sorgfalt eingepflanzt und hauchdünn mit Thermal Grizzly Kryonaut eingecremt, überkam
mich dieses fiese Kribbeln. Ihr wisst schon...Highscore-Jucken!
Außerdem hatte ich ja noch eine Rechnung mit meiner Grafikkarte offen. Wir zwei waren uns im Verlauf des letzten Jahres fremd geworden.
Und dem wollte ich mit meinen bescheidenen Mitteln Abhilfe schaffen. Die Zeit war reif für eine kleine OC-Session. Drei Tage und einem
vermutlich dauerhaften Lüfter-Tinitus später, bin ich dann irgendwie in der 3DMark-Top-Ten gelandet. Aber ich will nicht allzu weit vorgreifen...
Die Hardware
Board: MSI MEG X570 Unify (A.85 Bios, SAM On, Gameboost Off)
CPU: Ryzen 7 5800X @ Stock (3800 Mhz/4851 Mhz Boost Clock)
AiO: Corsair H100i RGB Platinum SE
GPU: MSI Radeon 5700 XT Gaming X (Treiber: 27.20.14501.18003)
RAM: G.Skill Trident Z DDR4-3600 (F4-3600C17D-32GTZKW) - Hynix C-Dies - Dual Rank, Dual Channel @ 3.598 MHz (XMP)
SSD: Corsair MP600 (64-bit Windows 10 (10.0.19042))
PSU: Corsair RM750x
Fans: Corsair LL120 (5x)
Case: Fractal Meshify C
Alles weitere ist hier zu finden: https://de.pcpartpicker.com/user/woerkflow/saved/4fHNP6
Die Software
Benchmark: 3DMark - Time Spy Extreme
OC/UV: AMD Radeon Adrenalin 2020 Edition (alias Wattman)
Protokoll: Open Office 4.1.7 Calc ;-)
Ein Geständnis
Spätestens jetzt wird der eine oder andere gemerkt haben, dass ich hinsichtlich overglocking noch sehr grün hinter den Ohren bin. Um genau zu sein der PC da oben ist der erste, durch mich höchstselbst zusammen geschraubte Build. Vorher bekam ich stets die abgelebten PC-Teile meines großen Bruders zugeschanzt und ließ sie mir, falls niemand anderes zur Hand war, heimlich im PC-Laden um die Ecke einbauen. Aber Bange machen gilt ja nicht! Daher habe ich mir schon bei der Recherche zu den einzelnen PC-Teilen ein breites Spektrum an Informationsquellen zugelegt. Und sauge fleißig in mich auf, was dieser oder jener mir zu vermitteln gesucht. Und so komme ich jetzt auch endlich mal zur Sache: die OC-Session und mein Vorgehen dabei.
Die Ausgangslage
Ich habe mir also drei schlichte Tabellen angelegt. Auf der Y-Achse sind die Mhz-Werte und auf der X-Achse sind die Volt-Werte die ich im Wattman eingestellt habe. Die Lüfter liefen dauerhaft auf 100% um hier die Ergebnisse hinsichtlich der Temperatur nicht zu verfälschen. Des Weiteren war der VRAM auf 1800 Mhz (900 Mhz) eingestellt. Alles über diesen Wert hinaus läuft nicht dauerhaft stabil und ist mir mittlerweile ziemlich egal, da ich außer zusätzlichem Geflimmer auf dem Bildschirm auch keinerlei Performance-Zuwachs messen kann. Aber das ist ein anderes Thema. Das Powerlimit habe ich dank MPT auf 50% erhöht und auf Maximum eingestellt.
Die erste Tabelle zeigt den erreichten Graphic Score im 3DMark. Die zweite Tabelle enthält den vom 3DMark angegebenen Core-Takt der GPU. Die ist dafür gedacht um ein Gefühl für die Werte-Differenz zwischen dem Wattman-Boost-Takt und dem eigentlichen Takt der GPU zu bekommen. Hier liegen ja stellenweise 60 Mhz und mehr dazwischen. In die dritte Tabelle habe ich die vom 3DMark angegebene Durchschnittstemperatur des Durchlaufs eingetragen.
Und los gehts...
Ich bin so vorgegangen, dass ich bei maximal einstellbarem Spannungswert (1200 mV) in Zehner-Schritten stufenweise von 2000 Mhz ausgehend, den Takt erhöht habe, bis die Karte mir den Vogel gezeigt und sich abgeschaltet hat. Damit habe ich im Prinzip die Länge der Y-Achse ermittelt. Das selbe Spiel habe ich dann wiederum von 2000 Mhz ausgehend für die Spannung in 10 mV-Schritten gemacht und somit die Länge die X-Achse erhalten. Jeder Durchlauf wurde doppelt durchgeführt und aus den Ergebnissen ein Mittelwert errechnet, um halbwegs eine Reproduzierbarkeit zu gewährleisten.
1. Erkenntnis
Die Werte steigen sowohl mit der Frequenz, als auch mit sinkender Spannung. Warum das so ist, weiß ich nicht und können mir gern die Experten beantworten. Das hat vielleicht eine thermische Ursache, aber da kann ich wirklich nur raten.
2. Erkenntnis
Die Performance ist nicht zwangsläufig kongruent zur Frequenz bzw. zur Spannung. Zudem skaliert sie nicht gleichmäßig eher wellenförmig mal hoch und dann wieder runter.
3. Erkenntnis
Kaffee zu trinken allein reicht nicht um diese Session durchzustehen. Ich muss auf eine intravenöse Koffein-Zucker-Lösung umsteigen.
Und es geht weiter...
Jetzt kam der für mich sehr unangenehme Teil. Ich musste nun die Badlands, also die Grenzen der GPU ermitteln. (Die grauen Flächen in den Tabellen.) So bin ich also, ausgehend von einer Spannung von 1040 mV, Schwelle für Schwelle in der Frequenz und der Spannung nach oben gegangen bis der Bildschirm sich abschaltete und die Grafikkarte mich vorwurfsvoll anblickend, schon mal die Anträge für einen neuen Besitzer ausfüllte. Ich kann berichten, die Tour auf der Straße am Rande der Badlands war sehr holprig, aber es gab eine schöne Aussicht! Ich taufte sie in meinem tiefnächtlichen Koffein-Zucker-Rausch sogar die Sugar Lane.
4. Erkenntnis
Die Performance entlang der Sugar Lane, also der Grenzwerte, stieg Richtung 2060 Mhz/1300mV kontinuierlich an und brachte bisher nie erreichte Ergebnisse mit sich. Das ließ mich hoffen!
Candy Mountain vorraus!
Die Performancewerte stiegen also bis besagtem Wert kontinuerlich an und sanken darüber hinaus jedoch mit steigender Frequenz und Spannung wieder ab. Es bildete sich ein Candy Mountain heraus, den es also noch genauer zu erkunden galt. Wie man in der Tabelle sicher auch erkennen kann, habe ich dann die Stelle mit den höchsten Werten intensiver bearbeitet. Also noch einmal etwas hochaufgelöster durchgestet und zwar in 5 Mhz und 5 mV Schritten nach oben und unten, sowie nach links und rechts. Bis ich ihn endlich fand...
Der Sweet Spot
...doch kaum ließ ich mich erschöpft aber glücklich an dieser vielbesungen Stelle nieder, so keimte der nagende Zweifel in mir und meiner Methode auf: Bin ich hier richtig? Das Ergebniss spricht für sich, oder nicht? Immerhin Platz 10 in der Top-Ten des Setups und das ohne OC der CPU. Aber der Zweifel blieb.
Und so frage ich die Community hier und jetzt, macht das ganze überhaupt so Sinn, was ich da oben mit meinem spärlichen Halbwissen fabriziert habe? Wie ermittelt ihr den Sweet Spot eurer GPUs? Ich bin stets interessiert und lasse mich gern eines besseren belehren!
Ich hoffe jedenfalls mein kleiner Erfahrungsbericht hat euch etwas unterhalten und erheitert in dieser düsteren Jahreszeit.
Ich wünsche euch eine angenehme Nacht und und stets ein kühles Lüftchen im Gehäuse!
Euer Wörkflow
Zuletzt bearbeitet
: