News Lediglich ein besserer Intel Core i9-9900K: Core i9-10900K CPU bietet bis zu 30% bessere Multi-Threading-Leistung

Jakob Ginzburg

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Die Kollegen von Tom‘s Hardware haben vorzeitig offizielle Leistungsdaten zum kommenden Flagship-Prozessor von Intel, dem Core i9-10900K, veröffentlicht. Die Speerspitze der 10. Gen „Comet Lake“-Produktlinie soll in den kommenden Monaten offiziell auf den Markt kommen und die gleiche 14nm-Architektur aufweisen, wie zuvor „Skylake“.

Intel-Core-i9-10900K-10-Core-CPU-Performance-Benchmarks1.jpg




Erst letzte Woche gab es dank ungeplanter Veröffentlichungen in einigen asiatischen Medien weitreichende Informationen zu der 10. Core-Generation mit den Namen „Comet Lake“ aufgetaucht, darunter detaillierte Spezifikationen zu der Anzahl der Kerne sowie Leistungsaufnahme. Insgesamt sind 11 SKUs sind für die Markteinführung geplant. Die Core i9-10900K CPU wird dabei das Flagship von Intels sechster 14nm-Familie sein.

Zum Beitrag: https://www.igorslab.de/lediglich-e...t-bis-zu-30-bessere-multi-threading-leistung/
 
@Dark_Knight Völlig richtig. Es ist ein Tu-quoque-Argument, ein Scheinargument, weil derjenige nichts Besseres vorzuweisen hat. Die Ablenkung von unliebsamer Kritik durch Hinweise auf andere vermeintliche Missstände auf der anderen Seite nennt man auch Whataboutism. Es ist eine unsachliches rheotrisches Mittel.

Intel selbst gibt an TDP sei die "thermische Design Leistung in Watt und bezieht sich auf den Energieverbrauch unter der maximalen theoretischen Belastung" und gibt dann aber Werte bei niedrigen Basistakten an.

AMD macht es ganz anders. Wer die einfachsten Grundlagen von Thermal Design versteht, ist mit dieser Formel vertraut:
Tj = Ta + (P × θja)
bzw.
Tc = Ta + (P × θca)
AMD gibt P zb. für einen 1950X bei einer Ta=32°C und optimaler Tc=56°C (damit der Chip die angepeilte Leistung erreicht) und dem thermischen Widerstand laut AMD Spezifikation und kommt somit auf 180W.
Also sollte der Kühler besser als 0.133 °C/W sein, was aber nicht zwingend niedrigere Temperaturen mit sich bringt, weil der Chip stattdessen länger/höher taktet, also mehr Leistung bietet.

Dass der "Stromverbrauch" je nach Auslastung 120W, 180W oder 220W sein kann ist hier also irrelevant und wird nur als logischer Fehlschluss und rhetorisches Mittel von Leuten verwendet, die die Grundlagen nicht verstehen.
 
Ja ne, is klar.

Am Ende interessiert mich der Stromverbrauch in W - das ist mess- und vergleichbar. Am liebsten nach verschiedenen Lastzuständen wie min (idle) und max (dann aber auch wirklich max, also inkl. AVX bis der Arzt kommt, Boost und was weiß ich). Das geben aber weder Intel noch AMD zuverlässig an. Wäre ja auch blöd, das versteht ja auch Ottonormalo ohne Kleingedrucktes lesen zu müssen.

Was Intel und AMD darüber hinaus noch herausgeben, interessiert mich nicht die Bohne, da null aussagekräftig außerhalb des eigenen Dunstkreises und da auch nur brauchbar um festzustellen, welches Mainboard halbwegs für welche CPUs passt.

Gilt hüben wie drüben. So muss man halt die Abgaben nehmen, gedanklich 50-100% mehr einplanen um auf Nummer sicher zu gehen und kann nur genervt die Diskussionen ignorieren und auf bessere Zeiten hoffen.
 
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Und abgesehen davon ist in dem von dir angedeuteten Kontext AMDs TDP gleichermaßen kritisch zu sehen, denn bspw. ein 3900X hat in diesem Fall auch reichlich wenig mit seinen definierten 105 W TDP am Hut. Wenn man den mit ordendlicher Performance betreibt, zieht der sich in y-cruncher auch 145 W und in HandBrake X264 gar bis zu 175 W ("nennen wir es mal AMD-TDP").

Wenn Du Fragen zu den tatsächlichen Eckdaten hast, stöber hier einfach in Igors Testberichten rum, da steht alles notwendige zur Verfügung - und um das Final anzuschließen - für den Großteil der Consumer und damit für die für Intel relevante Käuferschaft, denn man fertigt so ein teueres HighTech-Produkt nicht für eine Hand voll "spezieller" Anwender, werden die 125 W offizielle TDP Angabe einen durchaus realistischen Wert darstellen, ebenso, wie die 95 W bei 9900K, und bspw. im Gaming wird der 10-Kerner seine TDP wohl ebensowenig überschreiten wie der 9900K.
Naja, dann erinnere ich mal an den Test von Igor zu Ryzen 2000. Mit einem korrekt konfigurierten Board haben die 2700X maximal die von AMD angegebenen 105W verbraucht. Dass sich da einige Boardhersteller nicht an die Vorgaben halten, hat allerdings nicht unbedingt was mit AMD zu tun, ist bei Intel allerdings auch so. Bei Ryzen 3000 hat AMD dann leider einen ähnlichen Schritt gemacht wie Intel schon früher vollzogen hatte. Man hat einen kurzfristigen Boost Verbrauch definiert, der beim 3900X bei 145W liegt. Abgesehen von diesem sollte allerdings bei korrekt implementierten Boards dann hier wieder Schluß sein.
Intel macht das halt noch komplizierter mit zwei zusätzlichen Boost Verbrauchswerten. Bei der 10. Core Generation wurde das Maximum dann übrigens auch noch einmal erhöht (auf offizielle 250W). Unter bestimmten Lasten dürfte Intel damit dann über 300W kommen.
Daher kann ich den Unmut durchaus verstehen, die Abweichungen sind bei Intel schon teilweise sehr hoch. Bezüglich Gaming Verbrauch ist natürlich auch klar, dass viele Spiele nur wenige Kerne auslasten. Je mehr Kerne ein Spiel auslastet, desto wahrscheinlicher ist es dann natürlich, über die TDP zu kommen. Laut Anandtech braucht ein 9900k ab 9 threads mehr als seine TDP vermuten lässt. Und einen Quervergleich mit einem 2700X hat Igor selber noch bei TGH gemacht, da war der AMD bei Witcher 3 13W sparsamer (56W zu 69W).
Also mit deiner Empfehlung "etwas stöbern" kommt man klar zu dem Ergebnis, dass Intel's TDP Definition dem Nutzer relativ wenig nutzt und mal eine etwas klarere Definition bräuchte. Bedingt durch die nicht wirklich funktionierende 10nm Fertigung und die Konkurrenzsituation wird Intel das aber sicher nicht machen (sieht man ja auch etwas an den Ice-Lakes, die als Ultrabook CPUs im Boost sogar bis 45W dürfen).
 
Das Mainboardthema gilt meines Wissens nach bei AMD und auch bei Intel. Bei letzteren scheint es extremer zu sein. Aber ich denke die Mainboardhersteller haben kein Interesse daran, die CPUs innerhalb der Empfehlungen zu betreiben, da das ja einen kürzeren Benchmarkbalken bedeutet.

Edit:Tippfehler
 
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Sehe ich das also richtig, daß die SACHLICHSTEN Beiträge zum Thema, dann doch noch von xnor stammen?

@Deridex
Sehe ich auch so. Das mit den Boards darf man nicht aus den Augen verlieren. Was aber leider auch bisschen Spielraum für Aluhütte bietet ;) Ist das sowas vielleicht unausgesprochen-abgesprochen, daß man die CPUs stärker befeuert? "Power" in Watt sollte man eigentlich nur auf highend Boards messen dürfen, wo man den letzten Firlefanz selbst einstellen kann. Und es rein nach Intels offiziellen Datenblättern einstellen. Genauso wie mit AMD.

Nur ob dann noch jemand an die Tür des Labors anklopft, mit seinem Hyper-Highend Board, wenn davor festgestellt wurde, daß mit den (eingestellten) Eckdaten des CPU-Herstellers, das teuerste Gamingboard nahezu gleich schnell ist mit dem preiswertesten Officeboard? Hmm...
 
Man muss einfach akzeptieren, dass die TDP bei AMD und Intel unterschiedlich definiert wird. Jemanden dabei Beschiss zu unterstellen, ist hingegen nicht sachlich. Leider ist es durch die unterschiedliche Definition nur sehr begrenzt möglich beides miteinander zu vergleichen.
 
Die Thermal Design Power (TDP) hat nichts mit dem Verbrauch einer CPU zu tun
CPU-Leistungsaufnahme: Was „TDP“ bei AMD und Intel aktuell bedeutet | ComputerBase
AMD und Intel sprechen in Bezug auf die TDP mittlerweile inhaltlich mehr oder weniger dieselbe Sprache: Beide beziehen sich auf den vom Kühlsystem abzuführenden Verbrauch bei einer spezifizierten Leistung, die allerdings nur bei Intel halbwegs greifbar ist: Hier entspricht sie der Leistung bei einer hochkomplexen Last bei Basis-Takt. AMDs Definition enthält diesen einen konkreten Berührungspunkt zwischen TDP, Verbrauch und Leistung hingegen nicht. Die praxisrelevanten Parallelen zwischen den TDP-Definitionen sind dennoch nicht von der Hand zu weisen.

. . .
 
Man muss einfach akzeptieren, dass die TDP bei AMD und Intel unterschiedlich definiert wird. Jemanden dabei Beschiss zu unterstellen, ist hingegen nicht sachlich. Leider ist es durch die unterschiedliche Definition nur sehr begrenzt möglich beides miteinander zu vergleichen.
Ein eindeutiges Jein, denn es spricht nichts dagegen das wir das als Fussvolk mit der TDP genauso sehen, wie wir das beim Kraftstoffverbrauch mit NEFZ sahen. Vielleicht haben wir als "Markt" diesbezüglich keinen ausreichend langen Hebel um hier was zu ändern, aber den Grund warum ich mir das auch noch selbst verständnisvoll schönreden sollte, den erkenne ich erstmal nicht.

Wobei der Kollege aus 幻想郷 natürlich schon Recht hat. Wenn man mitreden will sollte man immer wenigstens in der Lage sein zu schnallen, ob grad die Rede von der thermischen oder der elektrischen (Verlust)Leistung ist ;)

@Denniss
Nicht ausgeschlossen. Du möchtest aber nicht soviel selbst darüber erzählen und behauptest das lieber einfach so? Ok. Kann man machen...
 
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Das Problem damit, wenn man sich auf einen Standard einigt ist, das viele Firmen genau auf diesen Standard hin optimieren. Das haben wir ja lange in der Automobilindustrie gesehen und wenn mich meine Erinnerung nicht trübt auch schon bei Grafikbenchmarks. Im Endeffekt muss das so oder so erst von Leuten getestet werden, die wissen wie man richtig misst(Igor z.B.). Dann hat man brauchbare Vergleichswerte.

Edit: Den Unterschied zwischen elektrischer Verlustleistung und der thermischen Leistung kenne ich sehr wohl. Nur ist dürfte die Differenz zwischen beiden bei einer CPU nicht sehr groß sein, da meines Wissens nach nur Bussysteme und keine größeren Lasten getrieben werden.
 
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Bis Ryzen 2000 hat man sich bei korrekt eingestelltem Board auch bei Booststufen nur bis zur TDP bewegt, darüber nur mit PBO.
Seit Ryzen 3000 gehen die auch ohne PBO weit über die offizielle TDP bis zur zweiten Begrenzungsstufe etwa 30% drüber.
Das ist allerdings nur ähnlich wie bei Intel denn dort haben die Boardhersteller freie Hand ob sie die höchsten Booststufen mit weit größerer Verlustleistung nur kurzfristig oder dauerhaft fahren.
 
Sehr schön. (und danke)

Mir fehlt an einer Stelle wohl noch ein kleines Teil dss spezifischen Wissens. Ich spreche das jetzt direkter an. Passt eben gut zu den beiden Beiträgen vor diesem.

Was hat eigentlich der CPU-Hersteller damit zu tun? Intel gibt seine Eckdaten an, aka sichere Empfehlungen. Schränkt aber nichts stark ein.
Wenn jetzt das Bios des "Gaming Zenturion Maximus Godlike Prime" Boards die CPU so klar überfährt - was eh nur solange läuft, solange die Temperatur noch passt - was ist der Beschiss (von Intel) dabei?
Reden wir überhaupt über ganze Familien oder nur die Spitzen wie KS, Extreme usw.? Gilt das u.a. auch für z.B. einen E-2286M Xeon? Auch für einen i5-9500?

Oder spielt das einfach keine Rolle, weil: wird dem Bios überlassen? Ist das zu verteufeln? Sollte man dafür dankbar sein? Oder irgendwas dazwischen?
Das Prob ist eher, daß die Boardhersteller nicht erzählen was sie diesbezüglich basteln. Und niemand traut sich da was zu suchen/finden BZW. das zu publizieren. Weil, dann gibts keine Samples mehr. Und das wird für HW-Seiten extrem teuer sowas zu posten. Geschweige etwas zu testen noch bevor sich das jeder kaufen kann ;)

War das nicht so zu 2500k Zeiten, daß wenn man bestimmtes bei OC auch nur minimal anfasste, und PL1 und PL2 auf Auto stand, das Bios diese Werte hinter dem "Auto"-Vorhang, direkt auf 4095 (WATT) setzte? :)

Ich konnte damals auf einem Board (hab grad extra in meinen E-Notizen rumgekramt), mit PL1 und PL2, den Vcore regeln (!) D.h. mit allen getätigten Einstellungen und PL1/PL2 auf 95/125, lag Vcore bei Lasttests bei max. 1.37x Volt.
Bei 108/135, landete ich bei 1.38 bis 1.39 Volt. Für mich völlig ohne Bezug, weil die Tests zwar für mich selbst sehr gute waren, aber aus dem RL. Also kein Prime95 oder sowas. Gemessen mit hwinfo. Laut welchem ich dabei Intels TDP von 95W nicht erreichen konnte. Das war aber verifizierbar. Die Temps waren übrigens so oder so immer unter 65°C.

Also, was haben Intel/AMD mit sowas zu tun? Oder vertue ich mich mit irgendwas? Ok sie geben sonst diese oder jene Freiheiten den Boardherstellern. Möchten wir sowas nicht haben? Oder geht es um unberührte Defaults?
Ist "Auto" im Bios, als Intels/AMDs "Default" zu verstehen? Ist sowas etwa in den Verträgen festgelegt und die Boardhersteller flunkern nun halblegal (?) damit?

Sorry. Viele Fragen. Ich will aber auch niemandem vorgaukeln, ich wäre der Oberchecker.
 
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