kommentare beiträge kleinschreibung und das "du"

Railgun

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ich beobachte derzeit dass es mehr und mehr Diskussionen darüber gibt ob es unhöflich, von schlechten Manieren oder ähnlichem zeugt dass Teilnehmer einer Diskussionsrunde, automatisch mitschreibende duzen oder eben Diskussionen darüber dass manche Personen die kommentieren alles kleinschreiben, wie seht ihr dass?

ich kann mich jedenfalls noch an Zeiten errinern als diese sachen normal und zur allgemeinen Netzkultur gehörten, zumindest was das duzen angeht.


wie seht ihr dass?
 
Die deutsche Sprache und Orthographie wird doch immer mehr vernachlässigt. Habe letztens eine Geschäftskorrespondenz erhalten wo alles klein geschrieben war.

Zum du:
Das du ist in Foren geläufig und in Ordnung solange es nicht als Unhöflichkeit und Affront gewertet werden kann.
 
Duzen finde ich völlig normal und okay, das ist so in Foren. Kleinschreibung finde ich allerdings schwierig zu lesen, daher bevorzuge ich die richtige Schreibweise. Schwierig sind auch Texte ohne Punkt und Komma und die vor einfachsten Schreibfehlern nur zu so strotzen, obwohl jeder Browser mittlerweile Rechtschreibkorrektur beherrscht. Das ist dann für mich eindeutig ein Zeichen von fehlender Mühe und auch Wertschätzung des Gesprächspartners, da sinkt mein Interesse an einer Kommunikation sehr schnell.
 
Vielleicht sollten wir in Deutschland mal darüber nachdenken, du und Sie zu vereinheitlichen, wie es im Englischen mit "you" schon lange der Fall ist. Bei der Gelegenheit könnte man dann gleich auch die Unterscheidung zwischen männlich, weiblich und Neutrum über Bord werfen, Unterscheidungen, die ich ziemlich überflüssig und sogar schädlich finde. Wen interessiert es, bzw. was spielt es für eine Rolle, ob z.B. "der" Computer männlich, aber "die" Küchenmaschine" weiblich ist?
 
@Thy: die Verenglischisierung geht mir schon lange viel zu weit. Aber führ doch mal aus: nur ein Pronomen und gleich auch nur ein Personalpronomen oder wie stellst du dir das vor?
@Railgun: das gute Dutzend Fehler in deinem Starttext ist was genau? Ironie? Provokation?
 
@Derfnam in Bezug auf Rechtschreibung bin ich auf eine Korrektur durch Programme angewiesen, mir wurden keine Wörter mehr rot unterstrichen, daher kann ich diese Fehler nicht beheben, ich habe in dieser Richtung eine attestierte schwäche.
 
Das wußte ich nicht, tut mir leid, falls ich da zu direkt war.
Dann nutzt du ein schlechtes Korrekturprogramm, zB mit einer dass/das-Schwäche.
Was deine Frage angeht: man ist unter sich, also wird geduzt. Das kenne ich nicht anders aus Foren und Chats, ehemals den Chaträumen und dem Usenet.
Auf die Sache mit der dauerhaften Kleinschreiberei einzugehen vermeide ich lieber, sonst wird geMODzt^^.
 
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Duzen ist normal in PC-Foren. Wer damit ein Problem hat passt schlecht in diese Foren, bzw. sollte nicht erwarten das sich alle anderem ihm/ihr sich unterwerfen.
 
Dann nutzt du ein schlechtes Korrekturprogramm, zB mit einer dass/das-Schwäche.
wenn du da was besseres kennst, hab des hier im Browser... https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/german-dictionary/


bzgl Duzen, is mir halt bei einigen Diskussionen mittlerweile bei twitter wie auch bei Facebook aufgefallen, daher einfach mal die Frage hier gestellt, ob ich da zu altmodisch bin und es als "normal" ansehe, oder ob sich in den letzten paar Jahren sich das wirklich so geändert hat dass dieses von "oben sie" sich im Netz doch wieder etabliert hat.
denn ich kenne es auch nur so seit ich im Usenet unterwegs war, dass das "du" normal ist, selbst wenn es eine "wichtige" person (Poltiker, Wirtschaftsleute CEO, etc.) im normalen leben ist
[E-mails als Brief sind da wieder ne andere Sache]
 
Einer der Bewerter schreibt:
Ich bin daher jetzt auf Wörterbuch Deutsch (de_DE) von Björn Jacke gewechselt.
Sagt mir jetzt nichts, aber immerhin gibt es was anderes.
 
@Derfnam: Beispiel: Die englische Sprache mit "the", "a". Nebenbei verwendet sie bis auf den Satzanfang und Namenwörter konsequente Kleinschreibung. Der einzige Sinn verschiedener Personalpronomen ist die gedankliche Unterscheidung* umgesetzt in der Sprache. Es ist mir nicht logisch ersichtlich, weswegen einige Bezeichnungen männlich, andere weiblich und wieder andere neutral sind?

*Edit: Das Wort Diskriminierung habe ich durch das Wort Unterscheidung ersetzt, da dies zu Missverständnissen geführt hat.
 
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Mit dem Duzen ist das eben so eine Sache in good old Germany. Es kann sogar laut deutscher Rechtsprechung den Tatbestand der Beleidigung erfüllen, wenn es als herabwürdigende Äußerung aufgefasst wird. Ich habe mal in einem Supermarkt erlebt, wie ein ungewollt Geduzter den Duzer bei der Polizei angezeigt hat. Hat ein Riesenfass aufgemacht und wollte mich als Zeugen. Das kindische Spiel habe ich aber nicht mit gemacht und bin einfach gegangen.
 
Zum Thema Rechtschreibung: Ich bin da recht altmodisch. Es entsteht leider zunächst mindestens der Eindruck, dass der Verfasser sich keine Mühe gegeben hat. Und häufig zeigt sich eben, dass der Verfasser nicht in der Lage war, seine Gedanken zu ordnen und für Dritte verständlich auszudrücken. Da gehen dann mangelnde Rechtschreibung und schlechter „Inhalt“ gerne Hand im Hand. Letzteres find ich aber deutlich nerviger und da zeigt sich dann zum Beispiel auch, ob jemand ggf. eine entsprechende Lese-/Rechtschreibschwächen hat: wer sich Mühe gibt, bekommt trotzdem einen guten Text hin, da stören dann die Fehler deutlich weniger bzw. gar nicht. Interpunktion ist dafür deutlich wichtiger...

Zum Thema von Thys betreffend männlich/weiblich/Neutrum: das kennt übrigens auch die englische Sprache - ist nur kaum im allgemeinen Sprachgebrauch (grammatikalisch) relevant. Die deutsche Sprache dem Englischen dahingehend annähern zu wollen, finde ich ehrlich albern. Es gibt außerdem andere Wege, wenn man meint geschlechtsneutral formulieren zu wollen. Sprache lebt und entwickelt sich - oder eben nicht.

Zum Thema Du: hängt ganz extrem von der kulturellen Gemengelage ab. Soll heißen, vom Gegenüber. Man sollte sich einfach bewusst sein, mit wem man gerade kommuniziert. Unter ITlern ist das Du z.B. m.E. fast schon selbstverständlich - da wird doch auch im professionellen Umfeld sehr schnell zu übergegangen (auch wenn man beim Erstkontakt da trotzdem mit dem Sie startet). Dann ist’s auch eine Altersfrage sowie einer etwaigen hierarchischen Einordnung: je weiter auseinander desto Sie. :D Umgekehrt: je mehr der Kontakt auch mit dem Englischen im Berührung ist, desto Du.

Wer sich besonders höflich/korrekt verhalten will, wartet halt, wie sich der andere verhält und verhält sich selbst entsprechend. Das ist dann die respektvollste Art des Miteinanders, weil sie zum Ausdruck bringt, dass man ungeachtet eigener Vorlieben bereit ist, auf die andere Person einzugehen ungeachtet der eigenen Präferenz sich anpasst. Und wenn man derartig respektvoll miteinander umgeht, ist das der beste Weg um dann ganz schnell einvernehmlich von einem etwaigen Sie zum Du zu kommen - ganz ohne Beleidigung. ;)

(Aber Achtung, es gibt auch Personen - gerade sozial „höhergestellte“ - die jovial Duzen, vor allem beim Plural, aber trotzdem gesiezt werden wollen... wär ja auch sonst zu einfach. :p)

Im Internet ist aber meistens das Du völlig ok. Es gibt ein paar wenige Foren, in denen gesiezt wird (glaub z.B. Heise?) - aber das bekommt man schnell mit und sollte sich eben auch da entsprechend verhalten.
 
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In einem Forum finde ich es schon beinahe befremdlich, wenn jemand ankommt und mich Siezt ^^ Was ich allerdings ebenfalls nicht abkann, sind Texte ohne Punkt und Komma, wie es Besterino und HerrRossi schon angemerkt haben.

Gerade hier in einem Forum hat man doch die Zeit, einen Text zu tippen, ihn vielleicht noch mal zu überfliegen und zu korrigieren, Sätze umzubauen, falls nötig (ich mache das häufiger, also falls mir mal ein Wort fehlt oder im falschen Partizip geschrieben ist, habe ich das beim Überfliegen übersehen ;) ) und generell in ganzen Sätzen zu schreiben. Ein paar Leute schreiben in etwa so wie in einem hastigen Chat eines Multiplayerspieles: Teils einzelne Worte, fast alles klein geschrieben, fehlende Artikel und Worte, erwarten dann, dass man das lesen können soll, sind sich selbst aber im Klaren was sie ausdrücken wollten und verweigern deswegen jegliche Korrektur. Das finde ich auch respektlos :( Die 5 Minuten hat man doch mal.

Lese- und Rechtschreibschwächen oder Flüchtigkeitsfehler jucken mich dagegen kaum, ich maceh ja hin und wiede auch ein parr fehler ;)
 
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Bewertungen: Thy
Ich finde es auch eine Unart, wenn manche Firmen einfach das "Du" zur Firmenkultur erheben und alle Kunden duzen. Spontan fallen mir da Ikea und das rosa T ein. Im geschäftlichen Kontext wird erstmal gesiezt, das hat für mich schon was mit Kultur zu tun. In Internetforen ist das Du okay, da ja über Pseudonyme korrespondiert wird. Das hat natürlich eine Lücke, wenn ich Igor im echten Leben treffen würde, ist es natürlich merkwürdig im Forum zu duzen und im echten Leben zu siezen.
Mich nervt die konsequente Kleinschreibung. Die ist nur bequem für den Schreiber. Für mich ist es einfacher Texte mit einigermaßen ordentlicher Groß- und Kleinschreibung zu lesen. Ohne das Jedem direkt unterstellen zu wollen schwingt für mich da immer ein Anteil Bequemlichkeit auf Kosten Anderer mit. Noch schlimmer wirds, wenn Satzzeichen und Struktur komplett weggelassen werden. Wenn ich zuviel Mühe beim Lesen habe, dann habe ich auch wenig Lust zu antworten.
Bitte nicht falsch verstehen, ich zähle nicht jedem Rechtschreibfehler und auch die (jetzt nicht mehr so neue) Satzzeichenregelung kann ich auch nicht komplett. Aber ich gebe mir Mühe, Beiträge verständlich zu schreiben, das ist auch eine Sache des Respekts.
 
Vor allem als Zeichen der Wertschätzung. Dass man also den Wert des Gegenübers schätzt. Wer das beherzigt und zum Ausdruck bringt, wird schnell merken, wie freundlich, hilfsbereit und generell wohlwollend Mitmenschen sein können.
 
Rechtschreibfehler finde ich jetzt auch nicht so schlimm, wenn denn nicht fast jedes Wort falsch geschrieben wird. Menschen, die an dieser Schwäche leiden können ja auch nichts dafür und wenn man merkt, dass sich der Schreiber Mühe gegeben hat, ist das auch völlig ok. Und ich meine schon, dass man erkennen kann, ob sich jemand Mühe gibt oder einfach keinen Bock, zumindest ein bisschen auf seinen Text zu achten.
 
Ich passe mich selbstverständlich aus Respekt den gesellschaftlichen Konventionen an und Sieze zunächst. Habe sogar noch ältere Kollegen, die ich nun seit vielen Jahren kenne und die mir noch nicht das Du angeboten haben. Die werden von allen Anderen gesiezt, was manchmal in Meetings wirklich seltsam ist, wenn sich alle beim Vornamen ansprechen und nur sie mit dem Nachnamen. Ich kann ihre Beweggründe nicht nachvollziehen, außer, dass sie sich abkapseln wollen. Mir persönlich geht dies allerdings völlig ab und ich finde es nicht befremdlich, wenn man mich duzt.
 
Am absurdesten sind m.E. die Konstellationen, wenn sich Kollegen gegenüber englischsprachigen Dritten und auch sich selbst wechselseitig mit „you“ + Vornamen (Mr./Ms. benutzt da immerhin echt keiner mehr) ansprechen und dann im Deutschen konsequent untereinander wieder zum Sie + Nachnamen wechseln...

Ist aber selten geworden. :)
 
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