Frage kaputte Tastatur reparieren?

Blubbie

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Hallo,
Ich hoffe dass hier ist der richtige Bereich dafür.
Ich habe eine Sharkoon Purewriter ( lineare Switches) bei der jetzt nach fast zwei Jahren die Windows Taste dauerhaft leuchtet und aktiv ist.
D.h. wenn ich mich in Windows einlogge ist das Startmenü ausgeklappt.
Allein das, wäre nicht das Problem.

Das Problem ist vor allem das die Taste nicht mehr auslöst. Ich kann also nicht mehr die Windows Taste drücken, kein Win+E und auch keine anderen shortcuts mit der Windows Taste möglich. Auch kann ich das Startmenü und damit die Windows Programm Suche nicht mehr damit erreichen und muss nun immer mit der Maus unten links auf "Start" klicken.

Von Gefühl fühlt sich die Taste ganz normal an.
Ich hab auch Mal die Kappe abgemacht und nur den Taster gedrückt, ohne Erfolg. Die Lampe leuchtet immer dauerhaft. Der Taster ist ja durchsichtig und sieht auch komplett in Ordnung aus. Es bewegen sich die Teile wir auch beim anderen Tasten die normal funktionieren.

Dann habe ich die Rückseite der Tastatur abgeschraubt. D.h. ich sah dann die blanke Leiterplatte. Nun habe ich mit einem Metallstück ( einer der Tastenstabilisatoren) auf der Leiterplatte die zwei Kontakte an verschiedenen Tasten überbrückt. Also damit einen Tastendruck simuliert und parallel ein Programm/Website auf gehabt, welches mir die aktuell gedrückte key Codes anzeigt.
Bei allen anderen Tasten war es okay aber bei der Dauerleuchtenden Windows Taste kommt nix.

Hat jemand noch eine Idee was ich machen kann? Oder wo das Problem ist?

Einzige was mir einfällt, die Windows Taste raus löten und diese durch eine funktionierende Taste wie zb. "Rollen" oder"Druck" austauschen.

Was meint ihr?
 
War das beim Löten nicht eher so, dass man kurz viel Hitze auf die gewünschte Stelle bringen soll, damit eben die Leiterbahnen nicht wegschmelzen.
Ja. Erst muss man aber die Lötspitze mit einer Messinbürste oder Messingwolle reinigen damit sie sauber ist aber die Oberfläche nicht beschädigt wird. Mach einmal ein Foto deiner Lötspitze und zeig mir das. Dann muss man die ganze Spitze verzinnen mit Tinner oder wenn man das nicht hat mit Lötzinn mit Flussmittel. Die ganze Spitze muss dann silbrig glänzen und nichts mehr schwarz sein. Ein kleines Tröpfchen Zinn darf auch am Koben sein. Nur das Zinn kann überträgt die Wärme. Schwarze Flächen geben keinen Kontakt zu den Lötstellen und geben keine Wärme ab.

Dann gibt man ein bisschen Lötfett auf die zu verlötenden Teile. Dann hält man den heissen Lötkolben hin. Nach 2 Sekunden beginnt das Lötfett zu brutzeln. Das lässt man 3 - 4 Sekunden brutzeln. Das Lötfett ist ein Reinigungsmittel, das den Schmutz auf den Lötstellen zersetzt wenn es heiss ist. Erst dann führt man das Lötzinn dazu und man sieht, wie es eingesogen wird. Dann wärmt man noch kurz, bis das Lot schön verflossen ist und gut ist.

Meist kauft man Lötzinn, das innen ein wenig Flussmittel enthält. Das reicht meist aber nicht aus um die Lötstellen genügend zu reinigen.
 
Wenn ich mir die Lötstellen ansehe, fehlt da vor allem das Lötfett. Gehe ich richtig in der Annahme, dass auch keine Reinigungsbürste für die Lötspitze, keine Tinner zum Verzinnen der Lötspitze und auch nicht all zu viel Übung vorhanden ist? Eine Tastatur ist natürlich nicht so das geeignete Übungsobjekt. :unsure:
ja ja und ja :-( Der Lötkolben ist ein ein Uralt-Teil welches mir mein Vater mal vor 20 Jahren geschenkt hat. Das einzige was ich damit bisher gelötet habe waren zwei Drähte zu verbinden - wenn ich mal ein Stromkabel gekürzt oder verlängert habe. Das steckt man nur in die Steckdose und los gehts. Keine Knöpfe oder Regler dran. Nicht mal eine Halterung. Ich habe dazu ein Stück gebogenes Blech genommen zum abstellen.
Ansonsten hab ich damit nur den Lötzinn von der Rolle erwärmt und dann versucht die Tropfen da hin zu bringen wo sie hin sollen :)

Mein Vater (Achtung positiv gemeinter Sarkasmus) dreht sich wahrscheinlich jedes mal im Grab (ja er ist vor 9 Jahren gestorben) wenn er mich von seiner Wolke aus beim löten beobachte. Er war nämlich Elektrotechniker / Schaltanlagen bei der Bahn und totaler elektro-Bastel-Nerd (wie man das heute nennen würde). Leider komme nicht so ganz nach ihm was das angeht. Aber ja mir ist bewusst dass es da noch beim Löten noch mehr zu beachten gibt als nur das Lötzinn aufzuheizen.

Wie gesagt hab bisher nur ein paar Drähte miteinander verbunden und nicht mehr.
Ich hab mir gleich mal bei Amazon angeschaut - so eine Hobby Lötstation kostet an sich ja auch nicht die Welt. Aber dann halt doch schon 40 Euro. Das macht jetzt echt keinen Sinn für dieses Tastatur-Reparieren eine Lötstation zu kaufen. Wenn ich noch mal 30 euro drauf legen - hätte ich auch wieder 70 Euro für eine nagel-neue Tastatur (also die selbe halt).

Ich biete immer noch an die Tastatur abzugeben - wenn jemand sein Glück daran versuchen will. => PM an mich.

Ich hab mir ja wie gesagt schon Ersatz in Form der Logitech G915 TKL gekauft (mega geil, aber defintiv nicht den Preis wert)
 
hier mein Lötkolben :)
1624965614077.png 1624965633988.png
 
Am besten mal ein altes Mainboard/Radio nehmen und sich daran versuchen. Einfach mal was drann und wieder entlöten.

Immer warten bis das Lot angeflossen ist. Wenn das Lot blind wird war es zu lange/heiß.
 
Der Lötkolben wäre eigentlich nicht schlecht. Die Spitze ist aber verschmutzt. Vermutlich ist die Oberfläche auch eingebrannt und dadurch beschädigt. Eine neue Spitze wird man dazu kaum mehr finden und ein neuer Kolben ist kaum teurer als eine Ersatzspitze.

Falls wirklich Interesse besteht ab und zu was zu löten, würde ich mir eine kleine Lötstation zulegen. Da gibt es verschiedene günstige Sets in der Art. Da ist fast alles dabei, was es braucht.
Dann noch etwas zusätzliches Lötfett und man kann mit Üben beginnen. Aber nur für den Versuch an einer 70.- Tastatur lohnt es sich natürlich nicht.
 
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