Intel Core Ultra 9 285K, Core Ultra 7 265K und Core Ultra 5 245K im Gaming- und Workstation-Test: Wenn aus mehr plötzlich weniger wird

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Endlich ist es soweit und die Ergebnisse für Intels neue Core Ultra 200-Serie liegen auf dem Tisch. Ich kann schon einmal spoilern, dass wir heute im Vergleich zu AMDs Ryzen 9000-Serie sehr interessante, aber teils gemischte Ergebnisse sehen werden, insbesondere im Bereich Gaming. Die Spannungskurve war auch bei mir extrem angespannt und so kam es am Ende dann auch, wie es unter solchen Umständen wohl kommen musste: Ratlosigkeit, Erstaunen, Freude und Enttäuschung als Quartetto Infernale in trauter Runde. Man war so ziemlich hin und her gerissen. Doch zurück zum Thema Intel. In synthetischen Benchmarks un der Workstation wissen die neuen […] (read full article...)
 
Ich find's schon irgendwie schade, dass die Tendenz weg von einer "all-purpose" Lösung bzw. weg vom "jack of all trades" geht, der alles "am besten kann", sondern man jetzt sich auch beim PC selbst ganz oben im Regal entscheiden muss, was will ich eigentlich damit machen?

Früher(tm) war der beste Gamer auch der beste in Anwendungen (mal Threadripper und die fetten Intel Workstation-CPUs zu Zeiten vom S2066 außen vor). Wenn Intel nun gar keine Lust mehr hat, CPUs (auch) für Gamer zu optimieren - oder wenigstens dann für Gamer optimierte separate CPUs zu bauen - fänd' ich das doof. Naja, wer weiß, vielleicht zaubert Intel ja irgendwann auch noch sowas wie nen Ultra3D o.ä, aus dem Hut... ;)
 
Die "all-purpose" Lösung gibt es doch. Nur nicht out-of-the-box, aber mit wenigen klicks.

Unbenannt.jpg
 
@Igor Wallossek

Ich habe zwei kleine Tippfehler gefunden:
Hier konnte ich, wenn der 6-Pin nicht genutzt wurde, eine im Vergleich zum Core i9 14900K deutlich höhere Leistungsaufnahme unter Last messen als noch beim Z790 Board. Um diesen Unwägbarkeiten aus dem Weg zu gehen habe ich bei Arrow Lake die Leistungsausnahme diesmal ausgelesen, wobei die Werte von HWInfo für die CPU-Gesamtleistung durchaus plausibel scheinen, wenn man die gemessenen Werte der Grafikkarte (Riser), der SSD und des USB-C mal herausrechnet und in der Summe mit den Werten von 24-Pin und EPS vergleicht. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass die Werte am EPS deutlich niedriger ausfallen können und man weniger misst als real an Leistung wirklich aufgenommen wird.

Intel LGA 1851
Core Ultra 9 285K, Core Ultra 7 265K, Core Ultra 5 245K
MSI MEG Z980 Ace
2x 16 GB Kingston Fury @DDR5 6400 CL30
Die verschiedenen Hotspots unter den Heatspreadern werden die Kühlerauswahl interessant machen,
anstatt nur nach konvav oder konvex zu schauen muss man sich jetzt noch Gedanken über den besten Auflagepunkt machen,
je nach Core Ultra-Modell.

Thermalright hatte beim Macho die Bodenplatte für den Intel-Heatspreader optimiert,
vielleicht kommt da noch etwas.
 
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Zunächst einmal @Igor Wallossek : danke für den Test und die Aufarbeitung!
Daß die Core Ultras beim Gaming nicht ganz vorne liegen hat ja selbst Intel im Vorfeld eingeräumt. Allerdings ist es doch auch hier so, daß zumindest bei QHD und UHD nach wie vor v.a. die GPU limitiert. Und wenn die CPU primär zum Spielen eingesetzt wird ist man wohl auch zukünftig am Besten mit einer Zen X3D bedient; leider sind die 7800X3D Preise wohl auch deshalb nach wie vor ziemlich hoch.
Was ich an den Core Ultras aber richtig interessant finde ist, daß der Verzicht auf Multithreading nicht den von manchen erwarteten Leistungseinbruch zur Folge hatte. Da führen wohl auch bei x86 mehrere Wege nach Rom. Die Ergebnisse zeigen IMHO auch wieder daß Skymont schon lange kein lahmer Effizienz (Atom) Kern mehr ist, v.a. wenn er an den System Cache hängen darf. Bei Lunar Lake war der Cache für die Skymonts ja noch eher begrenzt, aber das SoC ist auch für andere Zwecke (wenig Stromverbrauch) gedacht.
Wichtig ist auch, daß sich die beiden x86 Hersteller wieder gegenseitig zu mehr Innovation anstacheln, was nur gut sein kann.
Ein kompletter Spekulatius meinerseits ohne irgendwelche Insider Leaks: wenn man sich die Die Shots von Arrow Lake ansieht, gibt's ja da zwei "Filler" Kacheln, und die größere davon liegt gleich neben der Compute Kachel (oben links, je nach Orientierung). Der Platz in genau dieser Lage schreit ja geradezu danach, mit einer Kachel mit extra L3 oder L4 Cache gefüllt zu werden. Damit würde Intel zumindest hier noch ausbauen können, und wahrscheinlich auch die Leistung im Spielen verbessern.
Was ich bis jetzt enttäuschend finde ist die GPU Kachel: zumindest für die Mobile Version von Arrow Lake hatte ich doch auf eine Battlemage iGPU (wie bei Lunar Lake), gehofft, eventuell auch noch etwas größer.
Und, die Board Preise für Arrow Lake sind bis auf ein paar Ausnahmen Mondpreise. Was soll der Blödsinn mit € 800+ Preisen?
 
Die Preise für Z890 werden wieder runtergehen. Vielleicht sogar schneller als erwartet.
 
Schade eigentlich, nach dem ganzen Theater wäre es für Intel gut gewesen, wenn die neuen CPU's zumindest die Vorgänger Leistung erreicht hätten.
AMD scheint ja die 7000er Ryzen eher zu optimieren und da die 9000er draus zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet :
ich glaube ich tausche doch mein AMD System gegen einen der neuen Intel ;) So langsam wird es doch Zeit den angeschlagenen Riesen zu unterstützen. AMD hat zuviel Zulauf und das ist nicht gut für die Zukunft ;)
 
Die msi Tomahawk Reihe wird immer besser. Mein neues X870 für mittlerweile unter 300€ schlägt die Leistung fast aller viel teurerer Boards.
Die Ausstattung reicht auch für die allermeisten aus.
 
Und mit Abstand das beste BIOS. Nur das RAM-OC muss noch verbessert werden, aber die BIOS-Versionen sind ja noch jungfräulich.
Sogar der Sound ist recht gut. Da kann man sich für 300, später vielleicht 269€ wirklich nicht beschweren.
 
Mein Z890 Tomahawk war DOA, aber nur deshalb, weil ein Praktikant beim Hersteller ein neues BIOS "aufgespielt" hat, da man es den Reviewern wohl nicht zutraute, das selbst zu können. Ich habe fast 4 Stunden verloren, bis mir MSI heute vormittag gestanden hat, dass das Ding vorher geflasht wurde. Das lag bis dahin hier als toter Ziegelstein rum, aber mit dem Recovery-BIOS gings dann beim zweiten Anlauf doch noch. Und ich Depp habe gestern sogar noch das Netzteil getauscht. Nur muss man ja erst mal ein BIOS zum Flashen haben. Das gabs dann nach dem Eingeständnis :)
 
Da rechnet man ja auch wirklich nicht mit, dass man als Tester ein kaputtgeflashtes Board bekommt. :D
 
Die Gamingleistung ist ja sehr überschaubar. Das hab ich auch bei anderen Tests so gesehen. Was mir bei anderen Tests auch aufgefallen ist, dass aufgrund der Architektur eine Vermischung in der Reihenfolge der P und E Cores zustande kommt. Das hat bei manchen Tools (z.B. Taskmanager) welche den physischen Aufbau der CPU wiederspiegeln auch bei der Anzeige zu einer Vermischung der P und E-Cores geführt.
Meine These ist dass Games mit dem aktuell noch nicht zurecht kommen und z.B. bei nur Auslastung von 8 Kernen die ersten beide P-Cores, dann den 4er E-Core Block und im Anschluss noch 2 P-Cores erwischen. Somit wären bei Nutzung von 8 Kernen lediglich 4 schnelle Kerne und 4 langsam involviert.
Ich würde mir daher wünschen, dass man versucht die E-Cores abzuschalten und dann nochmal im Gaming testet. Mich würde interessieren, ob meine These richtig ist. Natürlich wäre das, wenn die These zündet, lediglich ein Workaround, aber der "Fehler" wäre gefunden. :cool:
Das würde auch erklären, warum bei Anwendungen, welche in der Regel die komplette CPU nutzen, der Core Ultra recht gut abschneidet.
@Igor: hast du vielleicht sowas schon probiert, oder vielleicht Zeit/Muse das noch zu probieren? Danke! :)
 
Angesichts der überschaubaren Zugewinne bei Zen5 und diesen sehr ernüchternden Benchmarks der Intel 200 Serie, hat man wohl alles richtig gemacht wenn man diesen Sommer bei den Tiefstpreisen der Zen4 Prozessoren zugeschlagen hat.

Es gab den 7800X3D ja mehrmals für 319,00.- € und ein mal sogar für 299,00.- €. Der Ryzen 7500f war sogar mal für schlappe 100,63€ bei Amazon.de zu haben.
 
Wäre eine schöne "Plattform", wenn denn Intel sich ein wenig was bei AMD abschauen würde: eine über mehrere CPU-Generationen wachsende Plattform - wie es AMD mit AM4 durchgezogen hat. Aber darüber habe ich bei den ganzen ArrowLake Vorstellungen nichts gehört. Verpaßte Gelegenheit oder versicherte Kurzlebigkeit? Verkauft sich "Intel-Inside" bei den großen Integratoren noch immer wie geschnitten Brot?

Und die zweite: man sollte vielleicht nicht wie bisher üblich ausschließlich mit den Spitzen-Chips starten, wenn man sich bereits vorher sicher ist, daß diese nicht auf ganzer Linie überzeugen können.
Und zu guter letzt: man könnte ganz einfach einen gaming-fokussierten Chip aufsetzen: indem man Kacheln mit defekten e-cores aber intakten 8 P-Kernen sammelt. So hätte man dann wenigstens einen soliden Mittelklasse-Chip für ~€300 - Interessenten anzubieten.
 
Vielen Dank für diesen sehr ausführlichen Test inkl. Infos zur Stromversorgung, zu thermischen Besonderheiten, wie die Coldplate ausgerichtet sein soll etc. etc.
Die Effizienz der neuen Generation passt ja (endlich mal), aber zwei Sätze im Fazit bringen es für meinen Einsatzzweck leider auf den Punkt:
Zitat: „In einem Rechner mit AutoCAD, Solidworks oder Inventor Pro könnte ich mir Arrow Lake S gut vorstellen, aber in einem Gaming PC? Wohl eher nicht.“
das bringt es eigentlich für nahezu jeden Einsatzweck auf den Punkt. Denn es gibt einen Konkurrenten mit CPUs welche beides können ...
Aber vielleicht wirds ja noch. Der erste Ryzen war auch nicht der große Kracher und Intel hat da sicher auch noch einiges an Potential - hoffentlich.
 
Natürlich lässt sich auch Arrow Lake übertakten, SkatterBencher hat durch aufwändige P-Core SC-Optimierung immerhin 44000 Punkte in CB R23 herausgeholt. Das schafft mein 9950X allerdings schon mit drei Klicks im BIOS und effizienten 200W PL, CO -25 und PBO +6. :)
 
Verdammt durchwachsen, danke @Igor Wallossek für einen wirklich "Porentiefen" Test.
Für Leute wir mich, die keine gigantomanischen Benchmark Balken brauchen beim Gaming etc. Sondern eine solide Effiziente Arbeits CPU die mal gelegentlich ein Spiel mitmacht, das dann eh zum erhablixhenbateil auf GPU Last geht, weil 1440p bzw 4k., bin ich trotzdem erfreut über den Pfeilsee, die Effizienz und gute Kühlbarkeit und die vernünftigen Workstation Leistungen sind mein Kaufkriterium.
Die Frage ist, wieviel "Schnell" und "Maximale Leistung" braucht die eigene CPU denn, wenn ich mir mal über Wochen ein Lastdiagramm meiner 13600k ansehen würde, hätte die selten viel zu tun.
Ich wünsche mir eine bessere Workerverteilung, viel mehr Leistung und Geschwindigkeit brauche ich gar nicht, die bessere Effizienz macht mir dabei schon viel mehr Spaß.
Deswegen finde ich Deinen Test auch so wichtig und gut, klar gibt's Käufer die gehen nach Gaming Performance Benchmark, Single Core etc.was aber auch nur dann überhaupt relevant wurd, wenn die GPU bei geringeren Auflösungen in den Hintergrund tritt.
Ich stehe viel mehr auf eine gute Workerverteilung, Threadmanagement und Kühlbarkeit, irgendwelche kurzfristigen Spitzenwerte bringen mir nix, vor allem möchte ich dafür keine hohen Temps in Kauf nehmen.
Auch wenn Intel jetzt nicht die Gaming Krone einheimst, finde ich, dass das ein Schrott in die genau richtige Richtung geht, zudem ja die Erste CPU der neuen Plattform, da hat bei AM5 auch nicht alles sofort spitzenmäßig geklappt.
Ich glaube tatsächlich das 1851 bei mir Einzug halten wird, sehr sicher sogar, denn die Benefits sind gut, Effizienz super und auch wenn die Performance nicht den Thron erklimmt, so ist sie ja trotzdem immer noch sehr gut.
Und BeastLake respektive Panther Lake kommen noch, die Richtung stimmt aus meiner Sicht, vor allem was Effizienz angeht, wir werden sehen wie sich das entwickelt, traditionell lasse ich immer die erste CPU Generation eines neuen Sockels aus, mein StepIn in 1851 wird sicher Beast Lake, ob nun mit oder ohne RoyalCore.
 
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