Frage Hat die Heatpipe Ausrichtung einen Effekt?

scotch

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Hat es einen Effekt auf die Kühlleistung wenn die eines Kühlers Heatpipes senkrecht oder waagerecht ausgerichtet sind?
Spielt die Schwerkraft eine Rolle oder ist diese allein durch die Kapillarwirkung in den HPs zu vernachlässigen?
 
Ja, hat sie. Es kommt aber auf den Prozessor an. Igor hatte da mal was zu geschrieben, allerdings auf der alten Tom's Hardware-Seite. Kernaussage war (sinngemäß): die Heizpfeifen sollen möglichst den Die komplett abdecken/kühlen. Wenn ich das noch richtig im Kopf habe war es bei Intel so, dass der Die schmal war. Bei falscher Ausrichtung waren also nur die mittleren Heizpfeifen aktiv; ein Umstand, der abgemildert wurde, wenn der Kühler ne echte Bodenplatte hatte.
Schreib Igor mal, ggf holt der den Artikel nochmal hoch.
 
Danke für die Antwort aber ich glaube das ist nicht ganz das was ich meine. Du meinst glaube ich die Ausrichtung der HPs die auf der CPU liegen. Ich meine aber die HPs insgesamt im Kühler selber. Sprich wenn das Mainboard senkrecht eingebaut ist wie in den meisten Gehäusen dann hängt der Towerkühler ja am Mainboard und die HPs sind Waagerecht. Bei einem waagerecht eingebauten Mainboard (zB in einem Desktopgehäuse) steht der Kühler ja Quasi und die HPs zeigen Senkrecht nach oben.
Ich könnte das natürlich relativ einfach ausprobieren indem ich mein Gehäuse mal auf die Seite lege :)
Ich hoffe ich hab das einigermaßen verständlich beschrieben.
 
Abgesehen von der CPU,Wärme steigt nach Oben.
Am Hängenden Mainboard.
Werden die Headpipes Waagerecht verbaut sollten die Headpipestücke unter der Wärmequelle die Wärme schlechter bis zum Ende Abführen als der Obere Teil.
Horizontal solle sich die Wärme gleichmäßig verteilen.

Beim liegenden Mainboard dürfte es keine großen Unterschiede machen ob die Headpipes jetzt stehen oder Horizontal am Mainboard hängen.

Da könnten die Wärmequellen im direkten Umfeld schon ehr eine Rolle Spielen.
 
Die Funktion der Heatpipes ist ja recht schnell zu finden. BeQuiet hat hier zB eine recht einfache Erklärung mit Bildern:

Im Text dazu steht (Verkürzt) : Flüssigkeit verdampft an der Bodenplatte, steigt in die Heatpipes, kondensiert da wieder und läuft zurück zur Bodenplatte.
Dabei ist die rede von "sinkt zurück zur Bodenplatte".

Überspitzt könnte an einen Kühler ja auch über Kopf montieren. Die Frage ist ob die Flüssigkeit dann auch wieder zur Bodenplatte "sinkt" denn sie müsste ja steigen oder ob die Schwerkraft das verhindert oder zumindest erschwert.
Ich denke durch die Kapillarwirkung des gesinterten Kupfers wird wie in einem Schwamm die Flüssigkeit trotzdem (schnell genug) zurückgeführt.
 
Durch 'Schwerkraft' hätte ich drauf kommen können, yo. Stichwort Benchtable, dürfte also egal sein.
 
Die Frage ist ob die Flüssigkeit dann auch wieder zur Bodenplatte "sinkt" denn sie müsste ja steigen oder ob die Schwerkraft das verhindert oder zumindest erschwert.
Ich denke durch die Kapillarwirkung des gesinterten Kupfers wird wie in einem Schwamm die Flüssigkeit trotzdem (schnell genug) zurückgeführt.
Ich habe irgendwann mal etwas über Heatpipes nachgelesen. Der Dampf von der warmen Stelle zu den kühleren geht immer problemlos und sehr schnell. Der Rücktransport ist je nach Bauart der Heatpipe unterschiedlich. Es gibt Heatpipes, die an den Wänden zum Wassertransport eine Art Gewebe haben, andere haben feine Rillen im Kupfer und andere gesintertes Kupfer. Bei einigen Typen wandert das Wasser abwärts sehr gut und aufwärts praktisch nicht und bei anderen ist der Unterschied nicht so gross. Die Typen mit grossen Unterschieden werden nur verwendet, wenn die Einbaulage fest vorgegeben ist. Da man bei PC-Kühlern nicht weiss, wie sie eingebaut werden, nimmt man Typen, bei denen der Unterschied eher klein ist.

Es ist also nicht so, dass ein Kühler in irgend einer Lage nicht funktionieren würde. Einen kleinen Unterschied gibt es aber bei jeder Heatpipe. Solange aber auch aufwärts noch genug Wasser wandert, merkt man keinen Unterschied. Es ist ja immer noch Wasser zum verdampfen da und der Transport läuft praktisch Widerstandsfrei. Erst wenn man die Heatpipe bis an ihre Leistungsgrenze auslastet, wird der Unterschied sichtbar. Dann trocknet die Heatpipe an der warmen Stelle aus und kann nur noch so viel Wasser verdampfen wie laufend nachwandert. Da das Wasser abwärts auch in diesem Material etwas schneller wandert als aufwärts, kommt nicht gleich viel Wasser an und die Leistungsgrenze ist nicht am gleichen Punkt erreicht.
 
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