Frage GPU (Vega 64) mit unvergossenen Kernen wie besser kühlen

Golgott

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Aug 27, 2019
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Hallöchen.
Vorweg, habe mir Igors Tipps und auch diverse Artikel und Videos vorher reingehämmert.
Habe folgendes Problem, wie angedeutet, das meine Vega 64 Nitro+ beim auseinanderbauen sich als unvergossen herausgestellt hat. Dumm das bis dato ich nirgends auf diese Problematik gestoßen bin, erst im anschluß. Egal. Jedenfalls hab ich mit bestem Halbwissen alles mit neuer Wärmeleitpaste (Kryonaut) versehen. Und musste feststellen, Arsch. Temps sind Mieser als davor.
Hotspot 98°, GPU 76° als max. Werte.
Habs schon 3 mal versucht zu verschlimmbessern, mit grandiosem Erfolg. Also keinem.
Interessant wäre für mich, wie kann ich da noch was rausholen?
Zwischenräume mit wärmepaste fühlen, oder mit anderem Material das "trennt" und nicht leitet versehen. Da wäre die Frage, womit, wenn denn.
Ränder mit Leitpaste "angleichen", oder sogar die Fläche zum Kühler vergrößern?

Vielleicht weiß ja einer was, vielleicht sogar aus Erfahrung.
 
Moin!

Ich hab (hatte) auch eine 64er Nitro+ mit nicht gemoldetem Package. Habe die Karte auf Wasserkühlung umgebaut (Bykski Block) und mich bei der Montage auch an Igor's Artikel gehalten. Bei mir hat es bombig geklappt, die Temps waren wirklich gut und alles war super. Nach ner ausgiebigen Zockung ohne das geringste Problemchen ist der Rechner beim Herunterfahren eingefroren und ließ sich nicht mal per Halten des Power-Buttons ausschalten. Was denn da los? Nach einigen Tests und Hardware-swaps (bis morgens um 5) habe ich festgestellt: Mainboard kaputt. Also schnell nen neues bestellt, 1 Tag später alles wieder zusammengebaut, funzt wie sau - nice! Abends 3h gezockt mit 1a Temperaturen, auf einmal "Klack", Rechner aus. WTF?! Ließ sich nicht mal mehr einschalten?! Wieder halbe Nacht gebastelt, aber diesmal schnell festgestellt: Grafikkarte macht kein Bild mehr. Also mal Block runter, alles begutachtet, nichts ungewöhnliches zu sehen. Pads lagen überall auf, die Paste war gleichmäßig über den Chip verteilt, nirgends ein abgerauchtes Bauteil oder sonstwas zu sehen. Keine Ahnung, was da passiert sein sollte, falsche Montage oder Kurzschlüsse kann ich nahezu ausschließen. Kam mir aber trotzdem vor wie "Klaus-Kevin", der zum 1. Mal nen Wasserblock verbaut hat... obwohl ich das mittlerweile auch schon seit 13 Jahren erfolgreich mache ????. Jedenfalls habe ich die Karte wieder auf Serienkühler zurückgebaut (weiterhin kein Bild) und sie daraufhin einfach mal auf gut Glück eingeschickt. Da die Karte bereits 6 Monate und 2 Wochen alt war, hat der Verkäufer natürlich die Hände hoch gemacht, aber die Karte immerhin an Sapphires Service-Partner geschickt. Die ganze RMA Geschichte hat dann insgesamt mehrere Wochen (glaube 6 oder 7) gedauert, aber am Ende habe ich tatsächlich (leider ohne Hinweis auf den Defekt) eine nagelneue Karte von Sapphire bekommen. So viel zum Thema "auf Grafikkarten (außer Polaris) von Sapphire gibt's keine Garantie, die würde ich lieber nicht kaufen" ;). Leider geht bei der neuen Karte der HBM nicht annähernd so gut zu takten wie bei der alten Karte, aber ich bin trotzdem froh, dass die Karte ersetzt wurde. Nach wie vor habe ich keine Ahnung, was da nun passiert war. Ich vermute fast, dass GPU und HBM nicht gleich hoch waren (hatte das leider nicht geprüft) und sich durch den unterschiedlich verteilten Druck des Kühlers vielleicht unter den Dies was gelöst haben könnte? Jedenfalls hab ich bei der Neuen Karte den Kühler nicht mehr angerührt... da ertrage ich lieber den Luftkühler (so schlimm ist er ja dank Undervolting eigentlich gar nicht, ich wollte aber eigentlich nicht so schnell ein teures GPU Upgrade vornehmen und hatte deshalb in den Wasserblock investiert), als noch einen Defekt zu riskieren, der dann vllt. nicht so kulant behandelt wird. Am Ende des Tages ist das wirklich blöd gelaufen und etwas schade, denn mit dem Wasserblock hat sich die Vega offensichtlich sehr wohl gefühlt mit den niedrigen Temperaturen und kaum fluktuierendem Takt. Gerade im Hinblick darauf, wie viele Leute erfolgreich auf Wasserkühlung umgebaut haben, bleibt der fade Beigeschmack, bei der Montage doch etwas verkackt zu haben.

Grüße!
 
Das schmerzt, vor allem wenn die Ursache für den Ausfall ungeklärt bleibt. :(

Kann gut verstehen, dass man da (erstmal) dann die Finger von Umbauten lässt. Aber wenn ich mal von mir auf Dich schließe, ist das nur eine Frage der Zeit bis Du Dich da wieder heran wagst... ;)

Mir ist zum Glück (noch) keine teure Komponente abgeraucht, aber kleine Defekte habe ich auch schon verschuldet (und hätte mir dann vor Ärger über mich selbst - meist war‘s die Ungeduld - in die Fingerknöchel beißen mögen). Zuletzt hab ich ein altes 775er Board gehimmelt, weil ich einen Abstandshalter im Gehäuse an der falschen Stelle übersehen hatte...lag hier eh nur rum und ich wollte das nur aus Langeweile „mal eben schnell“ nochmal anwerfen...
 
Moin!

Ja, obwohl das alles glimpflich ausgegangen ist, war das definitiv ein kleiner Dämpfer. Aber sicher kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken oder gar aufzuhören mit Wasser zu kühlen. Der Umbau des Loops beim Umzug in ein neues Case ist schon in Planung ????. Die Vega werde ich aber höchst wahrscheinlich nicht mehr auf Wasser umbauen. Es ist aktuell kein Upgrade möglich, was aus Preis/Leistungstechnischer Sicht Sinn ergeben würde... selbst wenn ich die Vega zu einem halbwegs guten Preis verkaufen würde, müsste ich ca. 100€ + Block drauf legen für z.B. eine Referenz 5700XT und riesig wäre der Leistungssprung von einer "optimierten" Vega 64 da jetzt IMHO nicht. Allerdings tun sich hin und wieder auch gute Angebote für 1080 TIs inkl. Wasserblock auf und die Karte finde ich mit ihren 11GB VRAM und ca. 25% Mehrleistung gegenüber meiner 64er nach wie vor recht attraktiv... zumindest zu nem guten Kurs.

Grüße!
 
Ob es wirklich den Interposer gecrackt hat, lasse ich mal als (eher unwahrscheinliche) Möglichkeit im Raum stehen. Was ich aber aus der RMA weiß ist, dass der HBM auch durchs OC leiden kann und die meisten Bratferkel durch defekten RAM enstehen und nicht, weil die GPU abraucht.

Ein "Klack" im Netzteil bedeutet Notabschaltung, also fast immer ein Kurzer. Hier könnten es eher die Spannungswandler sein, die hops gegangen sind. Ich würde den Wasserblock mal einer Sichtprüfung unterziehen. Ansonsten Gelid GC Extreme drauf, nicht mit WLP geizen und NICHT über Kreuz festziehen, sondern von oben nach unten. Und: alle nicht gemoldeten Packages haben unterschiedliche Höhen.
 
Vielen Dank für die Antwort. Ich hatte den Block damals zurück geschickt und jetzt einen gebrauchten gekauft, der wohl einige Monate funktioniert hat und verkauft wurde, weil der Verkäufer auf eine 5700XT umgestiegen ist. Aufgrund seiner geschickten Bilder kann man das wohl glauben.

Vom damaligen Kühler habe ich nur ein nichtssagendes Bild, die GPU und den HBM hatte ich flächig mit Kryonaut verspachtelt, waren wohl so ca. 0,7 Gramm.

IMG_20190612_132436-1824x1368.jpgIMG_20190612_140155-1824x1368.jpg

Hatte ca. 45 Grad C GPU, 50 Grad C HBM und um die 70 Grad C Hotspot Temperatur bei ca. 1600MHz GPU und 1045MHz HBM Takt. GPU Spannung war knapp über 1000mv.

Grüße!
 
Ich würde den "neuen" Block einfach mal draufschrauben. Nicht immer den fehler nur bei sich suchen, Hardware geht auch so gern mal kaputt :)
 
Ich werde es wieder einfach nach deiner Anleitung machen (dieses mal auch mit dem Aufwärmen zwischendurch) und gucken, was passiert. Umgebaut wird so oder so, sonst hätte ich das Gelumpe ja nicht bestellt ????

Lasse euch dann an Erfolg oder Pleite teilhaben.



Edit:


So, Umbau auf Wasser ist wider erwarten heute schon erfolgt, da hat DHL sich tatsächlich selbst übertroffen :daumen:.

Temperaturen sehen aktuell ganz gut aus, hatte nach 1h Valley Loop 69°C Hotspot. Mal sehen, wie lange es dieses Mal gut geht :D

Auch diese Nitro hat wieder ein ungemoldetes Package!

Hier mal das Ergebnis mit Kevin-Horst Beleuchtung...
IMG_20191114_201911-1368x1824.jpg

Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet :
Moin!

So... nach knapp einem Monat würde ich sagen: der Umbau war ein voller Erfolg (y)! Eine undervoltete Vega unter Wasser ist schon ein feines Kärtchen für 1440p, wenn man hier und da auf die ultra Details verzichten kann. Ich spiele aktuell bei gut 1550-1600MHz core und 1000MHz HBM mit ~200W Powerlimit und die GPU dümpelt meistens so bei 45°C rum (Hotspot in den mittleren 60ern) und das Lauteste sind jetzt die China-RGB-Gehäuselüfter, die schon auf der niedrigsten Stufe laufen. Ganz ohne Spulenfiepen geht's natürlich auch nicht :rolleyes:;).

Danke nochmals für die Motivation es noch einmal zu versuchen und natürlich für diese Anleitung hier, @Igor Wallossek.


Grüße!
 
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