Userreview GeForce RTX 3080 und RTX 3090 Undervolting - Wenn Vernunft und Experimentierfreude auf Ampere treffen

So, ich habe jetzt mal 5-6 Spiele getestet und verstehe noch nicht vollständig die Vorteile von der "Treppen-table" bzw. Methode 3 gegenüber der Methode 1 bzw. Reduktion des Powerlimits:
  • ja, innerhalb des Spiels liegt nun mit Methode 3 relativ konstant eine Spannung an, z.B. 900mv / 1860 MHz. Aber nicht ganz konstant, es kann gut sein, dass es auch mal auf 850mv oder 950mv fällt bzw. steigt. Oftmals bleibt es aber bei einer Spannung
  • oftmals benötigen die Inventar-Menüs (oder Videosequenzen oder oder) deutlich mehr oder weniger Leistung als das Spiel selbst, hier schießt dann die Spannung auf den niedrigsten oder höchsten Wert hoch. Je nachdem wie oft man als in solchen Menüs sich aufhält, dementsprechend schwankt die Spannung dann doch wieder ordentlich
  • innerhalb des Spiels selbst variiert die Spannung mit stock-settings (oder reduziertem Powerlimit bzw. Methode 1) eigentlich nur geringfügig, was ja auch logisch ist. Beispiel Assassins Creed Odyssey: mit reduziertem PL 90% schwankt das Game zwischen 925-944mv. Meistens liegen 931-944mv an. Das ist erstmal keine große Spannungsschwankung. Klar, können neue Gebiete wieder anders lastig sein, aber dann pendelt es sich dort eben auch wieder sofort auf eine gewisse Spannungs-range ein
Nach meinem Test liegen große Spannungsschwankungen also vorallem beim Aufrufen von Inventar-Menüs o. ä. an, nicht beim Spielen selbst --> und eben genau diese großen Spannungsschwankungen hat man auch mit einer "Treppen-table" bzw. Methode 3.
Nur mit einem Undervolting mit einem Wert, der immer gehalten werden kann, hätte man Ruhe. Also Methode 2. Bei einer 3090 mit 350W könnte das z.B. 750mv sein. Der Nachteil bei dieser Methode 2 wurde aber ausreichend genannt: man verliert zu viel Takt bei Spielen bzw. Engines, die eigentlich viel mehr Spannung und somit Takt zulassen würden.

Es kommt natürlich auf das Spiel an, in manchen ist das Inventar beispielsweise ja nur ein Overlay, wo die Last und somit die Spannung unverändert bleibt. Es gibt eben die und die Spiele.

Es ist jedoch nicht wirklich sinnvoll bzw. praxisfern, nur synthetische Benchmarks zu testen (wie im Artikel geschehen).

So ganz erschließt sich für mich der Vorteil der "Treppen-table" bzw. Methode 3 eben nicht. Vorallem nicht, wenn man für jede neue GPU das wieder stabil bauen muss. Methode 1 hingegen (z.B. PL 90% +100 MHz) Core ist innerhalb von 5 Sekunden für jede GPU eingerichtet und meistens direkt stabil. Ansonsten verringert man einfach schnell die 100 MHz in dem Beispiel.

Mir ist natürlich schon klar, dass man mit einer "Treppen-table" auch den Vorteil haben kann, bei z.B. 800mv mehr OC zu machen als bei z.B. 900mv. Aber um Leistungsvorteile geht es mir nicht. Mir geht es um diese Spannungsgeschichten.

Bitte gerne ins Detail gehen, ich übersehe / berücksichtige wohl evtl. noch was nicht. Danke.

Im Artikel wird genannt, dass man so auch problemlos kleinere Netzteile verwenden kann, weil einem so keine Spannungsspitzen raushauen. Ja, das ist sicher richtig, trifft aber vorallem auf Undervolting zu, wo man nicht mehrere booststeps hat. Man sich also einen Wert sucht, der immer gehalten werden kann (Methode 2), z.B. 750mv bei einer 3090 mit 350W.
Und wer ein potentes Netzteil hat, dem kann das eh egal sein.

Dass stock-Nutzung (oder auch die Reduktion des PLs auf beispielsweise 90%) schädlich für Netzteil und / oder GPU sein könnte, wie du hier sagst @Gurdi, das glaube ich nicht. Natürlich ist es anfordernder, aber dafür ist ganz sicher alles ausgelegt. Es gibt etliche Komponenten da draußen, die so seit Ewigkeiten laufen bzw. deutlich länger, als die meisten ihre Komponenten behalten.

Unterm Strich denke ich nach bisherigem Kenntnisstand, dass man sich für Methode 1 oder 2 entscheiden sollte. Dann eben mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen leben.

Mir scheint es so, als wird das Spannungsthema auch heißer gekocht als gegessen. Erinnert mich so bisschen an GPU-Temperaturen: die einen sagen, dass 75 Grad auf Dauer evtl. schon zu viel sind, und die andere Fraktion betreibt die GPU seit Jahren mit bis zu 85 Grad...(wäre mir persönlich aber auch zu warm - auch eine Kopfsache).
Grundsätzlich kann es natürlich nur von Vorteil sein, die Temperaturen und Spannungen so gering und so konstant wie möglich zu halten, das bedeutet jedoch nicht, dass sie für all das nicht auch ausgelegt sind und auch so lange halten können.
 
Zuletzt bearbeitet :
Das Hauptproblem sind ja die Frametimes dabei, eine Absenkung auf 90% ist aber noch absolut im Rahmen, nur hält sich dann auch die Einsparung damit in Grenzen. Darunter halte ich nicht für sinnvoll. Spannungsvarianzen sind auch nicht gleich Lastspitzen.

Das Methode 3 Königsdisziplin ist, hatte ich ja bereits im Artikel erwähnt. Das richtet sich klar an erfahrene Tweaker.
 
Ich würde mich dieser Königsdisziplin ja durchaus annehmen, habe ich ja eigentlich auch gemacht. Aber dennoch schwanken damit die Spannungen, nur geringfügig weniger als mit einem PL von 90% oder eben stock. Und Lastspitzen sind nach wie vor ordentlich vorhanden. Wie gesagt: synthetische Benchmarks alleine, wie im Artikel zu sehen, sind halt nicht ganz so aussagekräftig.

Um ruhigere frametimes zu haben empfiehlt sich davon unabhängig eh ein ingame- oder rtss-capping. Und dann die Ingame-Grafiksettings so wählen, dass man dieses cap komplett oder überwiegend halten kann. Das bedeutet meistens, dass man in den meisten Situationen nur 75-80% GPU-Load haben sollte.

Naja, ich werde mein 90% PL Setup jetzt so lassen. Die Ersparnis ist schon nicht ohne (ca. 35-40W weniger), und Leistung verliert man mit einem gleichzeitigen OC von 100-125 MHz überhaupt nicht (und eben auch in keinem einzigen Spiel, da die "Nvidia-Philosophie" bzw. die Spannungs- sowie Takt-Dynamik erhalten bleibt).
 
Klar nimm das Modell was für dich am besten passt, dafür hab ich ja drei Wege beschrieben.
 
Ich bin jetzt von der PL-Reduktion auf eine niedrige Maximal-Spannung (0,8v) gewechselt. Hintergrund ist, dass ich wie in einem vorherigen Post von mir schon erwähnt, ein fps-cap nutze, um einheitlichere frametimes (sowie einheitlichere Eingabelatenzen) zu haben. Außerdem nutze ich maximal 117 fps (wegen G-Sync drei fps weniger als die 120 Hz der Bildschirme). Meistens nutze ich jedoch 90 fps für Action-RPGs wie Diablo und Shooter wie CoD Cold War und 60 fps für typische „Controller-Games“.

Die Ersparnis in Watt ist - vorallem mit einem fps-cap - sehr hoch, weil bei z.B 75-80% Load (sinnvolle duchrschnittliche Load beim Gaming - Reserve für lastige Szenen) die GPU deutlich weniger Watt verbraucht. Bei stock oder Reduktion des PLs frisst die GPU ja fast immer gleich viel (wenn die Load geringer ist, steigt die Spannung und der Takt, was wiederum zu ähnlichem Verbrauch führt).

Ich habe mal sechs unterschiedliche Spiele bzw. Engines getestet und stelle euch nachfolgend die Ergebnisse rein.

Bildschirmfoto 2021-07-23 um 22.24.10.png
edit:
  • 1800 MHz (evtl. auch stabil, je nach Chip halt) statt 1725 MHz @0,8v bringen bei Cyberpunk 2077 4,4% mehr fps, wodurch die 7,1% Verlust auf nur noch 2,7% fallen. Bei AC Valhala sind es immerhin 1,3%, was die 6,1% auf 4,8% fallen lässt. Das ist schon etwas, insofern wollte ich es nicht unerwähnt lassen. Da viele Chips aber keine 1800 MHz dauerhaft stabil bei 0,8v schaffen, überarbeite ich die Tabelle / das Bild nicht und belasse es bei den 1725 MHz
  • die +250 MHz auf dem Memory waren überall gesetzt, außer auf dem 0,8v Profil, insofern kann je nach Game mit noch einem fps mehr gerechnet werden. Aber wir wollen mal nicht überpingelig sein
  • Fakt ist unterm Strich: Die geringen roten fps-Verlust-Werte können eben sogar noch etwas niedriger ausfallen - je nach Chip, klar - bei der hohen Energieersparnis wird man aber auch locker mit 1725 MHz bzw. den in der Tabelle zu findenden Werten zufrieden sein, sofern man Effizienz bzw. ein deutlich besseres Leistungs-zu-Verbrauchs-Verhältnis der absoluten Maximalleistung vorzieht

Da bei geringer Spannung (wozu 0,8v zählt) höheres OC (stabil) möglich ist als bei höheren Spannungen, ist der Leistungsverlust nicht ganz so tragisch. Der Leistungsverlust bewegt sich - was man der Tabelle entnehmen kann - bei meinen getesteten Spielen zwischen 3,6 und 7,1%, was nicht sondern viel ist, dafür wird gleichzeitig zwischen 28,7 und 33,3% an Energie eingespart. In den lastigsten Szenen, welche aber nicht so häufig wie durchschnittliche Szenen erscheinen, ist die Energieersparnis natürlich weniger hoch, aber immernoch ordentlich vorhanden. Lediglich in heftigen UE4-Games wie „A Plagues Tale“ verbraucht die 0,8v-Maximal-Methode in heftigen Last-Szenen etwas mehr an Energie als die PL-Reduktions-Setups, aber immernoch weniger als stock. Dafür wird man aber auch mit einem kleinen fps-plus belohnt.

Und 0,8v generiert natürlich deutlich weniger coil whine als höhere Spannungen.

Eins muss aber noch erwähnt werden, was ich schonmal glaube ich in einem anderen Post gemacht hatte: 0,8v schafft nicht jede 3090 in lastigen Games wie A Plagues Tale (UE4 Engine). Einige 3090 laufen schon bei 0,7Xv ins PL. Ich hatte mal eine MSI Ventus, da war das z.B. so. Dort bzw. bei 0,7Xv kann natürlich nur weniger Takt und somit weniger Leistung anliegen als bei 0,8v.

Insofern erübrigt sich auch die Frage, wieso ich nicht mehr als 0,8v genommen habe. Außerdem lässt sich +195 MHz bei über 0,8v als schlechter anwenden.

Vorallem für mein cap-setup mit 75-80% durchschnittlicher Load in Games (aber auch ohne cap) bietet die 0,8v-Maximal-Methode also viele Vorteile - zusammengefasst:
  • deutlich weniger Energieverbrauch in den meisten Fällen
  • dennoch kaum einen Leistungsverlust, in lastigen UE4-Games sogar ein kleines Plus, dafür dort aber auch mehr Energieverbrauch gegenüber den PL-Reduktions-Setups, jedoch immernoch weniger als stock
  • mit 0,8v kann meine Gaming X Trio mit 370W nicht ins PL laufen (was nur von Vorteil sein kann), weil beim Gaming maximal knapp 350W erreicht werden können. Schlechte frametimes können durch falsche Ingame-Settings aber natürlich immernoch zu Stande kommen
  • deutlich weniger coil whine
  • und natürlich hat man auch weniger Lastwechsel sowie Lastspitzen. Für mich persönlich ist dieser Punkt aber eher unwichtig (wie gesagt ist die Hardware dafür ausgelegt), aber ein Bonbon ist es allemal
Ansonsten: Die Tabelle spricht für sich.
:)

Alle Tests wurden in UHD gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet :
@Silentfan Da fehlt noch die Angabe, in welcher Auflösung Du spielst…
 
Alles UHD.
Hab’s reineditiert.
Danke.
 
Zuletzt bearbeitet :
@Silentfan Tatsächlich nutze ich (rein zufällig) seit AC Valhalla ebenfalls UV mit fps cap (75fps inGame)+ gsync (80fps).
Das ergibt ein konstantes und flüssiges Bild in allen Situationen und ne durchschnittsverbrauch von bis zu max. 300W @ 1440p und hohen Einstellungen.
Wenn ich beide Caps (fps inGame und Gsync) angleiche hatte ich einen hakeliges Bild.
 
@Case39
Selbst stock kann man natürlich ein konstant flüssiges Bild erreichen, und zwar dann wenn das PL nicht vollläuft und man vernünftig cappt. Eine niedrigere Maximal-Spannung bzw. das Laufen auf einer konstanten Spannung / einem konstanten Takt hat aber eben noch unter anderem den Vorteil, dass man reichlich Energie sparen kann.

Wenn du in 1440p in Valhalla 300W hast, nutzt du scheinbar deutlich mehr als 0,8v, was bedeutet, dass du in anderen Spielen mit anderen Engines, allen voran der UE4-Engine, keinen oder keinen großartigen Energiesparvorteil haben wirst. Aber das kann ja jeder machen wie er möchte.

In der Regel macht es am meisten Sinn mit RTSS zu cappen, das ergibt eine schöne gerade frametime-Linie. Die ingame-Limiter sind teilweise relativ schlecht. Dazu gibt es etliche Tests. Weiterer Vorteil mit RTSS: man hat eine zentrale Steuerverwaltung der fps für alle Games.
Was du damit meinst, dass du ingame 75 fps cappst und gsync 80 fps = das verstehe ich nicht. Man cappt seine fps mindestens 3 fps (in dem Fall 5 = gut) unterhalb der Hz seines Bildschirms oder der genutzt Hz-Einstellungen in Windows. Glaube nicht, dass dein Monitor mit 80 Hz läuft? In der Regel hat man ja ein 60, 75, 100, 120, 144 oder noch mehr Hz Monitor. Und diesen lässt man in der Regel ja auf diesem Wert laufen, auch wenn man beispielsweise mit 60, 75 oder 90 fps spielt.
Ja, wenn man beide angleicht sieht man Tearing und G-Sync arbeitet eben nicht mehr. Das ergibt kein ruhiges Bild.
 
Hi

i've undervolted my Strix 3090 to 0.850 @ 1905 but i find my temps quite hot even with it


while playing some games like days gone, i have around 70c on core and 86c on memory

I game at 3840x1600, i've also put some heatsink and a fan on the backplate to cool vrm but not sure if it does something to be honest

I don't want to go on water for now or change thermal pads for warranty issues

Are thos ok temps for this gpu? I'm quite concerned by temps

If i go lower like 1850 for 0.8 will I lose a lot of performances?
1627120146869.png
 
Yes, and it depends on the game / game-engine!

For Example:
  • "A Plagues Tale" = Unreal 4 Engine = 0,85v needs approximately > 350 wattage
  • "Assassins Creed Valhalla" = AnvilNext 2.0 Engine = 0,85v needs approximately < 280 wattage
...

(both at 3840x2160).
 
Thanks I'm reassured then <95c it's all good?
 
Exactly, and throttling begins at 110c or similar
 
@Silentfan Bis zu 300W, nicht kontinuierlich. Und wenn ich 775mV schreibe, sinds auch 775mV!
Wir haben auch recht unterschiedliche Karten, so nebenbei.

Kleiner Tipp: Achte auf deine Schreibweise, kommt sehr hochgestochen daher. Man kann ja technisch fit und kompetent sein, der Rest muss aber ebenfalls stimmen 😉
 
Also ich persönlich bin auf 4K über jedes Leistungsfitzelchen dankbar. 120FPS sind fast nie drin und selbst die Gsync-Untergrenze meines Monitors von 48Hz packt meine 3090 nicht zuverlässig in allen Games bei höchsten Details… :p
 
@Silentfan Bis zu 300W, nicht kontinuierlich. Und wenn ich 775mV schreibe, sinds auch 775mV!
Wir haben auch recht unterschiedliche Karten, so nebenbei.

Kleiner Tipp: Achte auf deine Schreibweise, kommt sehr hochgestochen daher. Man kann ja technisch fit und kompetent sein, der Rest muss aber ebenfalls stimmen 😉
Scheinbar hast du dich angegriffen gefühlt - das war nicht meine Absicht. Im Real Life wurde ich schon von Kunden bevorzugt (gegenüber Kollegen), obwohl ich damals zu diesem Zeitpunkt weniger kompetent war als diese Kollegen - wegen meiner persönlichen Art. ;)
Aber so ganz ohne Mimik usw. ist es als Forum-Post eben nochmal was anderes.

Dass du 0,775v nutzt habe ich nicht gelesen, scheint irgendwo bei früheren Posts von dir zu stehen. Finde ich aber etwas komisch, dass du bei maximal 0,775v bis zu 300w bei AC Vallhalla ziehst, daher habe ich angenommen, dass du mehr als 0,8v nutzt. Aber wahrscheinlich liegt hier der Fehler (falsch von mir aufgenommen): du meintest wahrscheinlich allgemein, nicht unbedingt bei dem Spiel AC Valhalla. Und selbst wenn - wie du schon sagtest: du hast scheinbar ne andere Karte. Wie auch immer: nichts für ungut.
 
Zuletzt bearbeitet :
@Silentfan Alles gut, wollts nur angemerkt haben.
Bei anderen Games (Wolfenstein Youngblood usw..) ist die Last auch geringer.
 
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