Frage Festplattenklon bootet nicht - Win10

ArcusX

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Einer meiner Rechner hat noch eine "echte" HDD. Das ist ein Kleinstcomputer mit nur einem SATA Slot (lenovo tiny m700)
Da an dem Gerät noch gearbeitet wird, dachte ich mir, machste mal einen Festplattenklon auf eine SSD und das Gerät läuft wieder geschmeidiger.

Leider ist nur eine HDD möglich und ich hatte keinen USB - SATA Adapter zur Hand. Also habe ich beide Speicher an einen anderen Rechner gehängt, acronis Trueimage (war bei der Crucial SSD dabei) und habe das die Festplatte geklont.

Ich musste die Partitionen proportional schrumpfen, da die SSD kleiner als die HDD ist. (250GB zu 500GB). Ich habe dabei angegeben, dass das image nicht für den Rechner ist, an den ich die Platten angeklemmt habe.

Nun startet der Rechner mit der SSD leider nicht. Es kommt die Fehlermeldung:

"Fehler beim Start von Windows. Die Ursache dafür ist eventuell eine kürzlich durchgeführte Hardware- oder Softwareänderung. So beheben Sie das Problem....."

Status: 0xc000000e
A required device isn't connected or cant be accessed.

Boot-Stick habe ich schon angeschlossen, Reparaturoptionen ohne Erfolg

CHKDSK /R und /F der Ursprungsplatte ohne Probleme

Ich vermute ein Lizenzproblem. Wenn ich jetzt die alte per USB Adapter anschliesse und den klonvorgang nochmal am gleichen Rechner mache, umgehe ich dann das Problem?

Bevor ich mir aber jetzt die ganze Arbeit mache möchte ich die Schwarmintelligenz anzapfen und Fragen, wie ich das besser machen kann.

Vielen Dank für Eure Hinweise.
 
Hallo ArcusX

Eine HD auf eine SSD klonen ist nicht so die elegante Methode. Eine SSD wird ganz anders verwaltet, als eine HD. Wenn Windows nicht richtig merkt, dass nun eine SSD vorhanden ist, kann es diese falsch behandeln. Deshalb sollte man sicher noch im Gerätemanager kontrollieren, ob Windows die Treiber für die SSD findet.

Ich installiere Windows lieber frisch. Oft lohnt es sich auch, die Programme frisch zu installieren, damit wieder mal alles frisch ist. Man kann mit Windows aber auch Daten und Programme zusammen stellen lassen und dann auf das neue System übertragen.

Das ist aber natürlich nicht das, was dir jetzt weiter hilft. Erst muss du die SSD ja zum laufen bringen. Leider weiss ich nicht, was dein Klonprogramm genau gemacht hat. Bei einem Systemlaufwerk muss zur Systempartition immer auch noch der Bootsektor MBR oder GPT kopiert werden. Kannst du das irgendwie feststellen, ob der Bootsektor erstellt wurde? Kannst du die SSD an einen anderen PC anhängen oder kommst du mit dem Bootstick so weit, dass du das erkennen kannst?
 
Sorry, aber da bin ich anderer Meinung als der gute Martin: das Clonen von HDD auf SSD ist sowohl von der Datenstruktur als auch Performance grundsätzlich völlig wumpe und es spricht da überhaupt nichts gegen. Was richtig ist, dass Du beim Clonen halt auch den ganzen Müll mitnimmst, der bei einer Neuinstallation ggf. auf der Strecke bleibt. Garbe in, garbage out halt. Aber darum geht's hier ja gar nicht.

Disclaimer & Exkurs: Ich kenne Acronis nicht wirklich - hab mir das vor langer Zeit mal angesehen und fand's kacke. Für Geschichten, die mit Win-Bordmitteln nicht gehen, nehme ich den Minitool Partition Wizard (sogar tatsächlich gekauft). Hab erst vorgestern damit meine Win11-Installation aus einer virtuellen Festplatte (VHDX) zurück nackt auf einen physischen Datenträger migriert/gecloned. Lief auf Anhieb...

Das hilft Dir aber jetzt auch nix. ;)

Wie würde ich jetzt vorgehen:

Check' mal bitte, welche Partitionen auf deiner neuen SSD jetzt vorhanden sind. Dazu z.B. entweder einen Screenshot von der Datenträgerverwaltung, Acronis oder Diskpart hier posten.

Bist Du noch auf Windows 10, brauchst Du im Zweifel 3 Partitionen: EFI, "normal" und eine sog. "MSR" Partition (die idealerweise direkt "hinter" der EFI-Partition sitzt".

Check' auch mal bitte, ob Deine SSD als MBR oder GPT initialisiert ist (z.B. mit diskpart). Bist Du noch mit MBR unterwegs wird's komplizierter...(und empfehle ich im Zweifel nochmal den Minitools Partition Wizzard, mit dem man sowas ganz gut konvertieren kann).

Check' schließlich auch mal bitte, ob Du überhaupt auf die neue "normale" Partition zugreifen kannst, wenn Du den Rechner z.B. mit einem normalen Windows-Boot-Datenträger startest (Win-BootStick o.ä.): mit shift+F10 in eine CMD gehen und mit c:/d:/e: usw. durchtesten, ob Du "die neue SSD-Partition" irgendwo findest. Alternativ: Diskpart / list volumes

Ich habe noch die Hoffnung, dass irgendwas beim kopieren des Bootmanagers kaputtgegangen ist. Der lässt sich idR relativ simpel mit Win-Bordmitteln wieder neu erzeugen.

Grundsätzlich findest Du alles, was Du brauchst bereits hier. Aber gestehe, dass das vielleicht etwas versteckt ist und helfe gern bei den konkreten nächsten Schritten. :)

Wenn's gut läuft, also deine SSD bereits GPT ist und eine EFI-Partition vorhanden ist, müssen wir der EFI-Partition nur vorübergehend einen Laufwerksbuchstaben geben, kurz darin alles killen und dann den Boot-Sektor neu schreiben mit:
"bcdboot LAUFWERKSBUCHSTABE_MIT_WIN-DIR_AUF_SSD:\windows /s LAUFWERKSBUCHSTABE_EFI-PARTITION_AUF_SSD: /f UEFI

...also in Kurzform z.b.: "bcdboot v:\windows /s S: /f UEFI

toitoitoi!

EDIT: zu spät gesehen, dass win 10 im Titel steht - win 11 gedöns gelöscht.
 
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Danke für die Hinweise. Gucke ich mir morgen an.

Ich zitiere hier aus dem Kopf, habe vor ner halben Stunde Feierabend gemacht.
Die SSD habe ich GPT initialisiert. Habe im BIOS den Rechner auf UEFI Startmodus gestellt.
Über den USB Stick habe ich Zugriff auf die Partition. Kann über CMD auf C: Zugreifen und dort Dateien listen.

Rest muss ich morgen ausprobieren. Und irgendwie Screenshots machen. Ich besorge mal einen USB - SATA - Adapter.

Der Grund für das Klonen ist, dass dort auch Branchensoftwares laufen. Wenn ich den Rechner neu aufsetze, darf ich wieder einen Techniker zu horrenden Stundenlöhnen bestellen, der dort die Lizenz wieder freischaltet. Dazu hängen da Geräte dran, die kalibriert und eingestellt werden müssen. Ein Klon würde mir mehrere Stunden Arbeit ersparen.

Sonst bin ich auch eher für ein neues Aufsetzen. Ist Sauberer und man entledigt sich alten Mülls. Hier sind aus oben genannten Gründen die Vorteile des Klonens überwiegend.

Ein Lizenzproblem schliesst ihr aber aus?

Ich habe jetzt die alte HDD vorläufig zurückgebaut. Rechner läuft (HDD-langsam) wieder.
 
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Ein Lizenzproblem schliesst ihr aber aus?
Ja, mindestens starten sollte Windows. Die Lizenzen sollten auch nicht verloren gehen, da sie ja auch auf der HD sind die geklont wurde.

Ich vermute, dass im Bootsektor der Verweis auf die Windowspartition fehlt. Wenn das Klonprogramm nur die Windowspartition kopiert hat, dann ist der Bootsektor leer, wie er beim Formatieren erstellt wurde. Das Klonprogramm müsste den Bootsektor auch kopieren oder entsprechend anpassen, dass es klappt. Man kann den Bootsektor von Windows reparieren lassen (falls man zu den Reparaturoptionen kommt) oder mit einem Tool wie EasyBCD.

Beim nächsten mal kannst du auch erst Windows frisch installieren und dann die Windowspartition durch klonen der alten überschreiben. Durch das installieren von Windows wird der passende Eintrag im Bootsektor erstellt, der dann später auf die geklonte Partition zeigt.
 
Aufgrund der Fehlermeldung "Fehler beim Start von Windows. Die Ursache dafür ist eventuell eine kürzlich durchgeführte Hardware- oder Softwareänderung. So beheben Sie das Problem....." vermute ich, dass der Bootsector zwar da ist, aber z.B. auf die falsche (nicht mehr vorhandene) Windows-Installation zeigt.

Lizenzprobleme zeigen sich nach meiner (bescheidenen) Erfahrung ganz anders - dafür muss das OS zumindest mal gestartet sein.
 
So, es war ein etwas längerer Akt, aber es hat final funktioniert. Falls mal jemand über ein ähnliches Problem stolpert ist hier die Anleitung wie ich vorgegangen bin.

Mein erster Gedanke war: Dann wiederholen wir doch noch einmal die Spiegelung. Neue SSD per ext. Usb Dock angeschlossen und wiederholt. Der Vorgang lief nicht durch. Abbruch in Arconis Trueimage und auch in AOMEI Backupper Professional.

Soweit so schlecht. Überprüfung ergab ein Sektorfehler auf der Platte. CHKDSK /R /F ausgeführt dauerte eine halbe Ewigkeit. Neue Spiegelung wieder Abbruch. Verflixte Axt!

Ich habe dann die alte HDD des Rechners noch einmal ausgebaut und per ext. USB Festplattendock angeschlossen. Liess sich ganz normal ansprechen, soweit so gut. Mir ist dabei aufgefallen, dass die alte Platte einen MBR Bootsektor hat. Die von Trueimage erstellte einen GPT.

Bin dann hingegangen und habe die alte Partition per AOMEI Backupper einzeln in ein Image gesichert und per USB Stick am Zielrechner ein Windows auf die SSD installiert. Bewusst MBR als bootsektor gewählt nur um sicher zu gehen.

Alles durchinstalliert und dann SSD wieder ausgebaut. Extern an einem anderen Rechner angeschlossen und das Image über die Partition gebügelt.

Jetzt läuft der Rechner wieder nur etwas flüssiger als vorher. Danke für die Idee @Martin Gut
 
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Von MBR solltest Du Dich aber schon mittelfristig verabschieden... ;)
 
Ich weiss.... Aber bei dem Rechner kommt es nicht drauf an. Es wird ganz sicher nie dazu kommen, dass dort mehr als 200GB grosse Partitionen genutzt werden müssen. Auch werden dort nie weitere Partitionen benötig.

Das Ding ist nur wenig mehr als ein ThinClient.

Mir ging es jetzt hauptsächlich darum, das Gerät wieder arbeitsfähig zu bekommen und gleichzeitig nicht noch wesentlich mehr Arbeit hineinzustecken. Wenn Windows 11 Pflicht wird, muss der Rechner sowieso ausgetauscht werden, da die CPU zu alt ist (G4400T)

Da war bei mir der Gedanke: Bevor ich mir mit GPT Bootsektor vielleicht doch ein Problem einfange, bleibe ich bei MBR. Lief vorher, wird auch jetzt laufen ;)
 
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Ich nehme immer Knoppix oder Ubuntu Live-USB-Stick und dann dd: https://wiki.ubuntuusers.de/dd/#Festplatte-klonen

Das funzt eigentlich immer, auch von HDD auf SSD oder Auslesen eines Images und späteres Schreiben auf Datenträger und man weiß, was gemacht wird (nämlich bitgenaues Kopieren) und was nicht. Sinnvoll ist es, zuvor alle nicht notwendigen Daten von der, zu kopierenden, Partition zu entfernen und die Partition unter Windows soweit zu verkleinern, wie dies möglich ist. So geht der Kopiervorgang auch schneller. Nach dem Start vom neuen Datenträger kann die Partition dann wieder über den kompletten Datenträger ausgedehnt werden.
 
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Schön, dass es läuft.

Falls nötig gibt es auch Tools, die aus MBR GTP machen können.
 
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