News Für fast alles, was einen Stecker hat und noch viel mehr: Ab Januar 2021 schlägt dann auch noch der Kupferpreis durch und zu

Elektronik-Hersteller schließen üblicherweise keine Warenterminkontrakte/Hedging über Kupfer, da sie kaum Rohkupfer verarbeiten, sondern Kabel etc. vorgefertigt einkaufen und das nur wenige Prozent des Endpreises ausmacht.
 
Das mir bisher bekannte Highlight im Kupferdiebstahl war:
Noch gefährlicher ist es, Erdungsdrähte an Bahnlinien herunter zu schneiden (auch schon vorgekommen). Das ist auch schon vorgekommen. Auch wenn auf einem Erdungsdraht normal kein Strom fliesst, kann es durch Magnetfelder Aufladungen geben, so dass es Lebensgefährlich ist sich in dem Bereich aufzuhalten.
 
Dann kaufe mal ab nächstes Jahr Netzteile und Wasserblöcke, Du wirst Dich wundern. Ich schrieb vom Preis ab Werk. Endverbraucherpreise sind allerdings Phantasiepreise der Importeure und Label. Aber auch die werden logischerweise steigen, damit die Margen bleiben. Zusätzlich zu den gestiegenen Transportkosten.
Hier (bei den Margen) liegt der Hund begraben; denn wenn der Rohstoffpreis hochgeht, wird jeder der das Kupfer weiterverarbeitet immer noch seine X % Margen draufschlagen. Und dann wird's teuer, auch Dank Zinseszins Rechnung. Zumindest wird's versucht, und am Ende kommt noch die Mwst drauf, die ja auch immer prozentual ist.
 
Zumindest der Dollar-/ Eurokurs wirkt der Preissteigerung entgegen...

@Besterino die dürften am Stück mehr geld auf dem gebrauchtmarkt bringen 😬 (y)

@Case39 Der Artikel hat mich dran erinnert das noch ein altes Kupferdach im Garten rumliegt. So kann ich aufräumen gleichzeitig mit Geld verdienen kombinieren
 
Ein "altes Kupferdach" ist schon geeignet einem ne 3090 zu finanzieren (träum)
 
Oh oh, nicht das hier noch einige Forenmitglieder an diversen Kirchendächern rumturnen...😄
 
@grimm so viel ist es nicht, war ein weinausschank, welches als Faß gestaltet ist wo wir das Dach erneuern ließen. Sind vielleicht 30-40kg - die Fahrt zum Schrotthändler lohnt sich, aber eine 3090 wirds dadurch nicht werden. Das neue Dach aus Holz und Schindeln kam damals auch 2.500€ 🙈
 
Man soll nie vergessen was 1 Tonne Kupfer auf Börse kostet und wie viel wiegt ein Mainboard ;)
 
Der Rohstoffpreis ist wenigstens ein Verteuerungsgrund den ich nachvollziehen kann, und damit fast schon verziehen.
 
Das Kupfer teurer wird, pfeifen an den Rohstoffbörsen die Spatzen seit einem 1/4 Jahr schon von den Dächern. Ich frage mich immer, inwieweit mich das als Endverbraucher tangiert. Das meiste Kupfer befindet sich bei mir an der Dachrinne und im Kühlkörper. Sonst fällt mir da nicht wirklich viel ein. Und die paar OZ im Mainboard sind vernachlässigbar. Indes wird es natürlich so sein wie überall, dass man für allfällige Preiserhöhungen einen Schuldigen ausserhalb des eigenen Hauses suchen wird und mit derartigen Sachtatbeständen überproportionale Preissteigerungen zu begründen versucht.
Hoffentlich geht uns nicht das Lithium aus in unserer schönen "Elektrowende".

So und ich geh jetzt mal meine E-Bike Akkus nachladen.
 
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Der Rohstoffpreis ist wenigstens ein Verteuerungsgrund den ich nachvollziehen kann, und damit fast schon verziehen.
März/April 2020 kamen erste Prognosen bezüglich eines ansteigenden Kupferpreises aufgrund der pandemiebedingten Produktionsausfälle. Die Förderung ist zwischenzeitlich um ca. 20% gesunken. Größtes Förderland ist China, danach Chile. In Chile gab und gibt es immer noch Instabilitäten aufgrund der Quarantäne/Arbeitslosigkeit/steigende Lebenshaltungskosten, während China die Krise nutzte, um das Förderkontingent zu senken und die Preise durch Verknappung hochzuhalten. Damit trifft eine Angebotsreduzierung auf eine leicht steigende Nachfrage. Die niedrigen Zinsen sorgen für einen niedrigen Kapitalaufwand für größere Lagerhaltung. Damit wird Kupfer verstärkt auf Lager gekauft. Eine anziehende Inflationserwartung/Negativerzinsung spielen hier eine Rolle.

So nach und nach machen sich die Produktionsstörungen durch Covid im weltweiten Warenhandel bemerkbar, es betrifft ja auch Chipzulieferprodukte, wie alle schmerzlich bemerkten, die auf GPUs oder Konsolen warteten. Mal sehen, was sonst noch so passiert, die Kosten der Krise manifestieren sich in vielerlei Weise, aber eben zeitverzögert.
 
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@wolik
Kupferminen arbeiten nicht isoliert, sondern sind in die Volkswirtschaften eingebettet, erfahren ähnliche Probleme wie andere Gewerbe auch. Pandemiebedingte Produktionsausfälle beziehen sich nicht nur auf fehlendes Personal, sondern auch auf Störungen der Zulieferketten, Infrastruktur, Import/Export Verzögerungen in den Häfen. Es reicht, wenn ein paar Ersatzteile für Schaufelradbagger verzögert eintreffen, weil der Frachtverkehr gestört ist.
Das diese Meldung hier diskutiert wird, finde ich interessant unter dem Aspekt, das diese Woche nVidia bekannt gab, das ihre Lieferprobleme von GPUs auch damit zusammenhängen, das TSMC und Samsung nicht auf voller Kapazität fahren können, weil es immer wieder zu Verspätungen bei Zulieferprodukten kommt.

Als weitere Probleme des Kupfermarktes kann man bennen: Die große Marktmacht Chinas, das als Staatsmonopol agiert und die Preise durch Kontingente zu steuern versucht, in Südamerika/Afrika die sozialen Unruhen/Infrastrukturprobleme, in den westlichen Industriestaaten wie Australien/Kanada eine Verzögerung von Bergbauprojekten durch immer größere Umweltauflagen.

Das schlägt sich alles auf Preise/Verfügbarkeit nieder.
 
Bildschirmfoto 2020-12-05 um 13.44.01.png
Wir können diese listiger Unterhaltung weiter führen. Igor sagt doch selber, dass das ist "jedes mal Gejammer " :)
 
Ich ziehe es vor, bei Entwicklungen die Hintergründe zu erfassen, dann braucht man nicht zu jammern, sondern ist vorbereitet.
 
Durch die Energiewende scheint aber Kupfer einen komplett neuen Stellenwert zu erhalten:
Dagegen verschwindet das bisschen Bedarf im IT Bereich.

Interessant in dem Video: für die 2030er Jahre sieht man einen Cu-Mangel - wieder mal ein Peak von irgend was.
 
Das basale - aber kaum thematisierte, weil ethisch problematische - Problem unserer Welt ist, dass wir bald 8 Mrd. Menschen sind (zu meiner Geburt waren es noch 4,77 Mrd), die allesamt nach einer Verbesserung Ihres Wohlstandes und ihrer wirtschaftlichen Situation streben. Nahrungsmittelanbau, Energie, Rohstoffe - es wird irgendwann nicht mehr reichen, die Erde "brennt aus". Gezwungenermaßen flüchten wir uns in wenig nachhaltige Ertragssteigerungen mit Kunstdünger (durch wenige Konzerne am Weltmarkt monopolisiert), riskante Förderungsmethoden (Deep Water Horizon), fragwürdige Technologien. Große Firmen überlegen schon heute, wie man Rohstoffe auf dem Mond abbauen kann oder erzhaltige Asteroiden wirtschaftlich nutzbar machen könnte. Ums kurz zu machen: für unseren überschaubar kleinen Planeten sind wir einfach zu Viele - und wir werden immer mehr. Und würde man die Erde als Organismus betrachten, könnte man den Eindruck gewinnen: Die größte Seuche der Erde ist die Menschheit.
 
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