EVGA zieht den Stecker mit lautem Knall, doch geschmort hat es schon lange | Editorial

Ich habe das mit EVGA am WE bei Golem gelesen und der Artikel dort war schon recht einseitig und auch die Kommentare darunter ebenso.
Als ich das gelesen ahbe ist mir als erstes wieder das New World-Desaster eingefallen. Da war der Grund, wenn ich mich recht entsinne minimal, aber das Ergebnis ruinös. Sowas hätte niemals passieren dürfen. Und wäre wohl einem selbstproduzierenden Boardpartner mit ordentlicher QM niemals passiert.
Da bringen auch es auch keine 10 Jahre Garantie. Wie Igor schon sagte..was bringt einem die lange Garantie, wenn der Hersteller deswegen in die Knie geht? Dann ist auch jegliche Garantie futsch^^

Aber jetzt müssen sich viele echt umsehen auf dem Markt. Ich lese es hier..aber ich habe es auch schon woanders gelesen. Und nicht nur im GrKa-Geschäft:
Die RMA-Abteilung wird als reiner Kostenfakter behandelt und das ist mittel bis langfristig nicht gut.
Denn eine gute RMA mit kurzen Reaktionszeiten und guten Support könnte man auch noch als verkaufsfördernd bezeichnen, wegen dem Image.
Aber nunja.. jetzt gibt es halt gar keine Marke mehr mit irre langer Garantie und ich fürchte das wird sich nicht positiv auf die RMA-Abteilungen der anderen Hersteller auswirken.
"Und wäre wohl einem selbstproduzierenden Boardpartner mit ordentlicher QM niemals passiert." Da währe ich mir nicht so sicher, denk nur mal an die Asus Z690 Mainboards mit dem falsch herum angelöteten Kondensator oder die Gigglybit Waterforce whatever mit dem "Kupferwasserblock" der dann doch größtenteils aus Aluminium bestand.
 
Interessant, die ganze Situation aus einem anderen Blickwinkel betrachten zu können, war ja relativ einseitig bisher, auch wenn Steve versucht hat neutral zu berichten.
Kein Fan von Jensen, aber die gesamte Schuld scheint Nvidia dann doch nicht zu haben.

ps. Mit allzu hohen Preisen wird Jensen Ada nicht bringen können, das Geld sitzt derzeit bei der Mehrheit nicht besonders locker.
 
Siehe Computerbase Artikel zur Garantie.

Neuer Artikel und nicht vom 2016
@Cage
es gibt so gut wie keinen mehr bei dem die Garantie bei Kühlerwechsel erhalten bleibt - das ist leider die Realität, manche behaupten zwar sie dulden es, aber dann hast du im Ernstfall wieder die Diskussionen ob nun der Kühlertausch oder was anderes am Defekt schuld war :(

Wenn das so ist, dann wirds in Zukunft ein Modell mit verbautem Kühlkörper.
 
Nvidia, denke ich, nutzt ihre Position in vollen Zügen aus. AIBs müssen harte Regeln befolgen um mitspielen zu dürfen. Weil Nvidia mit ihren FE Karten nun nicht mehr nur Technologie-Lieferant ist, ist sie ein direkter Konkurrent auf dem Markt. Als der eigentliche Entwickler technologisch klar im Vorteil und informiert die AIBs nicht (z. B. Preise) wegen Konkurrenz. Das ist knallharter Kampf, nur mit Trumpf klar für Nvidia.

Wenn nun kleine wie EVGA sich für den Kunden anheben wollen, mit ausgefallenen Designs und überdurchschnittlichem Support, werden sie abgestraft, auf eigene Kosten.

Dass eben dieses Für-den-Kunden hier nun kritisiert wird und EVGA nun quasi als selbst schuld abserviert wird, finde ich schade und nicht fair. Nvidia gibt den Takt an, profitiert von den AIBs und wenn einer aufgeben muss, wird er als unfähig abgestempelt. Ich finde das nicht recht.

Margen werden immer kleiner. Glaubt ihr, dass AIBs mit ausgefallenen Karten kommen werden? Nein, die werden gerade jetzt keine Experimente mehr machen. Funktionierender Einheitsbrei wird kommen.
Glaubt ihr ein anderer AIB wird kommen und besseren Support bieten? Pustekuchen! Die gehen jetzt noch weniger Risiken ein. Wer zahlt dafür? Wir Kunden! Knallharte RMA, Null Toleranz für Umbauten und sonstiges. Alles wird nochmals teurer und mühsamer. EVGA hats versucht und jahrelang gemacht. Schade ist das nun Geschichte und schade, dass das nicht gewürdigt wird. Aber wie überall zählt nur die Kohle und wer scheitert, auch wenns für den Kunden war, wird kritisiert als selbst schuld. Unfair. EVGA ist nicht der Versager, sondern Nvidia der Knecht.
 
oh falsch verstanden - ja wäre toll wenn da mal ein neuer angepasster Artikel dazu käme
 
Also ich werde EVGA-Grafikkarten vermissen. Und ich finde es schon bezeichnend, dass sich offenbar KEIN Hersteller mehr Kundenfreundlichkeit oder Kulanz leisten kann...

...oder will?

Nun kann man bestimmt darüber streiten, ob sich EVGA mit irgendwelchen Sonderlocken selbst ins Knie geschossen hat, eine wie auch immer geartete Berichterstattung bei den Kunden übertriebene Panik ausgelöst hat (meine 3090 FTW3 hat problemlos intensives New World überlebt) oder vielleicht auch NVidia ein stückweit Käse ausgeliefert hat. Das kann ich nicht überblicken. Ergebnis ist aber, dass ein Hersteller, der sich mal Kundenfreundlichkeit auf die Fahne geschrieben hat und versucht hat, innovativ zu sein (immerhin HABEN sie noch versucht, was anders zu machen im Vergleich zum sonstigen NVidia-Einheitsbrei), vom Markt verschwindet.

Wer bleibt denn dann noch? Gigabyte kommt für mich inzwischen kategorisch nicht mehr in Betracht. Halbwegs eigene Designs baut noch ASUS (und mit Abstrichen MSI) und der Rest pappt mehr oder weniger nur das eigene Logo auf NVidia's Referenzdesign. Ja ich übertreibe. Und ist ja auch kein Geheimnis, dass Igor ziemlich gut mit MSI kann - aber so richtig was mit "oha"-Moment kam von MSI bei GPUs schon lange nicht mehr. Eher so gute Durchschnittskost.

Frage mich langsam, warum NVidia überhaupt noch Boardpartner beliefert - riecht für mich schon deutlich nach "Risiko/Kosten teilen, aber Erfolg/Gewinn zentralisieren". Wenn ein Hersteller sowohl Industrie beliefert als auch mit eigenen Endkundenprodukten im Markt mitmischt, ist das in meinen Augen latent befremdlich - vor allem wenn das eigene Produkt nicht klar entweder am unteren oder am obersten Ende positioniert ist. Aber immerhin waren die Dinger dann über weite Strecken ja eh nicht lieferbar bis sie dann irgendwie ohne große Worte zu verlieren gar nicht mehr zu kaufen waren (zumindest in DE).

Zum Glück muss ich dieses Jahr nicht. Ich schau' mir das wohl wirklich erst einmal entspannt an und wenn das so weiter geht, wird es am Ende - wenn überhaupt - eine Grafikkarte mit vorinstalliertem Wasserblock (zur Wiederholung: nicht Gigabyte)... da hat sich der bisherige Block-Hersteller meiner Wahl (Watercool) bei der letzten Gen auch nicht so richtig mit Ruhm bekleckert.

Macht irgendwie immer weniger Freude, PC-Hardware zu kaufen / zu verbauen . Ob's funktioniert und wenn ja wie lange ist eine gewisse Zitterpartie, egal ob's nun GPU, CPU, RAM, Mainboard (hallo, AMD-BIOS-Gemurkse bei AM4) oder sonstwas ist.
 
Naja im Gegenzug dann nun die alleinige Schuld auf EVGA abzuwälzen greift mir dann aber auch zu kurz hier.

Es gibt schon längere Gerüchte das einige Bordpartner aussteigen könnten, die extremen Limitierungen seitens NV rauben den beteiligten auch am Ende jede unternehmerische Freiheit ohne das man am Ende vor Schrottprodukten geschützt wäre, eher das Gegenteil ist der Fall weil die Partner nichtmal anständig IHR EIGENES Produkt testen können. Ich sage da nur die Sache mit den Caps bei der GPU, der frimmeligen Steckern der Gigabytekarte oder vor sich hin tostender Vram. Das die GPU Entwickler ein Interesse an Geheimhaltung haben, geschenkt versteht sich von selbst. Aber dieser Affentanz den NV da abzieht, den Bordpartner teils unetrsagt Ihre TopSerien nur NV Exklusiv anzubieten usw usw ist einfach ein eckelhaftes Geschäftsgebahren von NV, das muss man auch mal klar konstatieren.
 
@Gurdi
natürlich greift auch das zu kurz, die Wahrheit wird wie fast immer wohl irgendwo in der Mitte liegen, wobei ich selber eher so zu 40% Evga und 60% Nvidia tendiere...

die einen (Evga) habe leider die letzten Serien doch technisch das ein oder andere verbockt und können ihren hohen Kundensupport Standard so nicht mehr halten und die anderen (Nvidia) agieren seit jeher sehr restriktiv und mit Daumenschrauben für ihre Boardpartner und bringen halt durch den Verkauf der eigenen FE noch wesentlich mehr Druck auf den gesamten Markt.

dann noch der allerdings absehbare Einbruch beim Absatz durch den Minning Wegfall und zack hat man eine Point of no Return Situation...
 
2018 waren das noch maximal 10 Jahre ab Kaufdatum, später nur noch 7 Jahre. Diese 10 Jahre Garantieverlängerung habe ich mir Ende 2018 beim Kauf meiner EVGA RTX 2080 geleistet – und inzwischen enttäuscht feststellen müssen, dass ich die Garantiebedingungen nicht genau gelesen hatte. Die Garantie ist nämlich nicht (beim Verkauf auf den Käufer) übertragbar. Und ob es EVGA Ende 2028 noch gibt, dürfte auch in den Sternen stehen.
Die 10 Jahre Garantie sind genau so Humbug wie die 30 Jahre die Carglass auf die Scheiben gibt...
Wie Viele nutzen eine GPU länger als 5-7 Jahre?
Der gute Service wird aber definitiv fehlen, da hat sich leider noch kein andere Hersteller mit Ruhm bekleckert.
 
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Wenn ich mich recht entsinne, dann bietet Zotac eine Garantie von 5 Jahren, sofern man der Erstkäufer istvund sich mitsamt Karte registriert.
 
@netterman
Davon kann man sicher ausgehen, dass es sich so verhält. Aber einerseits hat man ja als Vertragspartner immer die Möglichkeit, die Verträge zu akzeptieren, oder eben nicht. Denn dazu kann ja auch Nvidia niemanden zwingen. Wenn ich also Verträge unterschreibe, dann weiß ich doch auch, zu welchen Bedingungen. Da muss eben dann die Kalkulation auch einen z.B. wegfallenden Miningboom mit einkalkulieren.
Sich dann vor einem Lieferanten-Event hinzustellen und alle Schuld auf Nvidia abzuwälzen, ist eben Panne.
Andererseits: wenn es sich so verhält, wie du annimmst, frage ich mich eben, warum man dann die Schuld nur beim Vertragspartner sucht und sich als Unschuldslamm hinstellt. Jeder macht mal Fehler, keiner ist eine Machine und selbst die machen nicht immer alles richtig. Was ist also falsch daran, auch eigene Fehler einzugestehen? Denn die wurden mit Sicherheit gemacht. Und wenn es nur der war, diesen "Daumenschrauben-Verträgen" zuzustimmen.

Ich bin da zum Glück neutraler Betrachter, da ich weder viele Nvidias hatte und schon gar keine EVGA-Karte. Preis-Leistungs-mäßig habe ich da andere Prioritäten.
Aber hier geht es ja in erster Linie um die Frage, wie man sein Unternehmen führt. Und da hat sich EVGA eben verkalkuliert und wälzt es jetzt auf Nvidia ab. Kindergarten eben.
Und das ist eben für den Ruf und das noch vorhandene Produkt-Portfolio eher schädlich. Zumindest verstehe ich den Artikel von Igor so.
 
Unabhängig vom technischen gedöhns... ich fand die Karten immer schön schlicht und ohne Schnörkel, wobei das ja auch etwas zugenommen hat (und bei den großen Modellen bzw. OC-Versionen ja sowieso... bei anderen Herstellern hätte ich nicht gewusst, welche mir da zugesagt hätte, egal ob Design oder Lautstärke usw.

Irgendwie schade, aber durch deren Handhabung/Planung auch ein bisschen selber Schuld
 
Ob hier jetzt wirklich Integrität vor Profit steht, kann man anhand der wenigen wirklichen Fakten nicht beurteilen - schön wäre es aber immerhin.
Das interessantere an dieser Sache ist aber tatsächlich, wie unterschiedlich die Reaktionen ausfallen, wenn man deutsche und englische Kommentare dazu liest. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich wie immer dazwischen.
 
Komisch, vor einem Jahr habe ich überall gelesen, dass die Nvidia Eigenproduktionen zum MSRP nur in homöpatischen Dosen existieren, jetzt lese ich plötzlich, dass Nvidia schon seit der 2000er Serie die AIB Partner mit ihren Eigenproduktionen massiv unter Druck setzt :unsure:

Die letzten 2 Jahre haben alle Parteien (insbesondere auch die Boardhersteller) eine goldene Nase am Miningboom und der explodierenden Nachfrage verdient.
Jetzt sieht es stark danach aus, als würde wieder der Normalzustand eintreten. Ist also sicher ein guter Zeitpunkt auszusteigen, wenn man eh schon länger mit dem Gedanken gespielt hat.
 
Für die großen Boardpartner dürften Grafikkarten nur ein Teil des großen Produktkosmos sein. Der Trend geht dahin die eigene Marke so weit zu pushen, dass der Konsument am besten alles von dieser Marke kauft. Da sind Grafikkarten nur ein Teil unter vielen.

Denn für 10% Marge muss man echt schon Massenabfertigung betreiben und/oder es mit anderen Produktgruppen auffüllen, die mehr Marge versprechen. Da reicht ja schon jede überdurchschnittliche RMA-Quote bzw. auch einfach nur besserer RMA-Service, um diese Marge auffressen zu lassen.
 
Macht irgendwie immer weniger Freude, PC-Hardware zu kaufen / zu verbauen . Ob's funktioniert und wenn ja wie lange ist eine gewisse Zitterpartie, egal ob's nun GPU, CPU, RAM, Mainboard (hallo, AMD-BIOS-Gemurkse bei AM4) oder sonstwas ist.
Naja, so schlimm ist es nun wirklich nicht. Ich kann mich nicht mal mehr genau erinnern welche Hardware bei mir wirklich mechanisch/elekrisch hops gegangen ist. Aber ich glaube das war ein Enermax 350W Netzteil und das ist schon laaa~nge her. (Und ja, ich hatte auch ein B450 Board für eine ganze Weile).
 
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