News Ein Grund mehr für die Verschiebung der GeForce RTX 3070, die RTX 3080 und RTX 3090 sind (noch) immer knapp

Mal noch ein Aspekt: es ist doch völlig normal, dass man lieber etwas zu wenig produziert als etwas zu viel. Kann ich die Nachfrage nicht befriedigen, entgeht mir potenzieller Gewinn (habe aber auch keine Kosten) - werde ich allerdings produzierten Krempel nicht los, habe ich DEFINITIV die Kosten am Bein. Das lässt sich deutlich schlechter rechtfertigen, als die Nachfrage unterschätzt zu haben bzw. nicht decken zu können.

Es ist also völlig legitim, sich nicht die Lager vollzupacken mit Ware.

Klar kann man jetzt in diesem Fall sagen, "das war doch absehbar" - aber war es vielleicht eben in diesem Ausmaß nicht oder bei Nvidia hat man einfach die falsche Glaskugel benutzt oder oder oder. Aber: hinterher weiß man immer mehr.

Und zum Thema AMD/BigNavi als "Grund" für irgendwas: was AMD macht oder nicht, mag allenfalls bei der Wahl des Zeitpunkts für die Verlautbarung von NVIDIA eine Rolle gespielt haben - für die Produktion eher nicht. Dazu ist Produktion einfach zu teuer und die Negativpresse rund um die Verfügbarkeiten / Treiber / Hardwareprobleme (if any) hätte Nvidia sicherlich auch gerne vermieden, wenn sie es denn gekonnt hätten.

Meine MEINUNG. Und all das ändert auch nichts daran, dass ich trotzdem tierisch sickig bin, dass der Krempel nicht zu haben ist und ich ggf. auch mit der Preisgestaltung nicht einverstanden bin und und und. Das Thema "Grafikkarte" ist vielschichtig (Preise, Verfügbarkeit, Performance, Effizienz, Hitze, Lautstärke) und ich bin hoffentlich halbwegs in der Lage, mir zu jedem eine Meinung zu bilden... und dies dann idealerweise losgelöst von Emotionen und Personen.
 
Je höher die Lagerbestände, desto größer das finanzielle Risiko für das Unternehmen, desto teurer das Produkt, da die Kosten für Kapitalbindung-, Preisrisiko/Wechselkursrisiken und Lagerhaltung im Preis der Ware enthalten sein müssen.
Daraus folgt im Umkehrschluss: Die beste Variante ist, die Lagerhaltung zu minimieren, die gesamte Produktion sofort verkaufen und direkt zum Handel schicken. Lagerhaltung nur für den kurzen Zeitraum zwischen Fertigung und Versand an den Abnehmer.

Die Auftragslage der Chiphersteller TSMC und Samsung ist hervorragend, ihre Produktion ist auf Monate hinaus ausgebucht. Es ist also nVidia nicht möglich, kurzfristig die Produktion zu erhöhen. Man muss mit dem Auskommen, was man vorab als monatliche Liefermenge eingekauft hat. Bei TSMC beträgt die Wartezeit für neue Aufträge derzeit 6 Monate, bei Samsung weiß ich es nicht. Die Aussage von nVidia, es würde bis 2021 knapp bleiben, deutet aber schon an, das Samsung ebenfalls keine freien Kapazitäten mehr hat. Andererseits ist es selbsterklärend, da der Dezember der Absatz stärkste Monat für den Einzelhandel ist. 1Q/2021 sollte die Knappheit also beendet sein.
 
Das Lager hin und her erinnert mich an eine Arbeit bezgl. Münchner Altstadt. Erhebung von Lieferverkehr; Apotheken: <15% Volumen, aber >50% Fahrten.
 
Zum einen war es definitiv absehbar, dass die Nachfrage riesig sein wird. Dies hat nVidia sogar selber verursacht mit der letzten Generation. Dort waren viele nicht mit den Preisen einverstanden und haben diese Generation übersprungen. Und da man mit Pascal eine sehr gute Generation rausgebracht hatte, blieben eben viele bei Pascal, die eben nicht wie hier und in anderen Foren stets immer das neueste brauchen oder in 4K spielen. Allein dies hätte nVidia klar zu denken geben müssen. Sich jetzt vor nVidia schützend hin zu stellen und den offensichtlichen Fehler klein reden zu wollen, ist niedlich aber vergebens.

nVidia hätte somit definitiv mehr Kapazitäten buchen müssen und auch später launchen sollen um den riesigen Bedarf besser decken zu können. Aber man wollte offensichtlich soweit wie möglich vor AMD launchen. Dies hat eben zu einer Knappheit geführt, der Treiber wurde nicht restlos auf Bugs gechecked und die AiBs hatten nicht ausreichend Zeit von ihrer Seite aus genügend Mengen an Chips zu bekommen und offensichtlich auch nicht die Zeit den Treiber mit ihren Karten komplett zu testen. Sonst wäre ja der Fehler beim Boost rechtzeitig aufgefallen.

Und gerade bei Produkten, die sowohl kaum ein kurzes Verfallsdatum haben oder eben gerade eingeführt werden, gilt eigentlich immer der Grundsatz: Haben und nicht brauchen ist immer besser als Brauchen und nicht haben. Denn gerade bei den GPUs hätte man bei einer wirklich zu geringen Abnahme/Verkäufen dann immer noch sagen können, man fährt die Produktion runter, da kein so hoher Bedarf mehr besteht. Jaja Lagerkosten, höre ich immer von den Herstellern, die sich dann aber immer wundern wenn deren Produkte zu Spitzenzeiten nicht vorrätig sind. Klares Eigenverschulden, weil man eben gerne auf Umsatz verzichtet

Das Produkt an sich ist wie immer gut bis sehr gut, auch wenn einzelne Parts wieder absichtlich kleiner gehalten worden (Arbeitsspeicher) oder eben die weniger gute Platzierung bestimmter Komponenten, die eben "sehr warm" werden. Aber das sind Teilaspekte eines ansonsten guten Pakets. Man muss gucken wie sich längerfristig eben diese negativen Teilaspekte entwickeln.

Und man muss gucken ob AMD es zumindest Teilweise besser macht. Weil wenn sie ein gutes Produkt launchen, wird dies ebenso stark nachgefragt sein und ich glaube nicht daran, dass es ausreicht um alle zu versorgen die jetzt keine neue RTX Karte bekommen haben oder von vornherein auf AMD gewartet haben.

@Grestorn
Schade, dass du dich so benimmst und unnötig Schärfe in die Threads bringst von Beginn an. Und andere als Hater zu bezeichnen, nur weil sie die Dinge anders sehen. Nicht nett von dir.
 
Klar kann man jetzt in diesem Fall sagen, "das war doch absehbar" - aber war es vielleicht eben in diesem Ausmaß nicht oder bei Nvidia hat man einfach die falsche Glaskugel benutzt oder oder oder. Aber: hinterher weiß man immer mehr.
Betreibt Nvidia denn keine Marktforschung? Eine andere Frage wäre, ob Nvidia mehr angefragt hat, Samsung aber überhaupt nicht mehr GPUs produzieren kann. Oder ist der Speicher der Engpass?
 
Ist sicher nicht so einfach, den Run auf die Ampere vorher abzusehen, Wie soll man den Bedarf denn absehen können? Die Foren durchschauen, wo viele Leute geschrieben haben "die Turing-Generation ist zu teuer, die lass ich aus!" und trotzdem wurden aber viele RTX-2000 Karten verkauft, auch von der teuren 2080 Ti? Und AMD hat ja auch einige mittelschnelle Karten vorher verkauft. Aber ich denke viele Leute haben alles, was sich zu Hause abspielt, als besonders wichtig erkannt. Neue Möbel, Betten, Fernseher und auch der Gaming-PC ist in Corona Zeiten wichtiger als z.B. das neue Auto oder die ungewisse Urlaubsreise. Deshalb gibt man 2020 mehr Geld aus dafür. "Theorie Ende" :)
 
Leider ist keinem bekannt ob ungenügend Wafer bestellt wurden oder ob der 8nm-Prozess von Samsung einfach zuviel kaputte dies ausspuckt.
Oder ob die Herstellung aufgrund der Zeitnot die Karten vor AMD in den Markt zu drücken einfach noch nicht richtig eingelaufen ist.
 
Der 8nm Samsung Prozess läuft stabil, laut Äußerungen von nVidia. Kundenbeschwerden waren keine zu hören, Qualcomm hat diesen Monat angekündigt, den Qualcomm Snapdragon 750 für Mittelklasse Handys bei Samsung 8nm , statt bei TSMC zu produzieren, auch der 825 soll an Samsung gehen, aber in 5nm. Analysten gehen davon aus, das der Marktanteil von Samsung 2020-2021 von ca. 17,5 auf 20% der Weltmarktproduktion steigen wird.

Im Chipmarkt läuft es so, das man Kontingente 4-6 Monate vorbestellt. nVidia ist also für 4-6 Monate auf die bestellte Menge festgelegt. Bestellen sie nun eine Erhöhung der Produktion um 100% über einen Zeitraum von 6 Monaten, wird diese frühestens 2Q/2021 durchgeführt. Dann bekäme nVidia von Mitte 2021 bis Jahresende die doppelte Menge. Diese muss der Konzern dann aber auch abnehmen, egal, wie sich die Nachfrage entwickelt. Ist also nicht so einfach, derzeit.

Zeitnah kann nicht mehr produziert werden, weil sowohl Samsung als auch TSMC ausgebucht sind. Um mehr für nVidia zu fertigen, müssten sie geltende Verträge gegenüber anderen Kunden brechen. Beide Chipfertiger sind dabei, die Kapazitäten auszubauen, um 2021/2022 wieder schneller reagieren zu können.
 
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