Userreview Eigene NAS im Selbstversuch

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weedeater

Guest
Nachdem mich @Tim Kutzner mit seiner 3D-gedruckten NAS nochmals zu diesem Schritt bewegt hat, habe ich kurzerhand etwas recheriert und mir dementsprechend Hardware zusammengestellt.
Und da man sowas ja nicht jeden Tag macht, wollte ich so ein kleines Review hier einstellen.
Zuerst eben mal: weshalb ein NAS selbstbauen?
Ich wollte schon lange so eine Art Medienserver im Wohnzimmer haben, von dem ich mit allen Rechnern (mit Laptops immerhin 6), Smartphones und auch mit dem TV zugreifen kann. Nachdem ich mir vor knapp 2 Jahren ein 2-Bay-NAS mit 6 TB (2 x 3TB) von Western Digital (My-Cloud) gekauft hatte, war dieses aber ein absoluter Fehlkauf. Eine Integration ins Netzwerk stellte sich als unüberwindbares Hindernis dar und ich weiß bis heute noch nicht, woran es lag. Wenn man z.B. einen Film am TV anschaute, kam es in 2 von 3 Fällen vor, dass das Teil einfach ausgestiegen ist. Ohne Fehlermeldung einfach neu gestartet. Oder beim Backup kam das auch vor. Dann noch die Abstürze beim Dateien drauf- oder runterladen. UndUndUnd. Das war also nichts.
Also Festplatten raus und ein externes Gehäuse mit Lüfter geholt. Sollte auch nicht so teuer sein und lässt sich ziemlich einfach an den Router anschließen per USB. Nun ja, wer solche 50er Lüfter kennt im Zusammenspiel mit 2 HDD´s kann sich vorstellen, welche Geräuschkulisse das ergeben kann. Und die war zum Filme anschauen auf alle Fälle deutlich zu laut. Dann habe ich das Gehäuse in einen Kasten untergebracht, der ausreichend gedämmt war (20er selbstklebendes) und der Möglichkeit für den Lüfter auch zu "Atmen", nochmals versucht. Ging jetzt zwar besser, war aber letztlich auch nicht das Gelbe vom Ei. Aber nachdem ich dann erst mal genug gebastelt hatte und noch andere Projekte anstanden, habe ich es eben erst mal so gelassen. Bis ich dann den nächsten Film angesehen habe (nervig!) und am nächsten Tag Tim´s Artikel erschien.

Nun ja, 3D-Drucker habe ich noch kein "Rund-Um-Sorglos-Paket" gefunden, das für mich erschwinglich wäre und das "sofort loslegen" ermöglichen würde. Somit blieb mir leider nur, einige Teile das NAS ansich betreffend (also Hard- und Software) aus Tim´s Artikel umzusetzen.
Somit habe ich zuerst mal mit der Gehäuse-Suche begonnen. Kriterien waren: ITX, Lüfter und 3,5er HDD´s (mehrere) unterzubringen. Als preisliche Grenze habe ich mir 100 € gesetzt, weil es ja im Wohnzimmer auch nicht wie ein Fremdkörper wirken soll.
Da schon der Tatbestand der 3,5er Platten die Auswahl drastisch reduziert, blieben mir dann nur 2 Gehäuse zur Auswahl, die mir gefallen haben:
Das Jonsbo V8 und das Fractal Design Node 304.
Jonsbo-V8.jpg fractal-design-nodo-304-negro-1.jpg
Jonsbo V8 Fractal Node 304

Letzteres ist es dann geworden, da es in diesem a) die Möglichkeit gibt, 6 HDD´s unterzubringen und zudem auch die Möglichkeit eines ATX-Netzteils. Das Jonsbo kann da nur max. 2 große HDD´s plus eine zusätzlich 2,5er und auch nur ein SFX-L-Netzteil. Diese Kompromisse wollte ich dann nicht eingehen.
Das Gehäuse verfügt über zwei 92er Lüfter (1300 U/min) in der Front und einen 140er (1000U/min) im Heck. Zusätzlich gibt es noch eine kleine Lüftersteuerung, an die eben diese 3 DC-Lüfter angeschlossen werden können. Also keine PWM, ist aber dafür ja auch nicht nötig. Getestet habe ich diese noch nicht, da ich mich erst mal auf den Hardware-Build beschränken möchte. Aber sollten die zu laut sein, wird das sicher kein Problem sein, die mit leiseren zu ersetzen. Werde den Thread auch zu gegebener Zeit dann ergänzen.
Hier noch ein Bild der Innenansicht von Oben und dem gesamten Lieferumfang:
IMG_20221024_142237.jpg

Als Mainboard reicht dafür ja eines mit verlötetem Chip, dementsprechend habe ich mich an den NAS von Qnap und Synology orientiert. Die verbauen auch den Intel Celeron J4125, also wurde es ein AsRock J4125-ITX. Dieses verfügt mit 4 über ausreichend SATA-Anschlüsse und kann bis zu 8 GB RAM DDR4 SO-DIMM und Frequenzen zwischen 2133 und 2400. Dem IO-Shield, einem Installationshandbuch und 2 SATA-Kabeln wurde noch eine Schraube zum Befestigen einer optionalen M.2-WIFI-Karte beigelegt. Für den gewünschten Zweck mehr als ausreichend.
Auch hier ein Bild:
asrock.jpg

Als Arbeitsspeicher habe ich mich für 8 GB Ripjaws mit 2133 entschieden. Warum? Weil ein Riegel mit 4 GB 2400 nur 10 € billiger war.
Bild (spiegelt leider etwas):
Speicher.jpg

Weiter im nächsten Post (gehen ja nur 5 Bilder)....
 
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Hier noch meine (sehr kurzen) Erfahrungen mit den diversen Programmen:
Die Erfahrungen mit OpenMediaVault (OMV) hatte ich ja in einem vorherigen Post schon geschrieben, daher erspare ich euch das.

XigmaNAS (vormals NAS4Free): Es gab 2 Wege, das zu installieren: 1x von Stick auf Stick (empfohlen) oder von (!) CD auf Festplatte. Habe mich für letzteres entschieden, sonst verbrauche ich die uralten Rohlinge ja eh nicht. Adapter und altes optisches Laufwerk herausgekramt, CD gebrannt und installiert. Hat soweit dann auch funktioniert. Dann stand in der Doku, dass nach erfolgreicher Installation der Punkt 9 (Installation) nicht mehr auswählbar sei, bzw. gänzlich verschwunden sein sollte. Was auch eine der wenigen Möglichkeiten wäre, eine solche erfolgreiche Installation zu ermitteln (!). Der war aber immer noch vorhanden. Naja, der 2.te Versuch war dann mit dem selben Ergebnis. Installation hat also nicht funktioniert und auf einen Stick wollte ich das nicht machen, weil ich mir da erst einen hätte besorgen müssen, der nicht so weit vom Gehäuse absteht.

TrueNAS Core (vormals FreeNAS): Habe trotz des geringeren RAM´s als vorgegeben (8 anstatt 16GB) eine Installation versucht. Das ging soweit auch problemlos. Einstellungen direkt am NAS konnte ich aber wider Erwarten (und laut Doku auch notwendig) keine machen, da die Anmelde-Maske nicht aufgetaucht ist.
Über den Browser ging es aber problemlos, konnte auch Einstellungen vornehmen. Allerdings war es mir dann nicht möglich, über Win 10 darauf ohne Benutzername und Passwort zuzugreifen. Da hatte ich alles mögliche probiert, die vergebenen Namen und Passwort vom NAS, die Anmeldedaten des Netzwerks usw. Aber keine Chance, Win 10 hat mich da quasi ausgesperrt, etwas auf das NAS drauf zu laden war also nicht möglich. Es ging auch alles ziemlich langsam von statten, so dass sich hier wohl der RAM bemerkbar gemacht hat. Aber wie schon erwähnt, kann es durchaus sein, dass bei der Installation was schief gegangen ist. So war das schon ok, war auch sehr übersichtlich gestaltet, vor allem das Dashboard. Die Doku ist auch sehr umfangreich. Wäre schon ganz angenehm gewesen, aber bei den vielen Abkürzungen, die da zuhauf verwendet werden, komme ich eben irgendwann nicht mehr hinterher. Und ich wüsste schon gerne, was ich da eigentlich tue. Um einen Daten-Storage zu erstellen, wollte ich eigentlich kein Informatikerstudium machen müssen. Und jede Abkürzung erst mühsam im I-Net suchen zu müssen, ist mir dafür ehrlich gesagt auch zu aufwendig.

So kamen mir eben die Limitierungen, die ich im letzten Post erwähnt habe, leider dazwischen. Somit habe ich mich entschieden, mit einer anderen Mainboard-CPU-Kombi das ganze nochmal und evtl. mal mit Windows zu probieren. Da hab ich ja mehrere Lizenzen, sollte also was dabei sein.
Board usw sind schon da, morgen soll die CPU kommen, dann sehe ich weiter. RAM dafür habe ich noch ein Duo mit 32GB gefunden, wenn der passen sollte, muss ich auch nicht groß nochmal was bestellen. Jetzt ist das NAS zwar nochmal um 60 Euronen teurer geworden, aber immer noch deutlich günstiger als ein fertig gekauftes. Und besser wird es, was die Harware anbelangt, auch sein.
Schau´n wir mal....
 
Schon merkwürdig, dass du solche Schwierigkeiten hast, das sollte auch mit der Hardware eigentlich kein Problem sein.
 
Tja @HerrRossi da sitzt das größte Problem wohl vor dem Rechner. Zu meiner Schande.
Alles, was über Windows hinausgeht und mir dann auch noch in Englisch "kredenzt" wird, ist etwas tricky für mich.
Aber ich bin ja flexibel, Zeit hab ich auch im Überfluß als Rentner, das wird schon noch klappen.

EDIT: Das mit dem "Versuch" im Titel hatte da schon seinen Sinn.....
 
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So, mal wieder eine Wasserstandsmeldung.
Das neu zusammensgestellte System mit Biostar B450 NH 6.0, Ryzen 2200G, gekühlt mit einem Scythe Big Shuriken 3 und 32GB DDR4 @2400 hat auf Anhieb funktioniert. Also zum Glück keine gebrauchte CPU-Krücke.
Nachdem ich mich dann zwecks der Sicherheit für Windows 10 (Enterprise) entschieden habe, ging auch das natürlich wieder sehr schnell. Hatte aber aus Macht der Gewohnheit ein Kennwort vergeben, was mir dann etwas später wieder etwas die Lust geraubt hat.
Als Server-Software habe ich mich für Universal Media Server entschieden, da es mir in der Doku eigentlich genau das offeriert hat, was ich gesucht habe.
Nachdem die nötigen Einstellungen dann noch im Bios und Windows bezüglich Wake on Lan vorgenommen wurden und die Fritzbox dementsprechend instruiert wurde, konnte ich letztlich auch per Remote-Desktop mit meinem Hauptrechner zugreifen.
Ich dachte mir dann nur, wenn dann irgendein Device den Rechner aufwecken will, sollte der Server vielleicht nicht zwingend im Begrüßungsbildschirm zwecks Eingabe eines Kennwortes hängen bleiben. Und habe das dementsprechend wieder raus genommen.
Mit dem Ergebnis, das ich jetzt weder von meinen anderen Rechnern auf den Server direkt zugreifen kann ("falsches Kennwort") und natürlich auch der Remote-Desktop nicht mehr realisierbar ist :mad:.
Naja, letztlich kann man den Server mit einer Fritzbox-App mit dem Handy wecken und von allen 3 TV´s kann darauf zugegriffen werden. Das ist doch schon mal was. Also Filme schauen geht wunderbar ohne Aussetzer oder spontane Abstürze, wie das mit der externen Festplatte regelmäßig passiert ist.
Irgendwann werde ich vielleicht auch Windows wieder überreden können, mir Zugriff als Admin zu geben.....

Bilder zum Umbau werde ich dann noch nachreichen, aber da sich da bei mir (auch rechnertechnisch) die ein und andere Baustelle aufgetan hat, wird das vielleicht noch etwas dauern.
 
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