News Die eigenen Anleger verklagen NVIDIA wegen der Falschdarstellung von über 1 Milliarde Einnahmen aus Kryptowährungsprodukten

Igor Wallossek

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Vor einigen Jahren erlebten AMD und die NVIDIA als Grafikkartenhersteller, wie ihre GPU-Produkte einen beispiellosen Verkaufsboom erfuhren, der auf das Krypto-Mining zurückzuführen war. Die Produkte beider Unternehmen, die ursprünglich für die Bedürfnisse von Gamern entwickelt worden waren, erwiesen sich als bestens geeignet, um die komplexen mathematischen Aufgaben zu lösen, die im Mittelpunkt des Kryptowährungs-Minings standen.

Als dieser Boom plötzlich endete, gingen sowohl bei NVIDIA als auch bei AMD die GPU-Lieferungen rapide zurück und die Lagerbestände stiegen, während die Nachfrage aufgrund der sinkenden Preise für die Krypto-Währungen dramatisch zurückging. NVIDIA wurde seinerseits der finanziellen Verschleierung beschuldigt, indem man versuchte, Investoren vom wahren Ausmaß der eigenen Einkünfte aus Krypto-Mining-Produkten zu täuschen, indem man die Einnahmequelle fälschlicherweise unter Gaming und nicht, wie ursprünglich versprochen, unter die OEM-Kategorie einordnete.




>>> Hier die gesamte News und die Klageschrift lesen <<<
 
Für Börsenanleger dürfte das durchaus relevant gewesen sein.
Am Ende des Miningbooms und der Verkündung schlechterer Zahlen ging es für die Papiere ja erst einmal steil Bergab, so das die eine oder andere Träne geflossen sein dürfte.
Ist ja auch durchaus Entscheidend, ob ich meinen Umsatz mit sich eher dauerhaft gleichmäßig verkaufenden Karten mache oder eben jederzeit mit dem Abbrechen des Booms rechnen muss.
 
Andererseits könnte man argumentieren dass selbst die 12-Jährigen 1337 Gamer Kiddies direkt durchschaut haben wer da Grafikkarten kauft und warum die gerade so teuer sind (waren).
Ein entsprechend professioneller Anleger hätte das direkt durchschauen müssen, oder damit leben dass er ahnungslos die Katze im Sack kauft, wo ich dann sag: Kauf halt nix von dem du keine Ahnung hast. Selbst schuld.

Täuschung könnte es trotzdem gewesen sein, aber da würd ich als Europäer eher ne Bafin (bzw. das amerikanische Pendant) Strafe ansetzen als Schadensersatz.
 
Die "Gamerkiddies" sind halt näher dran am Markt.
Die sogenannten "Professionellen Anleger" schauen meist nur in die Bilanzen und relevanten Börsenmitteilungen.
Allerdings waren da bestimmt genügend Leute dabei, welche von irgendwelchen "Geldberatern" zu diesem Kauf gedrängt wurden. Ich bezeichen diese Opfer gern als "Zahlschweine", welche dazu genutzt werden, den Kurs hochzutreiben, damit die eigentlichen Anleger bei Zeiten ihren Gewinn mitnehmen können.
Das Wissen der Gamer könnte man mit gutem Willen auch als Insiderwissen Wissensvorsprung bezeichen.
Genau das gleiche bei den AMD Stocks. Als Mitte/Ende 2016 klar war, das da neue gute CPUs mit um bis zu 40-50% verbesserter Leistung kommen, konnten zunächst nur diejenigen die Lage Einschätzen, welche den Technischen Hintergrund hatten. Für die "Anleger" war AMD immer noch der Pleitekandidat, der ohnehin nichts auf die Reihe bekommt. Damals war es eigentlich mit ein wenig Überlegung, schon gesetzt, das der Börsenwert sich mindestens verdoppeln wird. Schade, das ich damals nicht genügend Geld hatte, sonst hätte ich jetzt ausgesorgt.
 
Zuletzt bearbeitet :
Bin ich eigentlich der einzige, dem bei so einer Nachricht die Galle hochsteigt? Mir fehlen im Moment die Worte um zu beschreiben, wie abartig ich das finde.
 
Warum kommt dir die Galle Hoch?
Habe ich da was überlesen oder falsch verstanden?
Abartig ist doch eher ein paar Stufen härter.
Oder was meinst Du?
 
Jo, bin mir auch nicht sicher ob HerrRossi wegen NVIDIA oder wegen den klagenden Anlegern kotzen muss...?
 
Wegen den klagenden Anlegern muss ich kotzen. Damit soll nur Geld gemacht werden, manche Leute wollen offensichtlich ohne jegliches Risiko noch reicher gemacht werden. Ich finde es wirklich nur noch abartig, wie so manche "Investoren" ticken.
 
Ich finde es wirklich nur noch abartig, wie so manche "Investoren" ticken.
Das sind doch meistens eher die Anwälte, welche sich Kunden suchen, für die sie dann solche Klagen durchfechten.
Da werden einige Kleinanleger Geld verloren haben und irgendein Anwalt hat sich genügend von denen zusammen gesucht um jetzt eine Sammelklage zu starten. Wenn er das Ding gewinnt, verdient er viel Geld damit und die Kleinanleger bekommen auch noch etwas ab. ;) Oder so ähnlich.
War bei VW doch genauso.
 
Ist halt Aktienrecht - wenn du da einen Furz in der falschen Berichtskategorie einsortierst kannst du dir Klagen einhandeln.
 
Es soll an der Börse vorkommen, dass man Geld verliert, wer das nicht will, soll das Geld halt anderweitig anlegen. Würde man langfristig investieren, dann würden sich solche Verluste schnell ausgleichen.
 
Es soll an der Börse vorkommen, dass man Geld verliert, wer das nicht will, soll das Geld halt anderweitig anlegen. Würde man langfristig investieren, dann würden sich solche Verluste schnell ausgleichen.
Da bin ich voll bei Dir. Das Rechtssystem gibt das aber her. Ist ja auch nicht gesagt, das sie damit durchkommen.
Wenn Nvidia ihre Umsätze aber wirklich nicht korrekt bezeichnet haben, warum haben sie das dann überhaupt gemacht?
Wer drin geblieben ist, hat ja aber auch keine Verluste gemacht.
Die einzige Idee, welche ich dazu hätte, wäre den Kurs zu pushen um vielleicht die eigenen Papiere (Aktienoptionen) teurer verkaufen zu können?
Von daher könnte so eine Klage schon gerechtfertigt sein.
 
Ich hoffe, dass sie damit nicht durchkommen.

Wenn Nvidia Grafikkarten aus der Gamingsparte verkauft, warum sollen sie das dann nicht unter Gaming verbuchen? Oder sollen die jeden Käufer befragen, wie er die Karten einzusetzen gedenkt? Sorry, ich bleibe dabei: das ist völliger Humbug mit dem Ziel, Geld zu machen.
 
Das Wissen der Gamer könnte man mit gutem Willen auch als Insiderwissen bezeichen.
Nein, da sie ja outsider waren.
Raja Kadouri hätte Insiderwissen gehabt.
Insiderwissen = Wissen (Wissen != Vermutung), welches der breiten Masse (noch) nicht zur Verfügung steht.

Das sind doch meistens eher die Anwälte, welche sich Kunden suchen, für die sie dann solche Klagen durchfechten.
Da werden einige Kleinanleger Geld verloren haben und irgendein Anwalt hat sich genügend von denen zusammen gesucht um jetzt eine Sammelklage zu starten.
Da muss man sich irgendwann doch auch mal Fragen ob da nicht mehr Schindluder mit getrieben wird als es gutes tut.
Aber solange man damit Geld verdienen kann, werden die Amis da nix dran drehen.

Was ich nicht ganz versteh ist: Was macht es für einen Unterschied ob ich es als Gmaing oder OEM verbuche? Verkaufte Einheit ist verkaufte Einheit.
Dass man mal mehr und mal weniger verkauft kommt vor.
 
Wenn Nvidia Grafikkarten aus der Gamingsparte verkauft, warum sollen sie das dann nicht unter Gaming verbuchen?
Ich glaube Du verwechselst da etwas. Die haben große Teile ihrer Mining Umsätze als allgemeine Gaming Umsätze ausgewiesen.
Als Anleger interessiert es mich durchaus, ob da gerade nur kurzfristig ein Blase existiert oder die Karten sich nicht doch vermutlich eher längerfristig so gut verkaufen, weil die gerade so Toll sind.
Bei hohen Miningumsätzen wäre aber durchaus eher klar gewesen, das dies eine Blase ist. Dementsprechend ist man als Anleger allgemein vorsichtiger.
Nein, da sie ja outsider waren.
Nicht direkt. Wenn man als Einzelhandelskunde merkt, das die Karten nur schlecht oder zu überhöhten Preisen lieferbar sind und ich auch den Grund kenne, habe ich ein Wissen, welches der gemeine Aktienjongleur so sicherlich (noch) nicht hat. Gut, ich habe dann eben einen Wissensvorsprung. ;)
 
Die haben große Teile ihrer Mining Umsätze als allgemeine Gaming Umsätze ausgewiesen.
Das ist die Behauptung der Kläger. Wenn GTX Karten verkauft wurden, dann ist es imho in Ordnung, diese Umsätze der Gamingsparte zuzuordnen. Eine Ausnahme würde ich da aber machen: wenn Nvidia die Karten direkt an große Cryptominer verkauft hat, dann hätten sie den Umsatz anders ausweisen sollen.

Als Anleger interessiert es mich durchaus, ob da gerade nur kurzfristig ein Blase existiert oder die Karten sich nicht doch vermutlich eher längerfristig so gut verkaufen, weil die gerade so Toll sind.
Wenn das den Anleger interessiert hat, dann hätte er nur die Zeitung aufschlagen müssen, darüber hat sogar unser Lokalblättchen berichtet.

Bei hohen Miningumsätzen wäre aber durchaus eher klar gewesen, das dies eine Blase ist.
Über den Cryptoboom wurde lang und breit berichtet, auch darüber, wie diese Währungen gemined wurden, wer das nicht mitbekommen hat, der muss unter einem Stein gelebt haben.
 
Nur mal so und verkürzt: Insider sind Personen, die zu dem jeweiligen Unternehmen eine besondere (vor allem rechtliche) Beziehung haben, also eben Angestellte, Berater, Vertragspartner usw. inkl. deren nahe Angehörige. Dazu zählen NICHT Personen, die aufgrund allg. und außerhalb solcher Beziehungen erworbenen besonderen Fachwissens einen Wissensvorsprung haben mögen. Sprich: wenn jeder das gleiche Wissen sich aus frei verfügbaren Quellen besorgen KÖNNTE, ist man kein Insider.

Beispiele:
Stinknormaler Gamer = KEIN Insider.
Journalist, der vorab unter NDA Informationen erhält: INSIDER (auch wenn andere Journalisten die gleiche Info ebenso vorab bekommen)

Und bevor wir uns hier die Köpfe heiß diskutieren: Ob NVIDIA da etwas verkehrt gemacht hat und ob es daraus kommerzielle Konsequenzen gegeben hat, werden jetzt eben die Gerichte klären. Darauf eine Antwort bekommen zu können, ist das gute Recht eines jeden Anlegers in einem funktionierenden Rechtssystem. Jetzt kann man sicherlich die Frage aufwerfen, ob Massenklagen toll sind oder erfolgsabhängig bezahlte Anwälte der Weisheit letzter Schluß, aber ich würde nicht in Zweifel ziehen, dass auch (selbst? ;)) die USA ein funktionierendes Rechtssystem haben. Die dort geltenden Spielregeln sind hinlänglich bekannt und werden auch eingehalten.

Zu guter letzt: niemand ist davor gefeit, zu Unrecht verklagt zu werden. Das gehört zum allgemeinen Lebensrisiko. Das kann Dir passieren, mir und jedem Unternehmen auch. Ob was dran ist, entscheiden eben die Gerichte.
 
Ich bin ein großer Fan der Rechtsstaatlichkeit, aber nur, weil man die Möglichkeit hat zu klagen, muss man es ja nicht tun. Mir geht diese Klagewut ganz gewaltig auf die Nerven und wenn es dann auch noch aus Gier geschieht, dann erst recht.
 
Naja, Gier - wenn Du es so siehst - steckt bei jeder Zahlungsklage dahinter: ich will Geld, egal warum - aber im Zweifel weil irgendwer etwas getan hat, was er nicht soll/darf oder eben weil er etwas NICHT getan hat, was er soll/muss, was sich bei mir irgendwie negativ ausgewirkt hat. ;)
 
Eben nicht "egal warum". Wenn mir Geld zusteht, weil ich eine Leistung erbracht habe, dann ist eine Klage auf Zahlung völlig in Ordnung. Aber dieses Rumgeweine*) "Ich hätte nie Nvidia Aktien gekauft, wenn die Verkäufe während des Miningsbooms anders deklariert worden wären" ist mMn. von purer Gier getrieben.
Sorry, ich habe diese Auswüchse auf dem Finanzmarkt einfach satt, da muss mal ganz dringend mit der ganz großen Machete ausgedünnt werden. Wird natürlich nicht passieren, wie man auch an der Eierei mit der Cum Ex-Geschichte sieht.

*) sinngemäß
 
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