News Die eigenen Anleger verklagen NVIDIA wegen der Falschdarstellung von über 1 Milliarde Einnahmen aus Kryptowährungsprodukten

Sorry, ich habe diese Auswüchse auf dem Finanzmarkt einfach satt, da muss mal ganz dringend mit der ganz großen Machete ausgedünnt werden. Wird natürlich nicht passieren, wie man auch an der Eierei mit der Cum Ex-Geschichte sieht.
Für mich sind das eher Auswüchse in der Gilde der Rechtsverdreher.
Ich habe vor X Jahren mal Bekanntschaft mit Waldorf-Frommer aus München gemacht. Aus der Nummer bin ich nur mit einer gehörigen Portion Glück und Kaltschnäuzigkeit wieder raus gekommen. Das ist ein Laden, welcher sich nur auf Abmahnungen für Rechteinhaber spezialisiert hat. Da wird kein Recht vertreten, da gehts nur darum Geld einzutreiben. Genauso wie die DUH. Die sind durch die Autohäuser und haben den Firmen eine fette Abmahnung verpasst, wenn ein Schildchen zum CO² Ausstoß nicht aus jedem denkbaren Blickwinkel einwandfrei lesbar war.
Das sind Auswüchse, um welche man sich mal wirklich kümmern sollte.
 
Wird so lange nicht passieren, so lange es Geld gibt und Menschen, die die Gelegenheit haben, mehr davon anzuhäufen, als andere.
 
Wird so lange nicht passieren, so lange es Geld gibt und Menschen, die die Gelegenheit haben, mehr davon anzuhäufen, als andere.

Naja ab und an läuft das Fass dann doch über wenn man den Pöbel zu lange knüppelt und es gibt eine Hauch Gerechtigkeit, leider bei nur symbolischen Punktestand wie z.B. bei Rohwedder.
 
In wie weit Nvidia sich hier unlauter verhalten hat, kann und mag ich nicht beurteilen.
Fakt ist aber, dass in den USA jeder jeden wegen allem möglichen verklagen kann, so absurd es auch sei. Wenn nur genügend Geld im Spiel ist, sprich die Summe in der Klage hoch genug ist, findet sich immer ein Anwalt, der sich der Sache annimmt. Vor allem weil meines Wissens in den USA, im Gegensatz zu uns, das Anwaltshonorar frei verhandelbar ist und oft einem festgelegten prozentualen Anteil der erstrittenen Schadensersatzsumme des Rechtsstreits entspricht.
Außerdem sind in den USA Sammelklagen zulässig, was bei uns im Normalfall nicht geht.

Cunhell
 
Das ist bei uns genauso: jeder kann jeden verklagen, so absurd es auch sei. Und wenn genügend Geld im Spiel ist, findet sich auch hier immer ein Anwalt - nach oben ist bei uns das Honorar auch frei verhandelbar, nur nach unten nicht bzw. nur mit Einschränkungen (Stichwort: Erfolgshonorar). Sammelklagen haben wir nicht so wie in den USA, aber das hindert das Individuum nicht.
 
Vorstände sind ihren Anlegern gegenüber der (eingeschränkten) Transparenz verpflichtet.

Lügen, oder wissentlich Falschdarstellung von Sachverhalten, gerade wenn das zu vorsehbaren Kursverlusten führen würde, können entsprechend geahndet werden.

Seiner Zeit durfte so ziemlich jeder gewusst haben, dass Nvidia Crypto wissentlich runtergespielt hat und dafür gibt es nun die Quitting.

Das ist erst mal unabhängig davon, ob man ein ruhiges oder schreckhaftes Händchen am Markt hat ;)

Im Hinnein wäre es sogar ein attraktives Einstiegspunkt gewesen, aber ich hab sie damals schon als überbewertet empfunden :cry:
 
das könnte richtig teuer werden für NV...
 
Aus der Klageschrift:
NVIDIA paid its partners to collect this data. The data expressly quantified GeForce sales to crypto-miners, who began to make bulk purchases of tens of thousands of GPUs at a time from these partners. This data, which, as recounted by a former Senior Account Manager, “obsessed” NVIDIA’s U.S. executive team, was sent in weekly reports to top executives and consolidated in NVIDIA’s centralized sales database. Huang personally reviewed the sales data in this centralized sales database, a fact documented by a Company-produced video shown at an internal meeting attended by top executives. The sales data demonstrated that, throughout 2017, 60% to 70% of NVIDIA’s GeForce revenue in China came from sales to crypto-miners, not gamers. Given the importance of both the GeForce product line and the China market to NVIDIA’s overall business, this staggering percentage revealed that a substantial portion of the Company’s total Gaming-segment revenues actually came from crypto-related sales in that one region alone.

Dadurch sieht die ganze Sache natürlich schon deutlich anders aus, damit hätte Nvidia die Umsätze wissentlich falsch deklariert. Falls sich dafür dann auch die SEC interessiert, könnte das noch sehr bitter werden, auch für Jensen.
 
Das Motiv fehlt mir noch ein wenig. War es nur ein wenig Schönung, um die Gaming-Sparte besser da stehen zu lassen und sich nicht zu entblößen, dass ein Großteil der Einnahmen aus dem schnelllebigen Mining-Geschäft stammt?
 
Das Motiv fehlt mir noch ein wenig. War es nur ein wenig Schönung, um die Gaming-Sparte besser da stehen zu lassen und sich nicht zu entblößen, dass ein Großteil der Einnahmen aus dem schnelllebigen Mining-Geschäft stammt?

Korrekt.

Für den Unwissenden heißt das, Zusammengefasst:

Mining = Geringer Anteil und Mining Boom Ende = Keine bis kleine Auswirkungen auf Um-/Absatz.

Die Realität sieht und sah aber anders aus. Eine andere (ggbf. ehrlichere) Aussage hätte den Aktienkurs ggbf. unter Druck gebracht, da einige u.U abgesprungen wären Aufgrund einer akuraten Informationgrundlage. Ob sie das tatsächlich getan hätten, steht natürlich in den Sternen. Auch kann man hinterfragen ob solche Leute in diesen Branchen investiert sein sollten, wenn ihnen das kleine 1x1 des Sektors fehlt, aber das wird man überall finden.

Letztlich hätte die Klage in diesem Fall keine Grundlage und Daseinsberechtigung gehabt.
 
Zuletzt bearbeitet :
Eben nicht "egal warum". Wenn mir Geld zusteht, weil ich eine Leistung erbracht habe, dann ist eine Klage auf Zahlung völlig in Ordnung. Aber dieses Rumgeweine*) "Ich hätte nie Nvidia Aktien gekauft, wenn die Verkäufe während des Miningsbooms anders deklariert worden wären" ist mMn. von purer Gier getrieben.
Sorry, ich habe diese Auswüchse auf dem Finanzmarkt einfach satt, da muss mal ganz dringend mit der ganz großen Machete ausgedünnt werden. Wird natürlich nicht passieren, wie man auch an der Eierei mit der Cum Ex-Geschichte sieht.

*) sinngemäß

Bist du sicher, dass du das Thema verstanden hast? Was ein börsennotiertes Unternehmen in seinen Bilanzen reinschreibt oder Investoren an Informationen bereitstellt, muss Hieb- und Stichfest sein. Was irgendein Gamerkiddie oder sonst jemand glaubt zu wissen, spielt da keine Rolle.
Wenn Nvidia entscheidende Informationen vorenthalten oder falsch ausgewiesen hat, dann kommt die Klage zurecht. Das hat nichts mit irgendwelchen Auswüchsen oder Cum-Ex-Gedönse zu tun, das ist ganz normales Einfordern von vertraglichen Verpflichtungen. Dein, mit Verlaub, "Gefühlsausbruch" mag ja zu einem anderen Artikel mit Thema Börse berechtigt sein, aber hier ist das schlicht deplaziert.
 
Ich glaub dawit hat den Faden hier auch nicht ganz zu Ende gelesen...
 
Ja, doch, durchaus. Es ist nicht so sehr dass du in einem späterem Kommentar einen Inhalt verlinkst, der deinem ersten die "Basis" nimmt,
sondern dass von vornherein deine Kritik "unangemessen" war. Zur Rechtsstaatlichkeit zB gehört es ja eben auch, klagen zu können, wenn man seine
Rechte verletzt glaubt - nicht wenn andere dem auch zustimmen. Auch zum Finanzmarkt könnte man lang und breit erklären, warum der Wohlstand,
zB von Nvidia, auf denselben Prinzipien basiert, auf dem diese Anleger ihre Anklage fusst. Das war schon ein bißchen weiter gemeint als nur nicht zuende gelesen...
 
Mir ist es ehrlich gesagt egal, ob ein Gamerkiddie meinen Beitrag für unangemessen hält oder nicht. Die Kläger sind institutionelle Anleger und wenn die dann demnächst vor Gericht erklären, sie wären über das Ausmaß des Miningbooms und über die Auswirkungen dieses Booms auf den Grafikkartenabsatz nicht richtig informiert gewesen, dann ist das ein Armutszeugnis für Investmentprofis. Ist ja nicht so, als wären die Cryptowährungen völlig ohne Belang für die Investmentbranche...

Und ja, ich weiß durchaus wovon ich spreche, ich habe den Kram studiert, zwei Studienkumpel von mir arbeiten in dem Bereich und ich weiß, wie wichtig Recherche ist, wenn man eine Aktie (oder ein Derivat) ins Portfolio aufnimmt oder im Portfolio behalten will, schließlich arbeitet man ja mit fremden Geld. Und wenn die Damen und Herren Beschwerdeführer da schlampig gearbeitet haben, dann ist das nicht die Schuld von Nvidia.

Und nein, das bedeutet nicht, dass Nvidia richtig gehandelt hat, wahrscheinlich wussten sie Bescheid, wer die Grafikkarten kauft und wenn sie das wussten, haben sie den Umsatz mit voller Absicht falsch verbucht. Ob das dann wirklich Betrug am Anleger oder wasauchimmer war und ob es dafür dann eine Strafe und Schadenersatz gibt, wird das Gericht klären müssen. Das wird allerdings ein paar Jährchen dauern, richtig interessant wird das sowieso erst, wenn die SEC daraus einen Fall macht, ansonsten gibt es einen Deal und alle ziehen ihrer Wege.
 
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