Userreview Corsair Hydro X Series XG7 RGB 30-SERIES auf RTX 3090 Ventus 3X OC im Test + Bilder!

BlubberLord

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Sep 7, 2020
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Moin zusammen,
Mit verstärkten Rendering-Workloads bei denen die RTX 3090 auch mal einen Tag durch läuft wuchs mein Wunsch nach meiner ersten Wasserkühlung.
Nach einer Odyssee mit dem Alphacool-Kühler (bestellt am 25.10.20) habe ich pünktlich zu Silvester nun beide Kühler gleichzeitig erhalten (Lieferzeit Corsair: 3 Tage; Alphacool: 62 Tage) und möchte kurz meine Erfahrungen mit dem Corsair Hydro X Series XG7 RGB 30-SERIES auf einer MSI RTX 3090 Ventus 3X OC schildern (das Modell von Alphacool hat Igor ja schon auf Herz und Nieren getestet).

HandsOn-CorsairHydroX-RTX3090-3.jpg
Boy, that's a beauty! Genau so wie ich es mag: Schlicht, schwarz und solide. Dass der Block auf der Oberseite aus massivem Aluminium ist gibt ordentlich Masse die zusätzlich zum Wasser aufgeheizt werden kann und die Wärme gut verteilen kann.
Das RGB klammere ich mal aus, die Kabel schneide ich ab wenn die Rücksendefrist um ist. Immerhin gibt es 16 einzeln steuerbare LEDs was schonmal deutlich cooler ist als die eine gerade Leiste im Alphacool-Block.
Das viel kritisierte Anschlussterminal der ersten Generation Corsair-Wasserkühler ist überarbeitet, u.a. halten es nun drei Schrauben am Block fest. Auch bei etwas mehr Zug wackelt nichts oder wird undicht.
HandsOn-CorsairHydroX-RTX3090-5.jpg
Der Kühlblock selber ist schnörkellos: Flussrichtung egal, Standard-Finnen in der Mitte. Der Wasserstrom geht allerdings auch nicht weit über die Platine in Richtung Spannungswandler etc.
Interessant wird es bei eben jenen VRMs: Hier sind extra Heatpipes unter die "Ärmchen" des Blocks gelötet, direkt darüber ist nämlich kein Wasser mehr.
Die Backplate hat mich auf Anhieb erstmal so gar nicht begeistert: Optisch top, passt zum Design. Aber extrem dünn (das biegt sich super schnell) und keine Pads bei den VRMs und kein Loch oder Pad unter der GPU selber.
Die Backplate von Alphacool im Vergleich ist dick und schwer. Allerdings hat sie auch keine extra isolierende Beschichtung wie die von Corsair und ist etwas weiter vom Board entfernt. Vielleicht hilft der direktere Kontakt und das dünne Metall ja, dass die Wärme der Speicher schneller abgeführt wird.
Dank bereits angebrachter Wärmeleitpads und Paste (!) ist die Montage ein Spaziergang. Allerdings fehlt in der Anleitung eine Beschreibung zur Demontage des alten Kühlers. Es sind viel mehr Schrauben anzubringen als bei Alphacool - die Platte würde sich sonst auch zu sehr biegen.
HandsOn-CorsairHydroX-RTX3090-10.jpg
Fertig installiert kommt das Ganze an einen MO-RA3 420er Radiator mit 4x200 mm Lüftern und einer D5-Vario. Die Lüfter laufen knapp über der Anlaufgrenze, die Pumpe bei "2" bis "3" so dass sie kaum hörbar ist.
Erster Eindruck ist super, die GPU ist im Idle ungefähr bei Raumtemperatur - schonmal den Schweiß abwischen, ist also nichts schrecklich schief gelaufen beim Zusammenbau.
Unter Renderinglast (Redshift in Houdini) geht die Grafikkarte auf 2025-2050 MHz bei unter 50°C Chiptemperatur (Raumtemperatur ungefähr 21°C).
Doch in meinem Testspiel für Stabilität, The Division 2, das noch jede stabil geglaubte OC-Einstellung entlarvt hat, taktete die GPU ab 55°C mit Temperatur-Limit runter.
Nach einiger Fehlersuche konnte ich es auf den RAM schieben, jedoch hatten die Pads Kontakt (leichte Abdrücke zu sehen). Nach einer Weile habe ich dann bemerkt, dass noch zwei originale Wärmeleitpads auf der Rückseite hinter den VRMs klebten (bitte original Star Trek Face Palm vorstellen) - hätte gedacht das hilft sogar da die Corsair-Backplate gar keinen Kontakt zu den VRMs hat, aber Pustekuchen. Also die überschüssigen Pads raus, ein letztes Mal zusammengebaut - Tada! - auch The Division 2 läuft sang- und klanglos mit max. 49°C GPU-Temperatur.
Mir ist klar, dass ein Delta T von 28 Kelvin für eine Custom-Wasserkühlung viel ist, allerdings laufen Pumpe und Lüfter am Radiator auch extra auf dem Minimum. Mit der Geräuschkulisse und den Temperaturen bin ich sehr zufrieden.
Der neue PC ist somit schlicht und schwarz (bis auf ein paar Kabel) und meine erste Wasserkühlung läuft und hat richtig Spaß gemacht zu basteln. Eigentlich selten, dass so etwas auf Anhieb klappt - aber der PC hat nach dem Zusammenbauen sofort gebootet und der Loop hat nicht geleckt oder geblubbert.
Jetzt passe ich noch meine UV-Kurven für die GPU an und gucke mal, was die CPU in einem vernünftigen Temperatur- und Powerrahmen so kann - der 10900KF ist mit gleichem Luftkühler auch noch einige Grad kühler als der 8700 auf dem er vorher mit der Original-Wärmeleitpaste saß. Ein 10900 bei max. 60°C unter normalen Workloads kann sich auch sehen lassen.
HandsOn-CorsairHydroX-RTX3090-11.jpgHandsOn-CorsairHydroX-RTX3090-12.jpg

Fazit:
Corsairs Wasserkühler für die RTX 3080/3090 ist rundum gelungen. Haptik und Optik sind phänomenal - viel Metall, viel Schwarz. RGB-Bling-Bling ebenfalls auf hohem Niveau - nutze ich aber nicht. Die Backplate hinterlässt etwas gemischte Gefühle da sie dünn und biegsam ist, tut ihren Job aber scheinbar sehr gut dadurch, dass sie sehr nah am PCB sitzt.
Hervorzuheben ist vor allen Dingen die einfache Montage dank bereits aufgetragener Wärmeleitpaste und aufgeklebten Pads.
An den Temperaturen gibt es nichts zu meckern, die GPU läuft je nach Wasserdurchfluss mehr oder weniger kühl. Laut anderen Reviews sind die VRMs wärmer als bei anderen Blöcken. Der unfreiwillig ausprobierte Pad-Mod über die Backplate ist auf jeden Fall schonmal keine Lösung.
Ob das Ganze jetzt wirklich 180€ wert ist muss jeder selbst entscheiden - der Kühler bietet für den Preis auch etwas mehr als andere Varianten, ich würde ihn zumindest jederzeit wieder dem Alphacool-Block vorziehen.
 
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Ach deshalb höre ich so wenig Spulenfiepen^^

Würde es etwas bringen, den Bereich unter den VRMs an die Backplate anzukoppeln? Bei meinem unbedarften Versuch hatten dann die rückseitigen RAMs keinen richtigen Kontakt mehr.

Hatte eigentlich schon jemand den Block von Bykski drauf?

Ähm das in Igors Test ist ein ziemlich unterschiedliches Modell. Man kann dort sogar durch das Plexiglas durch die Lücken im Block gucken. Bei dem von mir fotografierten Block ist die vom Wasser überflossene Fläche viel größer und der Ausschnitt zu den "Ärmchen" bei den Spannungswandlern viel kleiner.
Außerdem gibt es noch Heatpipes an den "Ärmchen" die im gewässerten Hauptteil des Blocks münden.
Hatte das alles der Block für das Referenzdesign nicht? Dann müsste ich ja sogar 200 g mehr Kupfer für den gleichen Preis bekommen haben^^
 
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