Bergamo geschlagen: Der neue Turin Prozessor ist doppelt so schnell

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AMD hat kurz vor der Veröffentlichung seiner 5. Generation der EPYC-Prozessoren, bekannt als “Turin”, neue Leistungsdaten präsentiert. Diese Chips basieren auf der Zen 5-Architektur und zeigen im Vergleich zur vorherigen Generation, die auf der Zen 4C-Architektur basiert, eine deutliche Leistungssteigerung. Die vorliegenden Daten vergleichen den EPYC 9755, das Flaggschiff der Turin-Reihe mit 128 Kernen, mit dem EPYC 9754, dem Flaggschiff der Bergamo-Reihe, das ebenfalls 128 Kerne aufweist berichtete HXL (@9550pro) via X. Der EPYC 9755 Prozessor basiert auf 128 Zen 5-Kernen und 256 Threads. Er verfügt über einen Basistakt von 2,70 GHz und kann auf bis zu 4,10 GHz beschleunigen. […] (read full article...)
 
Na da sind ja die 50% Leistungssprung von Zen 4 auf 5 :poop:
 
Um etwas kaltes Wasser auf die Sensationsmeldung zu gießen: die Turins hier sind doch Zen5 Vollversionen, also "große Kerne" , oder? Zen 4c Kerne (mit denen hier verglichen wird) sind ja die kleineren, kompakteren Versionen der Zen 4 Kerne, und schon alleine deshalb in zB der maximalen Taktrate begrenzter als die regulären "großen" Zen 4 Kerne. Und ja, etwas weniger Cache haben sie auch (Cache kostet eben Platz). Die "c" EPYCs sind eher für Situationen gedacht, in denen es wichtiger ist, daß man einer Anwendung oder einem Kunden eine bestimmte Anzahl an Kernen zuweisen kann, viele Threads mit begrenztem Energieverbrauch laufen lassen kann, und die absolute Leistung pro Kern eben nicht das Hauptkriterium ist. Die EPYCs mit Zen5c Kernen kommen ja noch, und der größte 5c EPYC hat ja dann 192 Zen5c Kerne. Und der könnte, zumindest in einigen Anwendungen, wahrscheinlich auch den 128 Kern "Normalo" Zen5 EPYC schlagen. Wird man noch sehen. Der richtige Vergleich der Architekturen zwischen Zen 4 zu Zen 5 bei EPYCs wäre mit zB 96 regulär großen Kernen auf beiden Seiten. Dann vergleicht man Apfel mit Apfel.
 
Um etwas kaltes Wasser auf die Sensationsmeldung zu gießen: die Turins hier sind doch Zen5 Vollversionen, also "große Kerne" , oder? Zen 4c Kerne (mit denen hier verglichen wird) sind ja die kleineren, kompakteren Versionen der Zen 4 Kerne, und schon alleine deshalb in zB der maximalen Taktrate begrenzter als die regulären "großen" Zen 4 Kerne. Und ja, etwas weniger Cache haben sie auch (Cache kostet eben Platz). Die "c" EPYCs sind eher für Situationen gedacht, in denen es wichtiger ist, daß man einer Anwendung oder einem Kunden eine bestimmte Anzahl an Kernen zuweisen kann, viele Threads mit begrenztem Energieverbrauch laufen lassen kann, und die absolute Leistung pro Kern eben nicht das Hauptkriterium ist. Die EPYCs mit Zen5c Kernen kommen ja noch, und der größte 5c EPYC hat ja dann 192 Zen5c Kerne. Und der könnte, zumindest in einigen Anwendungen, wahrscheinlich auch den 128 Kern "Normalo" Zen5 EPYC schlagen. Wird man noch sehen. Der richtige Vergleich der Architekturen zwischen Zen 4 zu Zen 5 bei EPYCs wäre mit zB 96 regulär großen Kernen auf beiden Seiten. Dann vergleicht man Apfel mit Apfel.

Das ist so nicht ganz richtig. 4c Kerne sind nur enger zusammen, was zu thermischen Problemen führen würde, wenn man die gleich hoch laufen lassen würde wie die "regulären" Zen 4 Kerne. Ansonsten gibt es keinen Unterschied zwischen 4 und 4c. Dazu im Vergleich zu Intels P und E-Kernen gibt es tatsächlich einen gewaltigen Unterschied in der größe der Kerne.
 
Ansonsten gibt es keinen Unterschied zwischen 4 und 4c.
Nicht ganz. Zen 4c hat pro Core weniger Cache, deswegen können die Cores enger gepackt werden und es passen 16 Cores auf ein Die (Zen 4 hat nur 8 Cores pro Die). Bei Zen 5 / 5c wird das ähnlich gehandhabt: die c-Variante wird dichter gepackt und pro Core gibt's weniger Cache.
 
Ich verstehe die Diskussion nicht.
Das es technische Unterschiede gibt, ist doch immer so. Selbst, wenn 128 Zen4 Kerne auch schon schneller gewesen wären als 128 Zen4c Kerne, gab es diese doch aber nicht. AMD hat es mit Zen4 nicht geschafft mehr als 96 Kerne in eine CPU zu packen. Daher 128 Zen4c Kerne. Die in 7 Zip übrigens auch schneller sind als 96 Zen4 Kerne.

Dass es jetzt mit Zen5 möglich ist 33% mehr Kerne zu packen und diese fast doppelt so schnell sind ist doch Top.

Ob das am Cache liegt oder sonst was, ist in meinen Augen vollkommen irrelevant. Es liegt am Ende an Zen5.
 
@Samir Bashir
Die Tabelle im Artikel enthält falsche Daten.
IgorsLab-Artikel-2024-08-29-Turin-vs-Bergamo-Tabelle-fehlerhaft.png

Keine Ahnung wo die Tabelle herkommt, die technischen Daten vom EPYC 9754 sind jedenfalls nicht korrekt.
Das sieht mir wie ein Daten-Mix von den EPIC-Varianten 9654 (Zen 4, 96 Cores) und 9754 (Zen 4c, 128 Cores) aus, und die 3.9 GHz kommen wahrscheinlich vom EPYC 9334 (Zen 4, 32 Cores).
Quellen für korrekte Daten: en.wikipedia.org/wiki/Zen_4 , AMD.com - EPYC 9754
 
Ich verstehe die Diskussion nicht.
Das es technische Unterschiede gibt, ist doch immer so. Selbst, wenn 128 Zen4 Kerne auch schon schneller gewesen wären als 128 Zen4c Kerne, gab es diese doch aber nicht. AMD hat es mit Zen4 nicht geschafft mehr als 96 Kerne in eine CPU zu packen. Daher 128 Zen4c Kerne. Die in 7 Zip übrigens auch schneller sind als 96 Zen4 Kerne.

Dass es jetzt mit Zen5 möglich ist 33% mehr Kerne zu packen und diese fast doppelt so schnell sind ist doch Top.

Ob das am Cache liegt oder sonst was, ist in meinen Augen vollkommen irrelevant. Es liegt am Ende an Zen5.
Wobei es aber ein deutlicher Unterschied ist, ob die Ursache für die höhere Leistung der Architektur (Zen 5c vs Zen 4c) geschuldet ist, oder eher der besseren Fertigung (Knoten). Die Fertigung in TSMC N3 statt N5 erlaubt es eben, mehr Kerne und mehr Cache usw per CCD unterzubringen.
Aber, egal warum, die Turin EPYCs sind auf jeden Fall eine echte Ansage.
 
Das ist so nicht ganz richtig. 4c Kerne sind nur enger zusammen, was zu thermischen Problemen führen würde, wenn man die gleich hoch laufen lassen würde wie die "regulären" Zen 4 Kerne. Ansonsten gibt es keinen Unterschied zwischen 4 und 4c. Dazu im Vergleich zu Intels P und E-Kernen gibt es tatsächlich einen gewaltigen Unterschied in der größe der Kerne.
Genau deshalb (4c Kerne sind nur enger zusammen, was [bei gleich hohem Takt] zu thermischen Problemen führen würde) ist der im Artikel gemachte Vergleich auch nicht ganz korrekt. Die Zen 5 Kerne in dem 9755 sind regulär große Zen 5 Kerne, und können auch deshalb deutlich höher getaktet werden als zB Zen4c oder auch Zen5c. Daher ist der Vergleich etwas schräg. Und die neuen EPYCs brauchen wirklich keine Vergleiche zu scheuen, die sind auch im direkten und korrekten Vergleich deutlich besser als ihre Vorgänger.
 
Aber ist mir als Käufer genau das ganze 4/4c Thema nicht egal? Es gibt das eine beste Produkt und das erreicht folgende Werte. Und dann kommt das neue beste Produkt und schafft ca. doppelt so hohe Werte. Das ist halt die News. Als Kunde heißt es, ich kann Geld in die Hand nehmen (10-15k pro CPU, oder?) und meine Rechenzeiten ~halbieren.

Das war ja das Thema, dass Ryzen 9000 einfach kühler laufen, teilweise höhere IPC haben, breiteren AVX512 Support haben etc. Das ist das, was die neuen Chips von 4/4c massiv unterscheidet.
 
Aber ist mir als Käufer genau das ganze 4/4c Thema nicht egal? Es gibt das eine beste Produkt und das erreicht folgende Werte. Und dann kommt das neue beste Produkt und schafft ca. doppelt so hohe Werte. Das ist halt die News. Als Kunde heißt es, ich kann Geld in die Hand nehmen (10-15k pro CPU, oder?) und meine Rechenzeiten ~halbieren.

Einem Serverbetreiber sollte das eben nicht egal sein. Möchte man einfach nur eine hohe VDI-Dichte mit Office-Anwendungen pro Server erreichen, oder laufen auf den Servern Datenbanken, oder AI/ML mit zusätzlichen Beschleunigern, oder laufen auf den VDIs vielleicht doch CAD/CAM-Anwendungen, oder hostet man nur einfache Webserver, und was ist eigentlich mit Gameservern?
All diese Anwendungsbereiche haben unterschiedliche Anforderungen an Kerndichte, Taktraten, I/O, Caches, Numerische/Logische Features (AVX & Co.) usw.. - da gibt es nicht das eine "beste Produkt". Man muss schon wissen, was man braucht und kann dann das Produkt auswählen, welches den gesetzten Anforderungen am besten gerecht wird. Es gibt schon einen Grund, warum System Architects ziemlich gut bezahlt werden.
 
Ja, aber als Serverbetreiber interessiert mich nicht die Chipdichte, Architekturdetails und Gründe, die der Hersteller hatte, es so und nicht anders zu machen.

Mich interessiert Leistung bei bestimmten Workloads, Temperatur, Stromverbrauch etc.

Deshalb meine ich, Chipdichte und 4c statt 4 ist nicht meine Baustelle. Wenn ich das Ding kaufen, im Betrieb bezahlen und kühlen kann und meine Arbeit danach schneller fertig ist, passt das.
 
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