ATX 3.0, PCIe 5.0 und der neue 12VHPWR-Anschluss – Irrtum, Missverständnis oder fauler Kompromiss mit Hintertürchen?

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Dass die Spezifikationen für ATX 3.0 und PCIe 5.0 eng miteinander verzahnt sind und viele Dinge auch gegenseitig Einzug in die Standardisierung gehalten haben, ist ja bekannt. Auch die vielen Artikel, die ich schon zum 12VHPWR-Anschluss, also dem 12+4-Pin, geschrieben habe, gaben da bereits viele Einblicke. Dass die neuen, leistungsstarken Grafikkarten mit einer TDP jenseits (read full article...)
 
Wo ich noch nicht durchblicke, ist die Diskrepanz zwischen ATX 3.0 Spec, wo bei 1us 200% excursion erlaubt ist, also 600W zu 1200W max, und der PCI Spec, mit der Transiente Faktor 3 bei 1us, wäre bei 600W dann 1800W max. Doch diese 1800W wiederum nimmt die ATX 3.0 Spec bei der PSU Empfehlung von unglaublichen 2400W für ein System mit 600W GPU. Oder ist da alles mal zwei gerechnet, also auch bei CPU und Mainboard? Wozu "nur" 200% Excursion, aber Transiente Faktor 3? Excursion heisst ja 200% und nicht +200% dazu (=300%) oder doch? 🤔 Ihr habt angefangen, jetzt müssen alle Details her 😂
 
Ich bleibe dabei, die neue Hardware wird auch mit ATX2.4 Netzteilen voll und ganz nutzbar/ausreizbar sein, die Frage ist lediglich wieviel Buffer man für Peaks einplanen muss.

Da es ja einfach genügt den Sensorpin auf Masse zu ziehen und somit die vollen 600W ziehen zu dürfen, mit oder ohne echten 12VHPWR Stecker. Ich habe mich während der gesamten Diskussion nun entschieden, selbst einen Universaladapter zu bauen (um der asymetrischen Leistungsverteilung entgegen zu wirken), auch wenn ich davon ausgehe, dass die Hersteller selbst brauchbare Adapter anbieten werden.
Siehe Skizze im Anhang, ist zwar etwas unübersichtlich, deshalb hab ich noch eine Tabelle daneben gepackt.
 

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Ich bleibe dabei, die neue Hardware wird auch mit ATX2.4 Netzteilen voll und ganz nutzbar/ausreizbar sein, die Frage ist lediglich wieviel Buffer man für Peaks einplanen muss.
Lange Rede, kurzer Sinn; ja so kann man das auch zusammen fassen :ROFLMAO: die Mutter aller Fragen ist, tada, die Grösse des Buffers. Ist auch eine Antwort, keine Frage.
 
Das Ganze ist leider eine Schein-Diskussion. Entscheidend ist immer die Frage, wie und ob die Rails an der Grafikkarte verteilt werden (oder auch nicht). Bei 8 gedoppelten Phasen hat man am 12VHPWR im Idealfall eine 3 + 3 + 2 (mit Speicher) Last, wobei es bis auf den Speicher keine Dauerlasten sind, sondern alles von der Schaltgeschwindigkeit der VRM abhängt. Das kann bei mehreren Rails schon ganz nette Grütze ergeben. Y-Kabel schließen die Rails schon an der Karte kurz, was am Ende sogar zu konstanteren Lasten am Ende des Kabels führt, aber für die Karte nicht zwingend optimal sein muss. Man kann es drehen und wenden wie man will, es wird immer Ärger geben (können). Was nützt mir ein Multi-Rail-Netzteil, wenn die Karte bereits alle Rails zusammenschließt (hatte ich auch schon)? Dann wird aus dem Netzteil an der Karte plötzlich wieder Single-Rail und im Zweifelsfall (auch das kann man messen), fließt auf schwächeren Rails wieder Strom zurück zum Netzteil.

Dass man Spikes etwas unterdrücken (allerdings nicht ganz verhindern) kann, zeigt die RTX 3090 Ti, auch wenn man hier natürlich etwas mehr Geld in die Hand nehmen musste. Eine sinnvollere Verteilung der Phasen, etwas höhere Schaltgeschwindigkeiten sowie eine gescheite Eingangsfilterung sind da nur ein Faktor. Leider ist das aber auch ein Kostenfaktor, weil es bessere (und etwas mehr) Bauelemente voraussetzt.

Diese Transienten-Diskussion ist wirklich schlimm, weil sie nur Symptome lindern soll, aber an den Ursachen komplett vorbei geht.
 
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