Reviews AMD Radeon Pro VII als Workstation-Grafikkarte: die interessante Wiederbelebung der Radeon VII

Igor Wallossek

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Nachdem es um die Radeon VII nach dem Launch der aktuellen Navi-Consumer- und Workstation-Grafikkarten lange Zeit ruhig im die Radeon VII geworden war, gibt es nun mit der Radeon Pro VII eine Neuauflage für den professionellen Bereich. Man richtet sich vor allem an Broadcast- und Technik-Profis und zielt als Zielanwendung auf anspruchsvolle Rundfunk- und Medienprojekte, komplexe CAE-Simulationen (Computer Aided Engineering) und die Entwicklung von HPC-Anwendungen (High Performance Computing), die wissenschaftliche Forschungen auf AMD-gestützten Supercomputern ermöglichen...


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Jetzt wissen wir auch warum es nie echten Pro-Treiber Support für die Radeon VII gab. Vielleicht hat man sich die Tür von Anfang an offen gehalten.

Somit konnte man die ehemalige Frontier Edition nochmals segmentieren.

Wird interessant in wie weit sich das Bios mit der normalen VII tauschen lässt :).
 
Pro 7 für Broadcaster? Das ist ja fast kreativ ;)

Na mal sehen, ob aufgewärmter Kaffee noch mal schmeckt.

Grüße!
 
Jetzt wissen wir auch warum es nie echten Pro-Treiber Support für die Radeon VII gab. Vielleicht hat man sich die Tür von Anfang an offen gehalten. [...]

Die Radeon VII musste (software)technisch beschnitten werden, da sie mit ihrem Preis ansonsten die MI50 kanibalisiert hätte und sie hätte selbst noch so ein altes, aber immer noch vertriebenes Vega-Design wie die Radeon Pro WX 8200 obsolet gemacht. Da führte schlicht kein Weg dran vorbei.

Und inwiefern sollte hier ein BIOS/Firmwaretausch sinnvoll sein? Aus einer 2000€-Karte eine 700€-Consumer-GPU zu machen, erscheint wenig sinnvoll und den umgekehrten Weg wird AMD wohl zweifelsfrei zu verhindern wissen, zumal Features wie der 1/2-FP64-Durchsatz, PCIe4 und Virtualisierung möglicherweise gar auf dem Chip/Package deaktiviert sind.

Für "Abstauber" und Anwender mit speziellen Ansprüchen ist das sicherlich ein interessantes Angebot, aber im Allgemeinen könnte ich mir vorstellen, dass man sich im professionellen Umfeld so eine Karte eher vor 12 Monaten gewünscht hätte und nicht erst Mitte Juni 2020, also rund 22 Monate nach nVidia's Produktaktualisierung. Aktuell steht nVidia "unmittelbar" vor seinem nächsten Produktupdate und zum Jahresende hin kommt AMDs RDNA2, von dem es zweifelsfrei auch wieder Radeon Pro-Ableger geben wird, auch wenn AMD sich hier in der Vergangenheit bisher immer relativ viel Zeit für ein Update gelassen hat.
 
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Die Radeon VII musste (software)technisch beschnitten werden, da sie mit ihrem Preis ansonsten die MI50 kanibalisiert hätte und sie hätte selbst noch so ein altes, aber immer noch vertriebenes Vega-Design wie die Radeon Pro WX 8200 obsolet gemacht. Da führte schlicht kein Weg dran vorbei...

Das sehe ich nicht so, das hat AMD schließlich auch nicht daran gehindert bei der Vega FE andere Wege zu gehen. Diese hat damals auch alles von AMD in den Schatten gestellt.
Zudem kanibalisiert die Radeon Pro VII nun selbst die MI50 die deutlich mehr kostet oder ist diese inzwischen sogar EOL? Das Einzige alleinstellungsmerkmal der MI50 scheinen noch die Virtualisierungsmöglichkeiten zu sein.
 
Die "anderen Wege" bei Vega FE müsstes du einmal beschreiben. Ein Szenario wie hier dürfte es dort in der Form nicht gegeben haben.

"Zudem kanibalisiert die Radeon Pro VII nun selbst die MI50 [...]" Danach sieht es aus, denn das freigeschaltete Feature-Set scheint keine Exklusivität für die MI50 zurückzuhalten (ich mir aber auch nicht die Mühe machte, das im Detail zu überprüfen).
AMD hat die MI60 vor einiger Zeit abgesägt und die MI50 mit 32 GiB aufgelegt. (Den Vollausbau von Vega 20 scheint AMD nur noch an Apple zu verkaufen, was möglicherweise auch lukrativer für AMD ist, gleichzeitig aber auch schon auf mangelndes Interesse allgemein hinweisen könnte.) Die 16 GiB-Version wird auf deren Seite noch gelistet, ob die tatsächlich noch verfügbar ist, ist unklar.
Aufgrund der sich nun darstellenden Situation würde ich den Rückschluss ziehen, dass sich die MI50/16 GiB nicht mehr nennenswert verkauft, abseits dessen, dass bspw. Igor diese eh als "Kleinserie" bezeichnete.
Wenn die Umsätze ausreichend gesunken sind, macht es keinen Sinn mehr Vega 20 noch länger zurückzuhalten, denn bei den Radeon Pro-Karten ist ein Upgrade mehr als überfällig, da man sich hier schon seit einer gefühlten Ewigkeit mit Polaris und Vega 10 herumschleppt (es gibt sogar eine Dual-Polaris-Karte).
Vor 12 Monaten oder gar früher hätte man die Radeon Pro VII mit diesem Funktionsumfang und Preis zweifelsfrei nicht veröffenlichen können, da sich Instinct-Kunden dann ver***** gefühlt hätten. (Eine MI50/16 GiB habe ich im 1HJ19 mal für um die 5000 - 6000 € gesehen, sofern ich mich richtig erinnere.)
 
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Echt jetzt? Wer kauft denn (jetzt) noch so ein Ding? Klingt irgendwie eher wieder so nach Lückenbüßer / Verlegenheitslösung wie die „kleine“ Schwester vor knapp 6 Monaten...?
 
Echt jetzt? Wer kauft denn (jetzt) noch so ein Ding? Klingt irgendwie eher wieder so nach Lückenbüßer / Verlegenheitslösung wie die „kleine“ Schwester vor knapp 6 Monaten...?
Ich vermute auch das dieses Jahr nichts anderes mehr für den Pro Sektor geplant ist, daher hat man vermutlich gedacht mit dem Stunt kann man nochmal a) bisschen Marketing abgreifen um in aller Munde zu sein und b) für den Spezialfall der Double Precision Berechnungen evtl. Nvidia noch bisschen mit dem Preis-/Leistungsverhältnis ärgern. Die werden mit der neuen Generation am 15. sicherlich kein Schnäppchen ausrufen :D.

Ich gehe davon aus dass das nächste Pro Flagship CDNA sein wird, wobei RDNA kostengünstiger und Gaming spezifisch bleiben wird. Aber AMD ist ja immer für eine Überraschung gut, also mal abwarten.
 
Echt jetzt? Wer [...]

AMD ist hier doch schon seit Langem ein Zweit- oder gar Drittverwerter. Neben marktstrategischen Überlegungen schätze ich, dass es schlicht an AMDs beschränkten Ressourcen liegt, dass die nicht zeitnah entsprechende Produkte anbieten können. Die Priorität dürfte auch insgesamt relativ gering sein, wenn man sich deren Umsatz ansieht. AMD hat in 2019 im Computing and Graphics Segment insgesamt 4,7 Mrd. US$ umgesetzt. Das Segment enthält alle Consumer-CPUs, Chipsätze, ein wenig IP und vor allem auch sämtliche GPUs bis hin zu den Instinct-Beschleunigern. Grob könnte ich mir vorstellen, dass etwa 35 - 45 % hiervon auf GPUs entfallen (bspw. mittels Gegenrechnungen mit JPR-Statistiken, etc.).
nVidia hat in 2019 rund 4,2 Mrd. US$ alleine in den Segmenten Professional Visualization und Datacenter erwirtschaftet. Hinzu kommen noch einmal 5,5, Mrd. US$ im Segment Gaming.

Aber schlussendlich ist ein Update besser als kein Update und wenn man die Hardware eh hat und anderswo vielleicht nicht mehr an den Mann bringen kann, warum nicht? Gerade in spezifischen Workloads kann man hier ein Schnäppchen machen, den bspw. die FP64-Leistung gibt es bei nVidia derzeit nur noch auf Volta.
Aber unterm Strich wäre eine frühere Veröffentlichung natürlich wünschenswerter gewesen. Vega 20 gibt es seit Ende 2018. Hätte man die Radeon Pro VII gleich zu Anfang 2019 gebracht, hätte man die gut positionieren können. Hier hätte man dann bspw. den FP64-Durchsatz bei 1/4 belassen und die Virtualisierungsmöglichkeit streichen können und hätte zudem einen geringfügig höheren Preis fordern können. Wie gesagt, ich vermute hier schlicht Ressourcenprobleme. Und am Ende steht natürlich auch noch die Frage bzgl. der Treibergüte im Raum.

@Snakeisthestuff: Bevor CDNA als Radeon Pro erscheint, wird AMD wohl schon eine RDNA2-Variante aufgelegt haben; RDNA ist keinesfalls Gaming-spezifisch, bspw. bisher basierten die "aktuellsten" Radeon Pro-Karten alle auf Polaris und Vega 10 (also der Gaming-Vega von Mitte 2017 ;)). CDNA dürfte vorerst Beschleunigerkarten vorbehalten bleiben und möglicherweise wird CDNA gar nichts mehr für Grafikkarten sein, denn zumindest Gerüchten zu "Arcturus" zufolge, das möglicherweise das erste CDNA-Design darstellt, verfügt das Design nicht einmal mehr über eine 3D-Renderengine, sondern wird rein als Rechenbeschleuniger konzipiert. Man wird abwarten müssen, ob sich das so bewahrheitet. Überraschend wäre das nicht, denn die geforderten Leistungswerte lassen nicht mehr sinnvoll mit universellen GPU-Designs bereitstellen, sodass Spezialisierungen unvermeidbar werden zumal in diesem Segment nVidia und Intel nicht die einzigen Konkurrenten sind.
 
Die Hauptaufgabe des Managements ist es, Resourcen richtig zu allokieren. AMD hat viel weniger Ressourcen als Intel und Nvidia (Kapital, R&D, Manpower, Channel, etc). Daher ist es durchaus richtig, seine Ambitionen zu fokussieren, und genau das macht AMD auch. Auf dem Consumer Markt zu konzentrieren macht auch Sinn, weil die Markteintrittsbarrieren deutlich niedriger sind, als im professionellen Bereich. Mit einer genialen Generation an Consumer GPUs kann man direkt wieder mitspielen. Im professionellen Bereich bringt das nichts, da erstmal die OEM, Client-Management Tools und professionellen Software Anbieter umstellen - und das machen die nicht für ein One-Hit-Wonder. Daher erstmal wieder etablieren und dann in Zukunft wieder stärker in den Professionellen Bereich vordringen macht Sinn.

Das hier ist m.E. für den Prosumer Bereich gedacht. Ich kenne keinen, der die Karten ernsthaft zum Beispiel bei VDI oder AI/ML Workloads im Datacenter nutzt, auch bei professionellen Workstations ist die AMD Nachfrage überschaubar.
 
@Snakeisthestuff: Bevor CDNA als Radeon Pro erscheint, wird AMD wohl schon eine RDNA2-Variante aufgelegt haben; RDNA ist keinesfalls Gaming-spezifisch, bspw. bisher basierten die "aktuellsten" Radeon Pro-Karten alle auf Polaris und Vega 10 (also der Gaming-Vega von Mitte 2017 ;)). CDNA dürfte vorerst Beschleunigerkarten vorbehalten bleiben und möglicherweise wird CDNA gar nichts mehr für Grafikkarten sein, denn zumindest Gerüchten zu "Arcturus" zufolge, das möglicherweise das erste CDNA-Design darstellt, verfügt das Design nicht einmal mehr über eine 3D-Renderengine, sondern wird rein als Rechenbeschleuniger konzipiert. Man wird abwarten müssen, ob sich das so bewahrheitet. Überraschend wäre das nicht, denn die geforderten Leistungswerte lassen nicht mehr sinnvoll mit universellen GPU-Designs bereitstellen, sodass Spezialisierungen unvermeidbar werden zumal in diesem Segment nVidia und Intel nicht die einzigen Konkurrenten sind.
Ich hatte das bisher so verstanden das es vor CDNA / RDNA nur eine Architektur (GCN) gab welche sowohl für Gaming als auch für Datacenter Produkte genutzt wurde. Diese wurde dann entsprechend so gut es ging für den jeweiligen anderen Markt angepasst hat aber dadurch auch nie beim Gaming den erfolg gebracht den man sich gewünscht hat da der Fokus bei der Architekturentwicklung eher auf dem Datacenter Bereich lag.

Ich gehe nicht davon aus das man auf RDNA2 Karten die FP64 Leistung einer CDNA Karte finden wird. Ich wäre mir nicht einmal so sicher ob es dort HBM geben wird. Aber gänzlich ausschließen würde ich es auch nicht.
Halo-Produkte liegen bei AMD ja seit den letzten 3 Jahren im Trend :).
 
Ich hatte das bisher so verstanden [...]

Korrekt, zuvor hatte AMD die GCN-Architektur, zu der bespw. Fiji, dann Polaris und zuletzt Vega gehörte. Die Designs waren primär auf 3D-Echtzeitrendering ausgelegt, also auf das ursprüngliche GPU-Aufgabengebiet. Je nach Sichtweise kann man den Datacenter-Bereich bei AMD (derzeit) komplett ausklammern; in den letzten Jahren inkl. bis heute gab bzw. gibt es kein System in den Top500, das auf Radeon Instinct-Karten setzt/e (bspw. die MI25 mit Vega 10 im Vollausbau oder modernisierten 7nm-Ableger MI60 und MI50); hier dominiert nVidia (bisher) den Markt, wobei die zunehmend unter Druck geraten durch andere Hersteller wie Intel, Xilinx und ggf. bald auch Huawei(?).
Und da man nichts anderes im Portfolio hat(te), musste AMD diese Designs natürlich auch in anderen Segment mitverwerten; für die Entwicklung dedizierter Designs standen ihnen bisher einfach nicht die Ressourcen zur Verfügung. Beispielsweise Vega 10 (entwicklet in 2015/16, dann Mitte 2017 bspw. als RX Vega 64/56) ist selbst heute noch bei AMD im professionellen Bereich "aktuell", so in der Instinct MI25, der Radeon Pro WX8200 und WX9100.
Hinzu kommt, dass sich AMD hier primär auf seine direkte Kundschaft und weniger auf den Massenmarkt konzentrierte und somit dem direkten Wettbewerb mit nVidia zum Teil zu entgehen versuchte. Polaris und Vega dürften weitestgehend auf Apple zurückzuführen sein und die neue RDNA-Architektur wurde explizit für die neue Konsolen-Generation entwickelt und wird analaog nun lediglich im PC-Massenmarkt zweit/mitverwertet.

Datenformate und Anpassungen:

FP64 ist heute praktisch nicht relevant für 3D-Rendering und dementsprechend verfügen derartige GPUs auch nur über wenige Funktionseinheiten, die im Wesentlichen der Wahrung der Kompatibilität dienen, ansonsten aber nur unnötige Transistoren/Waferfläche kosten. Bei nVidia muss man z. B. etwa bis Kepler (2013) zurück gehen und fand hier noch ein 1:3-Verhältnis bei der FP64-Performance vor, d. h. Kepler's FP64-Durchsatz betrug 1/3 des FP32-Durchsatzes. Ein vergleichbares Verhältnis findet man ebenso bei AMD erst bspw. auf Tahiti (2012) mit 1:4. In der Zwischenzeit haben sich die Render-Pipelines derart geändert, das FP64 immer unbedeutender wurde. *)
AMD begnügt sich hier heute allgemein mit 1:16 bei FP64 (Vega und Navi) und nVidia gar mit 1:32 (Pascal und Turing), d. h. selbst eine Quadro RTX 6000 leistet nur um die 510 GFlops und wird dabei bereits deutlich von einem Core i9-10980XE überholt. Erst für spezielle Märkte angepasste Chipdesigns setzen hier andere Prioritäten, so nVidia's GP100, Volta und AMDs Vega 20, jeweils mit 1:2-Verhältnis.

Wie du schon feststelltest, RDNA2 wird man nicht mit Blick auf FP64 erweitern; entsprechendes wird man nun CDNA vorbehalten; dennoch wird man, wie auch nVidia mit Pascal und Turing, Pro-Karten mit RDNA2 ausstatten, denn FP64 ist hier nicht das wichtigste Feature. Und einem halbwegs aktuellen Gerücht zufolge wird RDNA2 zumindest im HighEnd auch mit HBM2 kombiniert. **) Ob das Gerücht zutrifft, wird man abwarten müssen.
Darüber hinaus, wenn Gerüchte zu Arcturus/CDNA zutreffen und präzise waren, könnte es sein, dass CDNA gar keine GPU im eigentlichen Sinne mehr sein wird, d. h. die würde man möglicherweise per se nicht mehr auf Radeon Pro's verbauen können. Auch hier wird man jedoch abwarten müssen.

Im 3D-Rendering/Gaming gehts es im weitesten Sinne um mehr parallele Berechnungen für mehr FPS und das führt schlussendlich zu mehr Transistoren, sodass man ab 2015 immer mehr zu einer möglichen Unterstützung von FP16 schielte, was einen Performance-Boost durch eine zwar niedrigere (aber in vielen Fällen ausreichende) Präzision in Aussicht stellte, ohne dass das Silizium übermäßig vergrößert werden muss. id software war hier bspw. ein prominenter Vertreter, der früh erklärte, dass man gerne FP16 nutzen wollen würde. Eine FP16-Unterstützung gab es schon in Polaris und Pascal jedoch erst mit Vega bot AMD eine Implementaiton an, die ein 2:1-Verhältnis implementierte, d. h. hier konnten doppelt so viele FP16-Berechnungen wie FP32-Berechnungen pro Zeitintervall ausgeführt werden, was einen beträchtlichen Performance-Boost versprach. ***)

Parallel dazu entwickelte sich der industrielle Zweig des Machine Learning (nicht zu verwechseln mit den Oberbegriffen KI bzw. AI), der neuronale Netze implementiert und ebenfalls mit vergleichweise niedriger Präzision arbeiten kann, sodass hier beträchtliche Leistungssteigerungen durch die Verwednugn entsprechender Datenformate möglich wurden. Zu FP16 gesellten sich noch INT8 und INT4 (und heute auch bfloat16).
AMD adaptierte FP16 schlussendlich mit Vega (2017), nVidia erst mit Volta (2017) und Turing (2018). Auf Intel-CPUs kommt für entsprechende Workloads AVX-512 mit VNNI zum Einsatz; und Cooper Lake SP's bfloat16 dürfte der Grund sein, warum die CPUs schlussendlich nicht komplett gestrichen wurden. Darüber hinaus wird AVX-512 mit seinen auf ML ausgerichteten Subsets sich zunehmend auch in Mainstream-CPUs wiederfinden (selbst im 7/9 W-Lakefield) und auch eine Adaption von AVX-512 durch AMD ist wahrscheinlich nich allzu fern.
Bereits in Verbindung mit dem Frontier spricht man von semi-customized Zen3, der auf HPC/AI hin optimiert sein soll, was sehr nach AVX-512 klingt, aber u. U. auch AMD-eigene Erweiterungen bezeichnen könnte.
Derweil im Beschleunigermarkt wird man weitere Spezialisierungen und umfangreiche MCM-Designs beobachten können und industrielle Produkte werden sich immer mehr von (klassischen) GPUs unterscheiden. ****)


*) Im technisch/wissenschaftlichen Bereich ist die Genauigkeit von FP64 jedoch unverzichtbar und in Ausnahmefällen wird gar mit noch höherer Genauigkeit gerechnet.

**) Darüber hinaus sein angemerkt, dass Hersteller wie nVidia und Intel bspw. HBM weitaus umfangreicher nutzen als AMD selbst. ;) Für AMD gibt es aber diverse Gründe dass HBM2 auch mit zumindest einem RDNA2-Chipdesign kombiniert wird, sodass es nicht unwahrscheinlich ist, das hier auch Consumer im HighEnd bei RDNA2 HBM2 erhalten werden. nVidia dagen wird möglicherweise weiterhin bei GDDR6 bleiben in diesem Segment, was nicht zwingend ein Nachteil ist; hier wird man HBM2 wohl nur in professionellen Designs verwenden (so zumindest dieses Jahr).

***) Beispielsweise Wolfenstein 2 war Mitte 2017 eines der Vorzeigespiele für die RX Vega 64/56 aufgrund umfangreicher Nutzung von Async Compute in Verbindung mit FP16. Vega war AMDs erste Architektur, die FP16 im 2:1-Verhältnis implementierte. (Pascal hatte FP16 nur zu Kompatibilitätszwecken und Polaris unterstützt FP16 nur im 1:1-Verhältnis, bot also keinen Performancevorteil.)

****) Auf Vega 20, gefertigt in TSMCs N7, trifft das jedoch nicht nicht zu. Das Design war weitestgehend ein Shrink mit nur minimalen Änderungen, wobei die auffälligsten FP64 mit 1:2, INT4, Virtualisierung, PCIe 4 und schnellerem HBM2-Speicher waren. Die jedoch weiterhin sehr große Verwandschaft konnte man bei der Radeon VII beobachten, die sich nur überschaubar absetzen konnte und der RTX 2080 Ti durchgehend unterlegen ist und manchmal gar auch der einfachen RTX 2080. AMD hatte keine Ressourcen für eine Neuentwicklung und so griff man zur alten Vega-Architektur. Erst jetzt hat man mehr Ressourcen, die die Entwicklung von CDNA erlauben, das offensichtlich einen deutlich größeren Umbau von GCN darstellen wird.
 
Zuletzt bearbeitet :
Etwas ist mir bei dem neuen Radeon Pro 20.Q2 Treiber aufgefallen ( Bug ).
Wenn man die Bildwiederholrate des Monitors auf 59 Hz setzt dann taktet der Grafikspeicher auch im idle dauerhaft mit dem maximalen Takt.
 
Das sich wegen Monitorkonfigurationen o.Ä. der VRAM nicht heruntertaktet gibt's wohl bei quasi jeder zweiten Treiber-Version. Das ist schon echt peinlich, dass man diesen Bug schon 100x gefixt hat und es beim 101. Mal dann doch wieder passiert.

Grüße!
 
Ich glaub in der Übersichtsgrafik hat sich ein Fehler eingeschlichen.
AMD hatte die FP64 Leistung der VII doch noch zum Marktstart angehoben, oder nicht?

"We previously communicated that Radeon VII provides 0.88 TFLOPS (DP=1/16 SP). However based on customer interest and feedback we wanted to let you know that we have decided to increase double precision compute performance to 3.52 3.46 TFLOPS (DP=1/4SP)."
 
Ich glaub in der Übersichtsgrafik hat sich ein Fehler eingeschlichen.
AMD hatte die FP64 Leistung der VII doch noch zum Marktstart angehoben, oder nicht?

"We previously communicated that Radeon VII provides 0.88 TFLOPS (DP=1/16 SP). However based on customer interest and feedback we wanted to let you know that we have decided to increase double precision compute performance to 3.52 3.46 TFLOPS (DP=1/4SP)."
Ja, korrekt, die Tabelle mit den 0,88 TFlops ist falsch. AMD hat die finale Produktspezifikation vor Release mehrfach geändert von 1/8 bis zu 1/2 FP32-Performance. Am Ende entschied man sich den Wert bei 1/4 der FP32-Performance zu fixieren, vermutlich, damit man später nicht eine zu diesem Zeitpunkt theoretisch mögliche, noch nicht erschienene Pro VII obsolet machen würde (oder aber Apple wäre möglicherweise empört gewesen bzgl. ihrer Pro Vega II [Duo], dass ein PC-Consumer-Modell nahezu vergleichbare Leistung geboten hätte). Mit den in der Tabelle angegebenen 14,1 TFlops FP32 beträgt ihre FP64-Leistung also 3,5 Peak TFlops FP64.
Die Anfang 2020 erschienenen Radeon Pro VII implementierte dann tatsächlich die Maximalleistung von Vega20 in Form von 1/2 FP32-Performance für den FP64-Durchsatz ... oder anders formuliert, hier bremste man den Chip nicht künstlich bei FP64 aus. ;-)

Über den Tellerrand: nVidia arbeitet bei seinen Consumer-Modellen schon seit einigen Jahren mit 1/32tel der FP32-Performance, was aber keiner künstlichen Ausbremsung zulasten zu legen ist, sondern nVidia implementiert hier effizienter und implementiert nur sehr wenige FP64-Einheiten, die im Wesentlichen zu Kompatibilitätszwecken vorhanden sind. Entsprechend weisen auch die Quadro-Modelle keinen nennenswerten FP64-Durchsatz auf. Für derartige (HPC-)Workloads sieht nVidia den großen Pascal (GP100), Volta (GV100) und jetzt aktuell den GA100 vor.
 
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Hi, gibt es schon Ideen welcher Vektor für die Wasserkühlung passen könnte ? :) Oder ist das Boarddesign so komplett verschieden von den übrigen Karten ? LG, M
 
Nein, leider nicht. Da wird wohl auch nichts mehr zu haben sein
 
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