Grundlagenartikel NVIDIA GeForce RTX 3080 und RTX 3090 und die Crashs - Warum die Kondensatoren so wichtig sind und was eigentlich dahinter steckt

Igor Wallossek

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Nachdem mein Artikel über die Kondensatoren auf den GeForce RTX 3080 und RTX 3090 reichlich Wellen geschlagen hat, muss ich mich allerdings (bei einer Nachbetrachtung) in zweierlei Hinsicht durchaus auch selbst kritisieren. Ich hatte unterschätzt, dass die Leser an einer doch etwas längeren und technischeren Erklärung der Umstände bzw. Hintergründe interessiert sein könnten und dass Zweitens das (gedankenlose) Übernehmen der bei den Herstellern üblichen Begrifflichkeiten auch Erbsenzähler auf den Plan rufen könnte, die den Rest der Ausführungen deshalb gleich generell inhaltlich in Frage stellen.

Das Nachfolgende habe ich übrigens (erneut) versucht, auf ein verständliches Maß herunterzubrechen und dabei viele Details bewusst weggelassen, weil sie mit dem eigentlichen Problem nicht zu tun haben. Um aber zu verstehen, was es am Ende der ganzen Spannungsversorgungskette mit den Kondensatoren auf sich hat und weshalb man die braucht, warum es nicht nur NVIDIA-Karten treffen kann und was man daraus für Schlüsse ziehen sollte, müssen wir uns zunächst mit der Spannungsregelung und der Telemetrie aktueller Grafikkarten auseinandersetzen.



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Moin Igor, danke für diesen informativen Artikel. Ich habe mal einen Frage bezüglich der Phasen. Die Boardpartner haben ja oft eine unterschiedliche Anzahl an Phasen verbaut. Was ist denn besser, mehr oder weniger Phasen? Bedeutet weniger Phasen, weniger Frequenzmüll und somit mehr Stabilität? Oder warum ist die Anzahl oft so unterschiedlich? LG
 
Zuletzt bearbeitet :
Danke Igor
Wie immer eine verständliche Erklärung zur Thematik ohne in eine Schuldzuweisung zu verfallen.
Sauber abgehandelt dass auf eine komplexe Problematik nur extrem selten eine einfach Antwort zu finden ist.

Ich frage mich wie die Boardpartner im Falle des von dir beschriebenen Szenario in Zukunft reagieren werden.
Wenn es von der Qualität des Chips abhängig ist was die beste Bestückungslösung wäre.
Ein entsprechendes Binning von Nvidia kann ich mir nur extrem schwer vorstellen.
Eine Messung des BGAs im Rohzustand beim AIB gibt es teilweise aber nur auf Pin-ebene.
Alias: Wenn zwischen Pin 1 und Pin 256 nur 0,2Ohm sind anstatt 0,25Ohm ist der nach unserere Erfahrung Besser in hohen Frequenzen

Klarerweise werden die AIB dann auf eine "passt für alle"-Löung einscheren.
Aber wenn ihnen damit die richtigen Spitzen-GPUs für die "Bestesterenstente-Gamer"-Version durch die Finger flutschen weil die CAP bestückung dann genau diese limitiert wird es unschön.

Und die Aftermarket Modder werden sich wieder überschlagen.
Ich warte auf die ersten "Adapterplatinen" um auf POS Caps noch 10er MLCC Sets draufzuflanschen ohne "Sinn und Verstand".


lg und danke
Ebatman

p.s.: Ich weiß wie man sowas manuell Lötet, aber Himmel nochmal ist das Gefährlich ohne richtige Werkzeuge und Wissen
 
Die Grafiken auf der ersten Seite kommen mir irgendwie bekannt vor Igor, da gabs doch mal Artikel damit....

Edit: Einen (den mit dem Stromkreis) Gefunden
Edit 2: Der Andere
 
Zuletzt bearbeitet :
Hallo zusammen,

wenn man sich die einzelnen AIB Bords anschaut, werden doch verschiedene POSCaps (SPCaps) verwendet. Da diese meist in der Kapazität abweichen, kann dies relevant für die Thematik sein bzw. wie wirkt sich dies aus?

So verwendet zB. die FE und Asus 470er, während andere Hersteller meist auf 220er zurückgreifen.

Danke im Voraus
 
Bin jetzt mal gespannt wie lange es Dauert bis das jeder verstanden hat. Der Profi weiß das solche Probleme immer wieder passieren können und sieht das etwas entspannter.
 
Super Artikel Igor. Ich freu mich schon auf dein nächstes Youtubevideo :)
 
@Vipilicious
Die Kapazität der verwendeten Kondensatoren hat einen massiven Einfluss auf deren Frequenzverhalten. Hier spielt allerdings auch die bestückte Induktivität eine Rolle. Auch wenn es etwas komplexer ist, könnte man das grob als LC-Filter bezeichnen. Die Frage nach drn genauen Auswirkungen können dir leider nur Nvidia, die AIBs oder ähnliche beantworten.
 
Deridex hat Recht, man muss es als Gesamtkunstwerk sehen. Das beginnt wirklich schon bei den Spannunsgwandlern und dem Verlauf der Tracks zur GPU. Manche haben sogar noch mittendrin einen MLCC pro Track als Stütze. Auch deshalb finde ich die Anordnung rund um die GPU herum nicht mal unklug. Zu weit weg sollte man die VRM nämlich auch nicht wegziehen.
 
Prinzipiell gibt es fast keine schlechten Kondensatorarten. Normal hat jeder sein passendes Einsatzgebiet.

Polymertantalkondensatoren sehe ich auch bei Schaltreglern, da diese oft länger halten als gängige Elkos und wesentlich kleiner sind. Im Gegenzug braucht man bei höheren Frequenzen kleinere Keramikkondensatoren. Deswegen findet man auch fast immer welche direkt an Versogungpins von ICs. Große Elkos z.B. werden gerne als Pufferkondensatoren in Versorgungen verwendet.

Keramikkondensatoren sind auch kein Allheilmittel. Speziell die Klassen 2 und 3 sind im Audiobereich teilweise verpönt und deren Temperaturverhalten ist auch eher suboptimal.
 
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Tip top, danke Igor 😁 ich hoffe, dass die Leser (Erbsenzähler) spätestens jetzt , wie du schon schreibst, das Gesamte betrachten und es (versuchen zu) verstehen. Das Binning, Treiber usw. und (in meinen Augen aber das Wichtigste) eben die teils suboptimal angelegte Filterung. Spätestens mit den nächsten Treibern / FW Updates wird sich zeigen wo alles die Boardpartner Hand anlegen werden. Evga hat es zumindest kommplett bestätigt, dass es die Filter bei denen sind und umgestellt haben und machen keinen Hehl daraus.

Edit:
Die Radeon RX6900 soll mit bis zu 2,2GHz boosten und die RX6800 sogar bis zu 2,5GHz. Bin mal gespannt was bei denen unter den GPUs verlötet ist.
Schon Krass, ab jetzt werden wohl viele bei neuen Karten, die erst einmal umdrehen und drunter schauen. "Running Gag"? Wohl eher "Rolling Gag" in Zukunft? :ROFLMAO: (y)
 
Zuletzt bearbeitet :
Also die 6 Poscap Variante scheint also zwingend RMA zu sein wenn man icht gerade das Über Binning erwischt hat
Der Fehler dürfte aber bei Nvidia liegen die das 6 Poscap Design abgesegnet haben!
 
jetzt sind wir wieder bei dem: Was ist garantiert an Takt, und zählt Boost mit dazu?

NV wird sich abputzen und sagen 17xx ist garantiert, darüber ein Bonus, der uU vielleicht irgendwann eintreten kann, aber optional ist. Wenns instabil wird passt die Booststeps an.
 
Oh, super ! Gerade erst gesehen, den Artikel. Fand ich gut geschrieben. Danke ! (y)
 
Nur mal aus dem Nähkästchen:

NVIDIA legt die Takrtraten und die Booststeps fest. Das funktioniert eigentlich auch immer zu 100%. Nur sind diese Wert alles nur Aufschläge, keine fest hinterlegten Endfrequenzen. Und jetzt kommt der fiese Offset. Die Boardpartner verschieben den fürs Werks-OC nach oben, ergo wandern die Steps mit nach oben. Der Boardpartner ist schuld, wenn das dann crasht.
 
Hi Igor,

cooler Artikel.

Ich benutze seit Jahren Grakas von Zotac, und hatte bis jetzt auch nie Probleme. Die 3090 Trinity hat nur 2 x 8 Pol Strom Anschluss. Wenn man aber bei der 3090 mehr Leistung möchte, bedeutet das man muss sich eine Karte mit 3 x 8 Pol Strom Anschluss suchen, die evtl. ab Werk auch noch leicht übertaktet ist? Ich finde ja die Asus auch sehr gut die
ASUS GeForce RTX 3090 STRIX OC

Sie hat ja auch gute Temp Werte und ist relativ leise.
Nun hatte ich gesehen es wird bald die

Gigabyte GeForce RTX 3090 Aorus Xtreme

raus kommen. Sie hat halt ein rießen Kühler (fast 4 Slots) und sehr große Lüfterblätter.

Nun meine Frage:

- wird Gigabyte bei der Karte nun auch die teureren Kondensator Dinger nehmen bzw. einen Mix aus beiden?
- Wie ist deine Einschätzung ob die Karte besser oder schlechter als die Asus ist?
- Weil von meiner Logik, große Lüfter, weniger Umdrehungen um die gleiche Luftmenge zu transportieren = weniger Laut und kühler und kann somit höher Takten oder? somit besser Performance beim Zocken in 4k?

Haben andere schon Erfahrung mit Gigabyte? Sind dort Hochwertige Teile verbaut und halten diese lange? (will nix manuell übertakten)

Danke & Gruß
Silent
 
Das wird Dir kein Mensch sagen können - außer denen bei Gigabyte und Asus, die es nicht sagen werden. Und jeder wird "seins" über den Schellenkönig loben. Wie man bei Jay´s two cents sehen kann, baut Gigabyte wohl 6 POSCAPS ein und EVGA beispielsweise auch - wenn ich das richtig gesehen habe. Der müde Hinweis mancher Freunde mindestens letztgenannter Firma auf die lange Garantiezeit entbindet nicht vom Ärger des RMA und der potentiellen Wartezeit auf eine neue Karte.
 
Nachdem mein Artikel über die Kondensatoren auf den GeForce RTX 3080 und RTX 3090 reichlich Wellen geschlagen hat, muss ich mich allerdings (bei einer Nachbetrachtung) in zweierlei Hinsicht durchaus auch selbst kritisieren. Ich hatte unterschätzt, dass die Leser an einer doch etwas längeren und technischeren Erklärung der Umstände bzw. Hintergründe interessiert sein könnten und dass Zweitens das (gedankenlose) Übernehmen der bei den Herstellern üblichen Begrifflichkeiten auch Erbsenzähler auf den Plan rufen könnte, die den Rest der Ausführungen deshalb gleich generell inhaltlich in Frage stellen.

Das Nachfolgende habe ich übrigens (erneut) versucht, auf ein verständliches Maß herunterzubrechen und dabei viele Details bewusst weggelassen, weil sie mit dem eigentlichen Problem nicht zu tun haben. Um aber zu verstehen, was es am Ende der ganzen Spannungsversorgungskette mit den Kondensatoren auf sich hat und weshalb man die braucht, warum es nicht nur NVIDIA-Karten treffen kann und was man daraus für Schlüsse ziehen sollte, müssen wir uns zunächst mit der Spannungsregelung und der Telemetrie aktueller Grafikkarten auseinandersetzen.



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Ein wirklich guter Artikel Igor! Informativ und verständlich geschrieben. Das Du damit ein wenig Staub aufgewirbelt hast finde ich gut. Danke für Deine gute Arbeit!
 
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