News AMD gewinnt Marktanteile, Intel muss 1100 Mitarbeiter entlassen

Jakob Ginzburg

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AMD hat mit den Epyc-CPUs über die vergangenen Jahre immer mehr Marktanteile für sich gewinnen können und drängt damit den Platzhirschen Intel zurück. Der Mitbewerber sieht sich nun gezwungen, sowohl Mitarbeiter zu entlassen, als auch die Serversparte aus der bisherigen Data Center Group auszulagern.

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Sowohl XEON-Prozessoren, als auch weitere Server-relevante Komponenten, wie AI-Beschleunigungskarten, sollen durch die Data Platforms Group betreut werden. In den kommenden Jahren will Intel die Größe der neugegründeten Abteilung um 25 bis 33 Prozent im Personal verringern und so Kosten sparen.

Zur News: https://www.igorslab.de/amd-gewinnt-marktanteile-intel-muss-1100-mitarbeiter-entlassen/
 
Die haben gerade Rekordumsatz und -gewinn gemeldet, eigentlich müsste Intel niemand entlassen. Im Gegenteil, der Laden brummt ohne Ende, die brauchen eher mehr als weniger Mitarbeiter.
 
Da bringt man natürlich wirklich sein Bestes, wenn man in so einer Abteilung landet, und weiß, daß in wenigen Jahren 25-33% der Leute rausfliegen. Was ist das für ein Blödsinn? Welcher Unternehmer macht das SO? o_O

Haben sie jetzt Jack Welch als Berater? :rolleyes:
 
Sie können ja noch so Rekorde fahren wie sie wollen. Wenn man als Aktienunternehmen halt das Geld in den Rachen der Aktionäre stopfen muss, weil man diesen eben Rekord Ausschüttungen verspricht (reine Vermutung), dann bleibt halt eben weniger Geld für Arbeitskosten. Aber wenn es jetzt schon zu solchen Maßnahmen kommt. Wie soll das erst sein, wenn im nächsten Jahr AMD weiterhin auf die Tube drückt und Intel immer mehr Marktanteile wegnimmt. Kurios, dafür dass es ja so gut bei Intel läuft.
 
Die paar Desktop Cpu jucken Intel nicht. Server da gehts ums gemachte das hat Intel komplett in der Hand. Aber egal brauch ja nur Gaming Cpus und da liefert Amd 180€ nen 3600 er, Hammer P/L.
 
die verballern auch mehrere Milliarden pro Jahr für Aktienrückkäufe, irgendwer muß das ja finanzieren. Oft bekommen ja die kleinen einen Tritt währen die Großen auch noch die Hand aufhalten dürfen für ihre Boni.
 
Man "muss" also viele Mitarbeiter entlassen...."und so Kosten zu sparen"
"Im vierten Quartal 2019 erzielte Intel einen Umsatz von rund 20,2 Milliarden US-Dollar und einen Nettogewinn von rund 6,9 Milliarden US-Dollar."

Oh ja, bei nur 7 Mrd. Dollar gewinn muss man gezwungener Maßen Leute entlassen...wie soll man auch sonst überleben mit 7 Mrd Gewinn??
 
hab jetzt mal n bissi nachgeschaut, da Artikel und Kommentare nicht zusammenpassen:

Intel Q4 2018: 18,657 Mrd. Einnahmen mit 5,195 Mrd. Gewinn
Intel Q4 2019: 20,209 Mrd. Einnahmen mit 6,905 Mrd. Gewinn

Also +1,552 Mrd. bzw. +8,31% Einnahmen und +1,71 Mrd. bzw. +32,92% Gewinn im Jahresvergleich, sofern PCGH die Zahlen richtig hat.



Ich lass das jetzt mal ohne weitere Worte stehen.
 
Von "müssen" kann echt keine Rede sein. Jedenfalls nicht gezwungen von äußeren Faktoren, sondern wenn dann nur aufgrund interner Vorgaben an die jeweilige BU.

Man muss sich als Tech-Seite nicht auch als Wirtschafts-Seite versuchen. Zumindest bietet sich dann "wert- und kommentarlose" Wiedergabe der Tatsachen an z.B. im Sinne von "Intel entlässt...".
 
Irgendein Manager wird schon den Bonus dafür einstreichen, dass er seine KPI erreicht hat, wie auch immer.
 
Auch wenn die Medien und gewisse Forenuser (weniger hier in diesem) geradezu nach derartigen Hiobsbotschaften bei Intel lechzen ... das muss man auch etwas differenzierter sehen:
a) Eine Firma muss sich reorganisieren und an neue Marktsituationen anpassen dürfen; und das tut sie bestenfalls solange sie noch einigermaßen flexibel und nicht in einer Not/Zwangssituation ist, denn in einer solchen werden die Optionen deutlich eingeschränkt.
b) Die Größenordnung ist auch nichts besonderes, insbesondere, wenn der Artikel recht behält und sich ein Teil oder gar die ganze Maßnahme auf mehrere Jahre Verteilt.
Intel hat in den letzten zwei Jahren 9200 zusätzliche Mitarbeiter/Jobs aufgebaut und jetzt müssen halt 1100 gehen, immer noch eine deutlich positive Bilanz. Zudem entspricht diese Zahl, wenn sie jetzt ad hoc entlassen werden würde, gerade mal 0,98 % der gesamten Mitarbeiterzahl. Unterm Strich ein reichlich unspektakulärer Wert - für den Einzelnen (fallabhängig) sicherlich unschön, aus Firmen- oder Marktbeobachtersicht aber nun kein Grund Armageddon heraufzubeschwören. *)
c) In Anlehnung an "Rekorddividendenausschüttungen": Hier hat man nichts versprochen, insbesondere, da diese Werte in den Bilanzen projiziert werden müssen, sodass die Shareholder wissen woran sie sind. Intel hat dieses Jahr (absolut) quasi genau so viel ausgezahlt, wie für 2018 bei in 2019 geringfügig mehr Umsatz und geringfügig weniger Gewinn.

Am Ende konnte man dennoch die Dividenden in gewohnter Höhe ausschütten, R&D in Höhe von 13,4 Mrd. US$ verbuchen, für 13,6 Mrd. US$ Aktien zurückkaufen **) und dennoch den Cash Flow zum Jahresende um +1,2 Mrd. erhöhen. Insgesamt durchaus überraschend, dass Zen2's Erfolg derart wenig Spuren in ihrer Bilanz hinterlassen hat, aber AMDs Marktanteil ist noch vergleichsweise klein, insbesonder im Server-Geschäft. Erst in 2020 dürften sie Zen2 stärker zu spüren bekommen und zum Jahresende ein wenig Zen3. Das wird zweifelsfrei mehr "Eindruck" in der Bilanz hinterlassen und diese operativen Anpassungen hier sind ggf. schon als vorbereitende Maßnahme daufhin zu verstehen.
Den Lackmustest wird man eh nicht vor 2021 erleben (wieder mehr "Engagement" im Desktop-Segment und Sapphire Rapids SP sowie Ponte Vecchio im Datacenter sowie 7nm?), es bleibt weiterhin spannend.

*) Nachträglich der Hinweis: Die 1.100 Stellen sind anscheinend schon verrechnet/abgebaut, denn Intel wies 3Q19 mit 111.900 MAs aus und nun 4Q19 mit 110.800 MAs, hat also die hier vermeldete Verringerung um -1 % schon vollzogen, wie es scheint.

**) Für ein wenig Kontext: Microsoft hat in den letzten drei Jahren Aktien im Wert von 42 Mrd. US$ zurückgekauft.
 
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Do wie ich das sehe, sind da auch die 450 Leute aus Duisburg usw. mit dabei.
 
Intel hat in den letzten zwei Jahren 9200 zusätzliche Mitarbeiter/Jobs aufgebaut und jetzt müssen halt 1100 gehen, immer noch eine deutlich positive Bilanz.
Wenn denn man alle Stellen gleichwertig wären. Wenn man aber 9200 Leiharbeiter einstellt, und dann irgendwelche Gründe vorschiebt um 1100 Festangestellte loszuwerden ist die "Bilanz" den Arbeitnehmern gegenüber deutlich weniger positiv. Und dieses hin und her mit gleichbleibender Stellenzahl aber deutlicher Verschlechterung der Arbeitnehmerrechte ziehen die meisten Großunternehmen leider seit einigen Jahrzehnten so durch.
 
Wenn denn man alle Stellen gleichwertig wären [...]

Leiharbeiter sind bilanztechnisch keine Angestellten, zählen dementsprechend nicht zum auszuweisenden Personal und werden nicht einmal unter Personalkosten verrechnet.
Abgesehen davon wäre es hilfreich, wenn du auch einen entsprechenden Beleg für deine These mitliefern würdest, denn so liest sich das, als wenn du einfach nur ein vermeintliches Gegenargument auffahren möchtest und daher kurzerhand was zusammenschusterst.
Ich habe mir hier lediglich eine Aussage über Intels eigene Mitarbeiter erlaubt, die in den Bilanzdaten ausgewiesen werden und gemäß 10-K, etc. wahrheitsgetreu mitgeteilt werden müssen. Über mögliche zeitliche Beschränkungen von Arbeitsverträgen einiger Intel-Mitarbeiter o. Ä. oder der zusätzlichen Beschäftigung von mehreren Tausend Leiharbeitern weiß ich nichts und treffe dementsprechend auch keine Aussage dazu. Fakt bleibt, dass Intels eigene Mitarbeiterzahl im Vergleich zum vergangenen Jahresabschluss um immer noch +3.400 Mitarbeiter höher liegt als noch vor 12 Monaten (trotz dem Abbau von 1.100 Stellen).

Zum zweiten Punkt: Es gibt solche und solche Unternehmen und bei großen oder gar weltumspannenden Unternehmen gibt es auch durchaus beträchtliche Schwankungen an einzelnen Standorten/in Ländern.
Wenn du zufälligerweise bei Intel in Berlin, München, Duisburg, Karlsruhe arbeitest, hast du voraussichtlich genauere Einsichten, andernfalls ist es nur eine Mutmaßung.
Mit dem erreichten Hoch bzgl. der Bedeutung von Revenue/Net Income/Shareholdern stimme ich dir in der Tendenz zu, jedoch kenne ich auch einige größere Unternehmen, die das durchaus anders sehen und ihr Personal als wichtiges, auszubauendes und förderwürdiges Asset verstehen, dass den betrieblichen Erfolg überhaupt erst ermöglicht.

Abschließend: Vielleicht ist Intel ein guter, vielleicht aber auch schlechter Arbeitgeber; ich weiß es nicht und kann es ohne zusätzliche, aufwändige Recherche (und Insider-Informationen) nicht zuverlässig beurteilen.
Und ohne einen Beleg *) für das eine oder andere behalte ich mir da vorerst eine neutrale Sichtweise vor, denn es bringt mich persönlich in keinster Weise weiter, wenn ich annehme, dass Intel ein schlechter **) Arbeitgeber ist. Weder hilft es mir im persönlichen/beruflichen Umfeld, noch geht es mir dadurch besser oder bereitet mir irgendwie Genugtuung. (Für eine Bias in entgegengesetzter Richtung gilt übrigens selbiges.)
*) Und ein derart überschaubarer Stellenabbau (trotz positiver Bilanz) ist da kein Beleg, insbesondere nicht, wenn man berücksichtigt, dass 2020 für Intel markttechnisch absehbar schwieriger wird als 2019.
**) Wobei das "schlechter" hier auch einfach nur bedeuten kann: schlechter als der Durchschnitt anderer Großunternehmen, denn am Ende kann sich wohl kaum ein MA über ein Tragen auf Händen oder zu viel Wertschätzung durch seinen Arbeitgeber beschweren, sodass schwer festzumachen ist, wo ein tatsächlicher oder wünschenswerter Durchschnitt liegt und ab wann ein Arbeitgeber subjektiv gefühlt oder tatsächlich als "schlecht" einzustufen ist mit Blick auf diese Fragestellung.
 
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Bei Intel herrscht die amerikanische Hire and Fire Mentalität.
Da wird einfach mal 30% einer Abteilung rausgeworfen, und dann geschaut wie es läuft.
Wenn es nicht geht, wird ein Teil der gefeuerten Mitarbeiter wieder eingestellt.
(Ich kenne jemanden, der bei Intel arbeitet)
 
@Chiara: Naja, das geht schon rechtlich nicht in Deutschland.
 
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