Frage .

Kurzfassung: VPN schützt generell nicht vor Tracking mit Cookies - um das zu verhindern musst du Lokal mit deinen Browsereinstellungen bzw. Addons usw. arbeiten.

Das VPN verschleiert eigentlich nur Deine IP-Adresse und damit die Informationen, die mit der IP verbunden sind (Provider, Standort usw.). Üblicherweise wird auch der Datenverkehr zwischen Dir und dem VPN-Betreiber verschlüsselt, d.h. niemand auf der Datenroute zwischen Dir und VPN-Betreiber kann auswerten, was Du machst. Wie es dann dahinter ausschaut hängt dann natürlich von der endgültigen Gegenstelle ab. Und eben falls Lokal bei Dir mitgeschnitten wird (malware, Cookies usw.) hilft das auch nicht.

VPN macht daher m.E. - auch im Homeuse - grds. nur als Teil einer größeren „privacy Strategie“ Sinn. Ausnahmen dazu: du willst primär entweder a) gegenüber der Endstelle (Website/Streaming usw.) deinen Standort verschleiern um z.B. irgendwo als „lokaler“ zu wirken oder b) du willst Deinem Provider (Mobilfunk, Festnetz, WLAN-Hotspot...) dein Nutzungsverhalten nicht offenlegen.
 
VPN kann vom Prinzip her als ein sehr langes Netzwerkkabel zu einem Server verstanden werden, von dem aus ins Internet gegangen wird. Ein VPN schützt nicht die Anonymität, eine Verfolgung ist mit anderen Methoden immer noch möglich. Nur weil die IP-Adresse eine andere ist und der Datenverkehr in einem Tunnel verschlüsselt ist, bedeutet das nicht, dass eine Verfolgung ausgeschlossen ist.

Es liegt realistsch gesehen recht nahe, dass die VPN Anbieter mein Surfverhalten, trotz irgendwelcher Versprechungen, loggen können und ev. mein Profil vermarkten und somit genau dies machen, was ich damit eigentlich vermeiden wollte. Muss ich damit rechnen oder ist das zu weit gegriffen?
Für den VPN-Provider besteht die Möglichkeit, alle Aktivitäten, die über seine Infrastruktur laufen, nachzuvollziehen. Außerdem könnte die Infrastruktur angegriffen werden. Die Vertrauenswürdigkeit des Providers ist daher besonders wichtig.

Zur Anonymität

Browser Fingerprinting

Browser Fingerprinting | Henning Tillmann

Prüfen ob der digitale Fingerabdruck einzigartig ist:
panopticlick.eff.org
Am I Unique?

HTTP Referrer

Referrer Policy für CSS | Mozilla Security Blog

Preventing data leaks by stripping path information in HTTP Referrers | Mozilla Security Blog
 
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Je nach Land MÜSSEN sie loggen und ob du einen VPN-Betreiber in einem Land nutzen willst, wo das - meistens aufgrund des zweifelhaften Staats- & Rechtssystems - nicht nötig ist oder ein Verstoß auch egal ist muss man selbst wissen... dann vertraust da auch nur (anderen) blauen Augen.

Auch darf man nicht außer Acht lassen, dass die dafür idR auch Geld bekommen - d.h. Dein/ein verifiziertes Zahlungsmittel, regelmäßig mit echter Identität, haben die dann auch schonmal. Praktisch, nicht wahr?

Ist jetzt echt die Frage, was Du willst. Ich fühl mich mit einem Internetanschluss von einem deutschen Provider recht wohl.

Bringen wir es doch auf den Punkt, Du hast die Wahl: entweder Du hast Angst, dass Dir bei Deinen (zweifelhaften) Aktivitäten offizielle Einrichtungen (Strafverfolgung, Zensur usw.) auf die Pelle rücken (VPN, dann aber gleich richtig mit TOR & Co.) oder Du hast Angst, dass bei Deinen „legalen“ Themen Dich die Schurken schröpfen (dann braucht man kaum ein Drittanbieter-VPN). Wobei die Definition „Schurke“ ggf. Google, Handy-Hersteller, Microsoft & Co. je nach persönlicher Gemengelage auch schon einschließen kann.

Man kann sich aber auch einen Root-Server im gewünschtem Adressraum irgendwo mieten, selbst nen OpenVPN Server (oder Äquivalent) aufsetzen und sich zumindest sicher sein, dass da auf der Kiste nix geloggt wird. Was der Serverbetreiber dann noch „hinter dem VPN“ wieder loggt, weiß man natürlich auch nicht. Und du bist als Einzeluser dann natürlich wieder „besser“ identifizierbar und musst dann ggf. Zusatzmaßnahmen ergreifen. Aber du weißt wenigstens, was die Kiste treibt. So mach ich das aktuell, da ich kein Problem damit hab, dass der Server-Vermieter ggf. gegenüber Behörden meine Vertrags-Daten herausgeben muss/wird.

Noch einmal anders sieht es aus, wenn’s um das Smartphone geht und man die Telemetriedaten zurückbehalten will... da musst du dann tief in Routing, Firewalls & Co. einsteigen, das willst Du im Zweifel nicht selbst zusammenfrickeln...
 
Ein bisschen Paranoia ist nie verkehrt ist und 1984 ist auch gar nicht so weit weg. Aber sich dagegen zu stemmen ist halt deutlich aufwändiger als „nur mal eben VPN“. :)
 
Wir sind mittendrin. Die Neusprechpest alleine durchdringt wie blöd.
Ansonsten gilt John Lennon.
 
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