Astrofotografie / Astronomie

HerrRossi

Urgestein
Mitglied seit
Jul 25, 2018
Beiträge
6.771
Bewertungspunkte
2.235
Punkte
113
Moin!

Da ich mit meiner Hardware momentan zufrieden bin und es nix zu basteln gibt, drohte Langeweile einzukehren.

Zum Glück gibt es Youtube! Keine Ahnung wieso, aber ich bekam plötzlich ein Video auf der yt Startseite angezeigt, das sich mit dem o.g. Thema befasst. Och, hab ich gedacht, guckste mal rein, ist bestimmt interessant.

Ja, war es auch und zwar so interessant, dass ich direkt Feuer und Flamme dafür bin. Schon als Kind und Jugendlicher habe ich mich für das Weltall interessiert, ich hatte auch ein kleines Teleskop, damit bin ich aber nicht wirklich klargekommen, weswegen das Interesse irgendwann vom Radar verschwunden ist. Bis Samstag.

Ich hab mir dann direkt mal ein Forum gesucht und losrecherchiert, welche Gerätschaften man dafür braucht. Mein lieber Scholli, wer meint, Computerhardware wäre kompliziert, der ist aber schief gewickelt.

Nach langem Überlegen habe ich mich dann entschieden, doch lieber erstmal ganz klein anzufangen, um in dem Bereich ein paar Erfahrungen zu sammeln und zu kapieren, was da überhaupt abgeht.

Das sieht für mich dann so aus, dass ich mir ein Gerät gekauft habe, dass man auf ein Stativ setzt und darauf wird dann die Kamera gesetzt. Dieses Gerät heißt Montierung und gleicht die Drehung der Erde aus, damit die Kamera bzw. das Teleskop auf dem anvisierten Punkt am Himmel ausgerichtet bleibt, davor muss man die Montierung auch erst noch auf den Himmelsnordpol einstellen, genannt "einnorden", davor muss der Polsucher aber auch noch erst justiert werden. Ihr seht, wohin das führt...

Das Ausgleichen der Erdrotation (genannt Nachführung) funktioniert wegen der großen Entfernungen aber schon bei kleinsten, völlig normalen Fertigungstoleranzen nicht mehr ganz exakt, weswegen es zu Abweichungen kommt. Wegen dieser Abweichungen kann man dann die Aufnahmen nicht mehr so lange belichten, was natürlich nicht erwünscht ist, man will ja soviel Licht wie möglich einsammeln. Diese Abweichungen kann man dann mit einem weiteren Gerät korrigieren, genannt Autoguider. Das ist dann aber ein Gebiet, dass ich erst später beackern werden, wenn ich mit dem Teil so richtig vertraut bin.

Den Computer braucht man auch dazu, man kann ihn zum Autoguiding nutzen, dann spart man sich das teure Zusatzgerät, und man muss natürlich die Aufnahmen, die man in so einer Nacht macht, stacken und bearbeiten. Man macht ja nicht nur ein Bild, dass zB. 5 Stunden belichtet wird, das schafft keine Montierung, auch nicht mit Autoguiding, man macht ganz viele kürzer belichtete Bilder und legt die dann übereinander. Auch das ist jetzt wieder grob vereinfacht, dabei gibt es auch wieder tausend Dinge zu beachten.

Das gilt jetzt aber auch wieder nur für Objekte, die sehr weit entfernt sind, wie Galaxien oder Nebel. Wenn man Planeten oder den Mond aufnehmen will, dann macht man Videos, die dann wiederum von einer Software in Einzelbilder zerlegt und gestackt werden. Da weiß ich aber auch noch nicht wirklich, wie das funktioniert, ich bin auch eher von den Deep Sky Objekten fasziniert.

Ist hier noch jemand, der das Hobby Astrofotografie oder Astronomie betreibt?
 
Zuletzt bearbeitet :
Kommando zurück, das Teil ist leider doch nicht lieferbar :( Ich habe das posting angepasst.
 
Klingt teuer, ich bleibe vorerst beim stillen beobachten.


Ich kenn stacken von Belichtungsreihen noch von den frühen Gehversuchen in HDR Fotografie (Damals mit ner EOS 300D).
Gibt's da inzwischen Software die einem das abnimmt?
Alles in Photoshop manuell anpassen, ausschneiden, ineinanderblenden etc. pp. war mir damals zu viel Aufwand.
Vor allem ohne Fernauslöser, also nicht mit dem exakt selben Bildausschnitt.
 
Interessant finde ich das schon. Aber das wäre neben dem PC gleich das nächste teure Hobby und das kann ich beim besten Willen nicht stemmen :D Klar, kann man auch mit einem 300€ Teleskop schon viel sehen, aber ich würde dann auch am liebsten den Weg mit der Astrofotografie gehen und dazu braucht es dann durchaus a) eine gute Kamera (idealerweise besser, als meine alte 350D, ggf. sogar modifiziert ohne IR Filter) und b) auch ein geeignetes Teleskop für den Bereich, den man auch sehen will, sprich Deep Space oder Planeten/Monde, sowie c) eine gute Nachführung.

Die Software Deep Sky Stacker ist dafür sogar kostenfrei erhältlich. Aber es ist auch ein Geduldsspiel, man muss viiiiieeeeele Fotos schießen (am besten 100+) und dazu die gleiche Anzahl an Kalibrierungsschnappschüssen gegen Hot pixels und allgemeines Sensorrauschen.

Und dann muss man noch einen Ort finden, an dem es am besten 5km um einen herum keine hellen Lichter von irgendwelchen Lagerhallen, Firmen, Straßenbeleuchtung in Städten und Werbetafeln gibt.

Zur Zeit ist es wegen Corona wohl eh nicht möglich, aber vielleicht ist bei dir in der Nähe irgendwo ein Observatorium? Bei mir in Reichweite wäre die Sternwarte des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück in Melle und ein paar hundert Meter woanders steht noch die EXPO-Sternwarte Melle, die nehmen aber etwas mehr Eintritt.
Bei der Sternwarte des Vereins kann man jedenfalls auch unangekündigt jeden Samstag (außer im Sommer) nach Dunkelheit hin und bei Events, wie Blutmond oder ähnlichem, treffen sich da auch mehrere Schaulustige und Interessierte.
 
Du kennst dich ja gut aus!

Ich habe jetzt einen anderen Laden gefunden, der mir das gewünschte Teil liefern kann, so sieht es:

staradventurer.jpg

Kostenpunkt 400 Ocken. Es handelt sich ganz klar um eine Einsteigermontierung, die auch nur eine Achse nachführt, damit ist so etwas wie GOTO (quasi ein Navi fur den Nachthimmel, mit dem die Montierung ein Objekt selbständig ansteuert) leider nicht möglich. Man kann aber die Erdrotation nachführen, was für länger belichtete Aufnahmen wichtiger ist. Wie genau die Nachführung ist, hängt davon ab, wie gut man einnordet, das wird sicherlich eine Geduldsprobe für mich.

Dann muss man das Objekt der Begierde finden und kann mit langer Belichtungszeit aufnehmen. Je mehr Bilder desto besser, je länger belichtet desto besser, dazu kommen dann die von @DHAmoKK schon genannten Kalibrierungsschnappschüsse, genannt Black-, Flat- und Biasframes. Das Vorhaben ist auf jeden Fall reichlich komplex, einfach die Kamera auf das Ding stecken und losknipsen funktioniert nicht.

Ich bin gespannt, ob ich damit halbwegs taugliche Aufnahmen produzieren kann.
 
Ja, ich habe mich damit auch schon etwas beschäftigt und war sogar schon kurz davor, mir ein Teleskop zu kaufen xD aber ich habe es dann doch erst mal sein gelassen. So interessant es auch sein mag, aber ich schätze, es wird mich nicht lange genug am Ball halten um den Kauf von Equipment zu rechtfertigen.
 
Kann leider außer Neugier gar nichts beisteuern.

Wenn mir das PC-Hobby zu langweilig wird, tausche ich nur einen Buchstaben und wechsele zu RC. ;)
 
So interessant es auch sein mag, aber ich schätze, es wird mich nicht lange genug am Ball halten um den Kauf von Equipment zu rechtfertigen.
Ja, das treibt mich auch um, weswegen ich erstmal ganz klein anfange. Wenn das Interesse dann doch nicht von Dauer ist, habe ich außer Zeit nicht viel investiert. Und man kann das Gerät auch für die normale Fotografie nutzen oder man verkauft es halt wieder. Was mich an den großen Montierungen auch abschreckt ist die Schlepperei, mit Stativ wiegen die Dinger dann schonmal 15-20kg, ohne das restliche Equipment. Das ist zwar machbar, aber man wird ja auch nicht jünger und wenn das Ding dann nicht benutzt wird, weil der Aufwand zu groß ist, kann man es auch gleich lassen.
 
Wenn mir das PC-Hobby zu langweilig wird, tausche ich nur einen Buchstaben und wechsele zu RC. ;)
Mich würden Drohnen noch interessieren, aber das ist ja komplett totreguliert worden und ehe ich da eine Art Führerschein oder sowas mache und ich permanent in Gefahr bin, irgendwas falsch zu machen und Geldstrafen zahlen zu müssen, lasse ich es lieber.
 
Bei uns in der Familie ist jemand mit einer Mavic Mini unterwegs. Die ist einerseits so klein/leicht, dass sie noch nicht unter die ganzen Regeln fällt und macht andererseits aber Aufnahmen, die sich durchaus sehen lassen können.

Wenn’s in die Luft gehen soll, kommen für mich selbst aber nur „echte“ Hubschrauber in Betracht. :D Also irgendwas ab 450er Klasse aufwärts und wie sich das gehört mit echtem Heckrotor... Ist allerdings vom Fliegen her deutlich anspruchsvoller (zumindest damals gewesen, als ich das angefangen/gemacht hab). Kostet aber am Ende auch zu viel Zeit und so ist der Teil des Hobbies auch wieder eingeschlafen und die Hubies (450er Elo, 600er Verbrenner) hängen nur noch im Keller unter der Decke....
 
Ich hatte mal ein geländetaugliches RC Auto als Verbrenner, das war ein Krampf, das Ding hatte eigentlich immer eine Macke und man konnte es so gut wie nie fahren. Das war nervig. Für die Nachbarn aber wohl eher eine Wohltat, weil das Teil einen Höllenlärm produziert hat 😁
 
Wird gemacht, bisher war aber dauerhaft :poop:wetter.
 
Schon etwas interessantes gesehen? Gestern bspw. war eine partielle Sonnenfinsternis, das wäre auch was schickes gewesen ;)
 
Noch nicht wirklich, ich kämpfe noch mit den Tücken der Technik und der Knappheit der Zeit,
 


Die Sterne stehen gut...
 
So, ich bin mittlerweile auch etwas weiter mit meiner Astronomie Hardware. Zu allererst: Ich habe nun ein Teleskop xD Ist ein 150/750 Newton geworden, da Newtons relativ günstig sind und für den Anfang bei visueller Beobachtung und ein paar Schnappschüssen, die nicht zwingend 100%ig korrigiert sein müssen, vollkommen ausreicht.

1685379416226.png

Dazu kam ein Omegon 23mm 82° Okular, damit man auch schon mal etwas sehen kann und ich bin damit soweit auch zufrieden. Natürlich fehlen noch mehr Okulare für höhere Vergrößerungsstufen und vor allem eine vernünftige Montierung. Ich hatte für ein langes Wochenende das iExos-100 PMC Eight, aber das hat mich nicht überzeugen können, nicht einmal für sagenhafte 333€ im Angebot. Klar, von so einem Billigheimer inklusive Go-To kann man nicht viel erwarten, aber dass es wenigstens für 2-3 Minuten ein Objekt im Blickfeld behält (wir reden immer noch vom 23mm Okular, entspricht ca. 33facher Vergrößerung, mit 82° Blickwinkel!), wäre schon schön.

Zumal die Apps unter aller Kanone sind, die aktuelle aus dem Play Store stürzt sowohl auf dem Tablet als auch auf dem Smartphone reproduzierbar ab, auf dem Handy sieht man nicht einmal die komplette GUI, weil die App nur für Diagonalen ab 7" vorgesehen ist... Eine Beta geht dann, stürzt aber genauso ab. Davon abgesehen taugen die mitgelieferten zwei 1kg Gewichte nie und nimmer für "bis zu 7kg" Last! Und die Libelle war auch noch schief eingeklebt, grauenhaft. Ich glaube, da muss ich leider doch deutlich mehr Geld ausgeben, als mir lieb ist. Mal sehen, wann das klappt, vermutlich erst nächstes Jahr mit dem Jahresendbonus.

Wie dem auch sei, zusammen mit dem 3D Drucker und einer Spiegelreflex Kamera kann man schon ein paar schicke Dinge machen, sofern man sich auf die Sonne (nur mit Sonnenfilter!!!) konzentriert und Dinge, die eine längere Belichtungszeit benötigen, erst mal außen vor lässt.

Die Sonne mit der Nikon D3300 von meinem Vater und der Mond mit meinem Handy durchs Okular. Die Kugelsternhaufen sind M13 (Hercules Globular Cluster) und M92 (ebenfalls nahe beim Herkules) mit meiner alten Canon 350D. Aber da die Montierung nicht so lief, wie sie sollte, konnte ich keine längeren Belichtungszeiten realisieren.
//edit: Fairerweise muss ich noch dazu erwähnen, dass das Bild von der Sonne leicht nachbearbeitet ist, das kommt nicht ganz so aus der Kamera. Aber ich habe nur etwas mit Schatten und Lichtern gespielt, damit der Unterschied deutlicher wird und das Bild gedreht, so sollte Norden oben sein und Süden unten. Derzeit befindet sich die Sonne übrigens vor ihrem 11 Jahres Hoch an Aktivität, ist also ein interessantes Objekt, weil es sich täglich ein bisschen ändert.

DSC_0003.pngIMG_20230528_004917.jpgM13_M92.jpg
 
Zuletzt bearbeitet :
HerrRossi & Co .... mehr Bilder Bitte 😁
 
Oben Unten