News EVGA und die Tücken der “Eil-RMA” – wenn der Hersteller plötzlich selbst zum Scalper wird und diese RMA deshalb nichts wert ist

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Das, was wir im Folgenden lesen werden, ist leider real passiert und das (vorerst) letzte Kapitel einer EVGA GeForce RTX 3080 FTW3 Ultra Gaming, deren Aussetzer bei der Lüftersteuerung samt einhergehendem Aufheulen und Blackscreens wir ja schon in den beiden unten verlinkten Artikeln erleben durften und beschrieben haben. Dass der mittlerweile nicht mehr so glückliche […]

Hier den ganzen Artikel lesen
 
WOW. Da würd ich als Betroffener EVGA aber mal ein paar saftige Zeilen schreiben, die dann wahrscheinlich postwendend in der Rechtsabteilung wenn nicht gleich beim externen Anwalt landen würden.
 
Ich kann beide Seiten verstehen!

Stellen euch folgendes vor:

Ich kaufe eine Karte damals um 1000
Anschließen wo die Preise hoch sind mache ich eine Eil-RMA auf zahle wieder 1000.
Ich schicke keiner der Karten zurück und verkaufe eine.

Juhu die Erste karte ist damit fast gratis
 
Ich kann beide Seiten verstehen!

Stellen euch folgendes vor:

Ich kaufe eine Karte damals um 1000
Anschließen wo die Preise hoch sind mache ich eine Eil-RMA auf zahle wieder 1000.
Ich schicke keiner der Karten zurück und verkaufe eine.

Juhu die Erste karte ist damit fast gratis
So etwas nennt sich Betrug und dafür gibt es entsprechende Verfahren in unserem Rechtssystem, das ist kein Grund der vom Hersteller solch eine Vorgehensweise notwendig macht.
Da könntest du genause beim "großen Fluß" eine Grafikkarte bestellen und nur einen Backstein zurückschicken. Und da der "große Fluß" üblicherweise das Geld erstattet sobald das Paket bei der Post abgegeben wurde, hättest du, für kurze Zeit, eine kostenlose Grafikkarte...
 
Ich kann beide Seiten verstehen!

Stellen euch folgendes vor:

Ich kaufe eine Karte damals um 1000
Anschließen wo die Preise hoch sind mache ich eine Eil-RMA auf zahle wieder 1000.
Ich schicke keiner der Karten zurück und verkaufe eine.

Juhu die Erste karte ist damit fast gratis
Naja, die Logik ist doch arg Grenzwertig. Erstens könnte man eine mögliche gerichtsfeste Nachforderung in den RMA Bedingungen festschreiben und zweitens wäre EVGA im zweifelsfall immer noch mit 1000 Euro pro Karte gut bedient. Drittens sind nicht alle Kunden Betrüger. Hier sind Sie im ersten Schritt jedenfalls Opfer, die man nun noch vereimert. Mit der Argumentation machst du den Bock zum Gärtner
 
Ich kann die Aufregung ehrlich gesagt nicht verstehen Die Kaution dient als Schutz, damit dieser freiwillige (!) extra Service des Herstellers nicht mit krimineller Energie ausgenutzt wird. Das macht nur Sinn, wenn die Kaution in etwas auf Höhe des aktuellen Marktwertes der neu versendenten Karte liegt - die UVP oder die Zahlung spielt dabei keine Rolle.
Möchte oder kann man diese Kaution nicht bezahlen (DAS kann ich wiederum vollends verstehen), hat man ja die Möglichkeit die normale Garantie Abwicklung zu benutzen, ergo erst das defekte Produkt einschicken und den Austausch zu erhalten.

Zitat aus dem genannten Link: "Sobald Sie eine Kundendienst-Anfrage stellen, haben Sie die Möglichkeit entweder eine Standard-RMA oder eine Eil-RMA über den EVGA-RMA-Link auf der Internetseite durchführen zu lassen."

Der Kunde hat hier die freie Wahl und bekommt einen extra Service angeboten - was will man denn noch mehr.

Zudem schreibt bietet EVGA, laut deren Bestimmungen, auch noch an einfach eine Kreditkarte zu hinterlegen, die nur zur Sicherheit dient und nicht belastet wird, wenn das Produkt rechtzeitig zurück geht:

  1. Upon approval and receipt of RMA number, you must enter collateral in the form of a credit card number (please note: you will not be charged at the time of collateral, EVGA will keep this information on file until after the RMA is complete).
Ich finde es persönlich einen guten Service und einen Hersteller hier deswegen so in den Schatten zu stellen, hilft uns allen nicht - dann wird es diese Optionen nicht mehr geben. Der, dem der schnelle Austausch und bessere Service dann wichtiger ist, als einmal kurz eine Kaution zu leisten (noch nicht einmal zwangsläufig monetär!) schaut dabei dann in die Röhre.
 
So etwas nennt sich Betrug und dafür gibt es entsprechende Verfahren in unserem Rechtssystem, das ist kein Grund der vom Hersteller solch eine Vorgehensweise notwendig macht.
Da könntest du genause beim "großen Fluß" eine Grafikkarte bestellen und nur einen Backstein zurückschicken. Und da der "große Fluß" üblicherweise das Geld erstattet sobald das Paket bei der Post abgegeben wurde, hättest du, für kurze Zeit, eine kostenlose Grafikkarte...

Eben nicht! Welche Möglichkeiten hat EVGA denn in dem Fall? Welchen Preis können die denn in erster Instanz zurückfordern?

Außerdem ist das ganze sehr zeitaufwending und komplex, und bei den aktuellen Verfügbarkeiten der GPUs finde ich es aus Unternehmenssicht nur absolut richtig, das Risiko einzudämmen und nicht auf einen möglichen rechtlichen Weg zu hoffen.
 
Und wie ist die Geschichte ausgegangen?
 
Ich kann die Aufregung ehrlich gesagt nicht verstehen

Ich finde es persönlich einen guten Service und einen Hersteller hier deswegen so in den Schatten zu stellen, hilft uns allen nicht - dann wird es diese Optionen nicht mehr geben. Der, dem der schnelle Austausch und bessere Service dann wichtiger ist, als einmal kurz eine Kaution zu leisten (noch nicht einmal zwangsläufig monetär!) schaut dabei dann in die Röhre.
Wäre ich ja bei dir. Bis auf den dezenten Überpreis.
Würde EVGA ihren Listenpreis fordern, wäre alles in Ordnung.
Dann hat man die Wahl zwischen den beiden RMA Typen.

Die ganze Thematik birg ja auch noch eine andere theoretische Brisanz:
Was passiert, wenn es so viele Karten betrifft, das ein Hersteller insolvent wird?
Dann ist deine Karte und die Kaution auch noch futsch.
 
Ich verlinke auch gerne mal die positive Erfahrungen eines Käufers, der einen Erfahrungsbericht im CB-Forum veröffentlicht hat.

Erfahrungsbericht EVGA RMA

Für eine defekte 1080 hat er als Ersatz eine 2070 XC Black erhalten. Das finde ich einen top Service! Klar die 1080 war wohl nicht mehr an Lager und EVGA war gezwungen eine aktuellere Karte zu liefern. Aber nur um mal aufzuzeigen das so eine 10 Jahresgarantie durchaus was feines ist!
 
Eben nicht! Welche Möglichkeiten hat EVGA denn in dem Fall? Welchen Preis können die denn in erster Instanz zurückfordern?

Außerdem ist das ganze sehr zeitaufwending und komplex, und bei den aktuellen Verfügbarkeiten der GPUs finde ich es aus Unternehmenssicht nur absolut richtig, das Risiko einzudämmen und nicht auf einen möglichen rechtlichen Weg zu hoffen.
Es geht aber auch darum das EVGA die Karte in seinem Shop für 930,57€ inkl. MwSt anbietet. Warum nehmen die dann nicht diesen Preis?
Ob jetzt Farm-Besitzer oder Scalper anfangen über diesen Weg ihre Kartenanzahl zu verdoppeln oder weiter mit Shop-Bots alle verfügbaren Karten aufkaufen macht meiner Meinung nach keinen Unterschied, außer das "normale" Kunden bei einem Garantiefall eben nicht diese horrende Sicherheitsleistung hinterlegen müssten.
EVGA wird sicherlich, wie andere Händler und Hersteller, im Hintergrund den Versand nur jeweils einmal an eine Adresse und auch nur einmal pro Kreditkarte erlauben. Das erhöht den Aufwand, meiner Meinung nach, schon genug um ein massenhaftes Ausnutzen einzudämmen!
 
Kleine Zusatzinfo:
Vor dem New World Desaster betrug die Kaution laut einem anderen Kunden sogar nur 800 Euro, man hat sie also innerhalb weniger Tage also mehr als verdoppelt, um weitere Geschädigte abzuwimmeln.

Ich habe es ja geschrieben, dass diese Art der Eil-Abwicklung per se gut und vorbildlich ist. Sich aber jetzt mittels einer Kaution davon abzusetzen, die höher als die Scalper-Preise ist, kann man nur als frech bezeichnen. Wenn, dann hätte man den Service besser erst einmal ganz aussetzen können, das wäre ehrlicher gewesen.

Das mit den zwei Karten zieht nicht, denn die vorab geschickte Karte bleibt bis zum physikalischen Eingang der anderen Karte und dem Abschluss des Vorgangs Eigentum von EVGA. Das ist in jedem Fall auch justiziabel.

Die normale RMA läuft noch und kann sich über Wochen hinziehen. Genau das ist ja das Problem, das die Kunden dazu treibt, die Eil-RMA zu wählen. Er wartet immer noch auf seine eigene Karte oder einen Ersatz. So, als wäre es ein beliebiger anderer Anbieter.
 
Würde EVGA ihren Listenpreis fordern, wäre alles in Ordnung.
Dann hat man die Wahl zwischen den beiden RMA Typen.

Naja, der Listpreis (aka UVP) hat doch keine Bewanntnis - wie wir ja aktuell leider alle sehen, denn zu dem Preis können wir aktuell keine Karten kaufen. Was wäre denn die Begrüdung dazu? Wenn ich eine Sicherheit benötige, macht der Verkehrswert / Martkwert Sinn.


Kleine Zusatzinfo:
Vor dem New World Desaster betrug die Kaution laut einem anderen Kunden sogar nur 800 Euro, man hat sie also innerhalb weniger Tage also mehr als verdoppelt, um weitere Geschädigte abzuwimmeln.

Eine Info aus einem Einzelfall, "Laut einem anderen" Kunden ist für mich keine Grund einem Hersteller das so zu unterstellen und passt auch nicht zu den sonst toll recherierten Aussagen und Fakten die du uns sonst immer präsentierst.

Es geht aber auch darum das EVGA die Karte in seinem Shop für 930,57€ inkl. MwSt anbietet. Warum nehmen die dann nicht diesen Preis?
Weil meines Erachtens die Karte auch nicht angeboten wird, ich kann zumindest keine online bestellen (da liege ich aber vielleicht auf falsch). Das ist für mich der o.g. Listpreis eines Herstellers.


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Ich finde nur, dass der Artikel und die Art wie dieser geschrieben ist deutlich überzogen ist und mehr nach ClickBait schmeckt, im Vergleich zu den ansonsten hervoragenden Inhalten hier.

Beispiele:

"diese RMA deshalb nichts wert ist"
Ich würde, im Fall der Fälle, den Express Service gerne annehmen, und bin sicherlich auch nicht der einzige

"lässt den Kunden ratlos ohne Niere im Regen stehen"
Der Kunde hat jederzeit die Option, den normalen Service, den es bei jedem anderen Hersteller gibt in Anspruch zu nehmen, oder die "Advanced" Variante mit Kaution zu nehmen

"muss mal eben so noch weitere 1700 Euro locker machen, um überhaupt einen Austausch zu bekommen?"
Stimmt ja so einfach nicht. Das wäre der ganz normale Prozess bei dem allergrößten Teil aller angebotenen Garantien

"eine Art zinsloses Darlehen an EVGA"
Auch das finde ich sehr reißerisch, da man auch einfach seine Kreditkarte hinterlegen könnte als Sicherheit, welche noch nicht einmal belastet wird. OT: Man könnte genauso ja ein Zinsloses Darlehen bei den aktuellen Negativzinsen / Verwahrentgelten noch als Mehrwert verkaufen.

Nur um das vielleicht noch einmal einzuordnen: Ich sehe mich nicht in der Position EVGA hier zu verteidigen, ich hatte nie und habe kein Produkt von denen.
 
Wird der Lagerbestand aus sein => nix mehr da zum Eilen...

Edit:

1) Negativzinsen sind in Österreich für Privatkunden gerichtlich verboten.
2) @Kaution: Ist im Endeffekt eine Risikoanpassung an die normale RMA => Alles beim Kunden, oder zahlt dir EVGA ne Kaution während die kaputte Karte aufm Weg ist?
3) Frage: Wie wäre es mit dem Ausdruck "Wiederbeschaffungswert", triffts glaub ich immer und überall.
 
Zuletzt bearbeitet :
1) Es geht ja glaube ich um ganz Europa, aber das war auch nicht die Kernaussage
2) Garantie ist immer eine freiwillige Leistung des Herstellers. Du hast aber recht, in dieser wird idR einem Kunden gegenüber keine Kaution gewährt
3) Ja gerne, kommt damit ja auf das Gleiche hinaus
 
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