Reviews Und es hat Boom gemacht – Wie Geiz beim Netzteilkauf zum Versicherungsfall werden kann | Retro

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Knallfrosch, China-Böller, Witwenmacher – für die Palette der ausgesucht billigen Grausamkeiten aus Fernost gibt es viele harmlose Umschreibungen. Doch dass dieser Elektronikschrott im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich ist, musste ich bei einem kurzen Experiment (einmal mehr) am eigenen Leib erfahren. Doch Versuch macht klug und so habe ich das, was ich vorhatte, nicht ohne […]

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Einrichtungshaus? Ikea mal nen PC kaufen, Schatz?
 
Naja, das abgebildete CE-Symbol ist ja nicht das Richtige, das ist im Aussehen ja auch genormt. Hier sieht es eher nach dem Symbol für "China Export" aus, sieht dem CE-Symbol sehr ähnlich. Das hat hier also niemand zugelassen. Der Betrieb wäre wohl illegal....
 
Nun, normale und SICHERE Hardware kostet eben.
 
@Konseins: das Zeichen ist echt. Die zwei verbreiteten falschen Zeichen haben entweder die beiden Buchstaben näher nebeneinander oder die drei E-Striche sind gleichlang bzw enden auf gleicher Höhe.
 
Einem Freund von mir ist so etwas ähnliches vor Jahren auch passiert, allerdings hat nicht der stromumwandelnde Teil des Netzteils gebrannt, sondern die Lüftersteuerung, die auf einer zusätzlichen, kleinen (ca. 1x3cm) Platine mit drin saß. Das Netzteil an sich war heile, war ein Tronje, glaube ich.

Eins meiner frühen LCPower Netzteile hat sich auch mit einem Knall verabschiedet, anscheinend haben die Sicherungstechniken zumindest meine Hardware geschützt. Ein BeQuiet ist mir aber auch schon kaputt gegangen, aber über Nacht und ob das geknallt hat, kA. Hardware lebte jedenfalls ebenfalls noch.

@Konseins
 
Hallo zusammen,

dazu hätte ich ein Beispiel, auch wenn das schon 20 Jahre her ist:

Damals hatte ich einen Auftrag für jemanden im erweiterten Bekanntenkreis einen PC für Bild- und Videobearbeitung zusammenzustellen.
Also habe ich ein entsprechendes System basierend auf hochwertigen Komponenten in Beisein des Bekannten zusammengestellt.
Dabei habe ich Ihm auch erläutert warum gerade die ausgewählten Komponenten benötigt werden und Ihm explizit erklärt, dass ein hochwertiges Netzteil eine wichtige Komponente des Gesamtsystems ist.
Wir haben einen Aufbautermin vereinbart. An dem Tag wollten wir die benötigten Teile bei ortsansässigen Elektronikhändlern einkaufen.
Auf dem Weg zum ersten Händler eröffnete er mir, dass er schon ein Gehäuse mit Netzteil besorgt hat. Das hatte Ihm ein anderer Bekannter empfohlen. Super Schnapper für 40,-DM. Der Händler hatte Ihm auf Nachfrage versichert dass das integrierte Netzteil absolut hochwertig und gleichwertig oder sogar besser zu dem von mir vorgesehenen Netzteil (von HEC) auf der vorgezeigten Liste sei.
Als Gehäuse war ein Compucase Gehäuse geplant die ebenfalls dem damaligen Stand entsprechend zu den hochwertigen Modellen am Markt gehörten.
Nach dem Einkauf zu Hause bei dem Bekannten angekommen hat sich das Super Schnäppchen als ein wackeliger, scharfkantiger aber schön lackierter Blechkasten mit einem absoluten Billignetzteil vom 15,-DM Grabbeltisch herausgestellt.
Ich habe meinem Bekannten erklärt dass er Schrott eingekauft hat und Ihn gebeten dass wir das Teil zurückgeben und die vorgesehenen
Komponenten kaufen und verbauen. Das hat er vehement abgelehnt.
Ich habe Ihm dann gesagt, das ich in diesem Fall für das System keine Garantie übernehme und er nicht zu mir kommen braucht um sich auszuheulen wenn das Ding nach kurzer Zeit abraucht.
So ist es dann geschehen. Nach ca. 3 Monaten ist das Netzteil abgeraucht und hat dabei dann auch gleich das Motherboard und den Speicher mit in den Tod gerissen.
Trotz meines "Ich habe es Dir gesagt....." hatte er dann mich für das Versagen seines Systems verantwortlich gemacht und wüst beschimpft.
Ich habe die Bekanntschaft samt Support damit beendet.
 
Naja, das abgebildete CE-Symbol ist ja nicht das Richtige, das ist im Aussehen ja auch genormt. Hier sieht es eher nach dem Symbol für "China Export" aus, sieht dem CE-Symbol sehr ähnlich. Das hat hier also niemand zugelassen. Der Betrieb wäre wohl illegal....
Nein, ist eine CE konforme Kennzeichnenung, weil Chinaexport viel enger steht und dieses hier mit PFC in Zusammenhang steht. CE (Europa) ist kein Qualitätsmerkmal, sondern Ausdruck einer technischen Normung die vielfältig ausfallen kann und nichts über die Leistungsdaten oder technische Stabilität aussagt, bzw. ob diese wirklich getestet wurde. Das macht dann der TÜV etc..

CE ist Voraussetzung für das "Inverkehrbringen" in der EU. Welche Richtlinien für das Netzteil dabei gelten und ob sie eingehalten werden, muss man gesondert prüfen. Was hier als Logo auch komplett fehlt. Das man die Dinger in 2006 noch hier verscherbelt hat, ist ein Unding da auch OEMs angehalten sind sich an die Richtlinien zu halten. Da muss man Igor komplett Recht geben, lieber etwas mehr Geld in die Hand nehmen, dann lebt man auch sicherer. Vor allem mitnehmen was man für sein Geld bekommt.

Die Dinger müssen aus Effizienzvorgaben tatsächlich seit geraumer eine PFC besitzen. Ansonsten gelten:
EN
EMV
RoHS
WEEE
TÜV
NS-Richtlinie 2014/35/EU (wie Ökodesign und viele mehr).

Bei CE geht es um die Freiverkehrfähigkeit eines Industriestandard's. Es ist kein Gütesiegel.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator :
Man müsste was über die Entwicklungsgeschichte von dem Netzteil wissen, dann wird vielleicht einiges klarer.
Vielleicht hatte der OEM Hersteller des Netzteils mal als 350W entwickelt. Dann kam ein Kunde und wollte 420W ohne weiter Entwicklungskosten.
Der Hersteller dachte, kein Problem ich kann es um labeln und ein bisschen anpassen dann bekomme ich auch 420W raus. Der Kunde freute sich und dem Hersteller war es egal, war ja nicht sein Name drauf. :)

Andererseits kennt man nicht die Betriebsgeschichte des Netzteiles, wer weiß, was das schon hinter sich hatte.

Bei sowas fallen mir auch gleich einige Sprüche ein:

Wenn es knallt und kracht, haste was falsch gemacht.
Oder
Im Bauteil steckt viel Qualm, wenn es nicht mehr qualmt ist es kaputt.
 
Zuletzt bearbeitet :
Vielleicht hatte der OEM Hersteller des Netzteils mal als 350W entwickelt. Dann kam ein Kunde und wollte 420W ohne weiter Entwicklungskosten.
Bei alten Netzteilen ist die Beschriftung ein häufiges Problem. Heute ist es bei anständigen Herstellern üblich, als Nennleistung nur die Leistung der 12V-Schienen anzugeben. Bei alten, schwachen Netzteilen wurde aber oft zu den 12 V auch noch die Leistung auf 5 V und 3.3 V dazu gerechnet und grosszügig aufgerundet. Dieses Netzteil ist so alt, dass es noch nicht mal 2 eine zweite 12V-Schiene für die CPU hat. Ja, neue, starke Netzteile haben oft auch nur eine 12 V Schiene. Aber bei 550 bis 1200 Watt ist das etwas anderes als hier. 17 A x 12 V = 204 Watt. Nach heute üblicher Beschriftung wäre das also ein 200 oder 210 Watt-Netzteil, aber sicher kein 420 Watt. Auf 420 W kommt man nicht mal, wenn man alle Schienen optimal auslastet.

204 Watt für das Mainboard, CPU, RAM, Laufwerke, Lüfter und Grafikkarte ist dann schon sehr wenig. Klar hängen ein paar Bauteile auch an 5 oder 3.3 V. Aber der grösste Teil der Last geht immer auf die 12 V-Schienen.

Bei dem Netzteil ist nicht mal ein ATX-Standard angegeben (nur die Bauform). Das sagt auch schon einiges aus. Warum etwas neues entwickeln? Das Netzteil hat sich ja seit Jahren gut verkauft. :rolleyes:
 
Wer soll denn da irgendwas entwickelt haben? Das ist Fließbandmüll, der auf einem steinalten Design basiert, was ein elektrotechnisch mäßig begabter chinesischer Siebtklässler mal als Halbjahresarbeit hingerotzt hat.
 
Zitat aus der Wikiwand https://www.wikiwand.com/de/Rippelstrom:

Es gibt insbesondere bei Aluminium-Elektrolytkondensatoren sehr große typbedingte Unterschiede in der Rippelstrom-Belastbarkeit. Die Nichtbeachtung dieser Eigenschaft oder die unbedachte Bauteilsubstitution (höher belastbare Typen sind teurer als konventionelle) führt zu typischen Frühausfällen und ist häufig verantwortlich für die Unzuverlässigkeit von vielen Elektronik-Billigerzeugnissen der Unterhaltungs-, Beleuchtungs- und IT-Branche.
 
Altes Design mitm Rotstift vom Mangement zusammengespart.

Ineffiziente Halbbrücke (nach heutigen Maßstäben, also y2k+) mit unterdimensionierten Kühlkörper. Direkt daneben dann niedliche Billigkondesatoren in 85°C Varianten in Reihe als Eingangskondesatoren. Auch die Keramiks aus der untersten Schublade gekramt.

Nach 6 Jahrenund dann der Stress bei der Hitze. Da hat der Kondensator dann aufgegeben.

Falls es wen interessiert:

Ciao, F
 
Phenolharz-Hartpapier, vermutlich CEM1 als Basismaterial in Netzteilen, sorgt allein wegen der Brennbarkeitsklasse bei mir schon für Gänsehaut.
Würde ich noch verstehen, wenn das Dingens 20-30 Jahre oder älter wäre.
So etwas aber vor nicht allzu langer Vergangenheit noch als Basismaterial eingesetzt zu haben, grenzt schon an Vorsatz.
Ebenso wie du richtig schreibst, die Elko's.
 
Mein Dark Power Pro 11 hat auch letztens Boom gemacht, pünktlich acht Tage nach überschreiten der 5 Jahres Garantie.
Sorry für das schlechte Foto.
Kondensator Karies.

Kondensator.jpg

Das sie die Garantie verweigern nachdem ich mal reingeschaut habe was denn kaputt ist ist ja noch ok aber dass das neue Dark Power Pro 12 nicht richtig in das Dark Base 900 Gehäuse passt weil das Stromkabel so riesig ist ist dann nicht mehr so schön.

Update: Nach ein paar E-Mails sendet man mir, auf Kulanz, die Slotblende zu, das ist doch schön.
 
Zuletzt bearbeitet :
Wieso sollte eigentlich die Sicherung auslösen, falls der Elko platzt? Bei einem Kurzschluss auf der Primärseite wäre auch dein Leistungsschalter gekommen. Da war kein Kurzer vermute ich aus der Ferne, aber der Restelektrolyt war evtl +100°C heiß und wurde überall verteilt. Das hat dann vielleicht geschmort und hätte in Folge dessen dann brennen können.
 
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