Reviews Scythe Mugen 5 Black Edition im Test – Enttäuschende Lackierung des CPU-Kühlers

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Momentan ist es ja in Mode, seine Kühler in schwarze Farbe zu tunken oder wahlweise auch ältere Modelle erneut als “Blackout” oder “Stealth”-Edition herauszubringen. Und so stellt Scythe jetzt die mittlerweile siebte Variante des beliebten Mugen 5 vor, dieses Mal vollständig verdunkelt. Wie sich die Black Edition im Test schlägt, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel: […]

Hier den ganzen Artikel lesen
 
Na da haben sie eine schwarze Isolierschicht aufgetragen :oops:. Sollte ein ordentliches Schwarz die wärmeabstrahlung nicht begünstigen?
 
Das war dann wohl nix...
Auf dem Bild wo die Brackets am Sockel angebaut sind, sieht man an den Ecken/Kanten das die Schichtdicke sehr hoch zu sein scheint. Falls das beim Kühler auch so ist, dann isoliert die Schicht sehr gut ;)
Vllt wäre Eloxieren besser gewesen...
Wie bekommt die Konkurrenz ihre Kühler schwarz? Scheinbar gibt es da ja doch Unterschiede.
 
Hey, danke für den Test und vor allem für den direkten Vergleich mit dem Modell ohne Lack.
Ein schwarzer Strahler wäre zwar optimal, was die Wärmeabstrahlung angeht, aber dafür ist der Wärmeübergang zwischen Lack und Metall offenbar nicht gut (oder das Testmuster ist tatsächlich hin). Da wäre wohl eine Art metallische Verbindung besser. Ich habe einen Dark Rock Pro 4 von bequiet! und der hat laut Hersteller eine Beschichtung mit Keramikpartikeln. Bis heute frage ich mich, wie das genau funktioniert, da Keramik im allgemeinen Wärme eher schlecht leitet, aber die Performance des Kühlers passt soweit. Interessant wäre auch hier ein Vergleich mit einer ansonsten baugleichen Version ohne Beschichtung.

Edith meinte, ich hätte mich nicht für den Test bedankt.
 
Hey, danke für den Test und vor allem für den direkten Vergleich mit dem Modell ohne Lack.
Ein schwarzer Strahler wäre zwar optimal, was die Wärmeabstrahlung angeht, aber dafür ist der Wärmeübergang zwischen Lack und Metall offenbar nicht gut (oder das Testmuster ist tatsächlich hin). Da wäre wohl eine Art metallische Verbindung besser. Ich habe einen Dark Rock Pro 4 von bequiet! und der hat laut Hersteller eine Beschichtung mit Keramikpartikeln. Bis heute frage ich mich, wie das genau funktioniert, da Keramik im allgemeinen Wärme eher schlecht leitet, aber die Performance des Kühlers passt soweit. Interessant wäre auch hier ein Vergleich mit einer ansonsten baugleichen Version ohne Beschichtung.

Edith meinte, ich hätte mich nicht für den Test bedankt.
Habe mir noch ein zweites Exemplar besorgt :)
Da war es genau das Gleiche. Ein Defekt ist also sehr unwahrscheinlich .. oder 2 der 8 Exemplare für die EU sind Mangelware.
Das wäre aber auch beunruhigend, auf ganz anderer Ebene
 
Hätte nicht gedacht, dass das so viel ausmachen kann. Ein sehr interessanter Test, vielen Dank dafür!

Grüße!
 
Könnte das auch (mit) an der Qualität der Heatpipes liegen? Eventuell wurde da inzwischen der Zulieferer gewechselt.
Nur, ob das überhaupt einen so großen Unterschied ausmachen kann?
 
Klasse Test und irgendwie auch erschreckend. Es gibt ja bei vielen Produkten unterschiedliche Varianten (sei es unterschiedliche Farbe, sei es incl. RGB oder sonstwas)
Wenn jetzt zwischen zwei Farben solche gravierenden Unterschiede auftreten, macht es das für Käufer nicht gerade einfacher.
Ich frage mich auch, wie man als Hersteller so einen Murks (anders kann ich es nicht nennen) machen kann. Wenn da 2,3% Unterschied wären, würde es ja nicht jucken. Aber 10% das ist krass. Und darf so IMO nie und nimmer vorkommen.
"Style over Substance"
 
Da hätte der Hersteller lieber mal selber testen sollen und nicht einfach durchwinken als "sieht hübsch aus, geht schon".
 
Ein schwarzer Strahler wäre zwar optimal, was die Wärmeabstrahlung angeht, aber dafür ist der Wärmeübergang zwischen Lack und Metall offenbar nicht gut
Die Wärmeabstrahlung ist bei solchen Kühlkörpern unbedeutend. Die meiste abgestrahlte Wärme strahlt nur an die nächste Lamelle. Wärmeabstrahlung gegen aussen hat man nur von den Flächen, die von aussen sichtbar sind und somit ans PC-Gehäuse abstrahlen. Wenn man sagt, dass der Kühler ungefähr ein Volumen von 10 cm x 10cm x 10 cm hat, dann sind die Aussenflächen nur 6 x 10 cm x 10 cm.

Die Wärmeabgabe an die Luft erfolgt aber an Ober- und Unterseite der gut 40 Bleche. Das ergibt 2 x 40 x 10 cm x 10 cm, also mehr als die 10-fache Fläche. Somit ist wichtig, dass die Schicht möglichst dünn und wärmeleitend ist. Je grösser die Fläche und je kleiner die Schichtdicke, um so kleiner ist der Wärmewiderstand. Das wundert mich schon, dass eine so dünne Schicht so viel ausmachen soll. Das kann eigentlich gar nicht sein, dass eine Farbschicht so stark Isoliert, dass das die 6 Grad Differenz verursacht. Möglicherweise ist auch noch etwas anderes an der Bauart des Kühlers verändert worden, das diesen Unterschied verursacht.

Auch einen Unterschied kann es ausmachen, ob die Oberfläche rau oder glatt ist. Eine raue Oberfläche sorgt für mehr Luftverwirbelung und hat mehr Oberfläche, die die Wärme abgibt. Es besteht also auch die Möglichkeit mit einer speziellen Beschichtung etwas zu verbessern.
 
Ja, 2 gegenüber liegende gleich warme Flächen mit der selben Oberfläche strahlen beide gleich viel ab und nehmen auch wieder so viel Strahlungswärme auf. Egal welche Oberfläche, es bleibt ein Nullsummenspiel.
 
Das wundert mich schon, dass eine so dünne Schicht so viel ausmachen soll. Das kann eigentlich gar nicht sein, dass eine Farbschicht so stark Isoliert, dass das die 6 Grad Differenz verursacht. Möglicherweise ist auch noch etwas anderes an der Bauart des Kühlers verändert worden, das diesen Unterschied verursacht.
Eine Möglichkeit würde mir noch einfallen, allerdings wäre die denke ich zu teuer. Eine Pulverbeschichtung statt einer Lackierung. Bei einer Pulverbeschichtung sind Harze enthalten, die Isolieren sehr gut.
Alternativ das es eine Charge defekter/schlechter Heatpipes gab.

@Tim Kutzner Lack mit Lösungsmittel entfernen ;) *nicht ernst gemeint*
Der Mugen 5 Black RGB Edition sieht doch sonst Baugleich aus oder täuscht das? Sollten mit dem Lüfter des anderen dann ja annähernd die selben Werte werden, evtl leicht schlechter in schwarz wegen des zusätzlichen Übergangs aber nicht 10% was schon böse ist.

Als Käufer wäre das alles eine Serie nur mit unterschiedlichen Farben, nicht mehr und weniger. Würde da ähnliche Werte bei allen erwarten.
 
Haben die vielleicht die Bleche und Heatpipes separat gefärbt und das dann danach zusammengebaut? Damit gäbe es eine Farbisolierschicht zwischen Heatpipe und Lamellen, die dürfte einiges ausmachen...
Aber dann wäre das Zusammenbauen von Lamellen und Pipeline schwierig, ohne Farb-Kratzer auf den Heatpipes zu verursachen...
 
Haben die vielleicht die Bleche und Heatpipes separat gefärbt und das dann danach zusammengebaut?
Die Lamellen auf die Heatpipes zu drücken braucht recht viel Druck. Die Bleche werden extra etwas zu eng gelocht, so dass es richtig sitzt und guten Kontakt hat. Da würde man deutliche Spuren auf allen Bauteilen sehen.

Gemäss Text wurde das Tauchlackiert. Das macht man genau damit so komplexe Bauteile komplett gefärbt werden.
Laut der Beschreibung kommt eine Elektrophoretische Abscheidung zum Einsatz, auch als Tauchlackieren bekannt.
 
Die mögliche Temperatur-Differenz ist eine Frage der Wärmestromdichte (lineare Skalierung). Natürich ist es schwer, sich vorzustellen, dass eine Lackschicht von 0,1mm eine Temperatur-Differenz von 5K ausmacht. Möglich ist das aber durchaus. Vielleicht hilft hier für das Verständnis der Vergleich mit einer Schicht Wärmeleitpaste. Diese hat eine deutlich höhere Wärmeleitfähigkeit (λ ca. 5 W/mK) und ist auch in der Größenordnung von 0,1mm dick. Darüber fallen im Betrieb etwa 5-20K ab. Der Lack hat eine um Größenordnungen niedrigere Wärmeleitfähigkeit (typisch ~0,2 W/mK), bei gleicher Wärmestromdichte wäre die Temperatur-Differenz entsprechend höher. Die Fläche, über die die Wärme übertragen werden muss, ist gleichzeitig beim Kühlkörper viel größer, was den Effekt entsprechend reduziert.

Also eine kleine Abschätzung, um zu einer belastbaren Aussage zu kommen. Die Lamellen seien isotherm (was sie nicht sind - den Fehler berücksichtigen wir durch eine Erniedrigung der Fläche um Faktor 0,5), die abzuführende Leistung liege bei 100W. Bei den hier verwendeten 40 Lamellen (ja, ich habe auch nochmal gezählt) mit einer Größe von je 0,0192m² (8cm x 12cm, zwei Seiten) ergäbe das eine Fläche von 0,768m². Mit dem obigen Korrektur-Faktor, der Wärmeleitfähigkeit und der Schichtdicke ergibt sich ein Wärmewiderstand von 1,3E-3 K/W. Folglich betrüge die Temperatur-Differenz über den Lack bei 100W thermischer Leistung gerade mal 0,13K. --> Der Lack auf den Kühllamellen ist (thermisch) vernachlässigbar.

Dazu kommen natürlich noch sekundäre effekte. So ist der Spalt zwischen den Lamellen enger. Das erhöht den Wärmeübergangskoeffizient zwischen Kühler und Luft, aber auch den Strömungswiderstand, wodurch sich der Luftstrom reduziert. Die relative Änderung ist aber minimal, also ist das auch vernachlässigbar.
Natürlich bestimmt der Lack auch die Emissivität. Solange der Kühler unter einigen hundert Grad Celsius ist oder nicht mehrere Meter groß ist, ist die Wärmeabstrahlung aber bei dieser Temperatur und Leistung vollkommen vernachlässigbar. Im Übrigen ist der Lack kunststoffbasiert und hat daher im Infraroten immer eine Emissivität nahe eins. Ob der Lack im optischen Bereich nun weiß, grün oder schwarz ist, spielt dabei keine Rolle. Die Farbe im optischen Bereich interessiert erst bei >3000°C. Hinzu kommt der Aufbau der Lamellen. Durch den engen und tiefen Spalt haben wir hier eine gute Annäherung eines Hohlraumstrahlers. Daher wäre es auch egal ob die Emissivität nun bei 0,1 (helles weiß) oder 0,9 (dunkles schwarz) wäre.

TRX

PS: Noch eine Anmerkung - zwischen CPU und Kühlerboden wäre eine Lackschicht trotzdem eine sehr, sehr schlechte Idee. Denn dort ist die Wärmestromdichte entsprechend hoch, dass auch die Temperaturdifferenz relevant würde.
 
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