Grundlagenartikel Mythos Wärmeleitpaste - Edelpaste zum Apothekenpreis gegen günstiges Massenprodukt - Wir rechnen gnadenlos nach!

Igor Wallossek

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Das Geschäft mit der Wärmeleitpaste ist ein sehr profitables, das war so, ist so und wird wohl auch so bleiben. Nur was bedeutet der von der PR so gern genommene K-Wert eigentlich wirklich? Wir rechnen einmal nach, mit welchen Temperatur-Gewinnen oder -Verlusten man wirklich rechnen kann bzw. muss.

Ich bin heute rein zufällig mal wieder über ein Wärmeleitpasten-Review gestoßen, bei dessen Lektüre mir vor Staunen fast die Augen rausgefallen sind. Sicher, wer im Social Medium ein Testmuster erhält, sollte dieses nach Möglichkeit (so hofft es zumindest die PR-Kompanie) dann auch schön finden, nur sollte sich der Tester wenigstens nicht beim Schönfinden erwischen lassen und Temperaturunterschiede finden, die so auch theoretisch nie im Leben möglich sind. Man kann diese Unterschiede nämlich locker und einfach nachrechnen. Das glaubt Ihr nicht? Doch, es ist sogar relativ simpel, wenn man erst einmal weiß, wie.

>>> Hier geht es zum Originalartikel <<<
 
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Super Artikel!
Wie erreicht man die Schichtdicken ?
Ich weiß von 2 Methoden. Die eine Klecks in die Mitte und mit dem Kühler breit drücken .... hat man sicher keine Lufteinschlüsse, aber an die 0,00004m kommt man auch nicht ran. Die andere Klecks drauf und mit einem Spachtel verteilen ... das ist dann schon Handwerk. Was ist eigentlich aus den Pads geworden die du auf den Grafikkarten gefunden hattest, die man einbrennen mußte ?
Btw. ich vermute hier einen Tippfehler: "Dicke der Schicht (je nach Skills und Paste) zwischen 0,02 und 0,05 mm (0,00004 bis 0,0004 m)" müsste doch dann 0,00002 bis 0,00005 m sein oder 0,04 bis 0,4 mm.
Bin schon auf die Fortsetzung gespannt.
 
Danke Igor für den erhellenden Artikel.
 
Ich weiß schon warum ich seit Ewigkeiten überwiegend die günstige Industriepaste aus der Arbeit verwende. Praktisch hatte ich damit nie irgendwelche Probleme hinsichtlich der Temperaturen und konnte den Hype der letzten Jahre daher auch nur bedingt nachvollziehen.

Schön dass jetzt zur praktischen Erfahrung auch die theoretische Erklärung erfolgt ist. Daumen hoch für den Artikel :) Igor, genau das habt euch von der Masse ab. Ich hoffe es zahlt sich aus.
 
Schöner Artikel. Mir ist das zwar schon länger bekannt, aber es schadet nicht, wenn es mal sauber öffentlich zum Nachlesen erklärt wird. Die Kunst bei der WLP auf der CPU ist die korrekte Verarbeitung. Man darf nie vergessen: Die WLP ist dazu da, um Hohlräume auszufüllen und dort den Wärmeübergang zu verbessern. WLP ist kein Kleber :)
 
Tjo, das mit der Auftragetechnik ist so‘ne Sache. Über die (bei mir recht zähe) Krynaut Grizzly hab ich auf der Graka z.B. echt zwischendurch geflucht; war lange nicht gescheit gleichmäßig aufgetragen, wegen der kleinen Fläche klappte das mit der Kreditkarte nicht so gut (und der beiliegende Silikonspachtel ist mal voll für den Popo). Auf dem Threadripper hingegen ging das deutlich besser...

Bringt es eigentlich was, die Grizzly zu erwärmen was die Viskosität angeht?
 
Ich habe die Grizzly auch im Einsatz, fand die Verteilung mittels Spachtel auf verschiedenen Cpu´s unproblematisch. Angeschafft hatte ich sie mir damals wegen eines neuen Systems meiner Frau. Bei der Gelegenheit hatte ich meine 5 Jahre alte MX-2 ersetzt und direkt 4-5 Grad bessere Temperaturen bekommen. Alles unter Luft.
 
Danke für den Artikel. Ich bin schon gespannt auf das Follow-Up zum optimalen Auftragen der Schicht. Im Artikel fehlt noch eine Null:
Anwendungsdicke der WärmeleitpasteDicke der Schicht (je nach Skills und Paste) zwischen 0,02 und 0,05 mm (0,00002 bis 0,0005 m)
 
Und jetzt bitte mal für Bots, N00bs und andere Anfänger die nicht Klaus-Kevin heißen:

Was ist R (Paste), aus dem Text scheint es Temperaturabfall zu sein, nur warum ist mehr schlecht?
 
S. Signatur:
PC1 + PC3 haben Folienaut
PC2 Flutschinaut
Selbe Firma.

Igor, danke für den Beitrag.
 
Und jetzt bitte mal für Bots, N00bs und andere Anfänger die nicht Klaus-Kevin heißen:

Was ist R (Paste), aus dem Text scheint es Temperaturabfall zu sein, nur warum ist mehr schlecht?
Wärmewiderstand

Edit: Und je höher der Wärmewiderstand der Schicht ist, umso schlechter leitet diese die Wärme vom Heatspreader / Chipoberfläche an den Kühlkörper weiter.
 
Je höher der Wärmewiderstand, desto höher die Temperaturdifferenz (in Richtung des Kühlkörpers also Temperaturabfall) über dem Wärmewiderstand. Damit bleibt der Chip heißer und der Kühlkörper, der ja eigentlich die Wärme aufnehmen soll, kühler.

Edit: Schade, dass es nichts gibt, um den Wärmewiderstand zwischen Kühlkörper und Luft zu verringern. Ok, ich habe eingesehen, dass der vorherige Satz Blödsinn ist. Ich hatte mich gefragt, ob man die Wärmeübertragung vom Kühlkörper auf die Umgebungsluft verbessern könnte, abgesehen von Kühlfläche und Luftumwälzung. Vielleicht Luft mit hoher Feuchtigkeit nehmen oder so?
 
Zuletzt bearbeitet :
Dröge Mathematik und Physik einfach erklärt und in einem schön spitz geschriebenen Artikel verpackt, wieder einmal Danke dafür an den fleißigen Schreiberling. Freue mich schon auf die Fortsetzung.

Mfg Inelouki
 
@Thy Ich empfehle dazu Bauschaum :LOL:
@Besterino Ich meine, Igor hat dazu im Vega neu verkleistern Artikel drin stehen, dass man die Karte auf um die 50° erwärmen soll, bevor man den Kühler final fest schraubt.
 
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Bewertungen: Thy
Sehr sehr gut und unterhaltsam geschriebener Artikel. Und er beweist, das die mitgelieferte Beschichtung am Stock Kühler meines 2600x am Ende nicht das ist, das den CPU warm werden lässt. Also lieber besseren Kühler kaufen ehe man mit einem Mittelklasse Kühler viel Geld in Paste versenkt.
 
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