Frage Günstige SSD mit hoher Transferleistung gesucht

TRX

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Hallo Zusammen,

ich suche aktuell eine günstige SSD, die eine hohe Datenrate bietet und diese auch dauerhaft hält. Hintergrund ist die Anschaffung einer günstigen High-Speed Kamera. Diese Kameras sind in der Regel über den intern verbauten Speicher in der Aufnahmezeit limitiert. Die neue Kamera hat stattdessen eine schnelle Schnittstelle, wodurch ich mit moderaten FPS "dauerhaft" (also solange die Festplatte genug Speicher hat) aufzeichnen kann. Da die Bilddaten unkomprimiert ableget werden müssen (der kleine 18-Kerner Intel kommt da nicht gegen an), brauche ich mindestens 1TB kapazität (ergibt ca. 20 Minuten Aufnahmezeit).

Aktuell ist eine per PCIe angebundene M2 SSD verbaut, die aber nach ein paar Dutzend GB in der Transferleistung massiv einbricht und dann nur noch etwa 700 MB/s schafft, wenn der Pseudo-SLC aufgebraucht ist. Ich bräuchte gute 2 GB/s. Wenn die Platte am Ende die Datenrate nicht mehr schafft, ist das okay - es sollten aber schon 800 oder 900 GB am Stück gescchrieben werden können.
Die Platte darf natürlich auch nicht aufgrund thermischer Probleme die Datenrate reduzieren. Es spricht aber nichts dagegen, naträglich einen kleinen aktiven Kühler drauf zu setzen (CPU-boxed-Kühler oder so liegt hier immer genug herum). Die Laufstärke spielt in der Umgebung keine Rolle.
Die Platte wird nur etwa 100 Mal im Jahr komplett beschrieben und es spricht nichts dagegen, sie alle zwei, drei Jahre zu tauschen. Besondere Zyklenfestigkeit ist also nicht nötig, sodass wohl auch eine MLC- oder TLCPlatte gehen sollte.

Ich habe lange keine SSDs mehr gekauft und aktuell keinen Überblick im Consumer-Bereich; im professionellen Bereich habe ich mich damit noch nie beschäftigt. Was gibt es aktuell, was ist zu empfehlen? 1TB wäre ausreichend, 2TB besser. Wenn möglich unter 1000€, sonst wird das Bestell-Prozedere etwas aufwändiger.

Viele Grüße,
TRX
 
Hallo TRX

Normalerweise nehme ich gerne Geizhals wegen der guten Filterfunktion. Bei den SSDs ist die Dauerleistung aber leider nicht in den technischen daten zu finden, so dass man hier auch noch auf Testberichte zurück greifen muss.

2 TB sind heute recht preiswert erhältlich. Eine grössere SSD arbeitet normalerweise auch schneller als eine, die recht stark gefüllt ist.

Um zu sehen, wie stark die Leistung mit der Zeit einbricht, kann man die Tests bei Userbenchmark anschauen. Zu einem einzelnen Modell kann man ja auch noch andere Testberichte suchen, aber hier bekommt man recht schnell einen Überblick über recht viele Modelle. Mal ein Beispiel:

Wenn man etwas nach unten scrollt findet man bei den einzelnen Tests die Zeile hier:
SusWrite @10s intervals: 3877 3942 3924 3957 4023 4017 MB/s
Da macht der Userbenchmark 6 Tests mit je 10s Dauer hinter einander. Meist sieht man schon hier, dass die Datenrate nach 20 Sekunden schon deutlich einbricht und dann auf einem tieferen Niveau weiter läuft. Nach etwa 5 angezeigten Tests kann man auf "More" klicken, um alle Tests angezeigt zu bekommen. Dann sieht man auch, ob die SSD bei allen gut läuft oder häufig in der Leistung auch stärker einbricht. So kann man für dich ungeeignete Modelle recht schnell ausmisten.
 
Hallo Martin Gut,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Leider ist der Test mit 6 mal 10 Sekunden voller Schreiblast für meinen Anwendungsfall nicht repräsentativ. Ich schreibe ja die Festplatte wirklich am Stück voll. Wenn ich eine Platte mit 1TB und adaptivem Pseudo-SLC-Cache verwende, zeigt mir der Benchmark aufgrund der kleinen geschriebenen Datenmenge top Übertragungsraten - der Pseudo-SLC ist ja bei der leeren Platte bis 330GB (TLC) oder 250GB (QLC) groß. Das hilft mir aber nicht, wenn ich 1000GB am Stück bei voller Geschwindigkeit schreiben will, da die Platte dann nach einbricht. Den Fall habe ich mit der aktuell verbauten SSD; sobald der Cache verbraucht ist, ist sie langsam.
Natürlich lässt sich auch mit Pseudo-SLC-Cache eine ausreichende Datenmenge am Stück schreiben, wenn ich eine SSD mit 4TB Kapazität kaufe. Allerdings wird nach einigen (nicht allzu vielen) Schreib-Vorgängen die Pseudo-SLC-Funktion deaktiviert, um die Lebensdauer der Zellen nicht zu sehr zu strapazieren. Für meine Anwendung also nicht ideal.
Im Übrigen brauche ich keine besonders hohe Schreibrate - 2GB/s reichen vollkommen. Diese müssen nur dauerhaft gehalten werde. Und Dauerhaft schließt auch thermisches Throttling aus.

Es gab früher MLC SSDs, die ohne den Puffer arbeiteten und einfach schnell waren. Aber MLC scheint ja ausgestorben zu sein... Und eine SLC-Lösung aus der Industrie-Bereich wird dann schon wieder verhältnismäßig teuer.

Viele Grüße,
TRX
 
Ja, das stimmt. Diejenigen die bereits schnell einbrechen, erkennt man mit dem userbenchmark. Aber bei den anderen muss man noch genauer hinschauen.

Ich überlege mir gerade, ob ein "Raid 0"-Verbund mit mehreren gleichen, parallel laufenden SSDs helfen könnte. Da müsste man auch schauen, was das Mainboard unterstützt. 2 x 2 TB ist bei SSDs auch günstiger als eine mit 4 TB.
 
Statt der MP 600 eher die neuere MP 600 Pro bzw die ganz neue pro XT (auch als Seagate Firecuda 530)
 
ich suche aktuell eine günstige SSD,.... ..... Wenn möglich unter 1000€
OK, klingt vielversprechend :unsure:(y)
...der kleine 18-Kerner Intel kommt da nicht gegen an), brauche ich mindestens 1TB kapazität (ergibt ca. 20 Minuten Aufnahmezeit).
Leider ist sonst nichts zum System bekannt, weil keine Signatur. Ich gehe aber (wenn ich an ein Intel 18-Kerner-System denke) mal pauschal davon aus, dass die Cam direkt am System hängt und SSDs maximal mit PCIe3.0 verbunden werden können - was ja für Deine Anwendung vollkommen ausreichend ist.
Aktuell ist eine per PCIe angebundene M2 SSD verbaut, die aber nach ein paar Dutzend GB in der Transferleistung massiv einbricht und dann nur noch etwa 700 MB/s schafft, wenn der Pseudo-SLC aufgebraucht ist. Ich bräuchte gute 2 GB/s. Wenn die Platte am Ende die Datenrate nicht mehr schafft, ist das okay - es sollten aber schon 800 oder 900 GB am Stück gescchrieben werden können.
Wenn Du schreibst, dass 1TB grob für 20Min reicht, dann ergibt das eine ungefähre Bitrate von ~ 800MB/s. Meine Erfahrung sagt aber, dass man erst mit ca. der doppelten Write-Performance auf jeden Fall auf der sicheren Seite ist - also würden Dir ~1600 MB/s sustained write reichen.
Die Platte darf natürlich auch nicht aufgrund thermischer Probleme die Datenrate reduzieren. Es spricht aber nichts dagegen, naträglich einen kleinen aktiven Kühler drauf zu setzen
Wenn im Gehäuse genug Luftdurchzug herrscht, dann brauchst keinen aktiven. Also ~30€ für eine IcyBox oder gar ~35€ für einen GrauGear wäre sicherlich schon overkill:
Ich würde aber auf jeden Fall einen überdurchschnittlich großen passiven Kühler auf die SSD montieren. Selbst habe ich einen Thermalright PRO.
Die Platte wird nur etwa 100 Mal im Jahr komplett beschrieben und es spricht nichts dagegen, sie alle zwei, drei Jahre zu tauschen. Besondere Zyklenfestigkeit ist also nicht nötig, sodass wohl auch eine MLC- oder TLCPlatte gehen sollte.
Auch jede gute TLC-SSD würde bei 100 Drive-Writes-per-Year locker 10+ Jahre durchhalten. Schaue also nicht auf TBW, heutzutage standardmäßige 600 TBW pro 1TB reichen Dir vollkommen aus.

Nun, was hohe konstante Performance angeht, so schaffen die meisten Flaggschiffe von Großen Firmen >1GB/s zu schreiben, es gibt aber viele Nuancen und Ausnahmen.
So hat WD SN750 genauso wie Samsung 970EVO oder EVO Plus ca. 1600 MB/s nach dem Cache konstant geschrieben, aber neue WD SN850 ist zwar überall schneller und hat viel mehr (dynamischen) pSLC-Cache, dafür bricht sie auf ca. 1200 MB/s ein, was für Dich schon grenzwertig wäre.
Neue Generationen sind mehr auf Höchstwerte über PCIe4.0 fixiert, was aber die direkte Write Performance in den TLC-NAND angeht, hat sich nicht viel geändert, so schreibt meine 980Pro nach dem pSLC mit ca. 1700 MB/s weiter, also maximal 50-100 MB/s schneller als 970EVO Plus, wenn überhaupt. Meistens sind erst die 1TB-Modelle so schnell, werden aber mit weiter steigenden Kapazität kaum schneller - eine 2TB 980Pro hat einfach mehr pSLC-Cache am Start (statt 118GB also um 200GB rum), bricht aber danach genauso ein. CB hat einige getestet, so kannst Du Dir etwas mehr Überblick verschaffen: CB. Von der letzten Generation, also Gen3-SSDs sticht lediglich die Samsung 970Pro mit MLC-NAND heraus, ich habe die 512GB-Version - sie kann mit kontanten ~2200MB/s beschrieben werden. So was wie pSLC-Cache benutzen die 970PROs nicht. Die 970Pro 1TB hält konstant ca. 2700 MB/s. Erst die neuesten SSDs mit dem Phison E18-Controller, also Seagate FireCuda 530, Corsair MP600Pro XT und Kingston KC3000/Fury Renegade haben höhere Speeds und zwar ganz wichtig: ab 2TB Kapazität! Meine FireCuda 530 erkennt, dass sie an der PCIe3.0-Snittstelle häng und tut dem pSLC-Cache gar nicht erst bemühen, weil sie mit ca. 3700 MB/s direkt in den Cache schneller schreiben kann als die Schnittstelle durchsetzt. So kann ich die kompletten 2TB am Stück mit konstanten 3,2 GB/s beschreiben, siehe da, weiter unten.
 
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heutzutage standardmäßige 600 TBW pro 1TB

Diesen "Standard" gibt es nicht. Es gibt reihenweise günstige SSDs mit unter 600 TBW pro 1 TB am Markt.
Also achtet man weiterhin darauf.

 
Ich hätte erwähnen sollen: es ist ein Dienstrechner. Privat würde ich keine 1000€ für eine Platte ausgeben. Dienstlich ist das die Grenze, bei der es von einer Direktbestellung zu aufwändigem Prozedere wechselt. Sprich, alles unter 1000€ ist Hintergrundrauschen. ;-)

Leider ist sonst nichts zum System bekannt, weil keine Signatur. Ich gehe aber (wenn ich an ein Intel 18-Kerner-System denke) mal pauschal davon aus, dass die Cam direkt am System hängt und SSDs maximal mit PCIe3.0 verbunden werden können - was ja für Deine Anwendung vollkommen ausreichend ist.
Eine signatur würde nicht helfen - in der wäre wenn dann mein Privat-Rechner, und der hat mit der Kiste nichts zu tun. ;-) Ich müsste selbst erstmal schauen, was in dem Rechner verbaut ist. Der PC wurde vor etwa einem Jahr für einen anderen Zweck angeschaftt und muss jetzt für die Hochgeschwindigkeit-Kamera herhalten, da er relativ potent und verfügbar ist. Die Kamera selbst ist über eine 10G Ethernet-Steckkarte an angeschlossen.
Übrigens sind die PCIe-Steckplätz mit anderen Erweiterungskarten belegt und nur noch ein M2-Slot frei. Dieser stelt PCIe 3.0 mit vier Lanes zur Verfügung, was theoretisch für knapp unter 4GB/s reicht.

Wenn Du schreibst, dass 1TB grob für 20Min reicht, dann ergibt das eine ungefähre Bitrate von ~ 800MB/s. Meine Erfahrung sagt aber, dass man erst mit ca. der doppelten Write-Performance auf jeden Fall auf der sicheren Seite ist - also würden Dir ~1600 MB/s sustained write reichen.
Exakt, deshalb suche ich nach einer Platte, die runde 2 GB/s schafft. Die aktuell verbaute SSD erreicht das anfangs und nimmt die Daten schnell genug auf, bricht dann aber ein. Was nicht direkt geschrieben werden kann landet im Arbeitsspeicher, der aber mit 64 GB natürlich begrenzt ist. Wenn die SSD bei 700 MB/s schreibt, sind das etwa 50-55% der Frames. Die Platte bräuchte also mindestens die doppelte Transferleistung und ein bisschen Luft nach unten wäre schön.

Wenn im Gehäuse genug Luftdurchzug herrscht, dann brauchst keinen aktiven. Also ~30€ für eine IcyBox oder gar ~35€ für einen GrauGear wäre sicherlich schon overkill:
Luftzug herrscht da drin so gut wie keiner. Die Standard-Gehäuse unseres IT-Vertrags-Partners sind absoluter schrott. Ich kann aber jederzeit noch nen Lüfter drauf packen. Wie laut der dann ist, ist in der Umgebung irrelevant, da nicht hörbar.


Von ComputerBase halte ich sonst nicht so viel, aber der Link ist wirklich Gold wert! Schade, dass Igor das Vollschreiben der Platten (am Stück) in seinen SSD-Tests nicht berücksichtigt.
Vielen Dank für das Zusammentragen der Modelle, die meine Anforderungen erfüllen. In dem Fall sollte eine 970 Pro mit 1 oder 2 TB bereits vollkommen ausreichen. Die FireCuda wäre zwar etwas schneller, aber die Sache mit dem pSLC, der doch irgendwann mal Anwendung finden könnte, ist mir etwas suspekt. Ich werde mal schauen, wass ich direkt bestellen kann.

Vielen Dank!
 
In dem Fall sollte eine 970 Pro mit 1 oder 2 TB bereits vollkommen ausreichen. Die FireCuda wäre zwar etwas schneller, aber die Sache mit dem pSLC, der doch irgendwann mal Anwendung finden könnte, ist mir etwas suspekt. Ich werde mal schauen, wass ich direkt bestellen kann.
OK, jetzt habe ich den Überblick. Ja, eine U.2, @HerrRossi sagt, käme sicherlich auch in Frage, dann mit einem entsprechenden M.2->U.2 Adapter.
970Pro ist leider EOL und bestimmt nicht mehr lang erhältlich. Kostet sogar etwas mehr, als so manche Top-Gen4-SSDs. Und es gibt sie maximal mit 1TB. Klär doch erstmal, ob 1 oder 2TB und dann entscheide zwischen den beiden. Bei so hohen Budget wäre sicherlich sogar die vorgeschlagene 3,2TB PM1725 drin (auch TLC, bricht aber nicht ein).
 
Die Kamera selbst ist über eine 10G Ethernet-Steckkarte an angeschlossen.

Bist du dir eigentlich sicher, dass die SSD der Flaschenhals ist? Selbst, wenn man davon ausgeht das es keinerlei Protokoll-Overhead gibt, Beide seiten komplett ohne weiter Verluste Daten liefern und entgegennehmen, und die 10G-NIC voll ausgelastet wird, dann ergibt das 10 Gbps = 1250 MB/s.
 
Ich denke auch, ~1400 MB/s sollten locker ausreichen um die Datenrate einer 10G-Karte entgegenzunehmen. Es sei denn die Kamera koppelt zwei Anschlüße?
Aber günstig und Consumer-Bereich ist dafür vermutlich trotzdem der falsche Ansatz. Wenn man nach dem richtigen Review sucht, findet man auch einige bezahlbare Enterprise-Kandidaten die das nachweislich hinbekommen:


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Kleines Problem: M.2->U.2 Adapter die PCIe 4.0 unterstützen sind rar. Bzw. reine Adapter nicht-existent, die günstigste Lösung ist bereits ein RAID-Controller:


Es sei denn du hast schon ein Workstation-Board mit Onboard-U.2 verbaut? Wenn nicht:

Bleiben noch 700€ im genannten Budget, das reicht so gerade für die Kioxia CD6 mit 3.84TB:

Kleinere Versionen sind zwar günstiger, aber auch langsamer (weil weniger Chips verbaut sind, die parallel angesprochen werden können). Die Intel P5510 hätte mehr Leistungsreserven, kostet aber auch gute 200€ mehr bei gleicher Kapazität.

Samsungs PM9A3 bringt's über 1400 MB/s aber nicht ganz auf 2000 MB/s, aber Achtung: Die M.2-Lösung mit gleichem Namen ist deutlich langsamer als die U.2-Lösung (weniger Platz für Chips auf dem kleinen Laufwerk). Und die U.2-Lösung ist preislich mit der Kioxia vergleichbar:

Wahrscheinlich noch besser für dich geeignet sind die Kioxia-Platten der "Write Intensive" Klasse, mit Dual Port SAS-Interface:

Scheint aber laut Geizhals niemand auf Lager zu haben, und ich glaube der typische Preis liegt hier oberhalb von 1000€/TB.

Ein RAID0 mit günstigen Laufwerken wird dein Problem dagegen wahrscheinlich nicht lösen. Das wird zwar passende Datenraten über längere Zeiträume liefern, aber im RAID0 wartet der Controller immer bis alle Laufwerke das Schreiben abgeschlossen haben. Und sobald dann die langsamen Platten ab und zu mal länger zum löschen eines Blocks brauchen, verbringt dein RAID dann die X-fache Zeit mit warten wie es mit einer einzigen günstigen Platte der Fall wäre. Daher glänzt RAID0 meist nur in sehr synthetischen Benchmarks, aber nicht bei der alltäglichen Benutzung mit realer Last.
 
Zuletzt bearbeitet :
Ich habe jetzt mal testweise eine Samsung 980 PRO mit 2TB bestellt und werde berichten, wie diese sich schlägt.

Guck mal, ob du eine U.2 SSD anschließen kannst, das ist für solche Zwecke imho besser geeignet, da gibt es dann auch Profihardware, zB. https://geizhals.eu/samsung-ssd-pm1725b-3-2tb-mzwll3t2hajq-a1945897.html?hloc=de

Habt ihr denn kein Systemhaus, dass sich um so etwas kümmert?
Mit Profihardware kenne ich mich gar nicht aus und man findet tendenziell auch weniger Tests. Und erst recht keine, die tatsächlich mal versuchen, das Laufwerk komplett vollzuschreiben.
Für jeglichen IT-Kram haben wir einen externen Vertragspartner, der DIESEN Rechner aber nicht betreut, da der anderweitig angeschafft wurde.

Bist du dir eigentlich sicher, dass die SSD der Flaschenhals ist? Selbst, wenn man davon ausgeht das es keinerlei Protokoll-Overhead gibt, Beide seiten komplett ohne weiter Verluste Daten liefern und entgegennehmen, und die 10G-NIC voll ausgelastet wird, dann ergibt das 10 Gbps = 1250 MB/s.
Ja, ich bin mir sicher. Die 10G werden gar nicht ganz ausgelastet. Aber, die Kamera liefert Rohdaten (Bayer-Sensor). Sobald die Daten als RGB auf der Platte abgelegt werden, ist der Datenstrom entsprechend größer. Vielleicht wäre das auch noch ein Ansatzpunkt, um die nötige Datenrate etwas zu reduzieren. Allerdings braucht die Platte eine höhere theoretische Bandbreite, da die nie voll ausgelastet wird. Siehe auch Kommentare von massaker oben.

Ich denke auch, ~1400 MB/s sollten locker ausreichen um die Datenrate einer 10G-Karte entgegenzunehmen. Es sei denn die Kamera koppelt zwei Anschlüße?
Aber günstig und Consumer-Bereich ist dafür vermutlich trotzdem der falsche Ansatz. Wenn man nach dem richtigen Review sucht, findet man auch einige bezahlbare Enterprise-Kandidaten die das nachweislich hinbekommen:

Kleines Problem: M.2->U.2 Adapter die PCIe 4.0 unterstützen sind rar. Bzw. reine Adapter nicht-existent, die günstigste Lösung ist bereits ein RAID-Controller:

Es sei denn du hast schon ein Workstation-Board mit Onboard-U.2 verbaut? Wenn nicht:
Wir haben halt aktuell eine von den Kameras "zum Ausprobieren mal schnell bestellt" und versuchen nun sie richtig in Betrieb zu nehmen. Also, wenn die Festplatte nicht begrenzend sein sollte, würde ich als erstes mit der Framerate soweit hochgehen, wie die Schnittstelle es erlaubt und dann noch eine weitere High-Speed-Kamera dazu bestellen. Die 10G Ethernet Karte hat zwei Ports. :)

Der Rechner hat leider keine freien PCIe-Slots mehr und bietet kein U2. Alles Konsumer-Hardware. Einen neuen Rechner hinzustellen wäre möglich, aber verhältnismäßig aufwändig im Vergleich zu schnell ne Karte einstecken. Ich werde die 980 PRO ausprobieren und mich dann nochmal melden - egal, wie es ausgeht. Ich nehme aber schonmal mit, dass, wenn die SSD nicht reicht, eine richtige Lösung her muss. Vielleicht kombiniere ich das dann gleich mit einem neuen Rechner und der zweiten Kamera.

Viele Dank an alle und Grüße,
TRX
 
Kioxia ehemals Toshiba CM6 ist für sowas brauchbar. Haben sowas letztes Jahr in nem ultra fetzigen Storage mit nem Raid 50 ((5x Raid 0) Verpackt in Raid5)) verbaut. Wir haben kurzfristig keine Möglichkeit gefunden das auszulasten. Sollte wohl irgendwie mit SAP Hana verwendet werden, was dann daraus geworden ist hab ich leider nicht mehr mitbekommen. Eine einzelne davon sollte schon zu genügen Wuppen, wenn auch zum Premium-Preis. Ist halt wieder nur U.3.
 
Es gibt eigentlich nur eine, die ich für das Geforderte einsetzen würde: Intel Optane p5800x oder p4800x. Scheissteuer, aber dafür zuverlässig wahnsinnig schnell und packt das ohne irgendwelche halbgaren Frickeleien.

low-Budget Frickelei: Raid0 aus 4x (oder mehr) dicken (so viel Speicherplatz wie bezahlbar) TLC SATA SSDs und hoffen…

In dem Anwendungsbereich ist Raid0 m.E. Ok, da du nur einmal die Daten schnell speichern können musst und sobald das erledigt ist, die Daten (in Ruhe) von dem Raid0 auf was Sichereres umziehen kannst.

irgendwo zwischen der Optane und böser frickelei käme noch eine RAM-Disk in Betracht: 1TB RAM inkl. entsprechendem System ist vielleicht noch billiger als eine >1TB Datacenter SSD. ;) und da brauchst Du Dir über Schreibspeed definitiv erstmal keine Gedanken mehr zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet :
Leute, ihr wollt allesamt mit Kanonen auf Spatzen schießen! @TRX macht das schon richtig. Meines Erachtens, reicht die konstante worst-case Schreibgeschwindigkeit einer 980Pro (1600-1700MB/s) vollkommen für seinen Anwendungsfall. Wenn nicht - das werden wir ja schon bald von ihm erfahren. Theoretisch könnte er sogar eine 970Evo Plus benutzen, die das ebenfalls schafft - da besteht jedoch die Gefahr die neue "optimisierte" (lies: verschlimmbesserte) Version zu erwischen, die bei längerer Schreiblast nur halb so schnell wird.
Falls ihm die 980Pro nicht reicht, dann könnte er ja immer noch eine schnellere FireCuda530 mit 2TB holen oder eine Datacenter-Platte mit einem U.2 SFF-8639 -> M.2 Adapter anschließen, werden wir dann sehen.
Es gibt eigentlich nur eine, die ich für das Geforderte einsetzen würde: Intel Optane p5800x oder p4800x...
Übers Ziel hinaus geschossen. Sein Chef zeigt ihm wohl 'nen Vogel... Allerdings, wenn er die Arbeit verfünfzigfacht und, sagen wir mal, in einer Woche so viel schreibt, wie er aufs Jahr geschätzt hat, dann wäre das echt eine brauchbare Lösung.
low-Budget Frickelei: Raid0 aus 4x (oder mehr) dicken (so viel Speicherplatz wie bezahlbar) TLC SATA SSDs und hoffen...
Genau, statt Ferrari einen Fahrrad nehmen, LoL :)) er hat leider nichts von den freien SATA-Ports gesagt. Aber ein toller Vorschlag! Bedenke jedoch - der SATA-Controller hängt dort maximal an zwei PCIe3.0-Lanes. Also rein theoretisch ca. 1800/1600 MB/s im Lesen/Schreiben. Erfahrungsgemäß kommen da aber abzüglich allerlei Overheads und Verwaltungsaufwand aller höchstens 1400/1300. Sprich: egal, viel viele Ports Du dort hast, ob 6, 8 oder 10 und aus wie vielen SATA-SSDs Du einen Raid0-Verbund bastelst, ist die Leistung entsprechend gedeckelt. Auch mit 10x SATA-SSDs kommst du nicht bei 5000 MB/s raus, sondern nur ~1400MB/s. Also machen mehr als 3 keinen/kaum noch Sinn. Könnte ihm fur seine Aufgabe sogar tatsächlich noch knapp reichen. Es geht ihm aber nicht so sehr um Quantität, sondern eher um Qualität.
 
Jedem das seine. Eine 980Pro ist m.E. inzwischen bestenfalls Mittelklasse und nach meiner Erfahrung hält die NICHT 1700MB/s dauerhaft. Da ist nur ne verkappte EVO nach alter Namensgebung, wenn man mal die inneren Werte anschaut. Ich hab übrigens 4 davon mit je 1TB im Raid0, hab das also durchaus im Blick.

Ich habe eh ein fettes Fragezeichen, was der TE wirklich braucht - im Zweifel ist eh die „schnelle Schnittstelle“ zwischen Kamera und PC immer noch der Flaschenhals.
 
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