News Knackt Micron Moore's Law und sehen wir OLC (Octa Level) NAND noch vor Juli 2019?

Igor Wallossek

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Wir haben erfahren, dass Micron beabsichtigen soll, seinen brandneuen Octa-Level (OLC) NAND entweder im ersten Quartal oder spätestens im zweiten Quartal 2019 einzuführen, also noch in der ersten Jahreshälfte! Was daran so aufregend wäre? Sollte Microns Octa-Level OLC NAND Speicher wirklich so bald verfügbar sein, würde damit die Geschwindigkeit von Moore's Law deutlich überschritten! Mehr...

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Danke für die News. Aber wie sieht es mit der Leistung aus?

Bereits QLC soll unter die HDD Leistung fallen, wenn der Cache voll ist. wird es dann nicht bei OLC noch schlimmer?

Was bringt es mit eine 1TB SSD zu kaufen, wenn ich davon nur sagen wir mal 80% nutzen kann ehe die Leistung komplett einbricht? Bei einer 1TB SSD kann ich mir das sogar noch vorstellen, aber mit kleineren?
 
Hm...dann wird es wohl nichts mit dem prognostizierten Preisverfall?
 
Danke für die News. Aber wie sieht es mit der Leistung aus?

Bereits QLC soll unter die HDD Leistung fallen, wenn der Cache voll ist. wird es dann nicht bei OLC noch schlimmer?

Was bringt es mit eine 1TB SSD zu kaufen, wenn ich davon nur sagen wir mal 80% nutzen kann ehe die Leistung komplett einbricht? Bei einer 1TB SSD kann ich mir das sogar noch vorstellen, aber mit kleineren?

Nehmen wir an du bekommst eine 1TB OLC SSD zu relativ günstigen Preisen, könntest du diese z.B. mit deiner Steambibliothek füllen.
Dieser Vorgang ist wiederum, von deiner Internetverbindung limitiert und nicht von der SSD limitiert (ich nehme das jetzt mal so an).
Wenn die SSD voll ist profitierst du allerdings von kürzeren Zugriffszeiten und der schnellen Leserate.
Somit hast du sehr wohl einen Nutzen von dieser SSD.
 
Geht denn nur die Schreibrate in den Keller?

Sorry in dem Thema bin ich nicht ganz so drinnen. Habe noch eine SSD mit MLC und diese ist in Benches deutlich Stabiler als meine beiden TLC. In der Praxis spüre ich aber gar keinen Unterschied, im gegenteil, gefühlt reagiert die MX500 schneller als die alte Samsung 830 Pro.
 
Im großen und ganzen sind davon wirklich nur die Schreibraten betroffen.
Das Problem ist, dass die Spannungswerte in der Zelle sehr genau eingestellt werden müssen. Bei einer SLC SSD, oder einer SSD mit SLC Cache werden zwei Zustände geschrieben (Zahlenwerte sind alle aus der Luft gegriffen, aber das Prizip sollte klar werden): eine 0 entspricht einer Spannung unter 1V eine 1 einer Spannung über 1V. Das lässt sich sehr einfach generieren und in die Zelle Speichern.
Bei einer MLC SSD sind es nun 4 Zustände: unter 0,5V, zwischen 0,5V und 1V, zwischen 1V und 1,5V und über 2V.
Bei einer OLC SSD müssen nun 256 unterschiedliche Spannungslevel erzeugt und geschrieben werden, dies ist dementsprechend schwierig und dauert länger.
Beim auslesen misst du nur die Spannung und vergleichst diese mit einer Tabelle, das ist vielleicht etwas langsamer aber nicht viel.
Die Haltbarkeit der Zellen ist allerdings deutlich schlechter, dies muss durch Fehlerkorrektur im Controller ausgeglichen werden.
 
Richtig. Es braucht vor allem auch bessere bzw. neue Controller. Es wird also mal wieder neu gewürfelt :)
 
Die Lebenzeit ist ja auch so ein Thema, allerdings, wenn ich hier meine Akutellen SSDs betrachte:
MX500 nach nicht mal einem Jahr auf 94%
BX200 nach fast 3 Jahren noch immer 99%
die 830Pro nach 7 Jahren noch gute 92%

Ich muss aber sagen, dass die MX500 durch die Windows Insider Builds und öfter neu Installationen von Spielen, Cache vom Browser..., deutlich mehr belastet wird als die anderen beiden.

Eine grosse SSD als Datengrab, welche nicht oft neu Beschrieben wird, sollte also auch mit OLC sehr lange überleben. Ich bin dann mal auf die Preise gespannt. 2TB unter 200Euro würde mir gefallen.
 
Wie verschleißt eine solche Zelle überhaupt? Kann sie einfach die Spannung nicht mehr halten?

Wäre es durch einen schlauen Controller möglich aus einer verschlissenen 8 Bit Zelle eine 7 oder 6 Bit Zelle zu machen um nicht ganz so viel Speicherplatz zu verlieren?
 
#9 Danke für die Werte. hier sind es
2 x MX300 512 GB nach 2178 Stunden 96% 13,5 TB (RAID 0, also sonst 92% nach 90 Tagen = RAID 0 ist 'gesund' für SSDs, Spiele ungesund)
Samsung P961 256 GB nach 3985 Stunden 100% 6,8 TB (zigmal Windows 10 installiert aber auch ImDisk und 8 TB HDD für Downloads)
e: Ich merke gerade, dass die ausgelesenen Zeitangaben für Vergleiche Murks sind. Meine fast jungfreuliche HDD hat schon 2055 Std. auf der Uhr und die pennt öfter mal durch. Schreibvorgänge sollten passen.
 
Zuletzt bearbeitet :
Wie verschleißt eine solche Zelle überhaupt? Kann sie einfach die Spannung nicht mehr halten?

Wäre es durch einen schlauen Controller möglich aus einer verschlissenen 8 Bit Zelle eine 7 oder 6 Bit Zelle zu machen um nicht ganz so viel Speicherplatz zu verlieren?

Eine Flash Zelle ist quasi ein Transistor, bei dem man einstellen kann, aber welcher angelegter Spannung er anfängt zu leiten.
Durch Schreibvorgänge (genauer gesagt die Löschvorgänge, die Schreibvorgängen voran gehen), also das einstellen der Einschaltspannung, wird ein Teil des Transistors belastet und die Einschaltspannung verändert sich langsam dauerhaft, bis manche Zustände nicht mehr korrekt geschrieben werden können.
Der Controller versucht nun die Schreibvorgänge möglichst gleichmäßig auf alle Zellen zu verteilen, sodass diese gleichmäßig verschleißen.
Defekte Zellen werden markiert und nicht weiter verwendet, allerdings hat die SSD zusätzlichen Speicher verbaut, sodass dies nicht auffällt.
Aus einer 8 Bit Zelle eine 7 oder 6 Bit Zelle zu machen geschieht quasi virtuell bei den Fehlerkorrekturalgorithmen, diese erhöhen die Zuverlässigkeit der SSD massiv, sodass ein defekt einer einzelnen Zelle nicht weiter ins Gewicht fällt. Allerdings müsste dies bereits von anfang an geschen und nicht erst, wenn die Zellen bereits kaputt sind.
 
Meine Crucial M4 mit 512 GB MLC hat noch 96% nach fast 7 Jahren und guten 29000 Stunden Laufzeit. Fungiert als Windows 7 Systemplatte und auf einer zweiten Partition sind Spiele.
Für Windows 10 und weitere Spiele habe ich noch eine MX300 mit 750GB und TLC, die steht derzeit bei 99% nach bald 7000 Stunden. Geschrieben wurden knappe 4,5TB (kann die alte M4 noch nicht anzeigen). Die habe ich seit etwas über 2 Jahren.

Mehr Speicher/Platz ist natürlich schön, aber ich bin da noch skeptisch die Haltbarkeit betreffend.
 

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2600x eingeschaltet bei grad mal 29k Betriebsstunden? :eek:

meine MX100 wurde 127x eingeschaltet bei 40k Stunden (und hat 88% bei 68TB Write, meine 960evo 44x/8720h/100%/95TB)
 
Ja, es gibt auch PCs, die nicht 24/7 Dauerbetrieb gewohnt sind ;) Obwohl das auch schon mal vorkommt. Aber für den Dauerbetrieb habe ich einen deutlich kleineren Homeserver, der nur ein Viertel des Idle-Strombedarfs verbrät im Gegensatz zu der Powermöhre ;)
 
Also was die Haltbarkeit angeht, geht es ja primär um die Schreibvorgänge.

Im Moment, da eben nicht soviel Platz und eine gute Internetverbindung, werden die Games relativ oft gelöscht und neu geladen, je nach Lust und Laune. Das macht schon einiges an Schreibvorgängen aus.
Hätte ich nun mehr Platz, wäre die seltener nötig.

Sprich durch mehr und günstigeren Speicherplatz, würde sich die Lebenszeit wahrscheinlich im Normalbetrieb nicht so stark reduzieren, wie es auf dem Papier ausschaut.

Es sollte nur wichtig sein, dass man proportional zum Preis mehr Speicherplatz bekommt.

Wenn ich aktuell z.b. betrachte, dass man für eine NVMe 1TB in TLC etwa 220Euro zahlt und mit QLC diesen Speicherplatz für 160Euro bekommt, finde ich das mit der Reduzierten Lebendauer schon ok. So sollte das 1TB OLC Speicher unter 100Euro fallen und 2TB bei etwa 200Euro liegen. Dann würde ich auch den Kauf einer solchen SSD in betracht ziehen.

Ich wäre froh, wenn ich meine 3 SSDs auf eine reduzieren könnte, dafür möchte ich aber eine M.2 NVMe mit mindestens 2TB.
 
Es geht mir auch darum, dass das Zeug immer empfindlicher wird: Geht bei SLC eine Zelle unverhofft hopps, ist ein Bit weg, geht bei OLC eine Zelle flöten, ist quasi gleich ein Byte weg. Sind es bei SLC eben nur zwei Zustände 1 und 0, haben wir bei MLC dann schon 4, TLC 8, usw., d.h. es gibt immer weniger Spielraum für Fehler, bei OLC dürften dann nur wenige µV über 0 oder 1 entscheiden. Nun, jetzt gibt es gute Algorithmen, die solche Dinge abfangen und zudem die wahrscheinliche Lebensdauer einer Zelle vorausahnen um entsprechend vor dem Kollaps die Daten in einer anderen speichern.

Außerdem wird mit Tricks gearbeitet um auf die Schreibgeschwindigkeit zu kommen, indem zum Beispiel ein Teil des vorhandenen Speichers als SLC Cache oder ein externer DRAM Cache verwendet wird. Ist jener voll, bricht die Leistung komplett ein, sowas mag ich nicht, selbst wenn man es selten zu spüren bekommt. Es ist quasi das gleiche, wie bei Notebooks mit dicken Prozessoren und Grafikkarten: Für 5 Minuten hast du Power, dann wird gethrottled wie nicht gescheit, damit das Ding nicht abfackelt. Ich will Power auf Dauer, nicht nur für 5 Minuten respektive 50GB.

Ich gehe in altherrschaftlicher Manier lieber mit Hubraum statt Spoiler dabei ^^ Darum hoffe ich, dass die Samsung 970Pro M.2 SSDs bis zum Ende des Jahres bezahlbar bleiben. Zur Not ginge auch noch die 980 Evo mit TLC, aber ab QLC werde ich skeptisch.
 
Also was die Haltbarkeit angeht, geht es ja primär um die Schreibvorgänge.

Im Moment, da eben nicht soviel Platz und eine gute Internetverbindung, werden die Games relativ oft gelöscht und neu geladen, je nach Lust und Laune. Das macht schon einiges an Schreibvorgängen aus.
Selbst wenn du ein Spiel 10x installierst, sind das Peanuts auf einem Systemlaufwerk. Schaue mal was allein Browser an Datenmengen in den Cache schreiben.


indem zum Beispiel ein Teil des vorhandenen Speichers als SLC Cache oder ein externer DRAM Cache verwendet wird. Ist jener voll, bricht die Leistung komplett ein, sowas mag ich nicht, selbst wenn man es selten zu spüren bekommt.
Wahrscheinlich nie im Normalbetrieb (sprich nicht Schreibtests/Benchmarks).
 
Selbst wenn du ein Spiel 10x installierst, sind das Peanuts auf einem Systemlaufwerk. Schaue mal was allein Browser an Datenmengen in den Cache schreiben.


Wahrscheinlich nie im Normalbetrieb (sprich nicht Schreibtests/Benchmarks).

Das ist richtig, deshalb würde ich schon schauen um als Systemplatte eine TLC zu nutzen, ich denke die werden aber immer seltener. Gibt es überhaupt noch neue SLC oder MLC? Irgendwann wird TLC durch QLC abgelöst und wir müssen damit leben.

Wenn ich bedenke in welchem guten Zustand meine Samsung MLC noch ist und wie schnell meine MX500 TLC bereits nach kurzer Zeit abgebaut hat, ist das schon irgendwie beunruhigend.

Jedoch würde hochgerechnet, die TLC, doch noch locker 10 Jahre halten. Hier stelle ich mir schon die Frage, ob als System SSD nicht eine kleinere "billigere" reicht und diese halt als Verschleißteil öfters gewechselt wird.
 
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