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ClockTuner for Ryzen 1.1 Beta 4 – Major Update jetzt online! Was ist neu und wie wende ich das Tool an?

Vor ein paar Wochen hatte ich Euch ja bereits das Projekt ClockTuner for Ryzen (CTR) vorgestellt, das darauf abzielt, die Leistung von Prozessoren mit der Zen 2-Mikroarchitektur zu verbessern, indem jeder einzelne CCX genau abgestimmt wird. Heute hat Yuri das nächste größere Update freigegeben, dass ich Euch jetzt zeigen will und das neben vielen neuen Funktionen auch Bugfixes und Korrekturen für die von der Community gemeldeten Probleme enthält.
Das erste, was Euch ins Auge fallen dürfte, ist eine leicht modifizierte Programm-Oberfläche (GUI) des CTR:

Die Schaltflächen für die Profilverwaltung sind auf eine separate Seite verschoben worden, die durch Drücken der Schaltfläche „PROFILE MANAGEMENT“ (orange) aufgerufen werden kann. Dem Benutzer stehen nun 2 Profil-Slots zur Verfügung, an denen er die Ergebnisse des aktuellen Testdurchlaufs festhalten oder manuelle Korrekturen vornehmen kann.

Wenn Ihr ein Profil manuell erstellen möchtet, müsst Ihr nach der Eingabe der Werte die Schaltfläche „UPDATE PROFILE“ (#1 oder #2)  drücken, um die Dateneingabe zu bestätigen, und dann wählen, ob Ihr das Profil speichern oder nur für die aktuelle Verwendung anwenden möchtet.

Es wurde eine Schaltfläche zum Zurücksetzen der Einstellungen und Pop-up-Tooltips hinzugefügt. Das Protokoll wurde leicht abgeändert und es können zusätzliche Informationen angezeigt werden, die es dem Benutzer ermöglichen, Probleme selbst zu lösen, ohne erst den Umweg über Forumsdiskussionen gehen zu müssen. Als zusätzliche Hilfe wurde dem CTR 1.1 ein Button-Link zum englischen Video-Guide hinzugefügt (der russische Video-Guide wird demnächst hinzugefügt). Er befindet sich auf der Registerkarte „ABOUT & HELP“.

Im „Einstellungsmodus“ kann der Benutzer zusätzliche Einstellungen vornehmen, was nur für erfahrenere Benutzer nützlich sein wird. Das heißt, Yuri hat das Konzept des CTR in 2 Klicks aufgeteilt: „DIAGNOSTIC“ und „START“

Der CTR 1.1 setzt nun auf einen komplett neuen Unterbau mit einigen zusätzlichen Regeln. Jetzt prüft der CTR zum Beispiel erst, bevor ein Schritt zu einer höheren Frequenz gemacht wird, die aktuelle Frequenz mit einer gegenüber der Referenzfrequenz reduzierten Spannung. In den meisten Fällen kann dies einen lästigen BSOD während des Frequenzschritts oder zu hohem Vdroop verhindern. Es hilft auch zu vermeiden, dass das System einen falschen Schritt zu einer höheren Frequenz macht, wenn sich der CCX bereits am Rande der Instabilität befindet.

Ein weiterer, sehr wichtiger Vorteil der neuen CTR 1.1-Engine ist die neue, sichere Methode zur Steuerung der Frequenz und Spannung des Prozessors. Dadurch wird das System davor bewahrt, dass falsche Befehle ins die Register geschrieben werden. Das Lastniveau der Belastungstests wurde für alle Prozessoren und alle Betriebsarten angepasst. und verwendet jetzt einen zweckmäßigeren Wert der FFT, der das System vor einem möglichen BSOD schützen soll. Die Anforderungen an die Load-Line-Calibration (LLC)  wurden überarbeitet und dank der neuen CTR-Regeln können man nun die LLC auch im Auto-Modus verwenden (in den meisten Fällen brauchen man z.B. den LLC-Modus 3 nicht zu verwenden). Dies bedeutet auch, dass ASRock- und Gigabyte-Motherboards nun vollständig unterstützt werden.

Hinweise und Warnungen

Die mögliche Warnung „„Recommended to improve voltage compensation“ dient nur zur Information und erfordert nicht, dass der Benutzer sofort in das UEFI (BIOS) eingreift. Die Funktion „Enhance accuracy“  ist ein System der zusätzlichen Frequenzschrittverkleinerung mittels Spannungsanpassung. Abhängig vom Referenzspannungswert, wählt der CTR die optimale Anzahl von zusätzlichen Schritten aus. Ja, der „Abstimmungsprozess“ wird länger, aber die Ergebnisse sind am Ende dann doch viel genauer.  Diese Einstellung allerdings einen direkten Einfluss auf die jeweilige Diagnosezeit. Wenn diese Option aktiviert ist, verdoppelt sich die Schrittzeit auf ca. 2 Minuten.

Der Diagnose-Modus

Der Diagnosemodus hat ebenfalls eine Reihe von Verbesserungen erhalten. Die Schrittzeit wurde erhöht und die Stressbelastung wurde mittels FFT korrigiert. Dadurch wurde die Wahrscheinlichkeit eines BSOD signifikant reduziert. Die Auswertung des Kühlsystems bzw. dessen Leistungsfähigkeit erlaubt es zudem, dem Anwender automatisch den optimalen Modus anzubieten. Es kann. je nach Leistungsfähigkeit, also ein Undervolting-Modus oder ein Overclocking-Modus sein, wobei der aktuelle PPT-Level gespeichert wird.

Das heißt aber auch, dass man, wen man z.B. den Boxed-Kühler verwendet, automatisch ein Untervolting-Modus angeboten bekommt, der die Chance bietet, die Prozessortemperatur in der Last um bis zu 15 Grad zu senken (und damit auch den Geräuschpegel zu reduzieren). Das System der Bewertung  (Penalty-System) für die Erstellung des endgültigen Profils wurde neu gestaltet. Jetzt hängt die Bewertung von der maximalen Prozessortemperatur während der Diagnose sowie vom aktuellen Vdroop-Level ab. Dadurch erhält das Profil eine zusätzliche Stabilitätsreserve.

Wenn man das Kühlsystem verbessert oder den LLC-Level im UEFI (BIOS) geändert hat, muss man natürlich eine erneute Diagnose durchführen, andernfalls werden die Einstellungen für das Bewertungssystem nicht geändert. Mit „Autoshare-Statistics“ könnt Ihr das Ergebnis der erfolgreichen Systemabstimmung an den Server senden. Der Bericht enthält alle Informationen, die auf der Registerkarte „BENCHMARK“ verfügbar sind. Nach dem Senden des Ergebnisses durch den Benutzer wird automatisch das Fenster mit den auf dem Server bereits gespeicherten Ergebnissen geöffnet. Der Zugang zu den Ergebnissen ist für jedermann offen zugänglich.

Anmerkung: Jede Klasse von Prozessoren hat ihre eigene Satz-Tabelle, die natürlich auch von außen jederzeit einsehbar sind. Hier sind für Euch die jeweiligen Links, so dass Ihr Euch jederzeit auch ohne Test einen ersten Überblick verschaffen könnt:

Was ist noch neu?

„CHECK STABILITY“ ist eine Funktion, um das System auf Stabilität zu prüfen. Die Grundlaufzeit beträgt 10 Minuten, wenn die Option „Enhance accuracy“ aktiviert ist, eher 20 Minuten. Wenn ein Fehler gefunden wird, dann wird der Belastungstest sofort gestoppt. Den CTR kann man auch unbeaufsichtigt zu lassen, da passiert nichts.

Die EDC-, TDC-, PPT- und Maximaltemperaturwerte wurden korrigiert und das CTR-Schutzsystem reagiert nicht mehr so schnell auf Benutzereingaben. Diese EDC-, TDC-, PPT- und Max-Temperaturwerte gelten nicht für die PBO- oder Telemetrie-Einstellungen, haben auch keinen Einfluss auf das CPU-Schutzsystem und beeinträchtigen zudem auch nicht die Systemleistung.

Die letzte wichtige Neuerung ist die Möglichkeit, CTR ohne SMT zu verwenden. Und natürlich wurden zahlreiche Fehler behoben. Außerdem gibt es nun eine verbesserte Unterstützung für die Ryzen 3 3100-, Ryzen 5 3500- und Ryzen 5 3500X-Prozessoren.

Wichtige Systemvoraussetzungen

Das .NET Framework 4.8 muss installiert sein. Download bitte hier (falls noch nicht): https://dotnet.microsoft.com/download/dotnet-framework/thank-you/net48-offline-installer

Darüber hinaus sollte immder der aktuellste Ryzen Master installiert sein: https://www.amd.com/en/technologies/ryzen-master

Hier geht es zur offiziellen CTR-Support- und Download-Seite auf igorsLAB

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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