Benchmarks
Der Ingame-Benchmark sieht zwar nett aus, aber er fordert das System nicht so, wie es an vielen anderen Stellen der Fall ist. Man kann eigentlich fast überall benchen, um niedrigere FPS zu messen. Und einen Schönwetterbenchmark braucht keiner. Da die normalen Gegner bei jedem Sprung zu einem Schrein immer wieder neu spawnen, muss man wirklich erst einmal aufräumen, bevor man den Benchmark startet. Das ist etwas arg lästig und kostet ordentlich Zeit, jedoch ist meine Szene noch vergleichsweise einfach aufzuräumen. Trotzdem schränkt das die Benchmark-Vielfalt etwas ein.
Ich weiß, ich hätte ich auf das Cinematic-Preset eigentlich auch verzichten können, aber so kann ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Die Performance in Full-HD mit Cinematic ist fast wie die in WQHD, aber eine Qualitätsstufe Stufe niedriger. Ohne Full RT ergibt sich das für GeForce- und Radeon-Karten gewohnte Bild.
Nimmt man Full RT hinzu, hat die Radeon-Gilde wie erwartet keine Chance und selbst die RX 7900XTX verkommt grafisch fast zum Standbild-Projektor. Auf den großen NVIDIA-Karten kostet das zwar einige Prozent Performance, aber es bleibt zumindest noch spielbar.
Kritikpunkte
Ein erster Kritikpunkt betrifft die Steuerung, insbesondere auf der Tastatur und Maus, was ich ja gerade erwähnte. Manchmal ist die Steuerung subjektiv weniger präzise und intuitiv im Vergleich zur Controller-Nutzung. Die ungleiche Empfindlichkeit der Mausbewegungen entlang der X- und Y-Achse kann schnell dazu führen, dass die Steuerung ungenau wirkt, was in einem Spiel, das stark auf präzise Kämpfe setzt, einigermaßen frustrierend sein kann.
Mein wesentlicher Kritikpunkt betrifft jedoch die technische Leistung des Spiels, insbesondere die Optimierung und die damit verbundenen Probleme. Trotz der beeindruckenden Grafik gibt es nervige Effekte wie eine stotternder Framerate, insbesondere bei den anspruchsvollen Raytracing-Effekten. Diese Stotterprobleme können das Spielerlebnis erheblich beeinträchtigen, da sie die Immersion in die ansonsten atemberaubende Welt stören und meist dann auftreten, wenn man sie gerade am wenigsten gebrauchen kann.
Ein weiterer technischer Kritikpunkt ist das Problem der “Shader-Compilation-Stutters”, das selbst nach einem anfänglichen Shader-Kompilierungsvorgang noch auftreten kann. Diese Störungen treten auf, wenn das Spiel während des Spielens neue Shader kompiliert, was zu plötzlichen Einbrüchen in der Bildrate führt. Dies ist besonders ärgerlich, da Unreal Engine 5 eigentlich Werkzeuge bietet, um solche Probleme zu vermeiden, doch scheint das Spiel in diesem Bereich noch ordentliches Optimierungspotenzial zu haben.
Darüber kann man auch über das Level-Design, insbesondere die Verwendung von unsichtbaren Wänden, die die Erkundung in einigen Bereichen einschränken, streiten. Diese sehr störenden Limitierungen können das Gefühl von Freiheit und Entdeckung, welches das Spiel ansonsten bietet, erheblich mindern. Im Spiel gibt es bewusst auch keine Karte für die Spieler, um sich zu orientieren. Diese Entscheidung ist eng mit dem Spielkonzept und der gewünschten Spielerfahrung verbunden. Entwickler Game Science hat sich dazu entschieden, das Spiel stärker auf Erkundung und das Entdecken der Welt durch den Spieler selbst zu fokussieren, anstatt ihn durch eine Karte zu leiten.
Die Abwesenheit einer Karte soll die Spieler dazu ermutigen, sich intensiver mit der Spielwelt auseinanderzusetzen, die Umgebung genau zu beobachten und sich anhand von visuellen Hinweisen zu orientieren. Dies erhöht das Gefühl der Immersion und des Abenteuers, da die Spieler gezwungen sind, auf ihre eigene Wahrnehmung und Orientierungssinn zu vertrauen, anstatt auf eine übersichtliche Map zu schauen. Diese Designentscheidung ist jedoch nicht unumstritten. Ich empfinde das Fehlen einer Karte als etwas frustrierend und desorientierend, besonders in komplexen Gebieten oder beim Versuch, bestimmte Orte wiederzufinden. Allerdings ist mittlerweile die Community aktiv geworden und hat sich, bisher aber nur für die ersten zwei Kapitel, einfach eine eigene Map gebastelt. Die Karte findet Ihr hier: https://blackmyth.gg/map
Fazit
“Black Myth: Wukong” wirklich ein extrem anspruchsvolles Spiel, das selbst auf High-End-Hardware Herausforderungen stellt. Die Wahl der richtigen Upscaling-Technologie und Grafikoptionen ist entscheidend, um ein flüssiges Spielerlebnis zu gewährleisten. Besonders wichtig ist es, die spezifischen Einstellungen an die eigene Hardware anzupassen, um das Beste aus der stellenweise wirklich atemberaubenden Grafik des Spiels herauszuholen. Damit katapultiert sich das Spiel auch zum neuen Crysis, das ja erst nach einigen Grafikkarten-Generationen wirklich in allen Settings ruckelfrei spielbar war.
Für eine optimale Performance empfiehlt sich übrigens die Nutzung eines Monitors mit Variable Refresh Rate (VRR), da dieser auch bei schwankenden Frameraten eine flüssige Darstellung ermöglicht, was besonders bei der Nutzung von Raytracing-Effekten von Vorteil ist. Dennoch bleibt “Black Myth: Wukong” ein Spiel, das sowohl für seine Grafikqualität als auch für seine hohen Hardwareanforderungen bekannt ist, und es wird spannend sein zu sehen, wie zukünftige Updates die Leistung weiter optimieren könnten.
Letztendlich hängt die Wahl zwischen Controller und Tastatur/Maus stark von den persönlichen Vorlieben des Spielers ab. Beide Steuerungsmethoden haben ihre Stärken und können in “Black Myth: Wukong” ein intensives und fesselndes Spielerlebnis bieten. Es ist jedoch klar, dass das Spiel für den Einsatz eines Controllers optimiert ist, was es für Konsolenspieler oder jene, die ein konsolenähnliches Erlebnis am PC bevorzugen, besonders attraktiv macht.
Und sonst so? “Black Myth: Wukong” ist eine Art des traditionellen Geschichtenerzählens mit modernster Technologie, um ein Spielerlebnis zu schaffen, das sowohl technisch als auch künstlerisch beeindruckt. Game Science hat es geschafft, die uralte Geschichte von Sun Wukong durch die geschickte Nutzung der Unreal Engine 5 und der NVIDIA-Technologien auf eine Art und Weise zum Leben zu erwecken, die sowohl Fans der Legende als auch Liebhaber von hochkarätigen Videospielen begeistern wird. Und es hat sogar mich getoucht, das will schon was heißen.
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