Erinnert sich noch jemand an die ganzen Launches vor genau 5 Jahren? MSI hatte mit der GeForce RTX 2080 Ti Lightning Z noch einmal richtig nachgelegt. Denn es gibt im Vergleich zur bereits getesteten GeForce RTX 2080 Ti Gaming X Trio noch einmal eine deutliche Steigerung. Die Karte setzt erneut auf einen Tripple-Fan-Kühler (2x 9,5 cm und 1x 8,5 cm Lüfter) sowie die obligatorischen RGB-Effekte und zusätzlich noch auf ein OLED-Display an der Oberseite. Sie ist ebenfalls mit dem TU102 bestückt, verfügt über 11 GB GDDR6 Grafikspeicher und bietet ansonsten alles, was wir bereits auch schon von der Trio kennen. Und natürlich auch noch ein ordentliches Schippchen mehr. Zeit für eine Rückbesinnung also, denn dieser Artikel ist auf den Tag genau 5 Jahre alt.
Die 1,8 kg schwere Karte ist stolze 33 cm lang, misst von Oberkante Slotblende bis Oberkante Grafikkartengehäuse reichlich 13 cm und ist 5,5 cm dick. Dazu kommen dann noch einmal 0,5 cm für die Carbon-Backplate. Das ist fast schon ein echtes Triple-Slot-Design, denn auch die Slot-Blende hat ordentlich Überbreite. Damit kann sie bei zu kleinen Gehäusen bereits an Platzprobleme stoßen Die Abdeckung besteht aus Kunststoff mit optischen Akzenten wie z.B. Carbon- und goldigen Leichtmetallapplikationen und die unverzichtbare RGB Beleuchtung. Das passende Unboxing-Video dazu gibt es hier:
An der Oberseite findet der willige Käufer dann ein nettes OLED-Display, das sich genauso wie die RGB-Beleuchtung, über die MSI-Software steuern lässt und in der Lage ist, auch diverse Statuswerte in Echtzeit anzuzeigen. Die restlichen Details, findet Ihr in der nachfolgenden Bildergalerie und natürlich auch in der Beschreibung von Platinendetails und Kühler samt eines langen Tear-Down-Videos. Da möchte ich hier gar nicht vorgreifen, sondern auch mal die Erste-Seite-Letzte-Seite-Leser zum Umblättern bewegen.
MSI liefert die Karte mit drei externen 8-Pin ATX-Spannungsversorgungsanschlüssen. Der vollständige Anschluss ist Pflicht und wir werden auch noch sehen, warum. Alle bisherigen Turing-Karten mit dem TP102 erreichten nämlich auch mit OC und Anhebung des vorgegebenen Power Targets keine 380 Watt++ Leistungsaufnahme für die gesamte Karte, was sich diesmal mit etwas Aufwand auch ändern ließ. Doch dazu später mehr. Der Screenshot von GPU-Z gibt uns einen ersten Eindruck:
Technische Daten und Vergleichskarten
Zum Abschluss dieser Einführung noch einmal die Karten der neuen und die der alten Generation im direkten tabellarischen Vergleich:
MSI GeForce RTX 2080 Ti Lightning Z |
Nvidia GeForce RTX 2080 Ti FE |
Nvidia GeForce RTX 1080 Ti FE |
Nvidia GeForce RTX 2080 FE |
Nvidia GeForce RTX 1080 FE |
|
Chip | Turing (TU102) | Turing (TU102) | Pascal (GP102) | Turing (TU104) | Pascal (GP104) |
CUDA-Cores |
4352 | 4352 | 3584 | 2944 | 2560 |
Tensor-Cores | 544 | 544 | Keine | 368 | Keine |
RT Cores | 68 | 68 | Keine | 48 | Keine |
TMUs | 272 | 272 | 224 | 184 | 160 |
Basis-Takt | 1350 | 1350 MHz | 1480 MHz | 1515 MHz | 1607 MHz |
Boost-Takt | 1770 | 1635 MHz | 1582 MHz | 1800 MHz | 1733 MHz |
Speicher | 11GB GDDR6 | 11GB GDDR6 | 11GB GDDR5X | 8GB GDDR6 | 8GB GDDRX5 |
Interface | 352-bit | 352-bit | 352-bit | 256-bit | 256-bitSiecherba |
Speicherbandbreite | 616 GB/s | 616 GB/s | 484 GB/s | 448 GB/s | 320 GB/s |
ROPs | 88 | 88 | 88 | 64 | 64 |
L2-Cache | 5.5MB | 5.5MB | 2.75MB | 4MB | 2MB |
TDP | 380W | 260W | 250W | 225W | 180W |
Transistoren | 18.6 Mrd. | 18.6 Mrd. | 12 Mrd. | 13.6 Mrd. | 7.2 Mrd. |
Chip-Größe | 754 mm² | 754 mm² | 471 mm² | 545 mm² | 314 mm² |
SLI | Ja (x8 NVLink, x2) | Ja (x8 NVLink, x2) | Ja (MIO) | Ja (x8 NVLink) | Ja (MIO) |
Testsystem und Messmethoden
Das neue Testsystem und die -methodik haben wir im Grundlagenartikel “So testen wir Grafikkarten, Stand Februar 2017” (Englisch: “How We Test Graphics Cards“) bereits sehr ausführlich beschrieben und verweisen deshalb der Einfachheit halber jetzt nur noch auf diese detaillierte Schilderung. Wer also alles noch einmal ganz genau nachlesen möchte, ist dazu gern eingeladen. Allerdings haben wir CPU und Kühlung erneut verbessert, um für diese schnelle Karte mögliche CPU-Flaschenhälse weitgehend auszuschließen.
Interessierten bietet die Zusammenfassung in Tabellenform schnell noch einen kurzen Überblick:
Testsysteme und Messräume | |
---|---|
Hardware: |
Intel Core i7-8700K @5 GHz MSI Z370 Gaming Pro Carbon AC 16GB KFA2 DDR4 4000 Hall Of Fame 1x 1 TByte Toshiba OCZ RD400 (M.2, System SSD) 2x 960 GByte Toshiba OCZ TR150 (Storage, Images) Be Quiet Dark Power Pro 11, 850-Watt-Netzteil |
Kühlung: |
Alphacool Eisblock XPX 5x Be Quiet! Silent Wings 3 PWM (Closed Case Simulation) Thermal Grizzly Kryonaut (für Kühlerwechsel) |
Gehäuse: |
Lian Li PC-T70 mit Erweiterungskit und Modifikationen Modi: Open Benchtable, Closed Case |
Monitor: | Eizo EV3237-BK |
Leistungsaufnahme: |
berührungslose Gleichstrommessung am PCIe-Slot (Riser-Card) berührungslose Gleichstrommessung an der externen PCIe-Stromversorgung direkte Spannungsmessung an den jeweiligen Zuführungen und am Netzteil 2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz Mehrkanal-Oszillograph mit Speicherfunktion 4x Rohde & Schwarz HZO50, Stromzangenadapter (1 mA bis 30 A, 100 KHz, DC) 4x Rohde & Schwarz HZ355, Tastteiler (10:1, 500 MHz) 1x Rohde & Schwarz HMC 8012, Digitalmultimeter mit Speicherfunktion |
Thermografie: |
Optris PI640, Infrarotkamera PI Connect Auswertungssoftware mit Profilen |
Akustik: |
NTI Audio M2211 (mit Kalibrierungsdatei) Steinberg UR12 (mit Phantomspeisung für die Mikrofone) Creative X7, Smaart v.7 eigener reflexionsarmer Messraum, 3,5 x 1,8 x 2,2 m (LxTxH) Axialmessungen, lotrecht zur Mitte der Schallquelle(n), Messabstand 50 cm Geräuschentwicklung in dBA (Slow) als RTA-Messung Frequenzspektrum als Grafik |
Betriebssystem | Windows 10 Pro (1803, alle Updates) |
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