Gehäuse Testberichte

be quiet! Pure Base 501 Mid-Tower im Test – Silence on a Budget?

Mit dem 501 verpasst be quiet! nun zum Jahresende auch der Pure Base Serie noch das wohlverdiente Update. Wie sich das gedämmte Gehäuse im Alltag schlägt, lest ihr im Test. Denn be quiet will seine Kunden ja nicht im Dunkeln tappen lassen. Oder vielleicht doch?

Da haben wir es nun, das langersehnte „gedämmte Gehäuse ohne Glaspanel und RGB“, was sich unsere Silent-Freunde so lange gewünscht haben. Obwohl be quiet! zuletzt auch vermehrt auf den Show-and-Shine Zug aufgesprungen war, bleibt man sich bei der kompakten Pure Base Serie treu und bringt mit dem 501 nun endlich auch ein vollumfänglich gedämmtes Gehäuse ohne Schnickschnack auf den Markt, dessen Test auch für mich eine erfrischende Abwechslung darstellte. Bevor wir zu den technischen Details kommen, packen wir das Gehäuse aber zunächst erst einmal aus.

 

Unboxing

Der Umkarton kommt im klassischen Charme der 2020er Jahre daher, ohne bunte Aufdrucke oder Abbildungen.

Erstmal sacken lassen: Ein Gehäuse komplett OHNE Glas!

Gebürstetes eloxiertes Aluminium an der Front? Reingefallen! Tatsächlich handelt es sich um Kunststoff. Ich musste aber auch ganz genau hinsehen und es anfassen, um das Material zu ermitteln.

Das Heck kommt schnörkellos und unaufgeregt daher. Die außenliegende Verschraubung für Erweiterungskarten ist wohl dem Rotstift zu verdanken – ich persönlich bin da überhaupt kein Fan von. Auf den Mechanismus selbst gehen wir später aber noch einmal genauer ein.

Am Boden finden wir einen nach vorne herausziehbaren Staubfilter und großzügig perforiertes Blech, damit das Netzteil auch ordentlich atmen kann.

Die Kunststofffüße sind angeschraubt und könnten bei Beschädigung ausgetauscht werden.

Das Front-I/O bringt alles mit, was man heute so braucht: 2 x USB 3.2 Typ A, 1 x USB 3.2 Typ C, 3,5mm Combo-Jack, Power- und Resettaster, sowie HDD- und Power-LED.

Auch wenn man die Front des 501 entfernt, bleibt das Front-I/O an seinem Platz. Kabelsalat oder abgerissene Kontakte muss man also nicht befürchten.

Das geschlossene Front-Panel dieser Gehäusevariante ist gedämmt und bietet nur an den Seiten Lufteinlässe zum Atmen.

Unter der Abdeckung finden wir ebenfalls einen Staubfilter und einen der zwei vorinstallierten 140mm Pure Wings 3 PWM Lüfter.

Auch der Deckel ist mit einem (magnetischen) Staubfilter versehen:

Unter dem Staubfilter ist der Deckel allerdings komplett offen, was den richtigen Silent-Freaks vielleicht etwas sauer aufstoßen könnte. Zum Abführen der warmen Luft ist das offene Dach allerdings schon sinnvoll.

Werfen wir einen Blick in den hinteren Gehäuseteil. Beide Seitenteile sind übrigens gedämmt.

Hier ist alles sehr aufgeräumt, wobei die vielen Aufnahmen für 2,5“ HDDs/SSDs direkt ins Auge fallen.

Am Boden finden wir zusätzlich noch einen HDD-Käfig, der zwei 3,5“ Platten fassen kann.

Die 3,5“ HDDs werden durch dicke Gummipuffer und spezielle Schrauben vom Käfig entkoppelt, was die Übertragung von Vibrationen reduzieren kann.

Das Netzteil wird im Pure Base 501 gut gebettet und darf auf vier Gummipuffern Platz nehmen. An der Rückseite ist darüber hinaus noch eine Moosgummidichtung angebraucht – gefällt mir.

An den engeren Stellen messe ich immer noch respektable 2,5cm Platz fürs Kabelmanagement.

Schauen wir uns abschließend noch die Hauptkammer des kompakten Gehäuses an.

Für die Installation eines Radiators (bzw. einer AIO-Wasserkühlung) müsste der eben gezeigte HDD-Käfig im Boden weichen, andernfalls käme es hier zur Kollision:

An der Front würden zwei 140mm oder drei 120mm Lüfter (respektive ein 280/360mm Radiator) Platz finden.

Immerhin hat be quiet! auch beim Pure Base an den Zentriernubsi gedacht.

Im Heck finden wir den zweiten der beiden vorinstallierten 140mm Pure Wings 3 PWM Lüfter. Ungeübten PC-Bauern würde ich empfehlen, zur Installation des Mainboards diesen Lüfter (sowie die Kabelabdeckung des mittleren Kabeldurchlasses) zu entfernen, da es hier doch etwas fummelig werden kann.

Über dem Board ist ebenfalls recht wenig Platz, es ist also ratsam, bereits während der Installation des Mainboards die CPU-Versorgungskabel einzustecken, vor man im eingebauten Zustand nicht mehr an die Buchsen kommt.

Kommen wir abschließend noch einmal auf die Erweiterungsslots mit der außenliegenden Verschraubung zu sprechen.

Ich hatte mich zunächst geärgert, dass man hier vermeintlich seine Grafikkarte nicht vertikal verbauen kann, obwohl es zwischen den einzelnen Slots keine Stege gibt.

Aber be quiet! wäre ja nicht be quiet!, wenn sie dieses Manko nicht längst überdacht hätten. So legt man drei ganz simple Blechteile bei, mit denen man die horizontalen Slots zu vertikalen Slots machen kann. In Anbetracht des geschlossenen Seitenteils habe ich mir diese optische Umbaumaßnahme aber am Ende dann doch gespart. Neben den Teilen für den Umbau liegt noch eine richtige Bedienungsanleitung und das nötigste Befestigungsmaterial mit in der Accessories Box.

 

Kommentar

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echolot

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1,221 Kommentare 951 Likes

In der Farbe weiß lasse ich mir das Teil noch gefallen. Aber zu dem Preis auch wieder bedenklich ohne Seitenfenster, Lüfter, RGB usw...

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Dr4x

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124 Kommentare 101 Likes

Endlich mal wieder ein Gehäuse ohne diesen Quatsch!

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echolot

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1,221 Kommentare 951 Likes

Und vor allem zu diesem lohnenswerten Preis. Keine Lüfter im Gehäuse...puuuh. Noch mal Glück gehabt.

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XXL

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105 Kommentare 34 Likes

Danke für den Test. Kann es mir prima unter meinem Schreibtisch vorstellen. 🥰

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D
Der Do

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96 Kommentare 51 Likes

@echolot
Sind doch 2x 140er drin, wo ist das Problem?

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echolot

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1,221 Kommentare 951 Likes

Na wenigetens das. Habs nicht gesehen. Danke.

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b
boelkstoff

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Les ich das richtig, das man die Grafikkarte vertikal verbauen kann? In einem Gehäuse ohne Fenster was soll das bringen? Außer schlechterer Kühlleistung?

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e
eastcoast_pete

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1,953 Kommentare 1,226 Likes

@Alexander Brose : Danke für einen Test eines Case mal ohne Mäusedisko! Wenn das BeQuiet Gehäuse dann auch einen reellen Preis hat (UVP kommt ja wohl noch nach) wär es in weiß und ohne Seitenfenster schon eine Überlegung wert.

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P
Penman

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32 Kommentare 29 Likes

Schönes Ding. Endlich mal dunkel einfach und kompakt. Ob be Quiet auch mal etwas super Kompakte unter 40 L rausbringt? Der Frontbereich/HDD ehemalige Cage Bereich sieht immer so leer aus. Einziges Manko wäre natürlich die begrenzte Länge der Grafikkarte, aber es gibt auch sehr gute Karten <300mm Länge.
Über den Zweck, das Gehäuse für einen "Mittelklasse Gaming Rechner" zu nutzen kann man streiten. Auf 46 L bekommt man auch wohl High End hin. Über die Wahl einer weißen Grafikkarte und weißer Mainboardblenden ebenfalls, auch wenn bzw. gerade weil man sie normalerweise nicht sehen wird. :D

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Feen-Schubser

Mitglied

86 Kommentare 37 Likes

Mir gefällt das sehr gut.
Das man die Grafikkarte auch vertikal verbauen kann und Staubfilter.
Mal weiter beobachten.
Laut PCGH

Be Quiet Pure Base 501 Preis (voraussichtlich) Front Seitenteil (links)
Black ca. 90 Euro Geschlossen/gedämmt Stahl
Airflow Black ca. 95 Euro Mesh Stahl
Airflow White ca. 100 Euro Mesh Stahl
Airflow Window Black ca. 105 Euro Mesh Glas
Airflow Window White ca. 110 Euro Mesh Glas

Aber die müssen günstiger werden, für den Preis gibt es zu viele alternativen.
Mal sehen was am Ende Straßenpreis wird.

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Victorbush

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483 Kommentare 97 Likes

Klingt nach einem Super Gehäuse ohne Reeperbahn feeling.
Als Fan der Be Quiet Gehäuse und Lüfter wäre es sofort meins.
Für ATX relativ klein, leise und geschlossen und kein Bling-Bling, mehr geht quasi nicht.

Als bekennender CD-User muss aktuell aber noch ein Laufwerk einbaubar sein…., da ich gern laut Musik von CD beim Daddeln höre….

Klar gegen 29.- Budget-Kiste kein billiges Plaste-Blech-Vergnügen.

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Victorbush

Veteran

483 Kommentare 97 Likes

Danke Igor für genau so einen Test!

ohne:
WaKü,
Christbaumbeleuchtung und
Exhibitionist-Verglasung.

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Xaphyr

Mitglied

75 Kommentare 72 Likes

Der Gehäusekern kommt mir glatt so vor, wie vom 500er übernommen, bis auf die weggelassenen Slotstege und lediglich die "Verkleidung" wurde erneuert. Aber warum auch nicht, das 500er ist ein geniales Case.

Oh und ich finde, "Zentriernubsi" sollte als allgemeine Bezeichnung für den festen Mainboardhalter genutzt werden. ^^

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SchmoWu

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105 Kommentare 32 Likes

Danke für den Test @Igor Wallossek

Kein Fenster, Kein Blingbling und Schlicht = gefällt mir gut

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T
TheSmart

Veteran

457 Kommentare 229 Likes

Ich besitze das Vorgängermodell. Also das 500er und bin damit vollkommen zufrieden. Sieht vlt ein wenig langweilig aus optisch, aber da ich eh nicht auf Kirmes im PC stehe und das Teil angenehm leise ist.. habe ich damit absolut kein Problem.
Außerdem war der Preis damals auch sehr angenehm.

Ach und da hier wieder ein paar gemeckert haben, weil nur zwei Lüfter verbaut wurden...

Also wenn man nicht ganz extrem übertaktet reichen die beiden Lüfter vollkommen aus.
Ansonsten baut doch einfach ein paar weitere ein.. aus dem alten Gehäuse oder für ein paar wenige Euro. neu dazu gekaufte. Wenn man ein so optisch dezentes Gehäuse kauft, dann dann reichen auch prreiswerte Lüfter ohne Kirmes dran^^
Außerdem ist der Preis relativ niedrig. Für andere Gehäuse muss man deutlich mehr bezahlen.
Auch wenn ieses auch durchaus teurer geworden ist. Ich habe mein Altes noch für 70 Euro erworben, aber das war auch vor 5 Jahren.

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ipat66

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1,518 Kommentare 1,591 Likes

Der Test ist von Alexander ... :)
Danke Alex :)

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e
eastcoast_pete

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1,953 Kommentare 1,226 Likes

@Alexander Brose und andere hier im Forum: gäbe es auch die Möglichkeit, den Luftaustausch (Airflow) in solchen Builds mit "smoke in a can" zu testen und auch in Bildern und kurzen Videos zu zeigen? Leider machen das (Fotos und Videos) soweit ich weiß Hersteller selten bis nie.
Ich bin selbst eher ein Fan von Luftkühlung, aber auch wenn man Radiatoren verbauen will ist ja guter, direktionaler Luftstrom mit wenig Lärm immer das Ziel. Und da ändert sich einiges, wenn man ein Mainboard mit Kühler und eine GPU in horizontaler oder vertikaler Position im Gehäuse hat.
Allerdings ist mir auch klar, daß so ein Smoke Test der anderen Art nicht im Arbeits- oder Wohnzimmer stattfinden kann, und auch mehr Arbeit ist.

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echolot

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1,221 Kommentare 951 Likes

Hatte ich auch mal an anderer Stelle schon erbeten. Drägerröhrchen

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Alexander Brose

Moderator

843 Kommentare 609 Likes

Moin!

Erstmal danke für das Interesse, das Feedback und die Beteiligung (y)

Die Kühlleistung ist nicht unbedingt immer schlechter vertikal verbaut, oftmals verschieben sich die Temperaturen zwischen GPU- und Hotspot Temperatur etwas, wenn man die Grafikkarte horizontal oder vertikal einbaut. Wenn zwischen Seitenteil und Grafikkarte genug Platz ist, geht das eigentlich schon klar mit den Temperaturen. Der Vorteil den ich bei dieser Montageart sehe ist die gleichmäßiger verteilte Last - die bis über 2kg schweren Grafikkarten üben keine Last auf den PCIE-Slot aus, wenn das Riserkabel am Boden des Gehäuses montiert ist. Es ist kein Allheilmittel, aber ich erwische mich selbst immer öfter dabei, die Möglichkeit auch zu nutzen, wenn das Gehäuse sie bietet - zumindest wenn das Riserkabel direkt beiliegt, was hier leider nicht der Fall ist.

Klar, aber in der geschlossenen Variante hätte ich irgendwie Bauchschmerzen, einen 14900KS und eine 7900XTX zu betreiben, deshalb der Verweis auf die "Mittelklasse". Die Wahl der Grafikkarte und des Boards hat tatsächlich nichts mit der Optik zu tun gehabt... das ist einfach mein aktuelles Testsystem und da Samples für Mainboards und insbesondere Grafikkarten eher rar geworden sind, hab ich leider aktuell keine (aktuelle) "schwarze" Hardware parat gehabt.

Ich hab das schon im Hinterkopf, weil @echolot (und ich glaube noch ein anderer User) das auch schon einmal in den Raum gestellt hatte. Das Problem ist, dass ich hier aktuell mit meinen Möglichkeiten etwas eingeschränkt bin und für die Review-Fotos immer einen Riesenaufwand betreiben muss. Ich will versuchen mir zwischen den Jahren eine Fotoecke für meine Reviews einzurichten, in der ich dann auch z.B. mit einer E-Zigarette (o.Ä.) Rauch/Dampf in das Gehäuse leiten und ein Video vom Airflow anfertigen kann. Eine neue Kamera ist ebenfalls in Planung, die kann die Funktion dann vielleicht auch direkt übernehmen, dass ich nicht mit dem Smartphone hantieren muss etc.

Grüße!

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Alexander Brose

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