Anlauf- und Abschaltspannung
Dieses Kapitel ist mit viel Vorsicht und Aufmerksamkeit zu genießen, solange es sich nicht um rein analog, also DC-geregelte Lüfter mit 3-Pin-Anschluss handelt. Die PWM-Steuerelektronik steht einer sauberen Spannungsregelung fast immer im Weg und es ist auch deshalb nicht ratsam, PWM-Lüfter über die Spannung zu regeln. Trotzdem haben wir auch diese Messung für alle Modelle, egal ob nun DC- oder PWM-Lüfter durchgeführt, weil auch merkwürdige Ergebnisse viel über die Steuerelektronik und den Einsatz als DC-geregelter Lüfter aussagen.
Zunächst aber überprüfen wir sicherheitshalber die maximale Drehzahl bei 100% PWM und vergleichen diese mit dem Datenblatt. Der Lüfter schafft die angegebenen Daten und liegt nach dem 24-stündigen Einlaufen sogar leicht darüber. Da ist natürlich meist auch noch eine kleinere Serienstreuung im Spiel, das passt also schon einmal ganz ordentlich.
Im heutigen DC-Test sehen wir, dass der Lüfter erst mit Spannungen ab ca. 6 Volt anläuft. Die Abschaltspannung liegt bei 3.5 Volt, wobei die technisch möglichen rund 350 U/min bei PWM-Steuerung gegenüber gemessenen 774 U/min stark differieren. Der Lüfter eignet sich damit nicht für eine echte DC-Steuerung, weil man ihn damit nicht weit genug herunterregeln kann.
Die Anlaufdrehzahl beträgt PWM-geregelt reichlich mindestens 365 U/min, einen Fan-Stopp gibt es PWM-geregelt dann darunter. Dass unser 120er Modell nicht abschaltete, scheint am Testmuster zu liegen, denn hier ging es jetzt.
Anlauf- und Abschaltverhalten
Die nachfolgenden Messkurven veranschaulichen noch einmal das sehr unterschiedliche Verhalten. Betrachten wir zunächst die DC-Regelung. Hier werden beim neuen Lüfter als Anlaufdrehzahl sehr hohe 1292 U/min benötigt, einen Stillstand gibt bereits unterhalb von 774 U/min. Das ist als Regelbereich eher wertlos und macht diese Lüfter als reine DC-Lüfter nutzlos.
Wir sehen beim PWM-Protokoll auch sehr gut den Verlauf bis zur Mindestdrehzahl, die dann zum gewollten Stillstand führt.
Leistungsaufnahme
Dieser Wert des offenen Betriebs als Gehäuselüfter ist vor allem bei niedrigen Drehzahlen angenehm niedrig. Man bedenke allerdings auch, dass bei voller Last bereits 3 Lüfter (ohne RGB) zusammen etwas über 11 Watt aufnehmen würden. So gesehen, wäre eine gemeinsame DC-Regelung alle verbauten Lüfter eines Systems über einen einzigen 1-A-Header sowieso unmöglich, wenn es mehr als drei sind. Also doch lieber PWM.
Leistungsaufnahme ist jedoch nicht gleich Leistungsaufnahme, denn die schwankt zwischen Radiatorbetrieb und freiem Einbau als Gehäuselüfter dann schon recht ordentlich! Auch diese Grafik ist neu und sollte bei der Beurteilung der Systemlast weiterhelfen, denn die Leistungsaufnahme steigt auf satte 3.8 Watt und liegt damit nur etwas über den Werten des Datenblattes.
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