Basswiedergabe im Sound-Check
Der nuSub XW-800 Slim müht sich redlich, denn die angegeben Frequenz-Untergrenze von 36 Hz ist ja kein Trennschleifer, wo dann unterhalb gar nichts mehr geht. Vor allem liegend und richtig positioniert, geht es auch noch unter die 30 Hz, auch wenn dann unterhalb von rund 25 Hz wirklich Schluss ist und der Tschaikowsky wie ein Schiff komplett versenkt wurde. Allerdings muss man da schon genauer hinhören, denn die meisten Quellen bieten gar keine so tiefen Signale. Die Kontraoktave ist immerhin komplett und von Anfang an ambitioniert da. Klanglich ist das alles angenehm tief und mit Stopfen sogar lobenswert rabenschwarz. Die Basswiedergabe ist dann sehr knackig und staubtrocken.
Es wummert und schrammelt nichts, nicht mal im Ansatz, sondern es bleibt auch frei von hässlichen Resonanzen, wenn man den nuSub XW-800 Slim einmal richtig eingemessen hat. Der Bass ist einfach nur da, was genau so auch gedacht und gewünscht ist, wenn auch eher nicht ganz so dominant wie bei den großen Subwoofern der XW-Reihe. Für die Party-Beschallung muss man zudem auf nichts verzichten. Das Soft-Clipping kommt ziemlich abrupt zum Tragen und das einsetzende Pumpen und Übersteuern klingt dann einschließlich der Verzerrungen nicht mehr so gut. Aber soweit muss es erst mal kommen. Denn zuerst kommen wohl dann doch die Nachbarn, wenn man kein eigenes Haus und die Fenster zu hat.
Dieser Bereich würde vom nuSub XW-800 Slim immerhin fast noch komplett mit abgedeckt, aber das würde ich nur empfehlen, wenn die anderen Boxen wirklich nur kleinere Brüllwürfel sind. Selbst bei den A-125 würde ich lieber auf 80 oder maximal 100 Hz gehen, denn männliche Stimmen sind bereits im Oberbass sehr anfällig. Ja, das geht durchaus auch mit dem Grundton der männlichen Vocals, aber man erzeugt zumindest bei der Musikwiedergabe sehr schnell viel zu viel Fülle für nichts. Bei Filmen, wo sich das Meiste der Vocals eher im Center abspielt, kann man auch etwas höher gehen, aber es muss nicht sein.
Generell kann man jedoch sagen: Die Wiedergabe leidet nie wirklich unter der Komplexität der Quellen. So lassen sich kurze Impulse (z.B. von der Basstrommel) noch wunderschön von langgezogenen Bassgitarren-Riffs differenzieren und die Untermalung wird nie komplett weggepumpt, um dann etwas später wieder schnapp-atmend einzusetzen. Gemeinsam statt gegeneinander, das kann man so lassen. Hier merkt man auch den Unterschied zum 200-Euro-Subwoofer vom Discounter.
Zusammenfassung und Fazit
Der nuSub XW-800 Slim bedient eine ausgesprochene Nische und das macht er richtig gut. Das lässt sich Nubert zwar mit den 585 Euro im Nubert-Shop (Direktvertrieb) schon ordentlich vergolden, aber es gibt eigentlich in diesem Format auch keine erstzunehmende Mitbewerber. Da kann man sich auch die Kreativität des Anbieters etwas kosten lassen, wenn man zwar für den klassischen Subwoofer keinen Platz hat, aber trotzdem auf dieses klangliche Endstück nicht verzichten möchte. Wer genügend Raum besitzt, muss sich diese Frage ja gar nicht erst stellen.
Oder aber man ist so ein Clear-Room-Fanatiker, der möglichst leere Räume mit nur wenigen fetten Akzenten richtig schön findet. Der legt sich diesen Subwoofer einfach unter die Designer-Couch, sich oben mit seinem Mate-Tee in der Hand auf das Sitz- und Liegemöbel und lässt sich dann mit wohligen 36 Hz den Rücken kraulen. Oder man montiert den Subwoofer wie einen akustischen Heizkörper an die Wand (gern auch zwei davon) und die Gäste wundern sich. Der Gamer von Welt mit Fußpedalerie unterm Schreibtisch stellt sich den Subwoofer möglichst weit weg vom Fußbetrieb an die Tischseite oder packt ihn in Rückenlage auf irgendeinen Schrank. Den geliebten Gummi-Igel als DAS Allheilmittel bitte nie vergessen!
Wenn ich mir nicht schon privat so viele Nubis samt der dazugehörigen Klangmöbel gekauft hätte (leider sind die putzigen Figuren mittlerweile EOL), dann wäre der nuSub XW-800 Slim sicher eine Überlegung wert. Das sind sehr langlebige Konsumgüter, wo sich der etwas höhere Anschaffungspreis doch im Laufe der Zeit gut relativiert. Kann man also machen, vor allem wenn der Platz eher knapp ist.
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