Betrieb mit zwei kleineren Aktivboxen ohne richtigen Tiefgang
Man vergebe mir bitte den elendigen Kabelsalat am Desktop und den aufgeschraubten PC, aber ich bin hier im Office quasi Hardware-Dauertauscher und erledige neben den täglichen Büroarbeiten auch das Schreiben der Artikel. Dazu kommt der Videoschnitt und die eine oder andere Workstation-Einlage. Zocken geht übrigens auch. Auf dem Tisch steht ein Paar älterer nuPro A-200 und als Bass-Booster unterm Tisch ein mittlerweile schon etwas betagter nuSub AW-350. Aber diese Kombination tut es heute noch nahezu perfekt.
Da der nuSub XW-800 Slim mit seinen 180 Watt RMS nur knapp über der Leistung des AW-350 mit dessen 150 Watt RMS liegt, jedoch mehr Volumen mitbringt, habe ich mal den direkten Vergleich gewagt und schon befürchtet, dass ich den AW-350 hinterher nicht mehr so echt mag. Ja, man kann mich wirklich ausrechnen, denn genauso kam es. Allein die Raum-Kalibrierung gab dem ganzen eine deutlich weichere und trotzdem präzisere Note und ich habe final die Grenzfrequenz für den Übergang auf 60 Hz für die Aktivboxen und 70 Hz für den Sub gesetzt. Damit sollten sich die Flanken recht gut überlagern. Beim AW-350 lag ich noch etwas höher.
Der Tiefgang ist, obwohl die Angaben im Datenblatt ähnlich ausschauen, deutlich komfortabler und man hört sogar noch die Subkontraoktave. Man gewinnt bei der Musikwiedergabe und bei Spielen in gleichem Maße. Mehr Druck, subjektiv auch mehr Volumen und ein deutlich später einsetzendes Clipping. Der XW-800 Slim ist definitiv auch deutlich pegelfester und verzerrt bei Vollaussteuerung auch weniger. Wer zum Beispiel ein Paar nuPro SP-200 damit ergänzen möchte, dem kann ich zu diesem soliden Bassfundament nur zuraten. Die SP-200 gehen schon relativ tief, der nuSub XW-800 Slim aber noch einmal eine ganze Etage tiefer!
Betrieb mit zwei nuPro X-4000 RC
Sicher, die beiden X-4000 RC können auch allein schon richtig tief, verlieren dabei aber gut an Leistung. Hier lasse ich den nuSub XW-800 Slim erneut hochkant und zur Wand gedreht spielen, verbunden über die Wireless-Funktion, die die X-4000 RC ja beherrschen. Allerdings sind die Boxen bereits recht potent, so dass ich den Bass an den Boxen lediglich etwas abgesenkt habe (- 3 dB) und die Oberfrequenz des nuSub-800 auf 100 Hz abgesenkt wurde. Die relative Lautstärke des Subs habe ich dann so angepasst, dass sowohl der Subwoofer als auch die Boxen zusammen bei Vollaussteuerung noch verzerrungsfrei spielen. Den Rest kann man individuell per Bassregler am Master der Kombination abstimmen.
Klanglich gewinnt man in dieser Konstellation sogar noch etwas mehr Tiefgang hinzu, aber der echte Zugewinn liegt in der gestiegenen Pegelfestigkeit, vor allem bei harten Impulsen (Gaming) oder tiefem Grollen (Gaming, Filme). Was die Musik betrifft, gewinnen große Orchester und alle basslastigen Genres. Vor allem Elektro knallt jetzt wesentlich prägnanter und wer mal Party machen möchte, hat demnächst neue Feinde in der unmittelbaren Nachbarschaft. Garantiert.
Um das mit einer größeren Lösung zu vergleichen, habe ich den dort normalerweise installierten nuSub XW-900 abgeschaltet bzw. später hin- und hergewechselt. Der nuSub XW-900 hat natürlich deutlich mehr Potential, auch nach unten, aber so riesengroß ist der Unterschied gar nicht. Hätte ich den nuSub XW-900 nicht schon, dann wäre ich wohl auch mit dem flachen XW-800 Slim glücklich geworden und hätte noch jede Menge Platz (und Geld) gespart. Nur die Ablage für meine Kopfhörer wäre dann gleich mit verschwunden.
Kombination im Wohnzimmer mit Standlautsprechern und AVR
Wenn man auf das Bild schaut, dann wähnt man den nuSub XW-800 Slim auf verlorenem Posten gegen zwei riesige nuLine 334, einen nuLine CS-64 als niedrigen Center, einen potenten nuSub XW-1200 und die kleinen nuLine im Rücken samt Dolby Atmos in jeder Ecke und einen Denon AVR als Antrieb. Dass das Zuungunsten des Slim-Subwoofers ausgeht, ist natürlich logisch. Aber darum geht es hier auch gar nicht. Für den Test habe ich den nuSub XW-1200 nämlich ausgeschaltet und die nuLine 334 am Verstärker auf eine untere Grenzfrequenz von 50 Hz eingestellt, um mittelgroße Kompaktlautsprecher zu simulieren. Normalerweise kommen die mit etwas Schub auch unter die 30-Hz-Marke.
Dann ging es ins Heimkino. Die üblichen Verdächtigen, von Familienfilmen wie den Fantastischen Vier, über Trash wie diverse Naturkatastrophen-B-Movies bis hin zu Avatar mit der vollen Bandbreite aller Soundeffekte. Wichtig war mir, an dieser Stelle erst einmal Filme zu testen und dann auch noch in Stereo quasi als 2.1 System gute Musik zu hören. Dazu habe ich hier im Raum beide Optionen verglichen: Einmal stehend neben dem massiven 120-Kilo Sideboard aus Echtholz (da vibriert selbst mit dem nuSub XW-1200 nichts) und einmal liegend unter meiner Couch, die sich sinnvollerweise in der Raummitte befindet. Auch wenn der Raum nicht riesig ist, akustisch geht da schon was. Vor allem auch laut.
Vergleichen wir jetzt einmal die stehende und die liegende Positionierung des nuSub XW-800 Slim. Vor allem in Filmen ist das unter dem Sofa liegende Teil klar im Vorteil, was aber sicher auch etwas daran liegt dass die mittige Aufstellung geradezu optimal ist und die Couch oben drüber nicht stört. Man sieht auch nicht, was man hört, weil das Teil so galant versteckt ist. Ich habe die Gitarre beim Test übrigens aus dem Raum entfernt, was mir auch die Möglichkeit gab. den ganzen Spaß einmal wie einen Heizkörper längs der Wand hinzustellen. In beiden Fällen MUSS man jedoch für eine Entkopplung zum Fußboden sorgen und ich erinnere gern noch einmal an meine Gummi-Igel (Damper). Das bringt einen deutlichen Fortschritt gegen das unkoordinierte, eher matschige Wummern in einigen Tonlagen, wenn man mal wieder etwas des Inventars bei seiner Resonanzfrequenz erwischt hat. Körperschall kann durchaus grausam (anregend) sein.
Wer kann und will: bitte hinlegen oder wenigstens gegen die Wand strahlen lassen und die Öffnung des Bassreflex-Rohres nicht in Richtung Kopf richten (Klirr). Wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann hilft ein leicht eingeschobener Stopfen, was dem nuSub XW-800 Slim sogar etwas mehr Vortrieb beschert. Man muss nur ggf. etwas den Bass anheben. Klanglich gewinnt man dann aber in jedem Fall. Wer zudem merkt , dass der Subwoofer bei sich immer noch too much ist, der sollte generell einen Stopfen verwenden in kleinen Räumen wird man sich dann Wundern, was das eher kleine teil zu leisten imstande ist. Ja, der kann was. Sogar in relativ laut.
Im Bild oben habe ich ihn mal etwas vorgezogen, damit man ihn auf dem Foto besser sieht. Während meiner Hörprobe stand er ca. 30 cm weiter hinten. Wie sich mein Klangeindruck dann in dieser angepassten Aufstellung definiert, das lest Ihr auf der nächsten und letzten Seite vor der Zusammenfassung.
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