Grafikkarten Hardware Testberichte

Heiße Feinkost für Veganer: Asus RX Vega64 Strix OC im Test

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Kühlsystem und Backplate

Im direkten Zusammenhang zur aufgenommenen Leistung steht natürlich die erzeugte Abwärme, für deren optimale Abführung die Kühllösung verantwortlich ist. Und genau hier sehen wir uns kleineren Problemen gegenüber, die wir gerade eben bei der thermischen Analyse der Platine feststellen konnten.

Zur Stabilisierung der Platine und Kühlung der zwei separat positionierten Spannungswandler setzt Asus wie gewohnt auf eine Art Stabilisierungs- und Kühlrahmen, der zusätzlich mit der Slot-Blende verschraubt wurde und der das Gegenstück zur Backplate darstellt. Er muss in diesem Fall jedoch nur die eine Phase kühlen, was wir an den deutlich niedrigeren Temperaturen dieser beiden Wandler gesehen haben.

Asus hat die Backplate innen zwar schwarz beschichtet, so dass die abgestrahlte Wärme besser aufgenommen werden kann, allerdings hat man die von uns seit Jahren vorgeschlagene Variante mit der aktiven Einbeziehung der Backplate mittels eines Wärmeleitpads zwischen Platine und Backplate im Gegensatz zu den meisten Mitbewerbern immer noch nicht verwendet.

Egal ob nun MSI, Gigabyte, EVGA, Galax und andere – diese fast kostenfreie Verbesserung der Wärmeableitung hat über die letzten Jahre aus Sicht des Kunden dankenswerterweise eine größere Verbreitung gefunden und wir können Asus nur raten, da endlich einmal nachzuziehen.

Die Implementierung des RGB-hintergrundbeleuchteten Logos ist da eine im Vergleich eher unnütze Spielerei, aber was soll’s… Man kann nun einmal nicht alles haben.

Kühlsystem im Überblick
Art des Kühlers: Luftkühlung
GPU-Kühlung Vernickelter Kupfer-Heatsink
Kühlfinnen: Aluminium, vertikale Ausrichtung
engstehend, nicht geneigt
Heatpipes 6x 6 mm, vernickeltes Kupfer-Komposit
VRM-Kühlung: 7 Phasen über einen VRM-Heatsink im Kühler
1 Phase über den Stabilisierungsrahmen
RAM-Kühlung Speicherkühlung (HBM2-Module) über Heatsink
Lüfter: 3x 9 cm Lüftermodule (9,2 cm Öffnung), 11 Rotorblätter
semi-passive Regelung
Backplate Aluminium, geschwärzt
Ohne Kühlfunktion

Betrachten wir nun diesen Kühler einmal genauer. Neben dem VRM-Heatsink für einen Teil der Spannungswandler sind sechs 6-mm-Heatpipes, die aus vernickeltem Kompositmaterial bestehen, für den Transport der Abwärme von der GPU zu den einzelnen Bereichen des Lamellenkühlers verantwortlich.


Der Heatsink für die GPU ähnelt einer polierten Platte und soll damit eine extra glatte Oberfläche schaffen. Ob aber wirklich mechanisch nachgearbeitet wurde, oder ob man beim Beschichten einfach filigraner vorgegangen ist, ließ sich so nicht nachprüfen. Aber es funktioniert erst einmal, das konnten wir ja bestätigen. Wenn es wirklich Schwachstellen gab, dann im Bereich der Passivkühlung auf der Rückseite.

Lüfterkurven und Geräuschemission („Lautstärke“)

Den semi-passiven Betrieb erledigt man über einen eigenen Controller, der jedoch ein exaktes Tachosignal zurückgibt, selbst wenn WattMan noch auf PWM-Werte der im BIOS hinterlegten Lüfterkurve setzt. Interessant ist auch der Kurvenverlauf, der dafür sorgt, dass die GPU nicht über die hinterlegte 75°C-Zieltemperatur hinausschießt. Hier beugt sich auch Asus AMDs etwas verwirrende“Fuzzy-Logic“, was den Anstieg der Lüfterdrehzahlen anbelangt.

Nach einer Phase sehr intensiver Kühlung während der Aufwärmphase gehen die Drehzahlen später signifikant wieder zurück. Allerdings hat es Asus bei der Geräuschvermeidung auf diesem Kühler einen Tick zu gut gemeint, was sich dann in den leicht alternierenden Drehzahlen niederschlägt. Hier hätte man durchaus auch konstant etwas höhere Drehzahlen fahren können, denn wir wissen ja bereits, wo die Schwachpunkte liegen.

Wir erkennen auch deutlich, wie empfindlich die Karte auf ein geschlossenes Gehäuse reagiert. Im Vergleich zu den Custom-Lösungen von Sapphire und sogar Gigabyte, sind die zum Halten der Zieltemperatur nunmehr nötigen Drehzahlen als Differenzwert deutlich höher als der bei den Mitbewerbern, was auch aus der indirekten Aufheizung des Bereichs unter dem Package durch den Spannungswandlerblock verursacht wird.

Das Ganze sieht beim Stresstest nicht viel anders aus. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Karte mit den drei Lüftern recht gut hinkommt, jedoch auch höhere Drehzahlen und eine Backplate-Kühlung bräuchte, um im VRM-Bereich sorgenfrei agieren zu können.

Reserven, um die Lüfter niedriger drehen zu lassen, besitzt die Karte somit keine, im Gegenteil. Hier wurde auf die Lautstärke hin optimiert, was aber im geschlossenen Gehäuse im Vergleich zu den Mitbewerbern trotzdem wieder einigermaßen von Geräusch begleitet ist:

Messwerte für Lüfter und Geräuschemission
Lüfterdrehzahlen Open Benchtable Maximum
1847 U/min (Peak)
Lüfterdrehzahlen Open Benchtable Average
1280 U/min (aufgewärmt)
Lüfterdrehzahlen Closed Case Maximum 2119 U/min (Peak)
Lüfterdrehzahlen Closed Case Average 1666 U/min (aufgewärmt)
Geräuschemission (Luft) Range
33.2 (Minimum) bis 44.5 dBA (kurz beim Aufwärmen)
Geräuschemission (Luft) Average
34,8 dBA (aufgewärmt, Open Benchtable)
38,3 dBA (aufgewärmt, Drehzahlen Closed Case)
Geräuschemission (Luft) Idle 0 dBA
Klangcharakteristik /
Höreindruck
kaum Lagergeräusche
leichte Motorgeräusche < 1 Hz
moderate Luft-/Abrissgeräusche
kaum Spannungswandlergeräusche

Um unseren subjektiven Höreindruck der eigenartigen Lüfterkurve noch einmal zu veranschaulichen, haben wir nun noch eine hochauflösende Grafik mit dem Frequenzspektrum unserer Labormessung beim Absinken vom Maximum in Richtung Endwert mit gleichzeitigem weiteren Erwärmen der Karte. Man sieht sehr schön die unterschiedlichen Lüfterdrehzahlen und den sich ergebenden Mittelwert als Summe einer Messung mit längerem Intervall.

Hat sich alles auf einen Endwert eingepegelt, sieht das Spektrum dann gleichmäßiger aus, wobei uns vor allem die Motorgeräusche noch etwas stören. Die gemessenen 34,8 dB(A) im offenen Aufbau sind dann auch das, was viele Kollegen so lobenswert fanden. Stellt man jedoch die Lüfterdrehzahlen auf die im geschlossenen Aufbau gemessenen Drehzahlen ein, dann überspringt man die Grenze von 38 dB(A) ziemlich schnell. Wir verzichten jedoch auf dieses Spektrum, weil es ein von uns simulierter Loop war und im geschlossenen Gehäuse nun mal nicht direkt gemessen werden kann.

Man wird wohl freiwillig auf einen guten Airflow im Gehäuse achten, da dieser mit Sicherheit und guten Lüftern einfacher umzusetzen ist, als die drei Propeller der Grafikkarte einen gequälten Job machen zu lassen. Den hört man dann garantiert viel deutlicher.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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