Spannungsversorgung und Layout
Die Platine ist ein Multi-Layer-Eigendesign und wird bei Yu Fo Electronics Co Ltd in Taoyuan (Taiwan) gefertigt. Sie weicht zwar vom alten Referenz-Layout der Radeon RX 480 auf den ersten Blick deutlich ab, orientiert sich aber in vielen Punkten durchaus noch an AMDs Vorgabe.
Wir betrachten nun die Platine einmal genauer und sehen auf den ersten Blick sofort die gern beworbenen sechs Versorgungs-Phasen für die GPU. Allerdings hat man wegen des vorhandenen 8-Pin-Anschlusses geringere Probleme, diese Phasen den einzelnen Rails (PCI-Express extern, Mainboardslot) zuzuordnen. Wir werden die jeweiligen Lasten später natürlich noch messen. ASRock setzt an den kritischen Stellen der VR zudem durchgängig auf Polymerkondensatoren, allerdings in Becherform.
Über die manuelle Bestückung wollen wir uns nicht weiter auslassen, aber man sieht schon, dass große Bauelemente wie die Spulen nicht maschinell eingesetzt wurden. Die Lötqualität der Platine geht in Ordnung, die einfache Oberflächenversiegelung der Rückseite auch.
Als PWM-Controller kommt mit dem IR3567B von International Rectifier ein guter alter Bekannter zum Einsatz. Dabei handelt es sich um einen Dual-Loop Digital Multi-Phase Buck Controller, also ein Steuer-Chip für zwei getrennt arbeitender Spannungswandler-Layouts (max. 6 + 2 Phasen). In unserem Fall hier steuert er die sechs echten Phasen für die GPU und eine weitere für den Speicher.
Der verwendete CHL8510 als OEM-Produkt entpricht dem IR3537 und ist einer der meistverwendeten Gate-Treiber zur Ansteuerung von High- und Low-Side von Spannungswandlerkreisen. ASRock setzt ihn für die Ansteuerung der sechs GPU-Phasen ein.
Die Beschaltung der VRM ist klassisch gelöst. Anstatt wie manche Hersteller auf einen hochintegrierten Einzelchip zu setzen (PowerStage), realisiert man die Umsetzung mit Einzelkomponenten, was natürlich am Ende auch besser zu kühlen ist, da die Wärmedichte auf so einer großen Fläche deutlich niedriger ausfällt. Dass das gut funktionieren kann, werden wir später noch sehen.
Sie High-Side ist mit einem einzelnen SM4336 und die Low-Side mit je zwei SM4373 von Sinopower bestückt. Dabei handelt es sich um N-Channel Enhancement Mode MOSFETs, die gut mit dem Gesamtkonzept harmonieren und zudem relativ günstig sind.
Bei den Spulen setzt man auf ungelabelte Ferritkernspulen, die in einem Gehäuse aus gesintertem Material eingegossen wurden. Wir können an dieser Stelle bereits spoilern, dass dies keine schlechte Wahl war. Bei den GPU-Spannungswandlern vermuten wir die üblichen 220-nH-Spulen, die eine Spule für den Speicher fällt mit 1 mH schon recht üppig aus.
Die Spannungsversorgung des Speichers ist im direkten Vergleich dazu recht simpel gelöst. Mit dem zweiten Loop des PWM-Controllers steuert man die betreffenden Spannungswandler direkt, wobei die High-Side auf einen SM4336 und die Low-Side auf einen SM4373 setzt. Damit handelt es sich um einen simplen, einphasigen Buck-Controller, der aus dem PEG gespeist wird.
Der Speicher kommt von Micron und nicht wie bei den meisten anderen RX 580 von Samsung. Beim verwendeten MT51K256M32HF-60 N handelt es sich um insgesamt acht einfache 8Gb-Module GDDR5 (256Mb x32) mit 6.0 Gb/s bei 1.35V nominaler Betriebsspannung.
ASRock setzt zudem, wohl auch aus Kostengründen, auf ein Einfach-BIOS. Die Position des Chips und seiner Spannungsversorgung direkt unterhalb des Randes vom GPU-Sockel ist eher ungewöhnlich, denn so liegt das BIOS eigentlich in einem der zu vermutenden Hotspots.
Wir werden später noch sehen, ob dies vielleicht sogar kritisch werden könnte, oder eben auch nicht.
- 1 - Einführung, Unboxing und technischen Daten
- 2 - Platinenlayout und Spannungsversorgung
- 3 - Gaming-Performance 1920 x 1080 Pixel (Full-HD)
- 4 - Gaming-Performance 2560 x 1440 Pixel (WQHD)
- 5 - Leistungsaufnahme im Detail
- 6 - Temperaturen, Taktraten und Wärmebildanalyse
- 7 - Kühlerdetails und Geräuschentwicklung
- 8 - Zusammenfassung und Fazit
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