ASRock hat reagiert – oder besser gesagt, musste reagieren. Nach einer Flut an Nutzerberichten zu unerwarteten Systemabstürzen und in manchen Fällen sogar kompletten CPU-Ausfällen bei AMDs Ryzen 7 9800X3D hat der Hersteller nun ein BIOS-Update bereitgestellt. Dass es sich dabei eher um eine Art Pflaster als eine wirkliche Lösung handelt, liegt auf der Hand.
BIOS-Version 3.20 Beta: Flickwerk oder echte Rettung?
Die neue Firmware soll „unerwartete Boot-Probleme und Fehlercodes“ beheben – so steht es zumindest in der Mitteilung von ASRock. Kein Wort darüber, dass Prozessoren dabei auch den Hitzetod sterben können. Man möchte wohl vermeiden, allzu tief in die Schuldfrage einzusteigen. Das ist verständlich, aber wenig hilfreich für all jene, die bereits einen Totalausfall erlebt haben. Obwohl ASRock betont, dass nur eine „kleine Anzahl“ von Mainboards betroffen sei, sprechen zahlreiche Meldungen in Foren eine andere Sprache. Offenbar ist das Problem größer, als man es offiziell zugeben will.
Fehlersuche: Ist wirklich der Speicher schuld?
ASRock Japan hat sich immerhin zu einer vagen Erklärung durchgerungen: Angeblich hängen die CPU-Probleme mit Speicheroptimierungen zusammen. Ob das nur eine Ablenkung oder tatsächlich die Ursache ist, bleibt fraglich. Denn dass der Ryzen 7 9800X3D mit seinem gestapelten 3D-V-Cache empfindlicher auf Spannungsversorgung und Temperaturen reagiert als seine nicht-X3D-Kollegen, ist kein Geheimnis. AMD selbst? Schweigt dazu. Und das macht die Situation nicht besser. Wer ein betroffenes System hat, kann nur hoffen, dass dieses BIOS-Update zumindest kurzfristig hilft. Langfristig könnte sich allerdings zeigen, dass hier ein Designproblem vorliegt, das sich nicht einfach wegpatchen lässt.
Nicht nur ASRock betroffen – ein größeres Problem?
Auch andere Mainboard-Hersteller haben ähnliche Problemberichte auf ihren Plattformen. ASRock ist also nicht allein, sondern vielleicht nur der erste Anbieter, der schnell genug reagiert hat. Das wirft allerdings die Frage auf, ob sich die gesamte AM5-Plattform mit dem Ryzen 7 9800X3D schwerer tut, als ursprünglich angenommen. Es dürfte also nicht lange dauern, bis andere Hersteller ebenfalls mit BIOS-Updates nachziehen. Ob das wirklich hilft oder nur ein vorübergehendes Beruhigungsmittel für die Nutzer ist, bleibt abzuwarten.
Fazit: Ein Patch, viele offene Fragen
ASRock hat gehandelt, doch eine wirkliche Lösung sieht anders aus. Das BIOS-Update mag manche Systeme stabilisieren, aber die grundlegende Problematik bleibt bestehen. Ohne eine klare Stellungnahme von AMD bleibt es Spekulation, ob das Problem tatsächlich durch Speicheroptimierung oder eher durch eine zu aggressive Spannungssteuerung verursacht wird. Bis dahin bleibt nur die Empfehlung: Wer betroffen ist, sollte keine unnötigen Risiken eingehen, auf Standard-Einstellungen bleiben und die Temperaturen im Auge behalten. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine überhitzte CPU nicht nur den eigenen Rechner, sondern auch das Vertrauen in eine ganze Plattform beschädigt.
Source: ASRock
8 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Mitglied
Mitglied
Mitglied
Urgestein
Mitglied
Mitglied
Mitglied
Veteran
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →