Hardware Prozessor Testberichte

AMD Ryzen 5 2400G und Ryzen 3 2200G: Leistungsaufnahme, Takt und Temperaturen

Wir betrachten die beiden neuen APUs von AMD noch einmal im Detail und analysieren Leistungsaufnahme, Takt, Temperaturen sowie die Wechselwirkungen all dieser Werte. Und wir testen natürlich auch den Boxed-Kühler gegen den Chiller und finden eine Art ...The Witcher 3 (Skellige) Wir nutzen dieses Spiel ja seit Längerem auch für die Ermittlung der Leistungsaufnahme der dedizierten Grafikkarten, weil die ermittelten Werte fast immer genau auf den Punkt der vom Hersteller angegebenen Leistungslimits tre...CPU Torture: Prime95 Small FFTs Was Furmark und der MSI Kombustor für die GPU sind, stellt Prime95 seit Jahren für die CPU dar. Ein echter Klassiker, der sich über die Jahre allerdings auch weiterentwickelt hat. Aktuelle Versionen unterstützen nämlic...Extremtest mit Boxed-Kühler Waren wir bei den Einzeltests bereits an die Grenzen des Kühlers gestoßen, wollen wir nun testen, was wirklich maximal möglich ist, wenn man CPU und Grafikeinheit parallel maximal auslastet. Dabei interessieren erneut das ...Übersicht der Leistungsaufnahme Wir haben die Ergebnisse der vorangegangenen Seiten zur besseren Übersicht jetzt noch einmal in Balkengrafiken zusammengefasst. Dabei sehen wir auch sehr deutlich, dass die kurzeitig und eher sporadisch erreichten Spit...Zusammenfassung Über die Gaming- und Anwendungs-Performance der beiden APUs hatten wir ja bereits im Launchartikel ein ausführliches Urteil abgegeben, das müssen wir an dieser Stelle nicht noch einmal wiederholen, sondern verweisen auf die erste Publ...

CPU Torture: Prime95 Small FFTs

Was Furmark und der MSI Kombustor für die GPU sind, stellt Prime95 seit Jahren für die CPU dar. Ein echter Klassiker, der sich über die Jahre allerdings auch weiterentwickelt hat. Aktuelle Versionen unterstützen nämlich die neuesten AVX-Befehlssätze und schaffen damit erneut thermische Überlasten, die sich gewaschen haben. Doch nicht jeder wird diese extensive AVX-Hitzekeule schwingen wollen, so dass viele Anwender entweder im BIOS den AVX-Offset ändern bzw. nach älteren Versionen der Software googeln.

Wir aber sind heute am Extremtest gespannt und wollen zunächst sehen, wie weit man mit dem CPU-Teil überhaupt gehen kann, wenn die Grafikeinheit nicht belastet wird. Das gibt uns auch Auskunft über mögliche Limitierungen und das Balancing zwischen den Einheiten.

AMD Ryzen 3 2200G

Stressen wir zunächst erst einmal die kleinere APU. Mit etwas über 80°C hat der Boxed-Kühler nun schon eher eine gewisse Nuss zu knacken, denn mit der Leistungsaufnahme geht es nun, wie erwartet, steil nach oben. Mit ca. 54 Watt im Mittelwert und bis zu ca. 67 Watt in der Spitze kratzt man dann auch bereits an der angegebenen TDP, hat aber noch Luft nach oben.

Die Grafikeinheit döst mit knapp unter 220 MHz gelangweilt vor sich hin, während die CPU-Kerne fast schon stabil bei ca. 3,65 GHz schwitzen.

AMD Ryzen 5 2400G

Der Preis ist heiß, zumindest bei der größeren APU. Mit bis zu 85°C bekommt auch der Boxed-Kühler nun endlich eine echte Aufgabe, schafft dies jedoch gerade noch so, wenn auch deutlich hörbar.  Mit 76 Watt im Durchschnitt über 15 Minuten und bis zu 83 Watt in der Spitze überschreitet man nun die ausgelobte TDP von 65 Watt recht deutlich. Allerdings ist AVX nichts, was man nun (all)täglich bräuchte, aber wir wollen ja nur den Maximalwert austesten. Und genau dafür gibt es nichts Besseres.

Mit der steigenden Temperatur fällt auch der CPU-Takt ein wenig, wobei der Unterschied von den anfänglich erreichten 3.75 GHz auf dann „nur“ noch 3,7 GHz geradezu unbemerkbar ausfällt.

GPU-Torture: MSI Kombustor Core Burner

Der „Kombustor“ von MSI legt bei den Lasten sogar noch ein gewisses Schippchen obendrauf und ist zudem deutlich flexibler, was die Auswahl der möglichen Tests betrifft. Generell gilt beim „Kombustor“, dass man die Bildschirmauflösung nur so hoch wählen sollte, dass eine weitgehend ruckelfreie Ausgabe erreicht wird. Was uns zu diesem anderen Extrem bewegt hat ist der Umstand, dass wir nun die Grafikeinheit allein stressen und herausfinden können, welche Leistung sie nahezu allein aufnimmt.

Warum wir diesmal nur über die Hälfte des bisher festgelegten Zeitraums von 15 Minuten testen, ist schnell begründet. Spätestens bei der größeren APU wurden wir auf ein Phänomen aufmerksam, das bereits nach ca. 4 Minuten auftritt und wir in Folge dessen beschlossen haben, für die bessere Darstellung der Kurvenverläufe einfach auch weniger Messpunkte zu verwenden. Die vollständige Durchwärmung ist auch in diesem Abschnitt nämlich bereits vollständig abgeschlossen.

AMD Ryzen 3 2200G

Mit durchschnittlich ca. 38 Watt, ist die kleinere der beiden Grafikeinheiten trotz allem recht sparsam, wenn man sie allein betrachtet. Das schlägt sich dann auch in den Temperaturen von maximal 51°C für die APU und 56°C für die heißesten Spannungswandler nieder.

Die 1100 MHz der GPU können trotz voller Last ebenfalls gehalten werden; nicht schlecht für einen solchen Stresstest! Die vereinzelten Spikes der CPU gehen im Grundrauschen unter. Wir sehen zumindest bei dieser APU keinerlei Änderungen des Taktverhaltens über den getesteten Zeitraum.

AMD Ryzen 5 2400G

Kommen wir nun zu einem Verhalten, das sich als solches kaum anhand der möglichen Messwerte erklären lässt und das auch von AMD bisher, trotz Nachfrage, nicht erklärt wurde. Allerdings hat MSI als zweiter Mainboardhersteller genau dieses Verhalten mit einem anderen Mainboard und auch weiteren APUs dieses Modells stets sicher reproduzieren können, so dass wir auch einen Zufall oder Einzelfall komplett ausschließen können.

Die Gesamtleistungsaufnahme liegt bei eher moderaten 44 Watt im Durchschnitt und die maximale, kurzzeitige Spitze tritt auch erst nach dem Effekt auf, der wie eine Art Throttling wirkt. Ein thermisches Throttling dürfte aber auszuschließen sein, denn die durchschnittlich nur 52°C und die ca. 60°C in den Spitzen sind nichts, was einen Grund für eine Limitierung gäbe. Wir tippen somit eher auf eine Art Trigger, der leistungsbedingt ist (z.B. eine bestimmte Maximalstromstärke über eine gewisse Zeit).

Wir sehen es aber auch in vor allem an den sehr extremen Ausschlägen beim CPU-Takt, die eigentlich durch nichts wirklich gerechtfertigt sind. Es liegt weder eine unerwartete CPU-Last im Benchmark an, noch wurden irgendwelche Programme zusätzlich gestartet. Sowohl das Eintreten dieses Effekts, als auch der Zeitpunkt ließen sich stabil reproduzieren. Wir schrieben es ja bereits, dass auch MSI dieses Verhalten nachweisen konnte, wenngleich stets etwas später im Verlauf.

Was jedoch richtig ärgerlich war, ist die Tatsache, dass diese Art der Limitierung auch nach dem Ende des Stresstests und längerer Zeit im Idle nicht wieder deaktiviert wurde, sondern man das gesamte System komplett neu booten musste, um wieder normale Taktraten und ein normales Taktverhalten zu erreichen. Es trat nur bei der Ryzen 5 2400G auf, dafür jedoch auf allen getesteten Exemplaren.

Zwischenfazit

Die Verteilung der maximal möglichen Lasten auf die Teilbereiche CPU und GPU klappt nicht schlecht, auch wenn wie bei der größeren APU ein nicht erklärbares Verhalten feststellen konnten. Wir möchten explizit darauf hinweisen, dass diese Art des „Throttlings“ nicht bei Spielen oder normalen Anwendungen auftrat, wohl aber beim Stresstest der GPU und einigen GPGPU-Anwendungen bzw. dem Rendern und Encodieren mit der GPU.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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