Hardware Motherboard Testberichte

Aorus X299 Master im Test – Gigabytes coole Antwort auf Intels Hitzköpfe

NVMe-Benchmarks

Das Board besitzt drei M.2-Steckplatze, die auf diesem Board samt der großen CPU auch keinen echten Restriktionen unterliegen. Als Testobjekt für die Benchmarks dient eine nagelneue Patriot Viper 1TB, die als Controller auf den Phison PS5012-E12 setzt und deutlich über 3000 MB/s schafft.

Die SSD lasse ich mit drei verschiedenen Benchmarks laufen, wobei sich das Ergebnis wirklich sehen lassen kann. Zum Einsatz kommen CrystalDiskMark, AS SSD und der ATTO Benchmark. Drei unterschiedliche Herangehensweisen, aber das Motherboard ist hier mit Sicherheit nicht der limitierende Faktor

 

SATA-Performance

Hiefür nutze ich die übliche Butter-und-Brot-SSD in Form einer älteren Crucial MX300 mit ebenfalls 1 TB Größe und ca. 68% Belegung mit binärem Datenmüll in sehr unterschiedlich großen Dateien (Random). Die SSD wurde damit jedoch nur einmalig beschrieben und dient seither lediglich ab und an als Prüfobjekt mit einer sehr niedrigen Anzahl von Schreibvorgängen. Auch hierbei liegt die Performance genau dort, wo sie mit anderen Boards auch liegt. Die SSD liefert an einem MSI X299 Gaming Pro Carbon AC exakt die gleichen Werte, so dass es auch beim Aorus-Board keinen Flaschenhals geben sollte.

 

USB 3.1 Performance

Um das alles richtig testen zu können, setze ich diesmal fürs Storage auf externe SSDs von Seagate. Mit der Fast SSD erreicht man faktisch die gleichen Werte, wie mit einer internen SATA-SSD. Falls der USB-3.1-Anschluss des Mainboards was taugt. Und genau das tut er.

Die Messergebnisse zeigen, dass die externe Festplatte exakt die Geschwindigkeit erreicht, die auch ausgelobt wurde. Check.

 

Netzwerkgeschwindigkeit

Über den Sinn oder Unsinn des am Realtek-Chip hängenden 2,5 Gbit/s Multigigabit-Ethernet-Anschlusses kann man trefflich streiten, denn NBase-T steht noch am Anfang. Doch ohne zweite „Gegenstelle“ nutzt das alles recht wenig. Ich verwende als Router in der Redaktion eine Fritz!Box 7590 und der Durchsatz läuft exakt auf das hinaus, was das Gigabit-Ethernet kann und das war’s. Im Labor liegt noch ein professionelles 10GBase-T Netzwerk mit 10 Gb/s, aber auch hier gibt es einen Fallback auf 1 Gbit/s mangels passender anderer Hardware.

Ethernet

Benchmarks im Netzwerk von Gerät zu Gerät sind immer etwas problematisch, weil man am Ende nach dem Ausschlussverfahren herausfinden muss, welches Glied das langsamste in der Kette ist. Deshalb nutze ich die Fritz!Box und mein Gigabit-Internet, das mittlerweile auch den Namen eines solchen verdient. Hat lange gedauert, bis Magenta das hinbekommen hat, aber nun läuft es. Mit durchschnittlich 920 Mbit/s ist das eine runde Sache und es kommt eigentlich auch genau das an, was man angeboten bekommt. Etwas Overhead und Schwund sind immer dabei. Als Endergebnis kann man das durchaus so stehen lassen.

WiFi: 5 GHz Band

Knapp über 650 Mbit/s sind für ein drahtloses Netzwerk gut, aber kein Spitzenwert. Die Latenzen passen, aber die Werte aus dem Handbuch erreiche ich so definitiv nicht. Auch ein Plausibilitätstest mit JPerf/IPerf zu einem anderen PC im Netzwerk bringt da nicht mehr, egal ob dieser nun ebenfalls per Modul im 5-GHz-Netzwerk hängt, oder aber über dem Umweg des Routers per LAN darauf zugegriffen wird. Andere 5-GHz-Geräte sind hier deutlich schneller, auch am gleichen Antennenstandort.

WiFi: 2.4 GHz Band

Mit ca. 100,5 Mbit/s praktisch erreichter Geschwindigkeit ist der Betrieb fast schon als lahm zu bezeichnen. Am Teststandort kann ausgeschlossen werden, dass hier andere Netzwerke störend wirken. Gut, wer nur surft und eine Leitung mit 100 MBit/s besitzt, wird davon nicht viel mitbekommen, aber alles darüber müsste man dann schon ins 5-GHz-Netzwerk verfrachten. Die Latenzen stimmen, aber beim Tempo hätte ich dann doch gern etwas mehr.

 

Zwischenfazit

Die Datenträgergeschwindigkeit und der Durchsatz am USB 3.1 sind hervorrragend, da gibt es nichts zu meckern. Nur beim Drahtlos-Netzwerk ist etwas der Wurm drin, zumindest im 2,4-GHz-Band. Die erreichten 100 MBit/s sind nicht mehr ganz so state-of-the art in der heutigen Zeit. Der Spaß mit dem NBase-T und den 2,5 GHz sind schön fürs Marketing, aber der praktische Mehrwert wird sich wohl erst dann erschließen, wenn man mit zweien solcher Geräte an einem alten Cat5-Kabel raumgeistert und/oder der Router das auch beherrscht. Zumal der Chip mit ca. 3 Watt extrem leistungshungrig ist, was sich auf den Stromverbrauch auswirken sollte. Eine normale Lösung ist mit weniger als 0,5 Watt zufrieden.

 

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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