Grafikkarten Praxis Testberichte VGA

AMDs Radeon RX 6800 stabil mit dauerhaften 2.55 GHz und RX 6800 XT mit bis zu 2,5 GHz übertaktet – Dank MorePowerTool und Boardpartner-BIOS

Kommen wir nun zur großen Schwester, der AMD Radeon RX 6800 XT. Hier habe ich ein Boardpartner-BIOS von XFX genutzt, um die TGP und ein paar andere Settings ein wenig zu pushen, indem man die PowerPlayTables mit dem MPT auf kurzem Weg einfach ins System kopiert. Das nachfolgende Ergebnis zeigt die RX 6800 XT erst einmal out of the Box:

Übertaktet ergibt sich dann das folgende Bild:

Immerhin schafft es die Karte ohne übertaktete CPU noch auf Rang Vier der Time-Spy-Bestenliste mit der RX 6800 XT und dem Ryzen 9 5950X. Rein vom Graphic Score her, wäre das sogar Platz Drei.

Um das alles zu erreichen, habe ich neben dem MPT und dem XFX-BIOS auch im Watt noch etwas geändert. Der Speichertakt wurde hochgesetzt und auch das Power Limit. Beim GPU-Takt ging es sogar Stabil bis 2580 MHz laut Schieberegler, aber real in der Praxis waren das noch 2355 bis 2480 MHz, je nach Last und Anwendungen. Aber auch hier zählt der Wille und man mach einen Satz nach vorn. Es sind wenigstens noch knapp 7 Prozent mehr, also in etwa die Hälfte dessen, was man mit einer RX 6800 dazugewinnt. Das wird dann aber schon etwas arg Brechstange, denn ich lag dann so ziemlich genau auf den von mir als Obergrenze prognostizierten 350 Watt. Gut, mit 352.1 Watt waren es zwei Watt mehr, aber das geht im Grundrauschen der Lüfter ja eh unter.

Der Weg führt nur noch über die TGP (und TDC)

Da AMD den Weg über die Vorgaben für Power Limit und die Spannungen verbaut hat, müssen es am Ende die TGP und die TDC richten, also die maximale Leistung für GPU und Speicher samt der maximalen Obergrenze für die fließenden Ströme. Hier sollte man sehr vorsichtig agieren, solange man selbst nicht im Detail abschätzen kann und weiß, wie das Board wirklich reagiert. Für die RX 6800 reicht das normale XT-BIOS völlig aus, denn die voreingestellten 255 Watt bzw. 300 A für die TDC reichen hier locker für eine komplette Leistungsaufnahme von reichlich 300 Watt (und etwas mehr).

Bei der RX 6800XT dürfen es dann schon ein paar Watt mehr sein und die Brechstange färbt sich dunkelrot. Mit bis zu 350 Watt, also über 17 Prozent mehr elektrischer Leistungsaufnahme, erreicht man noch bis zu 7 Prozent mehr Performance. Ob einen das dann mit grünem Gewissen ruhig schlafen lässt, das sei mal dahingestellt. Aber es geht zumindest. Auch eine Erkenntnis, mit der man leben kann.

Die 15% Mehrleistung, die man im Wattman einstellt, beziehen sich im Übrigen auf diesen Vorgabewert und nicht auf die Ursprüngliche TGP! So habe ich es geschafft, meine RX 6800 bei ca. 330 Watt auch schon einmal zum Abschalten zu bewegen, es war dann doch ein wenig zu viel des Guten für die kleinere Karte von beiden.

Zusammenfassung und Fazit

Ja, da geht noch etwas. Bei beiden Karten und vor allem bei der kleineren Radeon RX 6800! Das MPT funktioniert zwar nur noch auf Umwegen, aber auch so bringt man die Karten quasi an ihr physikalisch noch vertretbares Maximum unter Normalbedingungen mit Luftkühlung. Aber das reicht dann auch, denn man erhält damit ja keine nächstschnellere Karte im Überholvorgang. Allerdings gewinnt dann die RX 6800 XT gegen die GeForce RTX 3080 FE in fast allen Spielebenchmarks. Falls es jemand braucht…

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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