Motherboard System Testberichte

AMDs B550 am Maximum: Gigabyte B550 Vision D im Review – etwas speziell, aber auch wohltuend anders

Zusammenfassung

Die Einschränkungen des Motherboards, wenn man sie so nennen kann, gehen einzig allein auf das Konto des B550-Chipsatzes. Damit muss jeder Hersteller und Kunde eines B550-Motherboards klarkommen. Wer sich also mit der etwas limitierten Anschlussvielfalt und dem limitierten Downlink des Chipsatzes und dessen Folgen arrangieren kann, weil er nicht mehr benötigt, erhält mit dem Gigabyte B550 Vision D eigentlich fast schon das Maximum dessen, was man mit genau diesem Chipsatz auf die Beine stellen kann.

Zusammen mit der alles andere als uniformierten Optik und den weißen Highlights beim Boarddesign, sind es die auf den ersten Blick nicht sofort erkennbaren Kleinigkeiten, die den Preis von aktuell ca. 260 zwar nicht senken, aber wenigstens einigermaßen plausibel darstellen können. Denn gekauft wird das Board ja recht ordentlich und zwar gegen den Preis aber wegen der Features. Da mag ich gar nicht anders argumentieren, denn die Kunden wissen ja am besten, was sie genau brauchen.

Da wäre nämlich der doppelte Thunderbolt-Anschluss an der Rückseite, den Gigabyte aber nicht so nennt. Es ist laut Specs offiziell 2x USB-C mit 40 GB/s, was zum Anschluss geeigneter Displays und Ausgabegeräte bestens geeignet ist. Sogar eine externe Grafikkartenbox ließe sich damit verlustfrei bespaßen. Bei Datenträgern mit Thunderbolt-Anschluss klappt das Ganze nicht immer, aber es wird ja auch nicht als solches beworben. Meine Docking-Station mit Thunderbolt-Kabel tat jedenfalls genau das, was ich auch vom Notebook kenne. Passt also. Dass es keinen 20-Pin-Header für den Front-USB-C gibt ist ärgerlich, aber mittels Adapter im Notfall noch zu kompensieren, denn hinten hat man ja zwei Buchsen.

Kopfhörer hinten ist kein Beinbruch, aber wer es gern vorn möchte, wird beim Maximalpegel abgestraft, nicht nur bei höherohmigen Geräten. Verstärker hinten ginge, wenn man den Pegel über den Treiber auf maximal 50% beschränkt. Sonst schafft man sogar eine Übersteuerung der Anlage. Andereseits gibt es spezialfälle, wo man auch schon mal weit über 1 Volt benötigt. Dann hat man Glück gehabt. So gesehen ist das für mich also kein echter Kritikpunkt, nur ein fehlender Hinweis im Handbuch. Den bräuchte man hier wirklich.

Das UEFI ist nett designt gibt keine Rätsel auf. Bis auf den Umstand, dass AMD Precision Boost Overdrive hier etwas restriktiver genutzt wurde, um die maximale Verlustleistung der CPU von Haus aus zu limitieren, ist alles so, wie man es gern hätte. Das RGB tut es an den beiden externen Headern, die Lüfteranschlüsse reichen locker aus und somit ist es in der Summe ein Board ohne große Aufreger und Fehler, was gut gefallen kann. Grundsolide bis in die letzte Ecke, was auch die Spannungswandler betrifft. Die Kühlfläche ist etwas klein, aber nicht einmal 65 °C bei 135 Watt Dauerlast nach 30 Minuten sind trotz allem noch überdurchschnittlich.

Fazit

Wem die Konnektivität zusagt und die Optik gefällt, dem sind sicher auch die ca. 260 Euro nicht zu viel, die man aktuell für das Gigabyte B550 Vision D bezahlen muss. Den Argumenten, dass man dafür bereits gute Boards mit X570-Chipsatz und besserer PCIe 4.0 Anbindung erhält, kann man nicht wiedersprechen, wenn es um den reinen Durchschnittsanwender geht. Nur wird sich dieser so ein Board ja eh kaum kaufen. Zu wenig RGB, zu wenig Gaming-Prestige, das sich oberflächlich meist nur über die Optik definiert.

Für den Einsatz im Creation- oder B2B-Bereich, wenn es um mehrere Netzwerke und ggf. das Anbinden von Thunderbolt-Peripherie geht, relativiert sich das ganze recht schnell, denn das Bord ist ein kontaktfreudiger, kühler Geselle und keine Kirmesbude. Wer das erkennt, dem wird das Motherboard samt des Preises sicher nicht quer im Magen liegen. Mir persönlich gefällt es, objektiv aus dem Test heraus betrachtet und subjektiv, weil ich eher auf solche Dinge stehe. Was nicht heißt, dass ich mit Gaming-Produkten nichts anfangen könnte. Aber fürs Arbeiten bevorzuge ich eher den stillen Mitarbeiten und kein bunt-schreiendes Hardwarekollektiv.

Und eines noch zum Abschluss: der Mut zur auffälligen Farbe muss einfach belohnt werden, selbst wenn es ein schlichtes Weiß ist. Wer sich meine Webseite anschaut, der weiß, was ich damit meine. Auffallen ohne umzufallen. Passt also.

GIGABYTE B550 Vision D

AMD Ryzen 5 3600X, 6C/12T, 3.80-4.40GHz, boxed (100-100000022BOX)

AMD Ryzen 7 3800X, 8C/16T, 3.90-4.50GHz, boxed (100-100000025BOX)

AMD Ryzen 9 3900X, 12C/24T, 3.80-4.60GHz, boxed (100-100000023BOX)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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