Die Gerüchteküche brodelt, und diesmal steht AMD im Fokus. Laut mehreren Leaks – darunter vom bekannten Hardware-Informanten Jukanlosreve – arbeitet der bisher rein x86-basierte Hersteller an einem neuen SoC-Projekt namens „Sound Wave“. Das Besondere: Es handelt sich um ARM-basierte APUs, die bereits ab 2026 in Microsofts Surface-Geräten zum Einsatz kommen sollen. Ein bemerkenswerter Strategiewechsel, der nicht ohne Grund kommt – denn Konkurrenz in Form von NVIDIA steht schon in den Startlöchern.
ARM bei AMD: Ein alter Bekannter kehrt zurück
Wer sich noch an 2014 erinnert, wird feststellen, dass AMD mit ARM kein völliger Neuling ist. Damals hieß das Experiment „Skybridge“, ein hybrider Ansatz mit x86 und ARM auf einer gemeinsamen Plattform. Die Idee wurde nie marktreif – der Markt war schlicht nicht bereit. Zehn Jahre später sieht die Lage anders aus: Windows on ARM hat sich unter Qualcomm-Chips etabliert, Microsoft investiert kräftig, und die Industrie sucht Alternativen zur Intel-Dominanz im mobilen Segment. Diesmal dürfte AMDs Anlauf mehr Substanz haben.
Technische Details: RDNA 3.5 trifft auf 3nm von TSMC
Laut der Quelle basiert Sound Wave auf TSMCs 3-nm-Prozess – also derselben Fertigungsgröße, die auch NVIDIA für seine kommenden „N1X“-SoCs nutzen will. In puncto Grafik kommt angeblich eine RDNA 3.5-iGPU zum Einsatz, womit AMD die Brücke zur eigenen GPU-DNA schlägt. Ob die Integration als Chiplet-Design erfolgt, wie bei den Strix-Halo-APUs, ist noch offen – doch AMD dürfte hier auf bekannte Skalierungstechniken setzen. Alles deutet darauf hin, dass das Design für schlanke, effiziente Mobilgeräte optimiert wird.
Ziel: Konkurrenzfähig im AI-PC-Zeitalter
Der Kontext ist entscheidend: NVIDIA plant eigene ARM-basierte SoCs für AI-PCs, Intel hat mit Lunar Lake eine energieoptimierte x86-Architektur angekündigt, und Qualcomm etabliert sich zunehmend in Windows-Notebooks. Für AMD war die Zeit reif, um mit einer eigenen ARM-Offensive zu reagieren – nicht als Ersatz für x86, sondern als Ergänzung. Die Positionierung scheint klar: ein ARM-SoC mit GPU-Kompetenz aus eigenem Haus, angepasst auf AI-Beschleunigung und Mobilität. Im Gegensatz zu klassischen APUs könnte „Sound Wave“ besonders in Geräten mit Dauerlaufzeiten im Vordergrund glänzen.
AMD’s ARM-based APU, codenamed "Sound Wave," is reportedly designed for Microsoft’s 2026 Surface lineup.https://t.co/zSiviqp56v
— Jukanlosreve (@Jukanlosreve) May 14, 2025
Microsofts Rolle: mehr als nur Plattform-Partner
Dass Microsoft als Erstabnehmer genannt wird, überrascht kaum. Surface-Geräte dienten schon häufiger als Schaufenster für neue Plattformen – sei es bei Qualcomm oder AMD. Die Integration von Sound Wave in kommende Surface-Laptops ist deshalb ein logischer Schritt, zumal Microsoft durch Windows-on-ARM inzwischen über eine stabile Softwarebasis verfügt. Was einst als Experiment galt, hat heute breite Unterstützung bei Treibern, Entwicklern und OEMs.
Timing: Frühestens CES 2026, vielleicht schon Ende 2025
Offizielle Details zu „Sound Wave“ gibt es bislang keine – weder in Form von Roadmaps noch durch Aussagen seitens AMD. Dennoch scheint ein Zeitfenster gesetzt: Markteinführung mit Surface ab 2026, was auf eine Vorstellung Ende 2025 oder zur CES 2026 hinausläuft. AMD dürfte es sich nicht nehmen lassen, das neue Kapitel öffentlichkeitswirksam einzuleiten, denn mit einem ARM-Prozessor betritt man Neuland – zumindest offiziell.
x86 bleibt, ARM kommt – bei AMD wird’s zweigleisig
Die Einführung von ARM bei AMD ist kein Bruch mit der bisherigen Strategie, sondern eine logische Erweiterung. In einem Markt, in dem Effizienz und Mobilität immer stärker in den Vordergrund rücken, wäre es fahrlässig, auf die Vorteile von ARM zu verzichten. Mit „Sound Wave“ könnte AMD erstmals zeigen, wie ein ARM-SoC mit GPU-Know-how aus einem Guss aussehen kann – und gleichzeitig dem wachsenden Konkurrenzdruck durch Qualcomm und NVIDIA begegnen. Die entscheidende Frage wird sein, ob AMD mit Softwareintegration, Energieeffizienz und Leistung im Gleichgewicht punkten kann. Das Potenzial ist jedenfalls vorhanden.
Source: Jukanlosreve via X
1 Antwort
Kommentar
Lade neue Kommentare
Neuling
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →