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AMD Threadripper 2970WX und 2920X – die kleineren Ableger der großen Cruncher

Wichtige Vorbemerkung

Im Gegensatz zu den früheren Threadripper-Modellen von AMD verfügen die CPUs der WX-Serie über einen in der Ryzen Master-Software voreingestellten Spielmodus, der drei von vier Dies deaktiviert. AMD ist der Meinung, dass dies eine optimale Leistung bei Spielen ermöglicht. AMDs Ryzen Master Tool bietet aber auch Umschalter, die das Experimentieren mit Zwei- und Vierfachkonfigurationen ermöglichen. Für die Gaming-Benchmarks dieses Testberichts haben wir die Threadripper-Prozessoren mit aktiviertem Spielmodus getestet. Der Ryzen Threadripper 2970WX wird somit zu einer 6C/12T CPU für diesen Teil der Tests.

Der Dynamische Modus (DM) ist ein neues Feature, das mit dem 2970WX Premiere feiert und nur für die Modelle der WX-Serie gilt. Wir legen für jedes Spiel einen zweiten Eintrag in den Charts bei, um die Leistung vergleichen zu können. Wobei diese Funktion in den Stock-Settings entweder aktiviert oder deaktiviert ist (mit der Kennung DM, falls aktiviert). Die Gaming-Leistung wird bei 1920×1080 gemessen, wodurch Grafikkarten-Limits minimiert werden. Natürlich verringern sich die Unterschiede zwischen den CPUs weiter, wenn man die Bildschirmauflösung auf 2560×1440 oder 3840×2160 erhöht.

Ich habe zwar Anwendungstestergebnisse mit einem übertakteten Ryzen Threadripper 2920X, aber der US-Kollege, der die Gaming-Benchmarks liefern sollte, konnten diese CPU nicht mehr durch unsere Spielbenchmarks laufen lassen, da sie schleichend kaputt ging und am Ende noch nicht einmal vom Motherboard erkannt wurde. Deshalb sind die Gaming-Benchmarks im Umfang stark eingeschränkt und es fehlen zudem einige Einstellungen.

 

Synthetische Benchmarks

Wir sind keine großen Fans von synthetischen Benchmarks zur Leistungsmessung, aber die DX11- und DX12-CPU-Tests von 3DMark liefern nützliche Einblicke in die Leistungsstärke von Spiele-Engines. Der Spielmodus des Ryzen Threadripper 2970WX lässt die Anzahl der 24-Core-Chips auf sechs aktive Kerne sinken, verhindert aber auch, dass bandbreitenbeanspruchte Ausführungsressourcen die Leistung während der DX11- und DX12-Tests beeinträchtigen. Dennoch fällt der 2970WX auf den Tiefpunkt unseres Charts. Ein Dual-Die 2920X schlägt den 2970WX leicht, so dass klar ist, dass die Topographie der Quad-Die-CPU das Problem ist.

Mit dem VRMark-Test von UL kann man die Eignung Ihres Systems für den Einsatz mit dem HTC Vive oder Oculus Rift beurteilen, auch wenn man kein HMD besitzt. UL definiert eine bestandene Punktzahl als etwas über 109 FPS. Precision Boost Overdrive ergibt eine Erhöhung von 13,6 FPS für den Threadripper 2970WX.

 

Ashes of the Singularity: Escalation

Ashes of the Singularity: Escalation ist ein rechenintensiver Titel, der normalerweise gut mit der Thread-Zahl skaliert. Auch hier ermöglicht der Ryzen Threadripper 2920X eine bessere Leistung als der 2970WX bei Werkseinstellungen. Wenn es hier einen Silberstreif am Horizont gibt, dann ist es der PBO als Übertaktung-Hilfe. Der dynamische lokale Modus, den wir ausnahmsweise zusammen mit dem Creator-Modus verwendet haben, bietet hingegen eine etwas geringere Bildrate.

Der Hintergrundprozess des Dynamic Local Mode verhindert das Mischen von Threads, die die Ressourcen der CPU voll ausschöpfen. Ashes of the Singularity tut dies allerdings, so dass das Ergebnis nicht ganz überraschend ist, denn der Dynamic Mode greift faktisch gar nicht erst. Es ist jedoch klar, dass der 2970WX nicht linear skaliert, da Kerne und Threads im Creator-Modus hinzugefügt werden. Man erhält jedoch eine ähnliche (oder bessere) Leistung im Gaming-Mode mit nur sechs aktiven Kernen beim Ryzen Threadripper 2970WX.

 

Warhammer 40,000: Dawn of War III

Threadripper-Prozessoren schneiden in diesem Titel allgemein gut ab. Der 2970WX landet mit PBO-Unterstützung nahe an der Spitze, obwohl der viel billigere Ryzen 7 2700 nicht weit dahinter liegt. Der 2970WX im Spielmodus ist schneller als der gleiche Chip im Creator-Modus, selbst wenn wir den neuen dynamischen lokalen Modus von AMD aktivieren. Das Unternehmen warb für die Fähigkeit dieses Switches, dass man die Leistung „um bis zu 49%“  verbessern könne, aber man darf nie vergessen, dass diese Verbesserungen nur im Creator-Modus stattfinden.

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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