Der B650-Chipsatz von AMD – einst als günstiger Einstieg in die AM5-Plattform für Ryzen-Prozessoren konzipiert – scheint nach aktuellen Informationen das Ende seiner Lebenszeit erreicht zu haben. Ein Bericht, unter anderem von IT Home und dem bekannten Leaker @unikoshardware, lässt vermuten, dass AMD die Produktion bereits eingestellt hat. Der Nachfolger B850 steht schon bereit, während die Mainboard-Hersteller nun beginnen, die Lagerbestände zu bereinigen.
Produktionsstopp eingeläutet, Lagerbestände sichern Übergang
Die Einführung des B650-Chipsatzes im Jahr 2022 markierte den Beginn der AM5-Ära, zusammen mit den ersten Ryzen 7000-Prozessoren. Dabei kombinierte AMD erstmals DDR5- und PCIe-5.0-Support auch in der Mittelklasse – zumindest bei den teureren „E“-Modellen (B650E). Mit einem breiten Angebot, das von Einsteigerplatinen bis zu soliden Allroundern reichte, wurde der Chipsatz vor allem bei preisbewussten PC-Bauern populär. Doch mit dem bevorstehenden Übergang zur 800er-Serie sieht es so aus, als wolle AMD die Modellvielfalt bereinigen. Der B650, so heißt es, wird nicht weiter gefertigt. Zwar ist die Rede von einem kontrollierten Abverkauf über das zweite Quartal hinweg, doch insbesondere bei den B650M-Varianten – also den Micro-ATX-Mainboards – wird sich der Lagerabbau voraussichtlich bis ins dritte Quartal ziehen.
Zeitplan bleibt vage – ASUS bringt neue B650-Boards trotz Auslaufankündigung
Ein wenig widersprüchlich erscheint die Tatsache, dass ASUS in diesem Quartal noch neue B650-Mainboards angekündigt hat. Ob es sich dabei um bereits produzierte Restbestände handelt oder ASUS schlicht auf Marktnachfrage spekuliert, bleibt unklar. Dass AMD bereits den Produktionsstopp kommuniziert haben soll, dürfte mittelfristig auch andere Hersteller zu ähnlichen Entscheidungen bewegen. Interessant ist dabei, dass sich der B650 – trotz seines nahenden Endes – nach wie vor gut verkauft. Insbesondere im unteren Preisbereich bietet der Chipsatz Unterstützung für moderne Features wie DDR5 und CPU-Übertaktung. Auch für die neuen Ryzen-9000-Prozessoren bleibt der B650 prinzipiell kompatibel, sofern ein entsprechendes BIOS-Update zur Verfügung steht. Der größere Bruder B650E bot zudem bereits PCIe 5.0 für Grafikkarte und SSD – ein Feature, das nun auch beim B850-Chipsatz Standard wird.
rumor
i heard the prices of b850 mobos will go down a lot in q4, as b650 models, actually the "chipset", will be discontinued soon.
currently the strong demand for ryzen am5 cpu paired with 600 series mobos acts like a price floor for b850 models.on the other hand mobo vendors… pic.twitter.com/6uNALDuLoS
— UNIKO's Hardware 🌏 (@unikoshardware) May 17, 2025
B850 als Nachfolger: Neue Generation, höherer Preis
Mit dem B850 steht bereits ein direkter Nachfolger in den Startlöchern, der perspektivisch das gesamte mittlere Preissegment abdecken soll. AMD positioniert ihn zwischen dem neuen X870(XE) und Einsteigerlösungen, wobei erste Hinweise auf einen leicht höheren Preispunkt im Vergleich zum B650 hindeuten. Das dürfte vor allem für Budget-orientierte Systeme zur Herausforderung werden – gerade wenn man bedenkt, dass auch X670(XE)-Boards durch die neuen Modelle abgelöst werden.
Zukunft der AM5-Plattform: Homogenisierung mit 800er-Serie?
Mit der Vorstellung der 800er-Serie wird deutlich, dass AMD mittelfristig auf eine Vereinheitlichung der Plattform hinarbeitet. Alle neuen Chipsätze (B850, X870, X870E) bieten moderne I/O-Funktionalität, standardisierte PCIe-5.0-Lanes und verbessertes Memory-Tuning. Gleichzeitig bleibt offen, wie lange ältere 600er-Chipsätze wie A620 oder X670(XE) noch in der Produktion bleiben. Ob auch diese Modelle bald auslaufen, hängt vermutlich von der Nachfrage ab. AMD hat sich bisher nicht offiziell zur vollständigen Roadmap geäußert. Klar ist jedoch: Mit dem Ende des B650-Chipsatzes beginnt ein weiterer Umbruch in der AM5-Ökosphäre – mit allen Vor- und Nachteilen, die technologische Fortschritte, aber auch Preispolitik und Modellbereinigung so mit sich bringen.

Wer noch ein gutes Mainboard zum fairen Preis sucht, sollte sich sputen
Der B650-Chipsatz hat sich in den letzten zwei Jahren als solides Rückgrat für zahlreiche Ryzen-Builds etabliert. Sein Ende kommt wenig überraschend, doch das Tempo der Abkündigung wirkt für viele Beobachter durchaus forsch. Wer plant, ein System auf Basis von AM5 aufzubauen, findet aktuell noch günstige Optionen – aber das Fenster schließt sich. Denn mit dem B850 steigen nicht nur die Modellnummern, sondern auch die Einstiegspreise. Und wie so oft gilt: Am Ende zählt nicht nur die Technik, sondern auch der Geldbeutel.
Source: IT Home, @unikoshardware
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